Diese Montana-Leute sind irgendwie ein anderes Universum, mit dem ich nie was zu tun hatte. Letztens saßen zwei weibliche Tweens mit Mangaverkleidung hinter mir im Zug und sprachen von einem Fantreffen mit diesem Putzerfisch.
Zu der Herr der Ringe-Serie muss ich sagen, dass es da durchaus auch berechtgte Kritik zu deren Qualität gibt, abseits der Ferne zur Lore, rein von der Schreibe und Machart. Das ist einfach keine gute Serie, unabhängig von Tolkien. Kritik an den Widersprüchen zur Lore kann ich ebenso verstehen. Dass abseits von Hautfarben und Geschlecht Probleme mit dieser Adaption von Tolkiens Universum bestehen, alleine durch die Tasache, dass hier z.B. Istari auftauchen, wie Sauron dargestellt wird, wie bestimmte Mysterien sehr plump erklärt (alleine dass überhaupt) werden, das Pacing, die Einblendungen von Orten, die Optik etc. Man vergleiche das mal mit House of the Dragon, wie stilvoll hier gearbeitet wurde. Dass sich auf die Diskussion natürlich auch wieder Rassisten stürzen, darf jetzt nicht die berechtigte Kritik an der Qualität dieser Milliardenserie diffarmieren.
Kritik an der Serie finde ich natürlich auch okay. Zu kritisieren, dass sich die Hautfarben/Geschlechter nicht an das Quellenmaterial halten, finde ich persönlich schwierig. Einerseits kenne ich das Quellenmaterial zu schlecht (hier wurde ja bereits erwähnt, dass Tolkien wohl durchaus Hobbits of Color erwähnt hat), anderseits finde ich, dass wenn wir alten Werken zugestehen Kinder ihrer Zeit zu sein, dann sollten wir das auch modernen Werken erlauben. Geschichten werden heute zum Glück diverser erzählt und insofern finde ich eine moderne Neuinterpretation der Lore durchaus gut. Tolkien hätte seine Welt sicherlich auch andres angelegt, wenn er sie heute geschrieben hätte.
Kritik an der Serie finde ich natürlich auch okay. Zu kritisieren, dass sich die Hautfarben/Geschlechter nicht an das Quellenmaterial halten, finde ich persönlich schwierig
Ich auch. Ich sagte ja, abseits von dieser Hautfarben- und Geschlechterdiskussion.
Ich hatte halt gedacht, es geht aus meinem Text hervor, dass ich mir die Diskussion, edit: und dem, was ich bisher hier im Forum vertreten habe, der Rassisten nicht zu Eigen mache. House of the Dragon, eine Serie, die ich fantastisch finde, hatte übrigens dasselbe Problem im Netz.
Höre „der Jugend“ doch mal zu, sie sagt doch ganz klar, was ihr Motiv ist. Junge Menschen erleben heute viel Stärker die Auswirkungen der ungezügelten Migration als wir alten Säcke. Übrigens sind die alten, weißen Männer nicht die Rechten, sondern die Erzlinken. Die sind aber auch weit weniger im öffentlichen Raum unterwegs.
Ich will hier einerseits keine große politische Diskussion starten, diesen Beitrag aber nicht unwidersprochen stehen lassen.
Die AfD findet unter jungen Leuten genauso viel Zuspruch wie in der Gesamtbevölkerung, das hat die letzte Europawahl gezeigt. Schaut man nur auf die Parteien, die in Auswertungen ausgewiesen sind, gewinnt man den Eindruck, konservative bis rechte Ansichten seien beliebter, weil die Union und die AfD über den Grünen, der SPD, der FDP, den Linken und dem BSW rangiert.
Dabei wird aber übersehen, dass der größte Stimmanteil (28%) der jungen Menschen an „Andere“ geht, also Kleinstparteien.
Schaut man sich darüber hinaus Wählerwanderungen an (ebenfalls zur Europawahl), dann sieht man, dass die größeren Parteien massiv an Nichtwähler verloren haben. Zur Perspektive: Die SPD hat mehr Stimmen an Nichtwähler verloren, als die AfD von allen anderen Parteien zusammengenommen dazugewonnen hat.
Schauen wir auf die AfD, schauen wir in die falschen Richtung.
Was meinst du denn mit „ungezügelt“ und was sind deiner Meinung nach die Auswirkungen? Kriminalität? Aus den offiziellen Jahresberichten des BKA geht immer wieder hervor, dass die registrierten Straftaten von Zugewanderten nicht überproportional gestiegen sind.
Arbeitsplätze?
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, sind Arbeitsplätze aktuell nicht unbedingt Mangelware. Eher eine angemessene Vergütung und Konditionen.
Mich juckt nur, dass sich die Altparteien anscheinend wichtige Fragen nicht stellen:
Beispiele:
„Da eine signifikante Bevölkerungsgruppe, die gut 40 Jahre unter einer sozialistischen Diktatur gelebt hat, auf ein mal anfängt eine Partei wie die AfD zu wählen - was haben wir falsch gemacht?“
„Wenn jemand, der von GrKo und Ampel so enttäuscht ist, dass diese Person keine der beteiligten Parteien mehr wählen will - wer bleibt dann übrig?“
„Gab es tatsächlich einen signifikanten Rechtsruck oder haben sich alle Parteien (vor allem die CDU) über gut 20 Jahre schleichend Richtung Links bewegt ohne zu bemerken, dass ihre Wählerschaft dies nicht getan hat?“
Ich bin kein Fan der aktuellen Grünen - aber ich rechne ihnen die Erkenntnis hoch an, dass es so nicht weiter gehen kann - was sich im Rücktritt der Parteispitze äußert.
Es wird daher spannend die weitere Entwicklung zu beobachten. Denn nur ein Personaltausch ohne richtige Reform dürfte wenig bringen.
Ich will mich auch nicht inhaltlich zum Thema in diesem Forum äußern, aber den Hinweis geben, dass in der heutigen Ausgabe des Podcasts Lanz & Precht auch auf das Thema Bezug genommen wird. Precht geht darin auf ein Buch von Eva Illouz ein, die er demnächst in seiner Sendung interviewt. Er skizziert auf dieser Basis einen interessanten Ansatz zu den gesellschaftlichen Hintergründen, die (nicht nur in Deutschland) die aktuellen Wahlergebnisse bzw. den Erfolg von Parteien wie der AfD erklären. Hörenswert.
Die sind nicht freiwillig gegangen, mindestens mal Nouripour wollte nicht aus eigener Motivation zurücktreten. Die politischen Beobachter sind sich einig, dass dies auf Wunsch/Aufforderung von Robert Habeck geschah, weil seine engste Vertraute Franziska Brantner für ihn als Spitzenkandidat den Wahlkampf managen soll und sie es sich zur Bedingung gemacht hat, dass sie das nur mit der Autorität einer Parteivorsitzenden tun würde.
Ich kann gleichzeitig auch die aktuelle Ausgabe der „Lage der Nation“ (Podcast) empfehlen, die sich mit dem Thema im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Bundestagswahlkampf der SPD befasst.
ich will mich nicht inhaltlich äußern und lanz und precht in einem satz ist lustig.
ich höre lanz und precht immer gerne, um morgens in schwung und wallung zu kommen morgens auf dem weg zur arbeit, da bin ich dann schon leicht krawallig, weil die kombination wirklich das schlimmste aus allen welten mit dieser unglaublich selbstzufriedenen haltung mit gottkomplex bei gleichzeitiger völliger unerkannter überfordertheit über der hörer*in ausgiesst, ich finds auf schlimme art frustrierend lustig
Zu den Auswirkungen von Migration:
Es ist mir schleierhaft, wie es eine Migrationsdebatte geben kann, die vom Demographischem Wandel nichts wissen will. Mit den Übertritten der Babyboomer ins Rentenalter über das kommende Jahrzehnt, ist das Rentensystem eigentlich nur mit massiver Zuwanderung zu erhalten. Jedes Jahr gehen mehrere 100 000 Menschen mehr ins Rentenalter als Junge Menschen ins Arbeitsfähige Alter kommen. Das bekommt man nicht mit Geburten hin (dauert zu lange, sondern nur über Zuzug) Wenn also die älteren nicht massiv auf Rente verzichten wollen oder die jungen ein Vielfaches an Abgaben Zahlen wollen, wäre der einfache Ausweg mehr Migration im Erwerbsfähigen alter.
Er wird damit sicherlich unkontrollierte und irreguläre Migration meinen!
Und aus der Kriminalstatistik des BKA für das Jahr 2023 geht zum Beispiel sehr wohl hervor, dass die registrierten Straftaten von Zugewanderten überproportional (um 13,5 %) gestiegen sind. Die Ursachen dafür mögen vielfältig sein, genauso wie die Ursachen für die Wahlerfolge der Parteien am linken und rechten Rand des politischen Spektrums in Deutschland und ganz Europa.
Ich muss dazu auch was fragen. Was genau bringt dich zu der Annahme, die weißen alten Männer wären die Linken. Zumal weder die noch die von dir genannte „Jugend“ also homogene Masse zu verstehen sind. Die Gründe Afd zu wählen sind nach meinem Verständnis auch genauso nicht auf eine Ursache zurück zu führen ist. Die einen haben sicher mit der Migrationspolitik ihre Probleme, die nächsten mit der Energiewende, wieder andere dann mit dem Aussterben ihrer Region. Es gibt ja auch durchaus Menschen die, wie ich gelernt habe wohl Angst vor dem Geltungsverlust (individuell als der Brötchengeber, aus nationaler Sicht das Gefühl als Deutscher Teil einer Weltmacht zu sein). Wie schon vor ein paar Wochen geschrieben, die Afd versteht es genau hier die Nerven gezielt zu kitzeln. Sie nehmen sich gezielt solche Themen an und bieten simple Lösungen.
Ich kann deine Aussage zur „Jugend“ wie du sagst auch leider nicht ganz nachvollziehen. Welche konkreten Probleme haben die ganz konkret? Geht es um Flüchtlinge, kriminelle Ausländer oder einfach die Menschen die in 2. oder 3. Generation hier sind. Da schreibst du von ungezügelter Migration und löst es nicht auf.
Ich muss dazu sagen. Ich sehe es generell nicht, denn ich wohne auf dem Land, in einer wirtschaftlich starken Region und habe mit Flüchtlingen bisher -Achtung schlechter Wortwitz- nur flüchtige Beziehungen gehabt. Von daher wirklich ernstgemeinte Frage aus einer naiven Position.
Aber wenn man deine Quelle weiterliest, wird da noch sehr stark drauf eingegangen, erklärt, und in einen Kontext gesetzt, der es kaum erlaubt, diesen Satz alleine so dastehen zu lassen. Findest du nicht auch?
(Dieser Thread ist übrigens schon lange hart vom Thema ab, wollt ihr einen neuen machen, wenn ihr über ganz andere Dinge reden wollt?)
Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es z.B. den letzten zwei Schülern einer Klasse aus nicht-muslimischen Kulturkreisen mit Sicherheit nicht so wichtig, wie die wirtschaftliche Entwicklung in 30 Jahren aussehen wird. Sie haben ganz andere, alltägliche Probleme, die in einem direkten Zusammenhang mit der (ungezügelten) Migration stehen.
Das kann man negieren, man kann sich darüber belustigen, man kann es sich schönreden, man kann sich freuen, dass das so ist oder alles als Steam-Folklore abgehängter Idioten abtun. Ist mir egal, kann jeder beurteilen wie er will. Aber wer sich wirklich für Zusammenhänge interessiert, der könnte sich mal dem Thema aus dieser Perspektive nähern.: Welche Auswirkungen erfahren junge Menschen, die auf öffentliche Schulen gehen, auf den ÖPNV angewiesen sind und in einem Umfeld leben, in dem sie keine Lobby haben, diese privilegierten, weißen Kinder von Ärztinnen und Unternehmern.
Im Grunde ist es mir natürlich klar, dass kein echtes Interesse an Ursachen besteht, es ist also keine weitere Reaktion erforderlich.