Ich rede ja von der Skalierung im Verhältnis zur Grafik. Spielerisch wirkte Pirates auf dem Amiga als ein in Relation zur Grafik schwaches oder besser uninteressanteres Spiel im Vergleich zu anderen Amigaspielen, genau wie z.B. Barbarian. Die Grafik ist auf dem Amiga so komplex, dass man merkt, wie wenig Abwechslung das Spiel bietet. Die abstrakte Grafik des C64 passt besser zur Skalierung des Spielgehaltes. Generell waren viele Spielehits des C64 auf dem Amiga in Relation schwache Spiele mit Hammer Grafik. Bei Defender sehe ich das übrigens genauso, nur, dass hier natürlich die Originalgrafik auf dem Amiga erstellt wurde und für mich das eher eine Technikdemo für die Grafik des Amiga darstellt. Insofern würde ich hier historisch die Amigaversion vorziehen. Pirates ist natürlich ein besseres Spiel als Defender.
Z.B. ein M.U.L.E. mit High End Grafik könnte ich mir nicht geben. Auch hier passt die ursprüngliche Grafik zur Skalierung des Spiels perfekt.
Dir sei die Arte Dokumentation „Die Piratinnen“ über Mary Read, Anne Bonny und anderen empfohlen. Leider gibt es die Dokumentation nicht mehr in der Mediathek. Die Geschichte, an die Du Dich erinnerst, ist die von Mary Read, deren Hinrichtung aufgeschoben wurde. Siehe Wikipedia.
Ach so, mir war nicht klar, was du mit Skalierung meinst. Ich habe das auf die Grafik bezogen. Also du meinst, das Gameplay sollte entsprechend der höheren Grafikauflösung auf dem Amiga komplexer sein und noch mehr Spiel-Features haben. Das kann man so sehen, wenn man von der C64-Version kommt und es dort zuerst gespielt hat. Ich habe es halt zuerst auf dem Amiga gespielt und da deshalb darin keinen Mangel gesehen. Soweit ich weiß, sind in der Amiga Version aber immerhin noch die Spezialmissionen dazugekommen, sie wurde also spielerisch schon leicht erweitert (ähnlich wie bei Elite). Aber ich habe die C64-Version kaum gespielt und kann keinen direkten Vergleich machen. Von MULE gab es ja auch so eine Amiga-Umsetzung, wo das Szenario dann in die Tiefsee verlegt wurde. Ich habe es immer gut gefunden, wenn ein gutes C64-Spiel auf dem Amiga in besserer Grafik verfügbar war, aber das ist halt eine Geschmacksfrage, ob man die Ursprungsversion oder die Umsetzung bevorzugt.
Remake-Folgen, finde ich richtig gut, zumal von Spielen, die mir wichtig sind, besser zwei Folgen als eine Folge. Gut finde ich, daß die alte Folge weiter verfügbar ist, genau so hatte ich mir das damals gewünscht.
Ich mag sehr Euren Angang an die Spiele, die über eine lässige Plauderei mit Einschüben, was letztes Wochenende gegessen wurde und daß das noch in den Zähnen hängt, hinausgeht, das habe ich schon öfter hier geschrieben.
Ich empfinde die Folgen nicht als zu schematisch und Euch nicht als zu korsettiert, sondern die Folgen als ziemlich komplett und gelöst, angenehm finde ich auch die Trivia-Folgen, die dann auch gerne mal noch lockerer sind.
Das Segeln…!
Es hat mich SOOO genervt, gegen den Wind über die Karte und so, aber das hat einfach dazu gehört, so isses! als Pirat! in der Karibik!
Ich konnte früher schon viel mit „langsamen“ Spielen anfangen, die nicht dauernd was mir wollen, die nicht so hektisch sind. Ich spiele schließlich das Leben eines Piraten, mit allen Höhen und Tiefen (deshalb auch ENTSCHIEDEN! gegen das Neuladen, wenn ich gesundheitlich angeschlagen aus der Haft komme, dann gehört das einfach dazu (so war das doch, oder? meine Erinnerung ist so…) wenn ich Opfer eine Meuterei werde usw. das gehört dazu, und eben auch das beschauliche Segeln übers Meer, da habe ich gerne Tee zu getrunken und mir die Geschichte dazu gedacht, die Fortsetzung von Playmobil mit anderen Mitteln, ich gehöre zur Fraktion, der sichselbstgeschichtenerzähler beim Spielen, z.B. auch beim Civilization-Spielen, die vor sich hin kämpfende Stadt am Ende der Welt, die nie auf einen grünen Zweig kommt, immer bedroht vom Gegner, irgendwann abgeschnnitten, dann zurückerobert… Ihr versteht, was ich meine.
Ich habe die Folge wieder mal sehr, sehr gerne gehört und muss zugeben, dass ich Pirates! selbst nie so richtig gespielt habe. Meistens habe ich meinem älteren Bruder dabei zugesehen und war von den Schiffskämpfen und Säbelduellen fasziniert. Das hier war eine tolle Einordnung und der historische Einschub von Dr. Tanja Zakrzewski hat mir richtig gut gefallen. Da war vieles dabei, was ich so oder so genau nicht wusste.
Generell finde ich, dass Pirates! für mich so eine Spielgattung ist, die mir heutzutage ein wenig fehlen. Die unterschiedlichen Gameplay-Elemente sind quasi wie Szenen, die nicht viel miteinander gemein haben und die eben durch ihre stilistischen und inhaltlichen Brüche eine faszinierende Abwechslung bieten.
Als Negativ-Beispiel für Spiele, die das Konzept später noch mal aufgreifen wollen, aber eher scheitern, könnte man hier jetzt noch Tortuga - Two Treasures von Ascaron nennen.
Nicht dass es irgendwie sinnvoll wäre, über persönlichen Geschmack zu streiten …aber ich mache es trotzdem, einfach weil es Spaß macht
Also, Barbarian (wenn Du das von Palace meinst) auf dem C64 geht ja mal gar nicht: Ohne das digitalisierte „YEK!“ auf dem Amiga ist doch der komplette Spielwitz dahin! Und was brauche ich für Abwechslung, wenn ich immer wieder meinen Bruder köpfen konnte?
Und zu M .U.L.E. empfehle ich mal Planet M.U.L.E. mit zeitgemäßerer Graphik (und vielleicht auch etwas geschmeidigerer Steuerung). Das macht doch mindestens genauso viel Spaß wie das Original.
So, und jetzt komm Du mir mal mit besseren Argumten
Es hat mir viel Freude bereitet in dieses Spiel nochmal einzutauchen und Lust gemacht, es nochmal auszubuddeln. Wenn ich mich recht entsinne, war ich sogar mal Berater des Königs in einem Spiel.
In der C64-Version fiel mir damals beim „drin rumstochern“ auf, daß große Teile davon in BASIC geschrieben sind. Dies ermöglichte es mir z.B. den Algorithmus für das Meutern der Crew und ähnliche Dinge etwas abzuschwächen (ganz abschalten war langweilig). Damit wurden richtig lange Runs möglich/leichter.
Ahh, danke. Bei Anne Bonny klingelt’s tatsächlich. Mary Read war dann wohl auch dabei. “Hinrichtung aufgeschoben” klingt auch bedrückend. Was passierte dann mit den Kindern? Hach, grausame Welt…
Mir fiel noch ein, ich hab’ in dem Seminar ein Gruppenreferat über Fluch der Karibik gehalten, bei dem eine Kommilitonin auf die Ähnlichkeit zwischen Barbossa und LeChuck aus Monkey Island hingewiesen hat, was der Dozent ganz faszinierend fand, da er das Spiel überhaupt nicht kannte. Ich konnte das zu der Zeit selbst nicht bestätigen. Aber ich glaube, später gehört zu haben (vielleicht auch in einer der SF-Monkey Island-Folgen), dass LeChuck tatsächlich die Inspiration war, was den Kreis ganz hervorragend schließt, da Monkey Island selbst wohl in der Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbean seine Vorlage fand. Ist vielleicht auch nice to know.
Auf meiner fahrt von Dortmund nach Wuppertal habe ich mir ein LetsPlay gegeben. Das ist wirklich nur meine ehrliche Meinung dazu, kein Angriff:
Gameplay: Meiner Meinung nach war M.U.L.E. by Design ein Spiel, bei welchem alle Spieler physisch anwesend sind. Man sitzt nebeneinander, jeder hat seinen Atari-Stick in der Hand (Beim C64 musste man wechseln) und starrt in einer Partykonstellation auf ein TV oder Monitor. Ähnlich wie Brettspiele über das Internet zu spielen, geht hier für mich ein wesentlicher Spass verloren.
Grafik: Optisch ähnelt diese Version diversen Handy-Spielchen und ist meines Erachtens in sich nicht stimmig. Hinzu kommen diverse nervige Animationen und Effekte, welche das elegante Gameplay mit unnötiger Hektik zumüllen.
Musik: Was auf dem Atari oder C64 so kultig klingt, dass man es als Handyklingelton einrichten will, verkommt hier zu Fahrstuhlmusik und ähnelt tatsächlich dem Stil, welchen mein Urologe für seine Warteschleife verwendet.
Während man im Rahmen der Plattform typografisch perfekte Pixelart und Animationen gestaltet hat, einen Barcelona-Sessel sozusagen, bekommen wir hier einen Kacheltisch mit LED-Leiste und Blinklichtern.
Die Amiga-Version von Pirates war perfekt gepixelt und sah natürlich aufwändiger aus als auf dem C64. Da hatte ich eher das Gleichgewicht zum Spielgehalt gemeint. Bei Planet M.U.L.E. bekomme ich aber eher aufwändig gestalteten schlechten Geschmack. Die Pixelaliens der Ur-Version würde ich mir sofort an die Wand hängen. Im Prinzip ist der Wechsel von Atari zu Planet-M.U.L.E. wie meine fahrt von Dortmund nach Wuppertal.
Ich hab mich jetzt (endlich auch) mal registriert, weil ich schon eine Weile genau dasselbe posten wollte. Ich liebe den Podcast und finde eigentlich alles super, aber irgendwie wird das seit einer Weile zu ernst genommen (== zu professionell). Man höre sich nochmal “Pizza Tycoon” um zu verstehen was gemeint ist, da hab ich mit Tränen in den Augen (also vor Lachen) auf der Erde gelegen (hallo Petersilienpizza!).
Naja whatever. Meckern auf hohem Niveau. Es war trotzdem eine sehr schöne Folge und die “eigentliche” Rückschau (Sid Meier erzählt was aus der Entstehungsgeschichte) ist genau warum ich diesen Podcast so liebe.
Ich mochte den schwärmerischen Plauderton der ersten Folgen auch, aber dennoch würde ich das heutige Niveau der Folgen nicht eintauschen wollen. Und, abgesehen von der Tatsache, dass Gunnar mal in einem Spieleladen gearbeitet hat, haben sich ja irgendwann die Anekdoten auch abgenutzt. Für den lockeren Plausch gibt es ja Neuzugänge, FoN, Ausgefragt und das Quiz. (Wobei bei letzterem einige meckern, dass es nicht seriös genug sei…)
Und ja, die Pirates! Folge ist wahrlich wiedermal grandios gelungen.
Eine schöne Folge. Das Original hatte ich zwar gespielt und weiß noch, dass ich es wahnsinnig beeindruckend und überwältigend fand, aber die Erinnerungen daran sind schwach und lückenhaft.
Ganz anders die Neuauflage. Die fand ich einigermaßen nett und hatte sie immer mal wieder ausgepackt, als echter Dauerbrenner hat sie sich aber im Spielen mit meinem Sohn herausgestellt.
Zunächst, so mit ca.5: Papa spielt, Sohn guckt, dann etwas später Papa spielt, Sohn darf die Kanonen abfeuern; dann irgendwann auch die Angriffstasten im Fechtkampf und beim Tanzspiel die linke Hälfte des Tastenblocks; bis irgendwann der Sohnemann die Steuerung übernommen hat und Papa im Backseat nur noch beim Tanzen und den Landschlachten geholfen hat. Mittlerweile bin ich komplett raus und er macht den Kram alleine.
Fazit zur Neuauflage: faszinierende Welt, spannende Spielwiese, harmlose Comicgewalt, ein tolles Eltern-Kind-Spiel.