Original Post: Commodore VC 20 (SFT 9) – Stay Forever
Gunnar und Henner sprechen über den Volkscomputer.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch. Danke für die tolle Arbeit.
Allerdings habe ich eine Anmerkung. Auch wenn gerade nur das Narativ des bösen Russen erlaubt ist, muss man doch bei der Realität bleiben. Auschwitz wurde von der Roten Armee und nicht den USA befreit.
Es wird oft nicht prominent in der deutschen Presse erwähnt. Oftmals liest man, dass Auschwitz befreit wurde, ohne die Russen auch nur zu erwähnen. Bei Buchenwald erwähnt man natürlich immer, dass es von der US Armee befreit wurde.
Man sollte nicht vergessen, dass die Russen die meisten Toten zu beklagen hatten.
So… Keine Ahnung warum der Commodoregründer den USA dankbar war…
Du hast Recht - Tramiel wurde später noch für kurze Zeit in ein anderes Lager gebracht, welches von der US-Armee befreit wurde.
Zwar OT, aber: ich habe jetzt mal kursorisch nach „Auschwitz Befreiung“ bei den News gegoogelt und die fünf ersten Quellen unterschiedlicher Couleur - NDR als öffentlich-rechtlich, BILD als Boulevard, FAZ, Die Zeit, NZZ - benennen alle die Sowjetunion bzw. die Rote Armee als Befreier. Keine Ahnung, wie du darauf kommst, dass das nicht oder nur verschämt erwähnt wird?
Des Weiteren hatten die Russen nicht die meisten Toten zu beklagen. Das waren die Chinesen. Worauf du dich vermutlich beziehst ist die Sowjetunion. Die ist aber nicht mit Russland oder der russischen Armee gleichzusetzen. (Von allen Sowjet-Republiken hatte Russland allerdings die meisten Verluste zu verzeichnen.)
Was Jack Tramiel angeht: er wurde von Auschwitz ins KZ-Außenlager Hannover-Ahlem deportiert, das in der Tat von der US-Armee befreit wurde; hier war Henner etwas ungenau in der biografischen Beschreibung.
Kleine Korrektur: Eine typische Schreibmaschinenseite hatte damals etwa 80 Zeichen pro Zeile, nicht 40 - dennoch waren diese 40 Zeichen in den Siebzigern noch ein wichtiges Leistungsmerkmal für Bürocomputer. Auf volle 80 Zeichen kam erst der PET/CBM der 8000er-Reihe. Erstaunlich, worüber man sich damals noch Gedanken machen musste
Oh ja, dieses Ergebnis schulde ich Euch noch: Ich habe die Partie gegen Sargon II Chess auf höchster Stufe verloren. War zumindest knapp, aber dennoch: eine Niederlage gegen eine 40 Jahre alte Maschine mit 8-Bit-Prozessor. Ähem.
Waren die Berechnungszeiten für die Züge denn gleich „langsam“ oder hatte der VC-20 da noch einen Vorteil gegenüber dem VCS? CPU war ja die gleiche, wenn ich mich recht entsinne.
So ist es, die CPU ist die gleiche - aber der VC-20 zieht bedeutend schneller, im Schnitt in etwa 4 Stunden auf der höchsten Stufe. Das VCS kam ja auf bis zu 100 Stunden, auch wenn der Schnitt eher bei 10 lag.
Die Spielstärke ist auf dem VC-20 trotzdem erheblich höher, wohl wegen des größeren Modul-ROMs und des viel, viel größeren Arbeitsspeichers, das VCS hatte ja nur einen winzigen Line Buffer (und etwas Extra-RAM im Modul). Sargon II Chess gibt außerdem die Berechnungstiefe an, die liegt auf der höchsten Stufe bei 6-7 Zügen - das schafft ein VCS nicht.
Ja, der Arbeitsspeicher wird da einiges an Raum geben um mehr mögliche Züge abzulegen und daraus auch bessere Entscheidungsalgorithmen generieren zu können. Das Programm kann ja theoretisch entweder eine Zugreihenfolge speichern und bewerten und/oder die damit verbundenen Zustände des Bretts selbst ablegen. Das generieren des Brettzustands aus der Zugreihenfolge ohne Zwischenspeicherung ist dann natürlich ein aufwendiger Prozess der bei zu wenig Speicher zu einer exponentiell höheren Rechenzeit führt. Zugtiefe und Gegnerstärke sind logischerweise eine andere, daraus folgende Konsequenz.
Trotz der Wartenzeiten ist es vermutlich immer noch schneller als Fernschach zur damaligen Zeit Wobei… mit Multitasking war da ja auch nix. Eher unpraktisch.
Wieder mal eine sehr schöne Folge, vielen Dank dafür!
Was den historischen Hintergrund angeht habe ich auch eine kleine Anmerkung: Im Kontext von Auschwitz würde ich eher von „ermordet“ als von „verstorben“ reden.
Klar spricht keiner im freien Gespräch druckreif, aber bei Völkermord hilft es die richtigen Begriffe zu verwenden.
Ja, das stimmt, da hätte ich passendere Worte wählen sollen.
Nicht an einem einzelnen Gerät, klar - aber ich konnte den Computer oder die Konsole ja problemlos rechnen lassen und derweil auf einen anderen TV-Eingang umschalten, um eine andere Konsole zu nutzen (und früher hätte man fernsehen können). Diese alten Geräte arbeiten ja lautlos und schlucken nicht viel Energie, daher ist das kein Problem.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es früher zu Konflikten führte (oder zu „plötzlichen Stromausfällen“), wenn die Kinder nachmittags am VCS spielen wollten, dieses aber wochenlang mit der Schachpartie der Eltern blockiert war
Ja, das konnte sicher für Frustration sorgen. Beim VCS hätte sich ja zur Spätphase fast ein dezidiertes Schachgerät gelohnt
Ich bin gespannt wie die Erfahrungen später bei C64 im Vergleich zum Z80-getriebenem CPC ausfallen. Wenn ich mich recht entsinne hattest du für die Sinclair Geräte damals noch kein Schachspiel angespielt, gell?
Wir haben aus dem Sinclair-Universum bislang ja erst den ZX-81 behandelt - und damit begann auch die Tradition der Schachspiel-Tests: Ich habe verloren, obwohl das Gerät fürchterlich spielte. Habe schnell ziehen wollen und dabei Figuren verwechselt (was bei der krümeligen „Grafik“ und auf meinem verrauschten 10-cm-Fernsehbild leicht passieren konnte, peinlich ist es dennoch).
Da soll noch einer sagen, die heutigen Spiele dauern zu lang.
Das war mal eine interessante Folge. Ich hätte nie gedacht, dass der VC 20 so erfolgreich war. Besonders als Spielcomputer hatte ich den gar nicht auf dem Schirm. In meiner Erinnerung war das immer nur die Billigversion des C64.
Ein analoger Speedrun. ^^
btw.
Schreibmaschinen. Ich musste in der Schule tatsächlich noch lernen auf denen zu schreiben. Ende der 90er.
Jetzt weiß ich immer, was ich falsche mache, wenn ich heute mit 2 Fingern schneller tippe, als mit 10.
Sehr schöne Folge, vielen Dank dafür .
Besonders gut gefallen hat mir Eure Herleitung inkl. der ganzen Wirrungen im Vorfeld, bevor die Maschine dann wirklich kam.
Als jemand, der das nicht live miterlebt hat, war das sehr spannend. Und auch irgendwie skurril, wie „hemdsärmelig“ früher oft agiert wurde .
Bitte gern noch weitere Folgen dieser Art, auch wenn ich einen Teil nicht verstanden habe, hat mich zumindest gut unterhalten .
Dass Shatner parallel zum Dreh von Zorn des Khan diese Werbung gemacht hat, erklärt vielleicht, was ich (als der Film kürzlich wieder im Kino lief) überrascht festgestellt habe: Kirk hat in diesem Film in seiner Wohnung in San Francisco einen PET stehen.