Darf ich auf Twitch indizierte Spiele streamen?

Weiß das wer? Irgendwie habe ich bisher nichts wirklich aussagekräftiges darüber gefunden…

Mein Gedanke ist eben: Da ich in den Streaminformation das Spiel ja haargenau angebe, es also bekannt ist, greifen dadurch automatisch auch alle etwaigen Zensurmaßnahmen für die jeweiligen Länder, so dass es den in Deutschland Zusehenden gar nicht erst angezeigt wird.
Ähnlich wie mir bei Steam, wenn ich mit einer deutschen Adresse surfe, indizierte Titel nicht angezeigt werden, wenn ich deren Titel eingebe. Nicht mal, wenn ich deren Adresse kenne und direkt aufrufe.

Oder ist es so, dass die mir dann einen Strick daraus drehen? Mir gar unterstellen den perfiden Schurkenplan zu verfolgen in Deutschland indizierte Spiele zu „bewerben“, und dann den Bannhammer schwingen?

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Twitch interessiert sich nicht dafür welchen Spieletitel du angibst. Genauso wie twitch dir als streamer nicht an’s Bein pinkeln wird, nur weil du einen, in deinem Land indizierten Titel, streamst. Falls es Beschwerden oder gar Klagen geben sollte, dann wirst du, sofern es keine Wiederholungstat ist, für 3 Tage gebannt werden. Sollte es ein Spiel, wie z.B. Return to Castle Wolfenstein sein, könnte es allerdings deutlich mehr Ärger geben aufgrund der Verfassungswidrigen Symbole. Allerdings dann auch nicht Seitens Twitch.

Ich wäre da tatsächlich etwas vorsichtiger, bzw bin es auch. Ich möchte nicht der Präzedenzfall sein, ob die „mein Kanal ist ab 18“ Abfrage gut genug für den Jugendschutz bei indizierten Spielen ist :shrug: .
Da geht es auch weniger um Twitch, als um Deutsche Gerichtsbarkeit.
Ob man damit durchkommen kann? Kommt drau fan wie viel Reichweite du hast, bei ganz wenig oder ganz viel wahrscheinlich eher. Möchtest du das Risiko eingehen? Einwandfrei legal oder illegal ist schwer zu sagen, und ich persönlich lass dann von sowas die Finger. Gerade wenn man Affiliate ist, also Geld damit verdient - egal wie wenig das ist.

Außerdem ganz wichtiger Unterschied für die Frage: Wenn beschlagnahmt und nicht „nur“ indiziert: auf keinen Fall machen.

Interessante Frage. Man kann ja z.B. Reviews von in Deutschland indizierten Spielen vermutlich auch in Deutschland lesen (z.B. in den 90ern auf Gamespot, oder heute auf, sagen wir mal, Rock Paper Shotgun). Indizierte Spiele dürfen ja meines Wissens nicht „beworben“ werden und anscheinend zählen Reviews als „Werbung“. Aber da diese Medien ihren Sitz nicht in Deutschland haben, können sie in Deutschland nicht dafür belangt werden.

Was wäre nun, wenn ein Deutscher auf z.B. RPS ein Review eines indizierten Spieles veröffentlicht? Wäre er dann persönlich dafür belangbar? Oder ist nur das Medium belangbar, und dieses hat halt seinen Sitz leider nicht in Deutschland?

Je nachdem, wie die Antwort auf diese Frage lautet, wäre es vermutlich auch bei Twitch: Deutscher Streamer streamt ein in Deutschland indiziertes Spiel, aber Twitch hat seinen Sitz nicht in Deutschland.

Glücklicherweise muss ich mich als Österreicher mit solchen Fragen nicht herumschlagen. :see_no_evil:

Es zählt in dem Fall das Land des Streamers. Allerdings hat twitch seine eigenen (evtl etwas bigotten) Terms of Service. klick Ansonsten so wie meep schon meinte. Wenn ein Titel „nur“ indiziert ist, darf er ja nur Minderjährigen nicht zur Verfügung stehen. Ein öffentliches Vorführen ohne Alterseingrenzung wäre demnach nicht erlaubt. Ein Fall für Christian Solmecke! :smiley:

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Danke Euch!

Ich habe, ehrlich gesagt, wenig Bewusstsein darüber/Wissen dazu, ob ein Spiel indiziert ist oder nicht, sobald es sich in meiner digitalen Spielebibliothek befindet. Mir fiel es jetzt bei einem Titel auf, den ich als nächstes spielen wollte, als ich da ein wenig zu recherchierte, um ein paar Infos über den, mir unbekannten, Entwickler zu bekommen. Da sah ich dann, dass dieses Spiel ja indiziert ist, und dachte „Hätte ich das jetzt schon gestreamt, dann… Ja, was dann eigentlich?“

Normalerweise bin ich im Zweifel darüber, ob man ein Spiel auf twitch streamen darf oder nicht, so verfahren, dass ich den Titel in die Suche schreibe, und wenn ich sehe, dass den irgendwer irgendwo überträgt, wird es schon passen. Da ging es aber meist um „Nacktheit“, die dort ja verboten ist; seltener um Gewalt.- Hatte nämlich mal den Fall, dass ich The Town of Light gestreamt habe, und da sahste plötzlich in einer Rückblende, für ein paar Sekunden, ne nackte Frau unter der Dusche. Oder sogar 2?
Da habe ich den Stream schnell beendet, und dachte „Oh je, wenn jetzt jemand ins Zimmer kommt…“. Kindheitsflashback. Und: konnste ja nicht wissen vorher… :male_detective:

Jetzt ist „indiziert“ wieder etwas anderes, und wie gesagt, i.d.R. keine Info, die ich sofort präsent habe. - Dieser Punkt des „Bewerbens“ würde mich eben sehr ärgern, wenn sie mir das unterstellen., wenn ich da zufällig etwas in Deutschland indiziertes übertrage. Und spielerisch mal wieder im Kreis laufe.

Ich hatte lange Zeit Gitarre auf twitch gespielt, was auch gegen TOS oder Urheberrecht verstößt. Aber kleiner stream, eingeschworene Gemeinschaft und es hat niemanden interessiert. So lange du nichts hochgradig ethisch fragwürdiges streamst, wird es vermutlich allen egal sein. Im schlimmsten Fall bekommst du 3 Tage timeout, weil es keine Vorgeschichten gibt… meine Meinung dazu :slight_smile:

Keine Ahnung, ob es vergleichbar ist, aber durch die Arbeit bei VIRUS weiß ich, dass es Anwaltskanzleien gibt, die den lieben langen Tag nichts anderes machen, als Medien nach indiziertem Material zu durchkämmen. Wenn sie etwas finden (Rezensionen sind die eine Sache; vor allem auf Bildmaterial wird schnell reagiert), wird abgemahnt - mit dem Hinweis, dass besagte Kanzlei gerne bei zukünftigen Veröffentlichungen vorab die Inhalte prüfen kann, um weitere Mahnungen zu vermeiden. Mafiamethoden…

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Diese Abmahnungen sind glaube ich oft illegal, wenn es Abmahnbetrug oder sogar Erpressung ist.

Hier ist ein Beispiel von Abmahnungsanwälten, denen es selber an den Kragen ging:

In diesem konkreten Fall ging es nicht um Indizierungen sondern um die Google Fonts, es waren aber ähnlich zwielichte Machenschaften von Anwälten wie bei den indizierten Inhalten.

Es ist unerhört, wie erpresserisch diese Schreiben zum Teil formuliert sind. In USA sind solche Abmahnungen übrigens gar nicht erlaubt.

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