Die Beschäftigung mit Computern und Konsolen hat meine Berufswahl beeinflusst

Alle die ich kenne, die mit Softwareentwicklung, Web-Kram oder sonstwie mit Computern zu tun haben, habe alle entweder nie etwas in die Richtung gelernt oder das Studium abgebrochen. :slight_smile: Scheint so, als wenn Leidenschaft und Engagement deutlich wichtiger sind als irgendein schnöder Abschluss.

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In meinem Bekanntenkreis ist es andersrum, dass sind eigentlich alles gelernte Leute :sweat_smile:.
Ich habe auch als letztes dann eine Ausbildung als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung gemacht aber vorher halt diverse andere Sachen.
Eigentlich wollte ich, als ich angefangen habe mich mit dem Programmieren zu beschäftigen, natürlich Spiele machen, aber irgendwie habe ich da nur schlechtes von den Arbeitsbedingungen gehört und es gab auch nicht so viele Möglichkeiten in Hamburg (weniger als man denken würde) und umziehen wollte ich auch nicht.
Ich glaube ich hätte vielleicht schon etwas früher in den Bereich reingeschnuppert, aber ich dachte auch immer, dass man gut in Mathe sein muss um programmieren zu können. Außerdem hatte ich natürlich auch noch andere Berufswünsche.

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tl;dr Ich bin klassischer Nerd und meine Oma ist die coolste Oma überhaupt

Ich möchte mit euch auch gerne zwei Perspektiven teilen, eine klassische langweilige und eine, wie ich sie auch im Forum noch nicht gesehen habe :slight_smile:

Zuerst die Arbeit für euch als Leser: Ich habe den klassischen Weg zur Informatik gewählt: Durch meinen Onkel, der mit C64 und co groß geworden und dann SAP-Berater geworden ist, hatte ich das große Glück bereits mit 6 meinen ersten eigenen PC zu bekommen. Der hatte damals beeindruckende 800Mhz und dürfte einen Pentium II Prozessor verbaut gehabt haben. Dieser Computer hat mein Leben sehr geprägt. Englisch gelernt habe ich mit einem Wörterbuch und dem Wunsch endlich zu verstehen wie Heroes of Might and Magic funktioniert und die ersten Skripte habe ich geschrieben, weil irgendwie das Spiel nicht so funktionierte, wie es soll. Auch wenn das vlt an der ab und zu nicht vorhandenen Original-CD lag. So bin ich dann als Metal-Fan, Gaming-Nerd, Brettspieler mit einem Fabel für Pen&Paper RPGs ins Informatikstudium gestartet.

Allerdings erlebe ich in den Jahren seither, dass ich mit diesem Werdegang auch schon mit 30 Jahren ein Dinosaurier bin und schon seit längerem eher der Wunsch nach gutem Verdienst, denn die Affinität zum Medium zur Berufswahl führt.

Nun die viel spannendere Geschichte: Bei meiner Oma war es komplett andersherum! Sie ist über den Beruf zum PC spielen gekommen. Meine Oma hat ihr ganzes Leben lang als Krankenschwester gearbeitet und irgendwann in den 90ern kamen auch auf dem nordhessischem Land die PCs in der Verwaltung an. Nach vielen Abenden an denen sie Akten nachtragen musste, kam ihr dann ernsthaft die Frage auf, wie ihr Sohn, der oben erwähnte Onkel, es eigentlich schafft den ganzen Tag vor dem Gerät zu sitzen, ohne verrückt zu werden. Mit dieser Frage aus der Nachtschicht bewaffnet, hat sie dann meinen Onkel konfrontiert, der ihr versuchte klarzumachen, dass man mit einem Computer viel mehr machen kann als Akten einzupflegen und Excel-Tabellen zu kreieren.

Bis heute spielt meine Oma viel mehr und aktiver als ich und dabei hauptsächlich namhafte Action RPGs wie Diablo 1-4, die Witcher Reihe, Vendetta, … In meinem Nerd-Freundeskreis habe ich damit auf jeden Fall die coolste Oma auf der Welt

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Die Umfrageergebnisse decken sich mit meinen Erlebnissen auf der SF-Convention 2024 in Karlsruhe.
Gleich in den ersten Stunden am Kaffeestand habe ich mit zwei weiteren Hörern ne kleine Peergroup gebildet. Beide sind im IT-Bereich unterwegs.
Selbst hab ich ne Berufsausbildung im IT-Sektor, definitiv durch den „Was mit Computern machen“-Faktor mitentschieden.
Mitlerweile habe ich Soziale Arbeit studiert und mache das. Aber es hätte durchaus in der IT weitergehen können.

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Sitze auch wesentlich seltener privat am PC, weil man ja schon den ganzen Tag nichts anderes gemacht hat.

Herzlich Willkommen im Stay Forever Hörerforum. :floppy_disk: :joystick: :hugs:

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Kann ich gut verstehen. Mache aktuell eine online-Fortbildung und wenn ich 8 Stunden am Tag vor der Kiste gehockt habe, bin ich echt froh, wenn ich den Rechner runterfahren kann.

In meinem engeren Freundeskreis Anfang der 1980er waren wir total begeistert von Computerspielen, hatten aber noch keine eigenen Computer, sondern nur CBM-Rechner an der Schule, Arcadespiele im Supermakt und wenige Konsolen zu Hause. Als der C64 rauskam, fingen wir an, Spiele selbst zu progammieren. Das mündete für die meisten von uns tatsächlich in einem Informatik-Studium, das zunächst wegen der vielen Mathematik sehr abschreckte. Dann machte es aber doch irren Spaß. Keiner von uns ist letztendlich in der Spielebranche geglandet, weil wir merkten, wie schäbig die großen Schmieden mit Softwareentwicklern umgehen. Und uns selbstständig zu machen, trauten wir uns damals nicht. Bereut habe ich das nie, denn so habe ich mir noch das schönste Hobby der Welt bewahrt. Aber beeinflusst haben mich die Computerspiele sehr bei meiner Berufswahl.

Das muss eine sehr schöne Erfahrung gewesen sein, an die Du Dich gerne zurück erinnerst. :smiling_face: :nerd_face: