Diese Faszination für Achievements, erklärt sie mir!

Ich sage mal so, ich hatte damals keine anderen Sorgen. :smiley:

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Ich bräuchte so ein Tool auch, nur umgekehrt. :slight_smile: :rofl:

Edit: In meinen dunklen Erinnerungen ist mir ein Spiel eingefallen, das schon früh avant la lettre sowas wie Achievements nutzte, Larry 7. Tatsächlich habe ich irgendwann nur noch die Dildos gesucht, bis mir klar wurde, dass mich das eigentliche Adventure mittlerweile langweilte. Habe es nie beendet. Denke, mein Problem ist, nach den ganzen Beiträgen, dass ich kein Komplettist bin. Für mich gehört der »unperfekte« Spieldurchgang, die Lücke in der Perzeption, irgendwie dazu. Beim Lesen eines Buches oder Betrachten eines Films entgeht einem immer etwas, da man nie zu 100% alles gleichzeitig wahrnehmen kann bzw. die Konzentration schwankt. Ich stelle mir gerade vor, in einem Film ploppt ein Symbol auf »Du hast gerade 5 Sekunden nicht geblinzelt, prima. Dir sind 3 Einstellungen am Stück nicht entgangen«. Für die Uni habe ich 2 meiner damals Lieblingsfilme über Wochen mit Filmprotokollen analysiert, bis mir wirklich keine Einstellung, kein Detail mehr entgangen war. Dadurch konnte ich diese Filme für mich 100% knacken. Das Problem, danach waren sie tot. Ich kann sie mir nie wieder ansehen, da sie mir nichts mehr bieten können. Somit sind es nicht mehr meine Lieblingsfilme. Vielleicht benötige ich das Gefühl, dass ich noch nicht fertig bin, dass ich und das betreffende Medium uns noch was zu sagen haben.

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Um das eigene Lebenswerk wieder einzureißen, dafür brauchen viele Leute nicht mal ein Tool.

Boris Becker :slight_smile:

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Für Spielemacher*innen sind sie sehr interessant, man kann daran ganz gut ablesen, wie ein Spiel gespielt wird (und wie wenige Menschen bei Spielen wirklich „dran bleiben“ nach der ersten Stunde)

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Das tolle an Achievements ist für mich, das man etwas nur einmal im Leben erreichen muss und dann für immer „an die Wand hängen kann“. Man muss es nicht immer wieder neu erkämpfen. Davon gibt es zu wenig im Leben…

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Also ich oute mich direkt mal als Trophy-Hunter! :trophy:

Ich kam damit in Berührung, als ich damals die PS3 gekauft und ein Spiel gespielt hatte, welches mich total flashte und viel zu schnell vorbei war. Dann habe ich so geschaut, was man darin noch tun könnte und stieß auf die Trophäen. Damit hatte ich einen neuen Anreiz, das Spiel nochmal zu erleben (und es hat sich gelohnt!) und die Freude über 100% war groß. Bei den Folgespielen waren mir die Trophäen zuerst auch egal, aber nach und nach habe ich sie doch in Angriff genommen, um zu sehen, ob ich es schaffen könnte. Und tatsächlich brachte es mir viel Spaß, da es so extra Herausforderungen gab, die mir sonst in manchen Spielen fehlten.

Was mir im einzelnen nun daran gefällt:

  1. Man hat nach 100% / Platin / 1000er Score einen „erweiterten“ Spielabschluss! Es gibt in vielen Spiel mehr zu entdecken, als nur den Abspann. Aber wenn ich die letzte Trophäe in einem Spiel erreicht habe, stellt sich bei mir das Gefühl ein, das Spiel wirklich gemeistert und alles darin gesehen zu haben. Das hat dann zur Folge, dass ich das Spiel mit der letzten Trophäe beende und nie wieder anfasse. Weil ich auch keinen Drang mehr danach habe. Das ist ganz praktisch, denn es warten ja noch neue Spiele auf mich.

  2. Ein Gefühl der Zufriedenheit! Wenn man auf Achievements achtet, bringt jeder Erfolg einen kleinen Endorphinschub und man ist kurz glücklich. :smiling_face_with_three_hearts: Psychologen und Hundetrainer können den Effekt sicher besser erklären. :wink: Mit der letzten Trophäe fühlt man sich dann richtig toll, weil man etwas Schönes erfolgreich beendet hat. Welt gerettet und nichts dabei verpasst!

  3. Es hilft bei der Vorauswahl! Es gibt ja leider mehr gute Spiele, als man spielen könnte. Mir hilft es insofern als dass ich mir vor dem Kauf die Trophäenliste anschaue. Sind viele Online-Trophäen dabei, evtl. sogar stark kompetitiv?! Oder verbuggt?! Dann lass ich es direkt gleich bleiben, denn ich spiele vornehmlich offline (ein paar Ausnahmen gibt es aber) und ich habe nicht mehr die Skills eines Teenagers.
    Wie schwierig sind die Trophäen? Bei Action-Spielen demotiviert es mich, wenn ich die Trophäen nicht erreichen könnte. Bei Denkspielen (Strategie, Taktik,…) motiviert es mich hingegen.
    Und so spiele ich am Ende nur die Spiele, bei denen 100% der Erfolge auch wirklich möglich sind. Da dies immernoch genug Spiele sind, macht es mir die Auswahl etwas leichter.

  4. Langzeitmotivation! Tatsächlich kann man viele Spiele auf seine eigene Art abschließen, die Story genießen und dann zum nächsten übergehen. Aber dank der Trophäen habe ich bei vielen Titeln tatsächlich deutlich mehr Spielspaß herausgezogen. Bestes Beispiel wäre vielleicht XCOM. Da muss man es mehrfach durchspielen, auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Aber gerade dort entdeckt man noch Facetten, die einem zuvor verborgen blieben, es ist herausfordernder und am Ende brachte mir der höchste Schwierigkeitsgrad tatsächlich am meisten Spaß! Ohne die Trophäen wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen bzw. hätte nicht die Motivation für einen weiteren Durchgang aufgebracht, und hätte stattdessen etwas anderes gespielt.
    Damals auf der PS3 habe ich zudem „Journey“ gespielt. Es gab eine Trophäe, wenn man es online mit einem Unbekannten zusammen durchgespielt hat. Nur wegen der Trophäe hatte ich dies versucht und am Ende ein ganz anderes und tolles Spielerlebnis, welches mir als Offline-Spieler sonst entgangen wäre.

  5. Historie: Wenn man in sein Spielerprofil schaut, hat man eine schöne Historie seiner vergangenen Abenteuer und denkt mit Freude daran zurück. So gerät ein Spielerlebnis nie vollständig in Vergessenheit, wenn man hin und wieder nochmal auf seine Achievement-Liste schaut.

Abschließend finde ich es nur legitim, wenn man auf Achievements verzichten kann und unbeschwert jedes Spiel anzocken kann. Mich hingegen motivieren sie, alles aus einem Spiel herauszuholen und das Gefühl zu bekommen, für mein Geld das maximale Spielerlebnis bekommen zu haben. Würde mir die Trophäenjagd jedoch keinen Spaß mehr bringen, würde ich es auch sein lassen.

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Finde Achievements nur interessant, wenn sie mir auch irgendwas freischalten. Im Ubisoft-Launcher kann man sich z.B. gelegentlich ingame-Items oder Wallpaper erspielen.

Recht intensiv Zeit reingesteckt habe ich in das Bonusprogramm von Xbox Live. Wenn man da wöchentlich und monatlich bestimmte Aufgaben und Achievements erfüllt hat, konnte man die entsprechenden Punkte gegen Xbox Live Guthaben einlösen. So habe ich in der Zeit, in der ich meine Xbox One aktiv genutzt habe, nie einen Cent für den ganzen Onlineservice bezahlt und trotzdem dessen ganzen Vorteile genossen :grin:

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Hatte mit Vampire Survivors dieses Jahr das erste Mal ein steam Spiel mit allen Errungenschaften. Und ich habe seit mehr als einem Jahrzehnt einen Steam account und keinen Mangel an Spielen.

Naja, nun gab es einen gratis dlc und neue Errungenschaften. Und nun muss ich nochmal ran, diese 6 auch noch holen.

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Ich glaube aber, das in Abhängigkeit von Genre oft auf ambivalente Weise ein Spiel erhalten erzwungen wird und zusätzlich , siehe das Tomb Raider revival, manche achievements sogar eine Komplettierung in deinem Sinne nach einem Jahr oder zwei Jahren in Folge der Veröffentlichung unmöglich machen. Multiplayer Modi werden nicht mehr bespielt und schon führt sich das System ad absurdum.

Habe heute das erste Mal den Thread gelesen und komme nicht umhin, etwas verspätet, zu fragen: Welche beiden Filme waren das? Und warum hast Du sie so akribisch analysiert?

The Neon Demon & Das Mädchen Rosemarie
Habe auch noch ein ziemlich langes Filmprotokoll zur ersten Staffel Dexter.

Da hatte ich ganz extrem einen Filmfimmel und entsprechend Seminare belegt.

In einer richtigen (wissenschaftlichen) Filmanalyse ist das Filmprotokoll der erste Schritt, die Basis auf der man arbeitet. Die Lightversion wäre nur ein Sequenzprotokoll. Wir mussten beides machen.

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Ich war auch mal krasser Erfolgsjäger. Ich habe mich sogar manchmal mit wildfremden Leuten aus aller Welt online verabredet, um Erfolge für Spiele freizuschalten, die schon lange niemand mehr online gespielt hatte, man aber z.B. 8 Leute mindestens brauchte. Unvergessen war eine Session, wo eigentlich nur ein Holländer mit in einem halben dutzend Sprachen den Teilnehmern das Vorgehen bei irgendeinem Flugsimulator erklärte. Mit dem habe ich so einige superseltene Onlineerfolge geholt.
Ich habe sogar eine 400 Tage-Erfolgskette hinlegen können. Das heißt „Jeden Tag mindestens einen Erfolg - 400 Tage lang“ Das war allerdings dann doch mehr Stress als echt spaßig. Ich musste den Tag zum Teil echt durchplanen und kurz nach Mitternacht einen Erfolg holen, damit ich maximal 47 Stunden zockerfrei habe. Und das war zu Zeiten als Erfolge noch wirklich eine gewisse Herausforderung bedeutete. Da gab es noch keine Easy-Erfolgsspiele, wo man 3€ investiert und 1000 Gamescore in 10 Minuten haben konnte.
Nachdem mein Forum so langsam dank Social Media vor die Hunde ging und die Onlinekontakte weniger wurden, verlor ich auch ein wenig Interesse an den Erfolgen.
Das letzte mal flammte die Leidenschaft noch einmal in der Corona-Zeit auf, ich war noch mal ein paar Monate voll im Sammelfieber und holte mir jede Menge Schrottspiele mit leichten 1000 Xbox Gamescore.
Das ist zum Glück längst vorbei und ich bin inzwischen eher jemand, der Erfolge zwar immer noch gerne mitnimmt und auch versucht möglichst viel aus dem Spiel rauszuholen - bis zu einem Grad wo es stupides Grinden/Arbeit wird. Ein „Finde alle XY“ bei Assassins Creed mach ich nicht mehr. :sweat_smile:

Ich glaube das ist ein komplett digitales Phänomen - Eins oder Null. Entweder man hat da eine Disposition oder nicht. Meine Frau muss die alle machen, wenn sie ein neues Spiel hat, mir sind die total egal - spaß haben wir beide am Spielen.