Ein Spiel und seine Geschichte: Guardians of Infinity

Die Atome und Relationen Prologs werden tatsächlich in etwas abgespeichert, was sich “Datenbank” nennt. So gesehen lag Chris wirklich gar nicht falsch (auch wenn es, etwa wie die Aussage “ein Traktor ist eine Maschine die Benzin verbrennt”, etwas am eigentlichen Sinn Prologs vorbeischrammt).

Danke für die Ergänzung! Man merkt, fürchte ich, dass ich ein Laie bin, der versucht hat, sich die Idee hinter Prolog mehr oder weniger gelungen zu erschließen.

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Großartig. Das war wirklich eine selten gute Folge von einen Podcast und dann auch noch obwohl das ein live Mitschnitt war, was die meisten Podcasthöher eigentlich hassen.

Zwei Sachen:

Also wie ich das entnehme gab es in den Spiel nur eine Lösung die man so auch finden muss? Aber was wäre wenn das ganze etwas dynamischer wäre? Was wäre wenn man sowas mit der heutigen KI-Technik machen würde?
Mir fehlt da etwas der Nachblick.

Das zweite: Ich finde Chris Frage am Ende ob Gunnar glaubt ob es eine Verschwörung war echt unnötig.
Von diesen Verschwörungsschwubeleien haben wir echt genug, ich brauch da nicht noch einen Gunnar der da low key an eine Kennedy-Verschwörung glaubt.
Zumal es im Spiel ja keine Rolle spielt in so fern das diese angebliche Verschwörung, ja eine bequemes Storyelement ist, dass ganze in diese eine Woche vor den Dallas-Flug spielen zu lassen.
Aber interessant das die Entwickler auch an eine Verschwörung glauben obwohl der Hauptteil ihrer Recherche ja diese eine Woche davor betreffen dürfte.
In den Stephen King Roman der kurz zur Sprache kommt ist übrigens auch Oswald der Killer und nach Ausagen von den Autor, war das sein Ergebnis nach den Recherchen.

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Ich hätte das auch gepostet wenn es nicht schon jemand gemacht hätte.
Danke :slight_smile:

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Das ist ein anderes interessantes You Tube Video über das Attentat. Sehr fokusiert auf Oswald aber etwas neutraler, was ich damit sagen will, dass Video soll nicht speziell die Verschwörungstheorie debunken.

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Bin extra wegen des Prolog Themas reingeschliddert - nur um festzustellen, dass es schon ausreichend beantwortet wurde. Prinzipiell ist Prolog aber keine DB Abfragesprache wie SQL. Prolog ist dennoch sehr besonders - auch unter Betrachtungen aus der Informatik heraus. Programmiersprachen verfügen über sogenannte Programmierparadigmen, die ausdrücken wie eine Sprache funktioniert und angewendet wird.

Bei Prolog handelt es sich um eine deklarative Sprache - das hat sie mit der Datenbankabfragesprache SQL gemein. In beiden Fällen wird gesagt wie das Ergebnis aussehen soll.

Allerdings ist der Kernwert von Prolog ein Anderer: Es ist die einzige bekannte Programmiersprache die nach Prädiktatenlogik arbeitet und somit dem Paradigma der Prädikatenlogik folgt. Generell gilt dieser Sprachzwei als kurzzeitiges Experiment der 80’er, dass immer mal wieder von einem Prof in der Informatikvorlesung hervorgeholt wird. Das interessante ist, dass wirklich jemand auf die Idee kam ein Spiel darin zu programmieren weil die Idee an sich als gescheitert gilt. Das ist für mich als Informatiker irgendwie noch sensationeller als die Idee, dass man eine Abfragesprache für DB’s benutzt (Die Summe ungeeigneter Nutzung von SQL für IT Probleme ist gigantisch….) um ein Spiel zu schreiben.

Prinzipiell ist das Aufstellen eines logischen Regelwerks, dass dann in Funktionen abgerufen und verarbeitet werden kann aber eine andere Komplexität als die Verwaltung einer Datenbank. Da ich was Prolog angeht aber auch nur theoretisch sattelfest bin (Die Prolog Vorlesung wurde 2 Semester vor meinem Studienbeginn aufgrund von mangelnder Relevanz gestrichen - der Prof jammerte dieser aber regelmäßig hinterher) will ich da nicht in zu tiefe Spekulationen einsteigen.

Ich würde mutmaßen, dass die ganze kaputte Logik und Verknüpfung von Fakten und Personen im Hintergrund auf Prolog basiert. Die daraus resultierende Spiellogik ist mit Sicherheit auch ein Grund dafür warum der Einsatz von Prolog eher etwas für Universitäten und Geschichtsbücher ist: Das Ergebnis weicht sehr weit von der Erwartungshaltung ab. Mich hätte wirklich interessiert was die Entwickler damals geritten hat…

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PROLOG hatten wir an der FH im ersten und zweiten Semester. Weit über die Theorie ging es aber auch nicht hinaus und den echten Anwendungsfall hatte ich im Berufsleben auch nicht. Als IBMs Watson mal Jeopardy gewann, hab ich mir die Technik nochmal zu Gemüte geführt.
Leider bin ich beruflich schon ewig aus dem Programmierthema raus (außer es geht mal drum Interfacing für diverse ERP und andere Systeme zu machen) und mehr im Bereich Projekt-/Abteilungsleitung, aber die Idee ein Spiel in PROLOG zu machen ist wild.
Programmieren möchte ich darin aber nicht mehr, wenn es nicht sein muss.

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Okay, dann kann ich mir den Flex ja leisten: ich hab schon professionell Prolog gemacht. Dazu ist Prolog in der Computerlinguistik noch recht beliebt.

Zur Datenbank-Sache: Datalog ist Prolog für Daten, heute eher bekannt durch die Clojure-Bibliothek mit demselben namen. (An Overview of Datalog)

Constraint Solving (Das ist das, was ein Sudoku-Spieler eine ganze Zugfahrt macht) ist eine grosse Stärke von verschiedenen Prolog-Dialekten. Also solche Sachen wie Lösbarkeit von Sudokus prüfen geht in verschiedenen Prologs in wenigen Zeilen.

Prolog als _Spiel_sprache zu verwenden ist dahingehend absurd, dass „dieser Frame soll in 14ms auf den Bildschirm“ imperativ und nicht logisch ist.

Aber für das, was Guardians of the Infinity damit macht, find ich das völlig naheliegend.

Am Ende noch für die Programmiersprachennerds: Die Typsystemimplementierung Chalk des Rust-Compilers (ish), ist ein verkapptes Prolog.

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Bei mir ging es in Prolog nie über das Lösen von diesen Einstein-Haus-Rätseln (A wohnt in Haus 1, mag grün und keine Hunde, B hat mag Rosen und Hunde aber nicht neben A wohnen etc.) hinaus. Die Abstraktionsebene ist natürlich für logische Probleme top. Fakten und Regeln definieren und dann nach der Lösung fragen. Feine Sache.
Unabhängig davon, dass es sicher eine adäquate Idee ist, den Parser in Prolog zu realisieren… es scheint halt echt nicht gut zu funktionieren, da man immer genau die richtigen Stichwörter treffen muss, so wie ich den Artikel von A. Müller verstehe und die Parsereingabe schlichtweg darauf reduzieren kann. Man spielt also gar nicht, sondern geht alle möglichen Kombinationen in einer Schleife durch und hofft auf einen Treffer. Ich hab das Spiel nicht gespielt, aber nach einem NLP Parser klingt das nicht unbedingt (insofern ich mir dann Synonyme für die Stichwörter erwartet hätte). Und motivierend klingt das absolut nicht.

Diese Folge war die lustigste und interessanteste für mich seit “Stay Forever spielt: 1893: A World’s Fair Mystery”. An sich mit J.F. Kennedy schon ein interessantes Thema, aber dann auch noch SO ein Spiel, aus der sich aus nem Nebensatz aus ner andere Folge DIESE Geschichte entwickelt, unglaublich. Schonmal coole Idee, das als Live Podcast auf der Con zu wählen, dann die drei auf Twitch, dann noch der Reverse Engineerer… wie oben schon von einem Vorposter erwähnt, dachte ich mir auch ein paarmal: “Waaaaaas? Da geht’s jetzt noch weiter?” :rofl: Und DANN, als Bonus, entsteht hier im Forum aus einer ungenauen Aussage von Christian (die, übrigens, 99,99999 der Weltbevölkerung niemals nie aufgefallen wäre und mir sowieso nicht) noch diese wunderbare Abhandlung über Programmiersprachen, der folgender TRAUMSATZ entspringt:

“Die Typsystemimplementierung Chalk des Rust-Compilers (ish), ist ein verkapptes Prolog.”

Danke, @skade

Wäre das ein Shirt im Retro-Shirty Shop, würd ich es sofort kaufen. Und nein, ich habe KEINE Ahnung, was dieser Satz bedeutet, aber es ist ein wunderbares Ende einer Geschichte, die in einem Nebensatz der Neuzugänge begann.

Das ist alles sehr, sehr schön.

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Super Folge!

Kleine Anekdote dazu: ich glaube @Gunnar_Lott erwähnt das entsprechende Buch von King. Ich denke mir “klingt interessant, gleich mal bestellen”. Buch kommt an, liegt natürlich etwas rum. Habe dann gestern angefangen es zu lesen. Während des Lesens denke ich mir: “hm, das kommt mir bekannt vor. Habe ich dazu nicht mal einen Podcast gehört?”. 2 Sekunden später ist mir meine eigene Blödheit dann aufgefallen :smiley:

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