Sehr schöne Folge, wenn auch ein Thema, das mehr als eine „kurze“ Historie verdiente. Aber da spreche ich als früherer Fan des Genres, der natürlich von allem gerne mehr gehabt hätte. Ich hätte gerne noch Clock Tower dabei gehabt und dass ihr 3D Monster Maze auf ZX81 weggelassen habt, wo ihr doch sogar Mystery House als Einfluss drinhattet, schmerzt mich beinahe etwas.
Auch dass die japanische Explosion des Genres in der PS2 Ära kaum Erwähnung findet, ist etwas schade, wo da doch einige Jahre lang mit Project Zero/Fatal Frame, Forbidden Siren, Haunting Ground und vielen vielen mehr eine wahre Flut an Survival Horror Games erschien.
Aber stimmt schon, das ganze soll eine kurze Historie sein und da ist das Thema natürlich eher straff zu halten.
Den Einstieg mit den literarischen und filmischen Einflüssen mit Rahel fand ich sehr gelungen: eine frische Perspektive, die bei (Retro-)Spielebesprechungen mit dieser Expertise wirklich mal was neues ist!
Danach war es mir zu viel Vorgeschichte zum Survival Horror. Am Ende blieb für dessen eigentliche Geschichte nur noch eine knappe halbe Stunde. Dementsprechend viele wichtige Spiele fehlten oder wurden mit einem Satz abgefrühstückt. Schade, trotzdem nett zu hören
Project Firestart imo der Beweis das Zeitreisen möglich sind. Wie es schön dargestellt wird im Cast ist das einfach ein einziger WTF-Moment, gerade aus der Rückschau mit dem Blick von heute.
Ich finde das Spiel megabeeindruckend in seinem „der Zeit voraus sein“ - die ganze cinematische Herangehensweise, das Spiel mit Perspektive, die ganze Art und Weise wie es erzählt bzw. das es überhaupt soviel Wert auf Erzählung legt obwohl es ja eher ein Actionspiel ist und das es auch multiple Enden hat - und das alles auf dem C64. Unglaublich.
Bei der Betrachtung von Survival Horror frage ich mich ob Spiele wie Space Hulk, zwar nicht 1:1 auf die moderne Definition des Genres gemappt, im Kern nicht doch irgendwie einen mindestens sehr starken survival horror Einschlag haben. Prinzipiell arbeitet es ja mit ähnlichen Mitteln um Stimmung und Angst zu erzeugen und schränkt den Spieler in der Gegenwehr und Einblick in die Umgebung stark ein.
Mein innerer Monk wehrt sich dagegen, Survival Horror als richtiges Genre zu akzeptieren und ich habe inzwischen länger darüber nachgedacht, als ich zugeben möchte. Vielleicht liegt es daran, dass sich andere Genres aus der Spielmechanik definieren und hier über den „Horror“ auch das Setting festgelegt wird. RE würde mit fluffigen Gegnern und Candy-Optik vlt. auch einfach nicht die gleiche Wirkung entfalten.
Vielleicht stört mich auch der unvollständige Genre-Unter-Baum, der hier aufgespannt wird: Offenbar war es Leuten ja wichtig, „Action-Adventures mit Grusel-Setting und wenig Munition“ einen eigenen Namen zu geben. Aber was ist denn z. B. mit Action-Adventures mit Weltraumtieren und vielen Explosionen? Da wollte dann wieder niemand ein eigenes Genre haben. Das ist doch total inkonsequent.
Vielleicht finde ich es auch einfach nur ungerecht anderen Spielen gegenüber. Z. B. Hades, das sich eigentlich spielt wie Streets of Rage, entweder aber in den gleichen Genre-Topf geworfen wird wie Moria, oder wie Diablo, in dessen Topf auch Fallout 3 gesteckt wird. Das ist doch alles bekloppt. Wer soll da noch durchblicken? Aber ausgerechnet Alone in the Dark und Resident Evil bekommen ihr eigenes Genre? Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit?! Ich fordere eine internationale Kommission zur Neu-Strukturierung der offiziellen Genre-Grenzen. Das kann doch nicht so bleiben!
@Gunnar_Lott ich hoffe doch sehr, dass du irgendwann genug Nerven hast, um eine Folge zu Condemned zu machen. Ich habe unglaublich gute Erinnerungen an das Spiel und würde mich über eine Besprechung von euch dazu sehr freuen. Für mich schon ein Hidden Gem dieser Generation.