Grafikfilter bei Let's Plays von Pixelart-Adventures

Auf Youtube gibt es jede Menge Let’s Plays alter Adventures, bei welchen diese schrecklichen ScummVM-Filter verwendet werden. Nicht nur, dass ich Augenkrebs davon bekomme, finde ich es respektlos gegenüber der Pixelkunst, die dadurch zerstört wird.

Wie steht Ihr dazu?

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Gibt nur ganz wenige Ausnahmen, wo ich das gerechtfertigt finde. Sonst bin ich da voll bei dir. Schlimmer noch: Auch wenn man nach Screenshots aus bestimmen Spielen sucht, findet man inzwischen immer häufiger diese unsauber hochskalierten Wischiwaschi-Screenshots. Furchtbar.

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Oder auch 4:3-Spiele eiskalt auf 16:9 gestreckt.

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…oder auch einfach die Pixel perfekt und quadratisch ohne Filter ausgeben.

Damals haben die Leute ein Spiel in 320x200 oder 640x400 nicht mit schwarzem Balken oben und/oder unten gespielt sondern ihren 4:3-Monitor so justiert, dass das Bild passte.
Und das haben auch die Entwickler gemacht. Also keine quadratischen Pixel!

Und dann kann man sich überlegen, ob die Grafiker damals die Eigenheiten der Röhre berücksichtigt haben. Dann wäre es schon gut, wenn man Lochmaske, Scanlines und alles mit emuliert oder als Filter oben drauf legt. Wenn man das nicht hat, ist das vielleicht ein bisschen so, wie wenn man Filmkorn (engl. film grain) aus Kinofilmen als optischen Schmutz definiert und einfach mal raus filtert.

Hier mal Shadow of the Beast als pixelperfekter Screenshot:

Und jetzt als ziemlich gutes Foto von einer zeitgenössischen Röhre (Quelle: The Beauty of Shadow of the Beast on a CRT - AmigaLove)

Pixelperfekte Darstellung ist nicht original:

  • es gab sie damals nicht
  • wenn man sie gehabt hätte, hätte man die Grafiken anders gemacht
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Wobei man sagen muss das es bei Röhren extrem viel Varianz gibt, meine Shadow of the Beast Erfahrung auf einem frühen 90er Farb TV sah auch nicht aus wie dein zweites Beispiel und hatte mindestens mal kräftigere Farben über Scart. Wenn das Gerät damals RGB konnte, dann wird es noch schwieriger - dann liegt die „Wahrheit“ mehr oder weniger zwischen deinen Bildern und Effekte die bspw. über Composite entstehen gibt es nicht mehr (speziell der Mega Drive macht wirklich ein paar Wunderdinge über diese Ausgabe!)

Aber es demonstriert natürlich trotzdem sehr anschaulich wie anders die Tiefenwirkung ist und wieviel detaillierter alles wirkt - allein A(a)rbron sieht schon richtig high-res und feinst gepixelt aus, das geht in der ungefilterten Variante alles komplett flöten.

Leider sind gerade Scanlines natürlich in einer responsiven Welt nicht so richtig geil für Skalierungen - aber wenn ich am Rechner gucke, dürfen die Let’s Plays gerne von Originalhardware abgefilmt oder mit tollen „Bildverschlechterungen“ versehen sein, rohe Pixel kann ich heute gar nicht mehr ertragen.

Finde es diesbezüglich auch sehr Schade das sich die Retrogamer gegen „authentische“ Screenshots ausgesprochen hat.

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Ich habe mir ja letztes Jahr eine Röhre gekauft und war richtig weggeblasen, wie gut da Retrospiele drauf aussehen, spezifisch 16Bit-Pixelart. Ich hab mir sogar einen HDMI-zu-analog-Konverter geholt und habe da Retro-Konsolen, Steam Deck mit RetroArch und die Switch dran angeschlossen. Da kommt dann das unsägliche „auf 16:9 Strecken“ wieder zugute, weil der Komverter dass dann wieder auf 4:3 presst und alles wieder richtig ist.

Ich hab auch schon relativ viel mit Shadern und CRT-Filtern in RetroArch rumgespielt, aber an das Bild einer echten Röhre kommt das nicht ansatzweise ran. Bin da jetzt etwas desillusioniert und schalte den ganzen Kram ab, wenn ich auf einem LCD spiele.

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Auf meinem damaligen 1084S-Monitor waren die Pixel der Amigaspiele tatsächlich rundlicher, sahen aber dennoch wesentlich besser und klarer aus als bei den heutigen CRT-Filtern bzw. kommen die glatten quadratischen Pixel näher an das Gefühl ran als die CRT-Filter. War aber natürlich auch ein ziemlich geiler Monitor (hätte den gerne wieder in neu!). Es gab Freunde, die spielten über einen Fernseher und der Output ging eher in die Richtung Deines Beispiels. Das sieht auch eher so aus wie abfotografierte Abbildungen damaliger Spielezeitschriften. Wenn ein sehr guter Monitor vor einem steht, sieht das nochmal besser aus.

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Sehe ich leidenschaftslos. Bevor ich mir so eine sperrige Röhre nochmal in die Bude stelle, verwende ich bei Bedarf lieber Filter. Röhre ist ja auch nicht Röhre, zwischen einer Sony Trinitron und irgendeinem 08/15 Röhren TV lagen ja auch Welten. Trotzdem, diese Klötze (15 kg aufwärts) kommen mir nicht mehr rein, da nehm ich lieber einen CRT Filter und meinen geliebten Oled Flachbildschirm. Gottseidank werden dank des „Retroeffektes der Natur“ auch meine Augen immer schlechter. Ich hab also eingebaute CRT Filter :smiley:

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Das Problem habe ich in den letzten Jahren auch. Bin früher mal ein Adlerauge gewesen.

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Passend dazu ein sehr gutes Video:

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Als ich das Thema erstellt habe, meinte ich übrigens diese Art Filter:

Der Fernseher als Monitor ist aber mehr ein Konsolen-Ding. Beim Amiga war es höchstens ein Kosten-Ding.

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Der ist ja nun wirklich grottig und hat nichts mit einem CRT zu tun, finde ich.

In der 25thAnniversary Edition wurde Simon the Sorcerer ähnlich übel mitgespielt: Simon the Sorcerer: 25thAnniversary Edition - Test, Adventure, PC - 4P.de

… was auch immer das Studio mit der 25th Anniversary Edition im Sinn hatte: Sollte es nicht das mutwillige Zerstören nostalgischer Erinnerungen gewesen sein, ging das Vorhaben gründlich in die Hose.

Das Schlimmste sind die Neuerungen, mit denen MojoTouch vermutlich den Pixel-Charme modernisieren wollte. … Schlechte Idee: den extremsten Weichzeichner des Adventure-Emulators ScummVM als grafisches Update verkaufen. Denn das … sieht so aus, als hätte ein dickflüssiges Gel die ursprünglichen Pixel so verschmiert, dass sie nur noch als breiige Masse erkennbar sind.

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