Kickstarter - Aktuelle Erfahrungen

Moin! Ich habe vor Kurzem die Kickstarter-Resümee Folge (Link) von 2016 gehört, die ich super interessant fand. In der Folge ging es um ein Resümee von 3 vorherigen Kickstarter Folgen von 2012, in denen Gunnar und Chris Spiele besprochen hatten, die sie entweder auf Kickstarter selbst unterstüzt hatten oder generell besprechenswert fanden.

Da die Folgen ja schon ein paar Jahre her sind und sich Kickstarter seit dem weiterentwickelt hat, würden mich Eure aktuellen Erfahrungen mit der Plattform interessieren, was Retrogaming angeht. Habt ihr dort Projekte unterstützt, sind diese erfolgreich gewesen und wie seht ihr Kickstarter allgemein, was Impulse und neue Ideen für Retrogaming Projekte angeht? Was sind Eure Top 3 an Games, die ihr über Kickstarter bekommen habt?

@Chris & @Gunnar_Lott: Würde mich auch interessieren, ob ihr in den letzten Jahren weiterhin auf Kickstarter aktiv wart und ihr neue Favoriten habt. Über das miserable Space Venture hatte Chris ja schon in einem SF-Insider berichtet :wink:

Gruß,

Herman

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Hi

Also ich benutze Kickstarter immer noch regelmässig. Allerdings hat sich das ganze für mich doch stark geändert. In der Anfangszeit habe ich recht unterschiedliche Sachen gebackt. Mittlerweile hat sich das geändert. Meistens nitze ich Kickstarter für Projekte von mir bekannten Leuten, z.B. Die Bücher von Chris Wilkins.

Damit ist die Ausfallsrate von relativ gering auf nahezu null gegangen. Ich hatte in den letzten Jahren auch nur einen Ausfall bei Retrodokus auf DVD, da ist leider der Author verstorben.

Unbekannte oder kleinere Sachen backe ich nur extrem selten, da ist irgendwie auch die Wild West Romantik verloren gegangen.

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Kickstarter selbst hab ich noch nie benutzt, nur Indigogo für Amazfit X und son Campingstuhl, hab ich auch beides bekommen. Bei dem Campingstuhl musste ich ewig warten allerdings.

Ich bin aus Kickstarter so gut wie raus, bekomme aber bis heute noch Updates zu Spielen, die ich vor zehn Jahren unterstützt habe und die demnächst dann sicher bald fertig sein werden.

Drei der fünf letzten Projekte, die ich unterstützt habe, sind Spiele von Spiderweb Software. Zum einen, weil ich die gerne mag und tatsächlich auch spiele. Zum anderen, weil die mir einen Newsletter schicken, wenn wieder ein neues Projekt live geht, sonst würde ich das gar nicht merken. :smiley:

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Ich bin auf Kickstarter (weiterhin) ziemlich aktiv - im Schnitt unterstütze ich ein Projekt pro Monat und über kurz oder lang liefern auch die meisten davon (Quote dürfte > 90%) liegen. Allerdings sind das hauptsächlich Rollenspiele und Bücher. Bei Videospielen sieht es da schon deutlich schlechter aus und selbst wenn es manche nach langer Zeit doch noch über die Zielgerade geschafft haben (z.B. das System Shock Remake) ist mir da das Risiko doch zu hoch.

Generell gibt es bei Crowdfundings, die ich unterstütze, grob zwei Kategorien:

  1. Sachen, die ich gern haben möchte, und wo das Risiko überschaubar ist (weil z.B. größerer Verlag dahinter) - das ist also eher eine Art Vorbestellung mit ein bisschen zusätzlichem Hype.
  2. Sachen, v.a. von Einzelpersonen oder Kleinverlagen, bei denen ich einfach Geld drauf werfe, weil ich möchte, dass es das Projekt auf den Markt schafft.

Auf Plattformen jenseits von Kickstarter (GameOnTabletop, Backerkit, IndieGoGo, Gamefound) unterstütze ich auch hin und wieder mal was, aber das ist insgesamt überschaubar geblieben. Trotz des zwischenzeitlichen Blockchain-Dramas hat da m.E. keine starke Absetzbewegung von Kickstarter stattgefunden. Allenfalls sehe ich mittlerweile mehr Sachen, die direkt auf Backerkit finanziert werden anstatt es nur für das spätere Fulfillment zu verwenden.

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Also ich habe mit Kickstarter angefangen, um „Battle Worlds Kronos“ (ich hatte mal wieder Bock auf einen „Battle Isle“-Klon) zu unterstützen, was auch erfolgreich war. Ich habe noch das exklusive Kartenspiel dazu und mit dem Spiel auf einem Core i5 der ersten Generation mit On-Chip-Grafik viel Spaß gehabt. :+1:
Dann habe ich noch „Giana Sisters Twisted Dreams“ unterstützt, um den Soundtrack auf CD zu bekommen. :grin: Das lief auch alles problemlos.
Mit dem dritten Spiel hatte ich dann Pech, das war „Unknown Realm“, ein Retro-Ultima-Like, das im Sande verlaufen ist. :disappointed_relieved: Das Teil habe ich abgeschrieben.

Besser lief es mit Unterstützungen für Musik-Projekte. Chris Hülsbecks Projekte habe ich alle unterstützt, und er hat auch vorbildlich geliefert. :star2:

Länger hat es bei „ReFormation“ von Matt Gray („The Last Ninja 2“) gedauert. Die Downloads kamen nach einem Jahr oder so (waren aber auch sehr viele Musikstücke) und man wurde in den Entwicklungsprozess einbezogen. Aber die physischen Datenträger waren nach diversen persönlichen Problemen von Matt erst nach 5 Jahren fertig (dank zwischenzeitlichem Brexit für ihn auch mit Verlusten), die Doppel-Vinyl kam sogar erst nach insgesamt 6 Jahren. Aber immerhin stellte er sich nicht tot und hat alles geliefert. Und das von beeindruckender Qualität! :grinning: Danach habe ich dann auch seine folgenden Produkte erworben, aber aus seinem Online-Shop, nicht mehr über Kickstarter.

Das alles ist jetzt aber auch schon Jahre her, und mittlerweile bin ich da auch komplett raus. Ich würde nur nochmal für ein neues Hülsbeck-Projekt zurückkehren, wenn da eine Rundmail kommt.

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Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht, es sollte eine Fan Serie zu Legends of Grimrock gedreht werden, gedreht wurde nichts - Geld war natürlich weg.

https://www.kickstarter.com/projects/waysidecreations/legend-of-grimrock-the-series

Habe gute Erfahrungen auf Kickstarter gemacht. Vorgestern kamen die beiden Arduboy Minis an. Die anderen Projekte von GreenBoy Games und Kocian für den Gameboy waren auch problemlos.

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Meine einzige Erfahrung mit Kickstarter war Pillars of Eternity. Damals war ich wie im Rausch und habe 80€ ausgegeben, damit ich auch zum letzten Stretch Goal beitragen konnte. War von dem fertigen Spiel auch restlos begeistert.

Ansonsten profitierte ich bloß indirekt von Spielen, die über Crowd Funding ermöglicht worden waren: Shadowrun, Wasteland 2, Banner Saga usw. Es gab so viele gute Spiele!

Habe bei allen Kickstartern und Indiegogos Glück gehabt und bis auf das Battletech CRPG auch alles gespielt was ich gebackt habe. Leider habe ich weder die Zeit noch das Spielgeld um da heutzutage noch großartig tätig zu werden (es mangelt aber nicht an feinen Dingen) und es ist wirklich problematisch erst Jahre später was zu kriegen, meistens passt es dann nicht mehr und da nehme ich die Kohle doch lieber für was Akutes was dann auch nach ein paar Tagen da ist.

Insgesamt hat es sich aber gelohnt, habe nur positive Erfahrungen gemacht und ich finde heutzutage ist das alles auch viel professioneller aufgezogen. So spektakuläre Fails gibt es afaik nicht mehr.

Mein letztes Projekt war Insane Pain für Mega Drive und das hat alles super geklappt und wurde sehr gut abgewickelt. Leider ist das Spiel Murks, aber das passiert halt.

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Das heißt du bist im Spiel mit deiner Mini-Geschichte verewigt?

Ich glaube, dazu war mein Beitrag noch zu klein, aber irgendwo steht auf einem Grabstein „armitage81“ eingraviert, und das kann mir keiner mehr nehmen :slight_smile:

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Meine Kickstarter haben bis auf Star Citizen auch alle abgeliefert, sofern funded. Allerdings hab ich mit Ausnahme eines Buchprojekts zur PS Vita auch keine Einzelpersonen unterstützt, sondern tendenziell reputable Unternehmen. Hat das Ausfallrisiko offensichtlich drastisch reduziert. Chris Roberts hat auch nie mehr als die initialen 20 € von mir gesehen.

  • Torment: Tides of Numenera hat mich die nachträgliche Entscheidung für ein rundenbasiertes Kampfsystem sehr negativ überrascht. Hat mich dazu bewogen, nichts mehr zu unterstützen, bei dem die Kern-Systeme nicht von vornherein feststehen.
  • Baphomets Fluch 5 war insofern enttäuschend, weil die Kommunikation von Revolution grottig war. In der Spielepresse wurde ich schneller und umfassender informiert als im Backer-Forum. Das Spiel war in Ordnung, hat in mir aber auch keine Begeisterungsstürme ausgelöst.
  • Wasteland 2 und Underworld Ascendant hatten früher oder später mein Interesse verloren, aber no hard feelings.
  • King Art und Obsidian waren immer vorbildlich, was Kampagne, Betreuung und finales Produkt angeht.

Aktuell grüble ich darüber, ob ich 100-200 Pfund für eine Collector’s Edition von Baphomets Fluch: Reforged unverschämt oder unterstützenswert finden soll. Immerhin versprechen sie diesmal nichts und das Spiel kommt unabhängig vom Erfolg des Kickstarters, dann ist es tatsächlich nur ein Vorverkauf.

Generell bin ich bei Computerspielen eher geneigt, auf etablierte Namen zu vertrauen, die noch im Futter stehen und nicht die Branche vor Jahrzehnten verlassen haben. Computerspiel-Projekte in den von mir präferierten Spielarten sind einfach zu komplex im Entstehungsprozess, um da blind mein Geld darauf zu werfen und zu hoffen, dass die das schon hinkriegen. Da die kaum noch auf KS stattfinden und ich auch kein Bedürfnis habe, Kickstarter nach Indie-Perlen zu durchsuchen, ist die Plattform für mich auch eher unbedeutend geworden. Da orientiere ich mich lieber hinterher am Survival of the Fittest.

Für Brettspiele dürfte Kickstarter aber eine gute Fundgrube sein.

Ich bin erst vor kurzem ins Kickstarter-Game eingestiegen. Die Goldene Zeit der Videospiele und großen Projekte kenne ich also eigentlich gar nicht.

Bisher:

  • Ein Brettspiel, das jetzt 9 Monate überfällig ist, aber irgendwann hoffentlich kommt. Mal sehen.
  • Verschiedene Pokerkarten-Sets. Kommen an, auch relativ so wie angekündigt.
  • Verschiedene Rollenspiele. PDFs kamen relativ zeitnah und zuverlässig, Druckversionen hab ich bisher erst einmal geordert (und die lässt noch auf sich warten). Mal sehen.
  • Eine fette Comicsammlung, bei der das Porto wirklich wehtun wird.

Kurz also: ich benutze es primär für Pokerkartensets, weil ich die so ein bisschen sammle (und mir immer einrede, ich könne sie ja mal für das Rollenspiel Savage Worlds verwenden…hin und wieder stimmt das sogar) und sonst eher so nebenher ein bisschen. Den großen „Oh Gott, das brauche ich und pudere da Geld ohne Ende rein!“-Effekt hatte ich noch nicht, das waren eigentlich alles Projekte, wo vorher schon sehr absehbar war, dass die erfüllt werden.

Pokersets hab ich auch einige von Kickstarter. So Remakes alter klassischer Sets. Ich hatte mir die für Deadlands geholt, weil die Originalregeln ja noch mit Pokerkarten waren.

Savage Worlds ist teils aus Deadlands entstanden und hat die Pokermechanik von dort übernommen. Das moderne Deadlands wiederum ist jetzt kein komplett eigenes System mehr, sondern baut auf Savage Worlds auf. Pokermechanik ist da also immer noch. Wüsste nicht, dass die bei Deadlands je weg war (außer evtl bei der d20-Variante).

Insofern kaufen wir unsere Karten also quasi für das Gleiche. :smiley:

Ja, Deadlands hat den D20 Hype mitgemacht, was ich ziemlich schade fand. Savage Worlds sagt mir erstmal garnichts, das muss ich mir mal anschauen. War die letzten Jahre recht inaktiv beim RPG. Von daher mal Danke für den Hinweis.

Was wäre denn ein Spiele Highlight, dass man jetzt mit Geld versorgen könnte?