Langsamer Spieler

Was mich immer schon verwirrt hat im Laufe meines Spieler-Lebens ist, dass ich offensichtlich ein extrem langsamer Spieler bin. Auffallen tut mir das immer, wenn irgendwo preisgegeben wird, wie lange ein Spiel so in etwa ist. Beispielsweise in Spielemagazinen, in Foren oder halt in Podcasts. Zu den kommunizierten Zeiten kann ich meistens 100% draufschlagen, dann habe ich meine Spielzeit. Lange Jahre kam mir das immer als „Angeberei“ vor aber nein… das zieht sich wie ein roter Faden durch die Zeit. Wenn jemand sagt, bei Professor Layton ist man so nach 10 Stunden durch, dann spiele ich 20 Stunden. Bei Shootern, die 15 Stunden dauern sollen, spiele ich an die 30 und bei Rollenspielen… zuletzt hatte ich Legend of Heroes - Trails in the Sky gespielt und hatte am Ende 120 Stunden auf der Uhr. Geht das nur mir so?

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Du kannst mit Trails locker so viel Zeit verbringen wenn du alle Quests löst und alle Dialoge mitnimmst. Da brauchst du schon 60h für wenn du nur die direkten Story-Dialoge mit „sichtbaren“ Quest-Content löst.

Ich glaube ich bin auch eher langsam weil ich immer versuche alles „komplett“ zu spielen. Ich orientiere mich da selten an „How Long To Beat“ oder andere Webseiten. Grade weil ich ein Spiel auch mal minimiert laufen lasse während ich was Anderes mache :wink:

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Geht mir auch so.:sweat_smile: Und ich habe eigentlich echt nicht das Gefühl, irgendwie mit Absicht oder aufgrund fehlenden Könnens langsam zu sein. Aber okay, ist halt so. :man_shrugging:

Bei mir sind aber auch oft lange Pausen dazwischen aufgrund von Arbeit, Alltag, Familie, usw.

Hab für Elden Ring z. B. 128 Spielstunden und so ziemlich genau ein Jahr gebraucht. Manchmal komme ich wochen- oder gar monatelang nicht dazu und muss mich dann auch erstmal wieder reinfinden.

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Mir geht es ganz ähnlich. Bei mir ist ein Grund mein dysfunktionaler Orientierungssinn, ich verlaufe mich in Spielen ständig und brauche daher einfach länger. Auch ein Grund, warum ich einst Hardware- statt Spieleredakteur wurde, ich hätte nie ein Spiel rechtzeitig durchgespielt :slight_smile:

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Das geht sicher nicht nur dir so, bin aus den klassischen Gründen auch lange mit jedem Titel beschäftigt.

Von den Fromsoft-Spielen fange ich gar nicht erst an, aber da will ich vor allem jeden Stein umdrehen und kucken. Auf keinen Fall hetzen.

Das „langsame Spielen“ hat auch einen schönen Nebeneffekt, vor allem bei Story-heavy Games. Die Mass Effect Trilogie habe ich irgendwann später erlebt, hat drei meiner Lebensjahre gedauert. Das gibt Erlebtem eine echt epische Breite.

Für Elden Ring - wenn ich es einst spielen werde - veranschlage ich ein Jahr Lebenszeit. Mindestens. Und dann kommt NG+ o.O

Bei „Breath of the Wild“ habe ich allein Tage auf dem Plateau verbracht :wink: Dafür kannte ich anschließend aber auch jeden Baum und jeden Stein.

Breath of the Wild ist für mich, wie Elden Ring, eine Welt die einen für die Geduld und Zeit belohnt, die man investiert. Da gibt es so viel zu entdecken und erleben. Auch wenn man es bei Zelda einfach mal schafft einen Hügel raufzuklettern ohne dass die Ausdauer ausgeht und es mal nicht wieder mitten drin zu regnen beginnt ist manchmal schon ein Erfolg für sich. :grinning:

Bei linearen Spielen oder Karten voller Icons geht es mir dafür garnicht so. Da sagt mir das Spiel genau welche Nebenaufgaben auf mich warten und dadurch indirekt auch wie ich ihnen ausweichen kann.

Du bist ein Genießer, bleib dabei. :+1:

Relativ betrachtet erhältst Du so mehr Spiel fürs Geld.

So wie ich Dich verstehe geht es Dir ja vorwiegend um Singleplayer-Titel. Entscheidend ist mMn nach dann nur Dein Spielspaß.
Wie schon geschrieben wurde kommt es ja auch darauf an, ob die zB alle Nebenquests mitnimmst oder nicht.

Ich habe mir über meine Spieldauer nur selten Gedanken gemacht. Wenn überhaupt, dann war es der extreme Zeitaufwand bei z.B. AC Odyssey, der mich nachdenklich machte.
Wenn ich meine Spielzeiten bei kompakteren Spielen bzw. Spielen ohne riesige Open World doch mal verglichen habe war ich in der Regel nahe an den Zeiten im Bekanntenkreis.

Wenn ich an Age of Conan denke und die vielen Kreise, die ich in der Gildenstadt in den Boden getrampelt habe, während wir im TS gequatscht haben, werde ich allerdings doch wieder nachdenklich …

Mich würde noch interessieren, ob Du The Force Unleashed 2 gespielt hast und an Stelle der üblichen 5 Stunden 10 benötigt hast, um durchzukommen. :slight_smile:

Ich finde es auch nicht schlecht, wenn man eher langsam spielt. Spielen ist ja kein Leistungssport. Warum soll man sich nicht mehr Zeit lassen, wenn man es will? Ich selber mache mir da auch keinen Kopf.

PS: Gilt natürlich nicht für Rennspiele :wink:

So wie ich Dich verstehe geht es Dir ja vorwiegend um Singleplayer-Titel. Entscheidend ist mMn nach dann nur Dein Spielspaß.
Wie schon geschrieben wurde kommt es ja auch darauf an, ob die zB alle Nebenquests mitnimmst oder nicht.

Das mit den Singleplayer-Titeln stimmt, ja. Aber ein „Completionist“ bin ich auf gar keinen Fall… außer, dass ich die Spiele „bis zum Ende“ spielen will. Wieviel Prozent ich dann habe, ob es noch 200 unentdeckte „Krog-Samen“ gibt ist mir wurscht.

Im Grunde wäre es ja auch egal, wie lange man an einem Spiel sitzt, solange man wirklich Spaß daran hat und es nicht als Arbeit empfindet. Nur schleicht sich da immer dieser Gedanke ein, welche schönen anderen Spiele ich „verpasse“, weil ich so lange an dem aktuellen sitze… bescheuert, ja!

Ich bin auch super langsam.
Aber ich spiele auch meist größere Spiele und bin Completionist. An Xenogears Chronicles 2 hab ich 212 Std gesessen, an Cyberpunk 2077 164 und am Ägypten und Griechenland Assassins Creed locker je 120.
Ich gucke noch aber auch gerne in Spielen um, achte auf Details und laufe die komplette Karte ab. Ich glaube am meisten geärgert hab ich mich über die Favela Mission in Cod Moder Warfare 2, bei der ich mich gerne umschauen wollte, das Spiel mich aber gezwungen hat weiterzulaufen :sweat_smile:

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Genau das ist es bei mir auch. Ich will zwar nicht jede Nebenmission erledigt und jedes Item gefunden haben, aber ich will alles „gesehen“ haben. Wenn ich mit jemandem einen Co-op Schlauchlevel spiele, sagen wir mal Resident Evil 5, dann ist mein Mitspieler schon immer 3 Ecken voraus und kämpft mit Zombies, während ich mich noch umgucke. Ich könnte ja die Arbeit eines Grafikers oder Level-Designers verpassen :wink:
Hab schon lange überlegt, warum ich so ticke. Ich spiele ja schon seit Pong und bin seit dem C-64 von vielen Sachen einfach beeindruckt, erst recht von aufwändigen 3D-Leveln… keine Ahnung. Aber so ein Spiel wie GTA 5 ist einfach ZU groß für mich, denn da ist es ja schon fast unmöglich, jede Ecke zu kennen.

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Seit ich vor vielen Jahren mit dem Studium fertig wurde bzw. je älter ich werde nimmt die Zeit, die mir für’s Spielen zur Verfügung steht, stetig ab. Vorbei sind die Zeiten, in denen ich alle Dragon Age-, Mass Effect- und Gothic-Teile jährlich auf’s Neue durchspielen konnte, weil zwischen den für mich interessnanten Spielen sonst zu viel Leerlauf gewesen wäre.
Vor dem Hintergrund kann ich den Punkt, den Du machst, sehr gut nachvollziehen. Ich meine trotzdem, dass es für den Genuss unseres Hobbies besser ist, sich keinen Stress zu machen. Ich skippe bis heute die Zwischensequenzen eines Diablo 2 in aller Regel nicht. Die sind halt geil.
Als ich mich erstmals in MMO Gefilde vorgewagt habe war ich über das Skippen und die fast schon gehetzt wirkenden Pro-Gamer-Manieren anderer Spieler:innen ziemlich irritiert. Ich habe mich später zwar angepasst, weil das notwendig war und weil ich mithalten wollte, trotzdem habe ich das Verhalten auf meine Singleplayer-Erlebnissen nicht übertragen.
Ich meinte ja oben schon, dass meine Spielzeit sich meist im selben Bereich bewegte, wie bei meinen Bekannten. Ich muss aber auch eingestehen, dass ich dafür vielleicht manchmal nicht lange an Orten verweilt bin und mir nicht die Zeit genommen habe Texturen, Meshes usw. zu bestaunen (bzw. die Gesamt-Komposition von Welt, Figuren usw.). Auch für soetwas kann man Zeit aufwenden und ich würde nicht sagen, dass das vertane Zeit ist. Drüben bei The Pod, wohl initiiert von Dom Schott, haben Sie über das Ansehen, Interpretieren und Bestaunen von Spielwelten ein Podcast-Format etabliert. So gesehen bist Du im Augenblick vielleicht sogar voll im Trend. :wink:

Ich bin auch ein sehr langsamer Spieler. War ich schon immer. Also am Alter kann’s nicht liegen :sweat_smile: Aufgrund akutem Zeitmangels - ach, war das in den 80er und 90ern schön, als ich nachmittags und am Wochenende stundenlang zocken konnte - braucht es gerne schonmal mehrere Monate bis ich ein Spiel durch habe (ich spiele immer nur ein Game zu selben Zeit/mehrere Spiele parallel zocken geht gar nicht für mich) .

Man sollte sich von diesen Richtwerten sicherlich nicht „stressen“ lassen. Spielen sollte ja bestenfalls eine erfüllende Freizeitbeschäftigung sein und kein blindes Durchrasen, um so viele Spiele wie möglich in möglichst kurzer Zeit abhaken zu können.

Wie einige schon schrieben, ich nehme mir vor allem im ersten Durchlauf eines Spiels auch die Zeit, die ich mir nehmen möchte. Am Ende muss es sich als gesamtes Spielerlebnis einfach gut angefühlt haben. Bei einem Newgame+ oder Folgedurchlauf kann es dann auch mal deutlich zügiger laufen.

Neuestes Beispiel - ich habe vor einer Woche meinen ersten Durchlauf bei Triangle Strategy nach ca. 75h abgeschlossen. Zeit gelassen, zu lesen, den Gesprächen zu folgen, sich wirklich in jeder Session in die Welt ziehen lassen. Im Newgame+ werde ich aber die bekannten Dialoge und Zusatzinfoinhalte nicht alle nochmals laufen lassen/lesen, nur noch die bisher nicht erlebten Inhalte. Das wird die Durchlaufzeit sicher signifikant reduzieren (auf 20-30h schätzungsweise).

Und so geht es mir mit den meisten Spielen. Wobei es ehrlich gesagt auch nicht so viele Spiele gibt, die ich mehrmals durchspiele, abgesehen von Sandbox-Spielen ala CIV und co., die müssen mich dann schon echt gepackt haben.

Abseits der Sandbox-Spiele hält glaube ich Max Payne 1 den absoluten Rekord. Unzählige Male durchgespielt und immer wieder war es die Zeit wert :smiley:.

Ja, bei mir auch so. Ganz besonders was Rollenspiele oder Adventures angeht, merke ich, wie langsam ich spiele. Aber nicht, dass mich das groß stören würde. Ich lasse gerne die Welt (die Atmosphäre/die Story) auf mich wirken, schaue mir viel die Gegend beim erkunden an. Und probiere rum.

Ich hab 2021 zum Beispiel „Gothic 4“ nachgeholt - und hatte am Ende rund 70,80 Stunden auf der Zeitangabe der Xbox. Nur um dann irgendwo zu lesen, es würde ein verhältnismäßig kompaktes RPG sein, das man in 30 Stunden beendet hat. „Hä? Ja, wie jetzt!?“

Viele dieser Zeitangaben kommen allerdings auch von (semi-)professionellen Spieletestern, die sich oft durchs Spiel peitschen. Der Artikel - oder das Video - will fertig gemacht werden. Da bleibt keine Zeit, um auch die allerletzte Mini-Quest zu absolvieren. Von einigen Spueletestern aus der Branche weiß ich, dass sie oft Zwischensequenzen/Dialoge überspringen. Auch auf so eine Idee würde ich nie kommen. Die Spielwelt soll schließlich auf mich wirken.

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Je nach Genre spiele ich ultra langsam, vermutlich langsamer als fast jeder Mensch der Welt. In erster Linie gilt das für Fußballmanager. Da habe ich weit mehr Zeit verbracht unzähliger Kader durchzugehen um Transfers zu finden oder ähnliches… Gerade beim Football Manager kommt es so oft vor, dass ich da ewig lange jede Woche einen Nationalelf-Kader optimiere und am Ende bin ich froh, wenn ich in nem Monat ne Saison durch habe…

„Hetzend“ bin ich eigentlich nur bei Sportspielen wie NHL, Madden,… unterwegs, wenn ich keine Lust absolut jedes Spiel zu spielen (NHL) oder nur bestimmte Positionsteile spielen will (Offense bei Madden).