Monkey Island 2: Wusstet ihr eigentlich ...?

Unpopuläre Meinung:

Bei Rosa ist alles so… überkandidelt. Steht der Story im Weg, dass alle Splash Panels Wimmelbilder sein müssen, alle Ausdrücke überzeichnet, alle Bewegungen und Gesten extrem.

Ist trotzdem toll, halt solider 2. Platz nach Carl Barks, aber an dessen schlichte Eleganz im Ausdruck kommt Rosa nicht ran.

Ahem. So, jetzt isses raus.

Ich glaube selbst Don Rosa würde dir da nicht widersprechen. Dem Vernehmen nach ist er selber vermutlich der größte lebende Fan von Barks :smiley:

Aber ja, ich versteh schon was du meinst. Und tatsächlich hab ich nen ziemliches Faible für Wimmelbilder. Liegt also nahe, dass ich mich da sofort für begeistern kann.

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Ich finde es im Zweifel okay, alles deutsch auszusprechen. Dann heißt die Konsole von Mikroßoft eben Icksbocks, das ist verständlich hierzulande. Das gleiche gilt für andere Nationalitäten auch – Amerikaner sollen gern auch deutsche Wörter Englisch aussprechen, Franzosen französisch etc.

Aber wenn man eine fremdsprachige Aussprache versucht, dann sollte man die gebräuchlichste recherchieren und verwenden.

Ein Beispiel:

Bei Chicago gibt es einen See, den schreibt man „Michigan“.

Drei naheliegende Aussprachen*:

Mi-schi-gän /ˈmɪʃ.ɪ.ɡən/ - das ist die normale amerikanische Aussprache
Mi-chi-gan /ˈmɪç.ɪ.ɡan/ - das wäre eine „deutsche“ Aussprache
Mi-tschi-gän /ˈmɪ​ʈ͡ʂ​ɪ.ɡən/ - das ist, wie ich es in SFS neulich ausgesprochen habe

Variante 3 ist in jedem Fall die schlechteste, am wenigsten verständlich für alle und nicht einer „Richtung“ oder Sprachtraditon entstammend, sondern einfach einem Missverständnis.

*Lautschrift unter Vorbehalt, mein letzter Phonetik-Kurs war 1996.

Würde nicht mal von »Wandel«, sondern mehr von »Variationen« sprechen. Es gibt -sicher zu stark vereinfacht - zwei verschiedene Erzähltraditionen nebeneinander: Die Voodoo-Zombies aus dem realen religiös-kultischen Bereich und die rein fiktive Romero-Tradition. Beide Typen sind in die Popkultur eingegangen.

Was viele nicht wissen. Schon vor der Geburt des modernen Zombies mit Romeros »Night of the Living Dead« (1968) hat Peyo mit der Comicgeschichte »Les Schtroumpfs noirs« (1963) vermutlich avant la lettre eine der ersten, wenn nicht DIE erste, Quasi-Zombieplagen-Geschichte abgeliefert.

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Richtig, die Schlümpfe habe ich ganz vergessen in dem Zusammenhang, danke für die Erinnerung! :smiley:
Romero hat mal geäußert, dass er für seinen Film stark beeinflusst war von Richard Mathesons Roman I Am Legend (1954). Da geht es zwar strenggenommen um Vampire - die wirken aber in vielerlei Hinsicht eher so, wie wir uns heute Zombies vorstellen.

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Mal so als Idee:

Wir haben ja eine sehr lange Tradition von Untoten in diversen Erzählungen. Anstatt dass sich der Zombie gewandelt hat könnte man vielleicht eher sagen, dass bestimmte Attribute des Voodoo Zombies auf den Untoten übertragen wurden (am Ende auch der Name). Im Film Carnival of souls von 1962 haben wir beispielsweise schon eine Darstellung der Untoten, die sehr Zombiehaft wirkt.

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Lustig ist, dass Zombies (Edit: übrigens auch Vampyre) nicht mal untot sein müssen.

In der Regel ist der Verlust des freien Willens oder der Vernunft das Kernmerkmal. Allerdings, selbst hier gibt es Ausnahmen. LeChuck besitzt z.B. die Autonomie über seinen Zombiekörper und auch in der Diegese von »The Walking Dead« soll ja bei einem neuen Zombietyp sowas wie zielgerichtetes Bewußtsein auftauchen. In TLOU sterben die Betroffenen ja nicht wirklich, sondern der Pilz übernimmt deren höhere Funktionen.

Der Urzombie war ein durch Substanzeinfluss erzeugter scheinbarer Wiedergänger, der durch Hexenmeister*innen kontrolliert wurde.
Dann haben wir die Wiedergänger, deren freier Wille durch eine Art Plagenmechanik ausgeschaltet wird. Der Übergang von Zombie zu Vampyr ist da irgendwie nicht klar abgegrenzt. Es gibt ja z.B. auch Ghule. Einige Zombietypen zeigen Anzeichen von fortschreitendem Verwesungsprozess.

Offenbar reicht mindestens eines dieser Merkmale aus, um von Zombies zu sprechen.
LeChuck ist offenbar ein Zombie, weil sein toter Körper nebst Verwesungsmerkmalen durch Voodoo wiedererweckt wurde.

Edit: Muss nochmal was bei mir korrigieren. Das Mini-Recit mit der Schlumpfgeschichte, was der obigen Albenveröffentlichung von 1963 zugrundeliegt, wurde schon 1959 in Nr. 1107 des Spirou-Magazins veröffentlicht. Vielleicht hatte PEYO dieselbe Inspiration wie Romero.

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Was viele nicht wissen. Schon vor der Geburt des modernen Zombies mit Romeros »Night of the Living Dead« (1968) hat Peyo mit der Comicgeschichte »Les Schtroumpfs noirs« (1963) vermutlich avant la lettre eine der ersten, wenn nicht DIE erste, Quasi-Zombieplagen-Geschichte abgeliefert.

Ist das die Schlumpf-Geschichte mit den schwarzen Schlümpfen, die die anderen Schlümpfe schlumpfen…äh beißen?

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Exakt! Patient Zero ist hier von der Mücke »Bsss« gestochen worden. Die Verbreitung erfolgt hier durch Biss in den Stummelschwanz. Übrigens ist das auch die Origin-Story vom Meckerschlumpf (Muffi, TV-Serie). Er hat sozusagen Long-Bsss-Syndrom.

Ich bin nicht mehr sicher, ob die Erklärung hier war oder in der Hauptfolge, aber ohne „Stay Forever“ hätte ich eben in einem der Wimmelbilder von „Crime Secrets: Crimson Lily“ nicht gewusst, was denn dieser Engländer ist, den ich suchen sollte. Vielen Dank! :grin: :+1: