Operation Zeitmaschine: PC aus Originalhardware für Spiele der 90er & Zeitreise (später)

Also ich sehe auch die Vorteile hinter einem FPGA, aber natürlich kann man sich da auch fragen “Aber wieso? Emulation tut es ja auch”. Es gibt für alles 3 eine Berechtigung und es kommt immer darauf an, wie “nah” man dran sein will. Wenn etwas auf dem FPGA nicht vernünftig läuft, dann kann es sein, dass irgendwas dort falsch eingestellt ist, falsche Grafikkarte oder ähnliches. Müsstest du ja auch erstmal schauen ob und wie du das ersetzt bekommst. Ausserdem kannst du mit einem FPGA auch keine 5 1/4 Zoll Disketten laden, es sei denn du holst dir da wieder einen Grease Weasel dazu und so weiter. Und ja, ich möchte ja auch meine Big Box Spiele von 5 1/4 laden können, wenn benötigt (hatte ich auch im Video erklärt). Hinzu kommt auch, dass ein FPGA aktuell auch noch limitiert ist, also bezüglich Voodoo 3 und entsprechende 3D Spiele wird da nichts laufen. Afaik ist da jenseits eines 486 /langsamen Pentiums Schluss. Aber dann kommt halt wie gesagt der Einwand “dann nimm doch Emulation”, aber ja, damit bist du teilweise eben nochmal weiter weg.

Bei echter Hardware hab ich etwas “handfestes” und kann es wenn nötig auch entsprechend umbauen oder Dinge ausprobieren und ich weiss, dass der Effekt “echt” ist. Ich glaub da ist das “Arsenal” beim FPGA eingeschränkt, bei sowas wie PCem und Co bist du natürlich bei Emulation. Schlussendlich bleibt da auch immer “Restzweifel”. Auch “verstolpert” man sich bei Originalhardware vielleicht nicht so leicht. Man übersieht zB nicht, dass ein Spiel CD Rebook Audio hat, weil das bei der GOG Version nicht so vorbereitet ist (ist Christian glaub ich bei Incubation passiert). Bei Realms of the Haunting war es jetzt andersherum das ich dachte “Oh, das “s” klingt aber schlecht beim Spiel-Ton, da wurde bei denen in der Emulation sicher was falsch eingestellt”, und ich hab das Spiel schnell mal selber installiert und nachgeschaut und es sowohl im DOS als auch Windows mit 2 Soundkarten ausprobiert und nein, das klingt tatsächlich vom Spiel aus so - kein Emulationsproblem. Das sind kleine Detailsachen die man mit Originalhardware am besten überprüfen kann ohne dass viele Zweifel offen bleiben (natürlich auch da nie 100%).

Edit: Da fällt mir noch ein: Das Might and Magic 3 Video war auch so eine Sache, die zum einen natürlich aus der Problemstellung mit SB und dann der „Behebung“ über den CM-32L hervorging (übrigens ist da Emulation auch rechtlich bestenfalls Grauzone, da Roland die Daten nie öffentlich zur Verfügung gestellt hat).
Ein zweiter Punkt der mich dazu Veranlasst hatte, war aber ein Facebook Post von jemandem, der etwas in der Richtung geschrieben hatte, dass Might and Magic 3 eines seiner Liebslingsspiele ist, und er hunderte Stunden darin versenkt hat. Und dann hat er sein Video verlinkt - und seine Soundausgabe war vollkommen “falsch”, also komplett falsche Töne. War anscheinend irgendwie in der Emulation falsch eingestellt und er hat es nie bemerkt…klar, dass kann dir mit echter Hardware auch passieren, aber wie gesagt, du bist näher dran und gehst den Sachen vielleicht auch eher auf dem Grund. Aber es war dann auch der Grund wieso mir für das Video wichtig war, dass alle Aufnahmen (SB, CM-32L, MT-32, SC55, Amiga) auf Originalgeräten aufgenommen wurden.

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Schönes Projekt und nette Videos. Ich bin mit einem IBM Blue Lightning 486BL in die PC Welt eingestiegen. Das dürfte um 1993 gewesen sein. Einen dieser durchgeschleiften 3D Beschleuniger hatte ich später auch, weiß allerdings nicht mehr welches Modell.
Allerdings kann ich mich nicht an solche massiven Probleme bei Spielen erinnern. Bei Aces of the Deep hatte ich nur die Musik, aber keine Soundeffekte. Das hat sich bei mir eingebrannt. Bei NASCAR Racing von Papyrus hatten nur vier Wagen Texturen, aber das lies sich mit 1000DM für 16MB RAM beheben. Spätestens ab da ließ sich aber alles locker-flockig wegspielen. Ecstatica, X-Wing, Tie-Fighter, Battle Isle 2… ging alles.

Jau, das hängt immer ein bischen davon ab. Zum einen, wird man ja zu dem Zeitpunkt dann Hardware gehabt haben, die auch sehr passend oder höchstens zu alt ist (aber selten zu neu, wie zB die Voodoo 3), zum anderen hat man sich damals auch glaub ich einfach damit abgefunden “es ist wie es ist”.

Also wenn dort jetzt bei Fugger 2 der 15-Bit Modus nicht funktioniert hat, ja gut, dann hat man es halt auch normalen 256 Farben gespielt.

Ein anderes Beispiel was ich gerne an der Stelle bringe ist Burntime.
Ich glaube kaum jemandem ist bewusst, dass Burntime Sprachausgabe hat. Das Spiel hat keine Sound-Konfiguration und die Musik funktioniert sehr zuverlässig.
Um jedoch die Sound Effekte ans Laufen zu bekommen, da müsste man gegebenenfalls erst eine Treiberdatei der Soundkarte in das Programmverzeichnis kopieren, und sollte man keine SB oder SB Pro haben, müsste man das Spiel mit entsprechenden Parametern starten um zu hoffen, dass es funktioniert. Was steht im handbuch dazu? Nix. Das steht erst teilweise in der PC Action, wo das Spiel als Budget Ausgabe beigelegen hat. Und naja, selbst bei dem “Remaster”, das es nun Kostenlos auf Steam gibt, scheint den Entwicklern das nicht bewusst gewesen zu sein.
War halt nix da, wird wohl so sein müssen. ^^

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Hab auch nen MiSTer und trotzdem Bock irgendwann nochmal nen alten PC zu bauen.

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Wieso spielst du alte Spiele? Gibt doch neue.

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Spiele auch zu 99 Prozent neue Spiele. Der Podcast reicht mir zu den alten Spielen. Ich schaue auch Alien Earth und nicht mehr Buck Rogers aus den späten 70ern. Und wenn hab ich nach spätestens einer halben Stunde genug. Dafür dann auch noch stundenlang zu schrauben, zu konfigurieren und eine Menge Geld bei EBay zu investieren, nee in der Zeit spiele ich lieber Borderlands 4.

Damit hast du definitiv recht. Wenn es nicht eklatante Mängel (fehlender Sound/Grafik) waren, habe ich es sicher nicht bemerkt.
Übrigens danke ich dir für die Erwähnung von Burntime. Ich mochte das Spiel und darum macht mein Hirn daraus immer Burnout, schlicht weil es dazu mehr Futter gibt. Wie oft ich schon deswegen falsch geklickt habe, kann ich gar nicht sagen. Die einzigen Racer, die ich wirklich mochte waren NfS Underground 1 + 2 und Most Wanted. Die frühen Papyrus Titel hab ich nur gespielt, weil es nichts anderes gab und danach haben die Racer für mich an Progression verloren, weil gefühlt jedes Auto alles kann. Das ist zwar nicht unrealistisch, aber wenig motivierend. Die Midnight Club Reihe habe ich komplett verpasst, aber man kann ja nicht alles im Leben haben. Dann lieber Burntime. Ha. Ich hab es richtig gesagt.

Einen alten PC würde ich mir nicht mehr zusammenschrauben. Wenn ich das aber machen würde, müsste es ein Desktop-Gehäuse für den Tisch sein. Ein 486er DX 2 mit 66 Mhz und Windows 3.11 oder ein Pentium 133 Mhz mit Windows 95 wäre nicht schlecht.

Um 1993/94 gab es noch die Mirage oder Mercury Grafikkarten mit 2 MB VRam. Der Pentium mit 60 Mhz war schon da, konnte man sich aber nicht leisten.

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Ich habe in meinem PC noch einen Bluray- und CD-Brenner drin sowie ein Roland MT-32 Modul angeschlossen. Ich achte darauf, dass ich mit meinem PC sowohl Neues und Altes spielen kann. In diesem Sinne habe ich mir auch eine Windows 95 Virtual Machine als deutsche Version mit MS-Dos 6.22 eingerichtet.

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Überragend, danke dafür.

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