Russische Spione im Westen - true crime Podcast vom WDR

Medienkonsum Galore
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Moin.

Ich habe kürzlich diesen schönen true crime Spionage- Podcast des WDR gehört und kann ihn als ehemaliges Sowjetkind, dessen Eltern 1991 nach Deutschland emigrierten, wärmstens empfehlen.

Er ist qualitativ hochwertig gemacht, ist sehr umfassend angelegt, hat einen schönen Spannungsbogen und die Folgen sind immer ca 25-30min lang.

Die Punkte/Fragen, die bei mir während des Podcasts hochkamen:

:sweat_smile:Wenn ich als Peter Mueller jahrelang in einem „feindlichen“ Land als Matze Wilkner lebe und 20 Jahre lang als Matze Wilkner angesprochen und behandelt werde, löst es nicht einen dauerhaften psychologischen Knacks aus? Weil ich die Identität Mueller verliere und ich muss ständig darauf achten, die falsche Identität aufrechtzuerhalten?
Würde sowas eigtl.abgegolten werden mit einem komplett felsenfest soziopathischen Profil? Aber sind die Leute dann noch empathisch genug für ein Alltagsleben?
Nun kriegst du ja auch Kinder, die du aber in deiner falschen Legende zeugst. Gehören sie nu zu mir = Mueller oder mir =Wilkner? Es ist dann de facto so, dass du sie jahrelang anluegst, weil es den Menschen, der du für sie bist, gar nicht gibt.
Holla die Waldfee, super Zeugnis für dich als Mensch später.

Wenn ich aus Argentinien als dort Geborener einwandere und kein Wort Spanisch kann und stattdessen einen dicken russischen Akzent habe, ist das superb unverdaechtig ("Mein Name ist … Alias Undercover":grin:)

Ich bekomme als Russe eine Summe X als Lohn für die tolle Spionage-Arbeit. Wofür brauche ich das Geld? Während meiner geheimen Tätigkeit im Westen kann ich es mit meiner Ottonormalo - Legende schlecht für rote Sportwagen und Luxusuhren ausgeben.

Wenn ich damit im Westen bleiben möchte? Dann bekommt man mit dem Geld demnächst beim Zahneputzen eine Kugel in den Hinterkopf.

Für meine Rente? Ich kenne kaum Spione, die in Russland alt werden. Höchstens als Privatrente. Einen ruhigen Abgang auf einer Ranch in Idaho gibt es nur im Westen. Bei allen Geldsummen im Osten läuft man immer Gefahr, dass der Wind sich spontan drehen kann (siehe Säuberung im Verteidigungsministerium) und dass du dein Geld an den Stärkeren verlierst. Schlechte Anlage.

Na denn. Hört mal rein, wenn die KSK Truppe das Wohnhaus stürmt, kommt man so schnell (als Hörer!:grin:) nicht wieder raus.

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Tja, wenn die nationalistische Indoktronation ihr Werk verrichtet, stellst du dir solche Fragen vielleicht gar nicht mehr. Man muss ja auch nicht schizophren sein für ein gerüttelt Maß kognitiver Dissonanz. Deswegen glaubt ja jeder Nappel auch, dass ihn die rechten Regierungen schön reich machen. Obwohl die Einzigen, die sie reich machen sie selbst sind.

Coole Empfehlung aber. Kann es sein, dass die Serie „The Americans“ auch auf diesen Ereignissen basiert? Erzählt jedenfalls auch von einem russischen Spionenpärchen, die in den USA unter ihrer falschen Identität eine Familie gründen, wobei die Kinder ja dann in einem westlichen System aufwachsen.

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The Americans geht auf den amerikanischen Ableger dieses russischen Agentennetzwerks zurück, der in den 00ern hoch aktiv in den USA gewesen war.

Es ist dieselbe Soße.

In den USA war die Frontfrau Anna Chapman gewesen, die wird in ruzzland als TV-Figur vermarktet. Die dortige Zelle hatte das FBI jahrelang auf Schritt und Tritt verfolgt, das wird in den späteren Episoden des Podcasts herausgearbeitet.
Es gab viel Synchronizitaet zwischen den Agenten in Deutschland und den USA parallel.