Dieser Gedanke kommt mir jedes Mal, wenn ich das Intro höre… und ich fürchte, die beiden haben das genau für Leute wie mich ganz bewusst „falsch“ formuliert
„… Ein Podcast, über alte Spiele, von zwei alten Männern …“ (Die Kommas wurden von mir bewusst so gesetzt um zu verdeutlichen wie das Gesagte bei mir ankommt ).
Vom Kontext her und wie Nino Kerl das Intro intoniert, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, dass sich die alten Männer auf die alten Spiele und nicht auf den Podcast beziehen könnten
Ich kenne das Problem, wenn man etwas hört, von dem man genau weiß was gemeint ist, aber es sich irgendwie „falsch“ anhört/anfühlt und man immer wieder darüber stolpert. Auf jeden Fall ein interessanter Beitrag - auch wenn ich 2-3 Mal überlegen musste was du damit meinst
Ich höre das Komma / die Kommata einfach nicht… der Kontext und die Bedeutung sind mir natürlich klar, aber wie gesagt: Ich höre da keine Pause, die man bei einem Komma normalerweise „sprechen“ würde… und von meinem Sprachgefühl wäre „Ein Podcast von zwei alten Männern über alte Spiele“ einfach „richtiger“… ich würde den Intro-Satzbau in meinem Alltag einfach nicht so verwenden, sondern die beiden „Blöcke“ tauschen…
Fände ich wiederum „falsch“, weil das den Fokus auf die Männer anstatt auf die Spiele legt.
Ob dies möglicherweise der deutscheste Foren-Thread ist, der jemals existiert hat?
Nein, ist nicht unangenehm und belehrend genug.
Und …
“Benutz doch mal die SuFu! Admin, zumachen!”
Wie soll man bitte auf eine Frage antworten bei der die Prämisse schon nicht stimmt?! Ich mach hier lieber mal zu… ist ja alles gesagt…
VG
Kreios
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten - ich mach hier nur sauber!
(Achtung: Ironie)
Mit dem Stichwort „Intro“ wurde mir kein vergleichbarer Thread vorgeschlagen
Das war ein Witz.
Ich finde es einfach interessant, welche Feinheiten es in unserer Sprache gibt… sowohl in der geschrieben Form als auch beim gesprochenen Wort… und welche unterschiedliche Interpretationen das ermöglicht.
Und da kam dann einfach der Gedanke, dass zwei Journalisten das eventuell ganz bewusst so gemacht haben, wie sie es gemacht haben
Bin da ganz bei dir. Mein Kommentar kam jetzt auch nicht aus einer vermeintlich erhöhten Position. Ich kann nämlich auch ganz leidenschaftlich solche Feinheiten auszudiskutieren. Auch wenn ich inzwischen eher öfter denke, dass ich dafür nicht die Zeit aufwenden will, weil mir das Aufwand-Nutzen-Verhältnis nicht passt.
Das wäre für mich immer noch der Klassiker „Haustechnik Dialog - große Haufen“, den man auch nach knapp 20 Jahren bei google findet.
Ein Komma setzt keine Sprachpause voraus. Natürliche Sprache ist so außerordentlich irregulär, dass ständig vorausgesetzt wird, dass „höheres“ (also außerhalb der Syntax der Sprache selbst liegendes) Wissen benötigt wird, um die Sprache zu parsen. Sprich, sie in eine syntaktische Struktur zu zerlegen.
Und die Klammerung um die es hier geht, also der Unterschied zwischen „(ein Podcast (über alte Spiele) von zwei alten Männern)“ und „(ein Podcast (über alte Spiele (von zwei alten Männern)))“, ist im Allgemeineren das absolute Paradebeispiel dafür.
Ich behaupte mal, in diesem Fall ist jedem Menschen sofort klar was gemeint ist. Auch dir, denn schließlich sprichst du die korrekte Interpretation ja selbst an. Da ist also nix falsch, und m.E. auch nix unüblich.
Anderes Beispiel: “Kauf bitte ein halbes Dutzend Mandarinen oder Klementinen und Milch.“
Wenn du da Mandarinen aber keine Milch, obwohl der Laden welche hatte, zurückbringst, biste echt mal nicht nett.
„Hol bitte einen Staubsauger oder Schaufel und Besen“: Selbe Form, aber umgekehrte Klammerung. Und geht alles nur, weil man die tatsächlichen Objekte halt kennt, eben „außerhalb“ der Sprache.
Bei gemischtem und/oder würde ich mich tatsächlich auch an die logische Reihenfolge halten („und“ vor „oder“).
Wir müssen auch nochmal zwischen definierter, geschriebener und gesprochener Sprache differenzieren. Niemand spricht so wie er schreiben würde - obwohl wir Deutschen immer versuchen so zu schreiben wie die Sprache definiert ist. Das ist aber auch ein sehr deutsches Ding. Schaut man sich im Ausland um, so ist auch die geschriebene Sprache was Rechtschreibung und Interpunktion angeht nur bedürftig „gefüllt.“
Schlechte Filmdialoge erkennt man gerne daran, dass sie so gesprochen werden, wie sie geschrieben worden. Häufiger Kritikpunkt: So spricht niemand… die Sprache ist „unnatürlich.“ Schlussfolgerung: Man kann Mathematik und Programmiersprachen da nicht wirklich mit „lebendigen“ - also aktiv gesprochenen Sprachen vergleichen. Ersterer werden auf logischer und theoretischer Basis weiterentwickelt. Eine gesprochene Sprache entwickelt sich aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Kontext solange sie lebendig ist (Sprachen die nicht mehr aktiv außerhalb des wissenschaftlichen Kontext gesprochen werden sind z.B. nicht mehr lebendig und entwickeln sich auch nicht mehr… also sowas wie Sumerisch, Altägyptisch, Sanskrit oder vielleicht auch Latein). Da werden die Regeln und das Vokabular dann irgendwann an das Gesprochene angepasst - also quasi an die Nutzungstatsachen.
Bei Programmiersprachen werden gerne mal Features erbeten oder gefordert - aber die sind erst in der Sprache wenn sie zentral implementiert wurden. Die Syntax muss hier ja schließlich auch mit einer Funktionalität hinterlegt werden (ähnlich wie in der Mathematik).
Da fehlt nur noch in der Sig:
„AMD Ryzen 7 5800X
64GB RAM
RTX 3070ti“
Oder alternativ
„E36 328i, 192PS, 1997“
Habe allerdings gehört dass Foren für Audiophile die über Boxen, Verstärker und Soundsysteme diskutieren so ziemlich das Härteste sind, was das Netz hergibt. Wenn man sich nicht erdreistet für das Hobby direkt einen fünfstelligen Betrag ausgeben zu wollen schlägt die ganze Härte der SuFu- und Thread-Schliessungsverweise auf einen ein.
Deshalb mag ich den Laden hier so sehr: Direkte Kommunikation ohne den ganzen Ego-Reglementierungsquatsch.
Kameras auch. DSLR, etc.
Trifft wahrscheinlich auf alles technische, hochpreisige, nischige zu.
Also ich klammer lieber Ausdrücke, das hilft auch bei der Lesbarkeit von Menschen.