Spiele mit dem "gewissen Etwas"

Mich würde interessieren, welche Spiele für andere hier über ein „gewisses Etwas“ verfügen.

Um den Anfang zu machen und zu erklären, was ich eigentlich damit meine, ein persönliches Beispiel:

für mich ist NetStorm (1997) ein solches Spiel. Ich habe damals ursprünglich die Demo gespielt, und war sogleich aus mehreren Gründen angetan: das Setting, die Grafik - nichts umwerfendes oder technisch beeindruckendes, aber irgendwie einfach genau richtig - sowie das interessante Spielprinzip haben für mich ein total in sich stimmiges Gesamtbild ergeben.

Ich habe das Spiel in den letzten 25 Jahren mehrfach wieder angeschmissen - aber es ist nicht so dass ich es jemals wirklich viel gespielt hätte, geschweige denn besonders gut darin wäre; es ist einfach ein Kleinod, an dessen Existenz ich mich hin und wieder aufs Neue erfreue.

Und das meine ich mit dem gewissen Etwas:
welche Spiele verfügen ähnlicherweise über einen oder mehrere Aspekte - vielleicht gar nur einzelne Details - die sie für euch als besonders auszeichnen? Oder aufgrund dessen sie euch gut in Erinnerung geblieben sind, ohne dass ihr sie zwangsläufig je viel gespielt hättet?


… hier noch ein nettes Rückschau-Video zu NetStorm:

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NetStorm wurde, wenn ich mich recht erinnere, in der PC-Games-Reportage auf der Heft-CD 5/97 erwähnt, und klang insbesondere 1997 damals recht cool. Von wegen dass die KI dein Spiel übernimmt, wenn du die Verbindung verlierst, damit du nicht wehrlos bist, bis du wieder online kommst.
Der Trailer war dann auch auf der CD von Dark Reign, meine ich. ;​-​)

Was ich ganz cool fand, aber abseits der Demo nie groß gespielt, und erst relativ neulich bei Steam gekauft hab, obwohl es unter modernen System bestenfalls solala läuft, ist Outwars von Microsoft. Ein Third-Person-Shooter mit Jetpack, und recht großen, offenen Levels, wo man Aliens abballert. Erinnert ein bisschen an Starship Troopers.

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Meine Top 3 Spiele mit dem gewissen Etwas:

  • Simon the Sorcerer 1 & 2. Wunderschöne Pixelgrafik und eine liebevoll gestaltete Welt.
  • Ascendancy. Atmosphärisch eine perfekte Kombination aus Mystik und Epik.
  • Little Big Adventure 2: So viel Fantasie in einem einzigen Spiel. Hat mich damals enorm beeindruckt.
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Ich hab da zwei, die gegensätzlicher nicht sein könnten:

Return of the Obra Dinn
Gibt vermutlich nichts, was nicht schon über dieses Spiel gesagt wurde. Noch nie in meiner Spiellaufbahn ein solches Spieleerlebnis gehabt. Die Atmosphäre, die Mechanik, das Ganze Erlebnis. Unbeschreiblich.

The Lord of the Rings Online
Das Ding ist bis oben hin voll mit Geschichten. Hunderten, tausenden. Jede noch so belanglose „Sammle 10 Äpfel“ Quest hat eine eigene kleine Geschichte. Und die großen, teils über mehrere Questreihen miteinander verbundenen Geschichten könnten locker in einer Kurzgeschichten-Sammlung ihren Platz finden. Man spürt hier einfach, dass die Entwickler die Welt ernst nehmen und sie mit wertigem Inhalt füllen wollen. Und das in einem MMO. Überhaupt nicht selbstverständlich.

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Mir fallen da ein:

Disco Elysium
Kein Spiel hat mich in den letzten Jahren so emotional mitgenommen: Ich feier die Story, den Grafikstil, die Idee! Und dazu diese fantastische Musik. Was für ein Stück Kunst.

Reventure
Eine kleine Perle, die mir zufällig vor die Füße gefallen ist. Ein Retrospiel, dass tatsächlich alt sein könnte: Grafik ist grobpixelig, Sound ist 8bittig, Ich denke es könnte so auf dem C64 laufen (bis auf einen Titelscreen, der, wenn ich mich recht entsinne, höher aufgelöst war). Ansonsten eine abgefahrene mini Action-Adventure-Story bei der wir immer wieder sterben, mit immer neuen Wendungen finden und einem super Humor. Dabei ist die Spielzeit wirklich ordentlich. Ich kenne nichts vergleichbares und habe tatsächlich immer wieder herzlich gelacht. wunderbar.

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Ich würde hier auch die beiden schon genannten Disco Elysium und Return of the Obra DInn aufführen. Beide haben sehr eigene Stories / Prämissen, aber auch eine sehr originelle Präsentation und Sounddesign. Es sind Erfahrungen, die sich einprägen.

Bei Disco Elysium sind es für mich zB die Sprecherstimmen im engl. Original, bei Obra Dinn der sehr eingängige Soundtrack und der ganz eigene Grafikstil. Ich werde sicherlich beide noch einmal rauskramen, um diese ganz eigenen Eindrücke erneut zu erleben.

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Syndicate

Mag vielleicht überraschen. Ist ja nicht nur ein Mainstream-Hit, sondern objektiv betrachtet einfach kein besonders gutes Spiel. Zumindest was die Gegner-KI betrifft.

Aber sonst hatte das Spiel damals auf mich einfach eine wahnsinnige Anziehung. Das fängt schon beim Intro an, das, wie ich im Intro-Thread schon erwähnte, zwar mit seiner technischen Qualität keinen Blumentopf mehr gewinnt, von Design, Inhalt, und Atmosphäre, aber immer noch super ist. Ich glaube, zu der Zeit war dieses dystopische „Cyborgs werden zum Dienst an Corporations gezwungen“-Konzept noch nicht so ausgelutscht. Robocop existierte, war aber noch relativ einzigartig, und Syndicate wirkte insgesamt nicht wie eine Kopie dessen.

Und dann natürlich das Spiel selbst. Die damals hochauflösenden Zukunftsstädte in denen man sich frei bewegen konnte, die Teils völlig overpowerten Waffen (Gauss-Werfer), und das irre Konzept, einfach mal die ganze Stadt, samt Polizei und gegnerischen Cyborgs, mit dem „Überzeugungsstrahler“ einzufangen, und quasi als Armee durch die Mission zu führen. Zwischendrin forsche ich an irren Dingen, und upgrade das Gehirn meiner Cyborgs.

Die Musik war auch super, passte genau zur Atmosphäre des Spiels. Ich hab das tiefe „dum, dudududum, dum, dudududumm“, ständig von dieser robotischen „AUSGEWÄHLT!“-Stimme unterbrochen (ja, ich hatte die deutsche Version), heute immer noch manchmal im Ohr.

Seien wir ehrlich, einen Großteil meiner Syndicate-Spielzeit hab ich damit zugebracht, mit einem durch Hex-Editor aufgebohrten Save Game Chaos zu stiften. Das war für mein Teenager-Alter damals erwartungsgemäß, aber es hatte mächtig Stil.

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Ging mir genauso bei syndicate. Ich war da total geflasht und die Musik Kulisse hat super gepasst.

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Irgendwann (~1998) landet Battle Isle Incubation auf meinem Rechner. Die anderen Battle Isle Teile waren nicht so meins. Aus Langeweile gucke ich rein. Es ist ganz anders als seine Namensvetter und bläst mich völlig weg. Es ist das Puzzleteil, das sich zwischen Starquest auf dem Tisch und Alien auf dem Fernseher logisch in die Welt meines 14 jährigen Ichs einfügt. Dann hat es auch noch LAN und COOP und vor allem einen super Soundtrack von Haiko Ruttmann, den ich jetzt noch im Ohr habe :+1:

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Die Darstellung der Welt der Lebenden in Grim Fandango:

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Loom! Ich fand das Setting und die Bedienung sehr originell und behaupte, das beides immernoch ziemlich exklusiv dasteht. Ich fand die Schauplätze, die Gilden, die Story, das offene, ambivalente Ende und nicht zuletzt das Art Design großartig. Loom hat (oder hatte?) ja unter der klassischen LA Adventures einen schweren Stand. Zu kurz, zu simpel, zu wenig Humor. Aber trotzdem oder gerade deswegen ist es mein Favorit und eines meiner ewigen Lieblingsspiele. Ich hätte so gerne die Nachfolger gespielt :sob:

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