Hi Folks,
Ich möchte hier mal ein Thema aufwerfen, welches ich in unserem Freundeskreis sehr oft hatte, welches riesigen Spass gemacht hat und hab mich dabei gefragt, ob es ähnliche Erfahrungen gab, vielleicht auch in anderen Spielen und auf anderen Systemen.
Das konkrete Beispiel unserer Clique bezog sich auf UFO Enemy Unknown.
Ihr kennt es, es ist 1999, die Erde erlebt eine Invasion Ausserirdischer und ihr seid der Kommandant der X-Com, welche Flugzeuge zum Abfangen von Ufos und Soldaten-Squads zum Sichern und Bergen der Absturzstellen entsendet.
Wir spielten es so, das wir einen gemeinsamenn Spielstand hatten und das jeder unserer Freunde, eine eigene X-Com Basis unterhielt. Trafen wir uns, mindestens zu dritt, schmissen wir das Game an und spielten gemeinsam. Jeder von uns hatte einen eigenen Soldaten und dieser wurde dann zur „Hauptbasis“ transferiert, von wo aus die Einsätze abgeflogen wurden.
Dabei galt:
Jedes auftauchende Ufo muss (wenn möglich) abgeschossen und geborgen werden.
Du ziehst nur deinen eigenen Soldaten.
Permadeath, wird dein Soldat getötet, Friede seiner Asche! (kein Savegamescam!) Einzige Ausnahme: das ganze Einsatzteam wird ausradiert!
Die Beute wurde unter den Teilnehmern des Einsatzes aufgeteilt minus der Wartungskosten für die Hauptbasis.
Mit diesen Regeln verwandelten wir UFO Enemy Unknown. in eine sehr aufregende Multiplayererfahrung!
So, wie war das mit euren Games und Freunden?
Habt ihr ähnliches erdacht?
Interessant. Mir fällt spontan nur ein Beispiel ein, das vielleicht zu diesem Thema passt:
Ich hab’ mit einem Kumpel ziemlich viel „Soul Calibur II“ im Multiplayer auf dem Game Cube gespielt. Statt ganz normaler Kämpfe zu bestreiten, haben wir die Energieleisten jedoch entweder so eingestellt. dass schon ein Treffer zum K.O. führte, ähnlich wie man das aus Samurai-Duellen kennt. Ich hab’ meistens Link genommen, der eine Sprungattacke konnte, welche mir einige Siege sofort nach Rundenbeginn eingebracht hat.
Die zweite Variante war, unsere Charaktere „unsterblich“ zu machen und nur durch Ring Out zu gewinnen. Sehr witzig, wenn man sich durch Unachtsamkeit selbst ins Aus manövriert hat.
Beides hat ordentlich Laune gebracht.
Ich habe mir das mit Civilization (oder Alpha Centauri) vorgestellt. Man würde das Spiel in einer Gruppe spielen, und jedes Mitglied der Gruppe würde einen der Berater repräsentieren - einer wäre für Verteidigung zuständig, die andere für Forschung, der dritte für Kultur etc.
Dann müsste man sich „politisch“ abstimmen, Prioritäten verhandeln, um Budgets kämpfen und bei den globalen Entscheidungen abstimmen.
Das erinnert mich ein bisschen ans Jahr 1991. Da tauchte in der Diskettenbox eines Freundes das C64-Spiel Sterne wie Staub auf, ein führes 4X-Game mit einer spannenden, mehrteiligen Veröffentlichungsgeschichte. In dem Spiel muss man Sonnensysteme erobern und Planeten besetzen, Raumflotten verschicken, Bodeninvasionen anordnen. Es gibt keine Forschung und vor allem keine Echtzeitkomponenten, alles ist rundenbasiert. Und es gibt einen Hotseat-Modus. Da wir nicht so dicht beieinander gewohnt hatten, damals ein Anruf aber unabhängig von der Dauer nur 23 Pfennige kostete, haben wir dem Spiel eine Art Online-(Coop-)Multiplayer-Modus verpasst, in dem jeder von uns mit einem Volk gegen die beiden anderen Computervölkern angetreten ist. Nach der Schule und den Hausaufgaben, hat einer den anderen angerufen. Mein Kumpel hat dann alleine an seinem C64 gespielt, mir aber alle Statusänderungen der Welt mitgeteilt. Ich habe alles in einem Collegeblock mitgeschrieben, dann meine Züge per Telefon gemacht, die dann von meinem Kumpel eingegeben wurden. So konnte ich online mitspielen, was pro Nachmittag das Telefon für drei bis vier Stunden blockiert hat - sehr zur Freude meiner Eltern, die mir nicht mal vorwerfen konnten, nur am Fernseher zu hängen und dort mit der Konsole zu daddeln oder Filme zu schauen.
