Wie tief ins technische Detail soll SFT eigentlich gehen?

Nehmen wir den C64 als Beispiel. Man kann eine 3 Stunden Folge vergleichbar mit dem Umfang der Atari 2600 Folge machen. Und dann ist das Thema erledigt.
Oder man erzählt in einer Folge allein etwas über den grandiosen Audio-Chip SID mit digitalen und analogen Schaltkreisen und über die Szene, die damit noch immer Musik macht und neue Synthesizer baut. Dazu könnte man z.B. Andi Ypsilon von den Fanta 4 interviewen, der damals einen Sampler für den C64 gebaut hat. Zu den anderen Komponenten müsste man dann weitere Folgen produzieren.

Was bevorzugt ihr?

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Ganz klar ersteres. Das ist immernoch ein Retro-Podcast und kein Technik-Podcast. Wenn es zu sehr ins Detail geht, dann verliere ich aus Unwissen das Interesse. :sweat_smile:

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Bin auch für ersteres, aber wenn ein Detailaspekt so viel Tiefe hergibt dann könnten die Podcaster evtl. noch eine eigene Bits Sonderfolge machen.

Oder in diesem Fall eine Chiptunes-Folge generell.

Das setzt auch voraus dass die anderen Komponenten interessant genug für eigene Folgen sind.

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Als jemand der sich bis ins kleinste Detail interessiert (und z.B. auch mit Oszilloskop und Lötkolben alte Computer repariert), erwarte ich von Stay Forever gar nicht so eine technische Tiefe, im Sinne von Elektrotechnik oder Informatik (andere Tiefe natürlich schon). Ich habe sogar die Vermutung, dass man da eher anecken könnte, weil es doch recht einfach ist Falsches zu vermitteln je mehr man in derart tiefe Details geht, ohne selbst direkt Hand angelegt und das Thema quasi “gelebt” zu haben.

Ich mag SFT so wie es bisher gemacht wird. Geht man zu sehr in Informatikthemen, kann man sich schnell versteigen weil Informatik eben ein komplexes Thema ist. Mir als Informatiker ist es lieber wenn man die Technik - wie bisher - unter dem Aspekt ihrer Auswirkungen, Fortschritte, der historische Einordnungen und natürlich der vielgeliebten Anekdoten betrachtet.

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Das ist genau was ich sagen wollte, aber besser ausgedrückt. (Ich hatte das sogar erst mal ungefähr so stehen, hab’s dann aber rausgekürzt weil ich ins Labern kam.)

Der technische Level reicht mir aus. Interessanter finde ich teilweise die Geschichten dahinter.

Soll ja auch eine größere Zielgruppe erreichen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch Informatiker sich nicht notwendigerweise massiv für Hardwaredetails interessieren, ich stand den Technikfolgen daher zunächst auch eher skeptisch gegenüber. Aber Henner hat mich wirklich gewonnen, nachdem ich mit der ZX81-Folge dann doch mal reingehört habe. :slight_smile:

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Informatik ist halt ein breites Fach mit vielen Schwerpunkten. Meiner ist jetzt auch nicht zwingend die Hardware aber ich höre mir das gerne auch mal bis zu einem gewissen Detailgrad an. Die Quelle dafür ist dann aber nicht SFT - weil meine Erwartungshaltung da anders ist und - wie bereits gesagt - aktuell vollständig erfüllt wird. Es gehört zu meinen Lieblingsformaten die ich immer sofort höre (wenn ich kann) :slight_smile:

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Vielen Dank für Eure Meinungen! Das ist eine interessante Frage - ich stelle sie mir auch bei jeder Folge. Wir dürfen nicht zu tief in die technischen Details einsteigen, denn die sind mitunter nicht interessant genug, außerdem ist ein Podcast dafür nicht das optimale Format - wenn’s richtig komplex wird, braucht man Bilder und Diagramme. Ganz aussparen können wir sie aber auch nicht, weil sie für die allseits beliebten Entwicklungs-Anekdoten :wink: und die historische Einordnung wichtig sind.

Was hilft, die Episoden nicht noch mehr ausufern zu lassen: verwandte Themen auszulagern. Am (hypothetischen) C64-Beispiel heißt das, eher nicht den SID-Chip in einer eigenen Folge zu besprechen, aber vielleicht die diversen C64-Nachfolger: C16, C128, Plus/4 und so weiter. Und wenn wir eines Tages den Amiga besprechen, sollten wir die C64-geprägte Vorgeschichte schon behandelt haben, um sie nicht auch noch unterbringen zu müssen.

Der C64 ist aber auch ein Extremfall, vor dem ich höchsten Respekt habe. Es gibt so viele C64-Experten da draußen, die POKE-Befehle im Schlaf beherrschen - die wollen wir ja weder langweilen noch mit Halbwissen vergraulen :slight_smile:

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Für mich sind die technischen Details nicht so wichtig, die kennt man ja oft zur Genüge. Interessant sind sie für mich nur wenn auch eine interessante Geschichte dahintersteht. So wie in der Folge zur Maus. Ob Kugel oder Rad ist ja erstmal kein spannendes Thema. Aber die Hintergründe machen das ganze dann so interessant.

Von daher würde eine Folge zum SID vielelicht Sinn machen, da an dem Chip ja wahnsinnig viel mit dranhängt. Bei den anderen Komponenten ist das vielleicht technisch spannend, aber es braucht nicht jedes Teil eine eigene Folge.

Interessanter Thread, vielen Dank dafür :+1:.

Im bin im Zwiespalt, habe jedoch dennoch eine klare Tendenz:

Persönlich war ich noch zu jung, um diese Technik zu erleben und heute habe ich nicht mehr die Zeit dafür. Auch fehlt mir das grundsätzliche Verständnis, um das alles im letzten Detail nachzuvollziehen.

ZUGLEICH gibt es sicherlich viele Menschen, die das genau in der Tiefe anspricht und Henner präsentiert das so angenehm, dass ich da auch so gern zuhöre. Bei 3h±Länge höre ich halt in Etappen und es ist ok, wenn ich nicht alles verstehe (was sonst meist ein Anspruch ist, hier bewusst nicht).

Daher Tendenz: Bitte so tief, dass sich viele der Versierten und Henner selbst damit (noch) wohlfühlen und NICHT auf möglichst breite Casual-Akzeptanz gehen. Da ginge meiner Meinung nach zu viel verloren. Wem’s nicht gefällt, der muss ja nicht hören :blush:.

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Ich finde, das macht @Henner_Thomsen abwechselnd mit @Gunnar_Lott , @Chris und @Fabian genau richtig. Ich bin mit dem ganzen Krempel groß geworden, kann aber nicht behaupten, dass ich je alles verstanden habe. Gerade was Sound und dessen Technik betrifft, bin ich ein absoluter Noob :smile: aber in der Folge wurde es auf so verständliche Ebene gehoben, dass sogar ich da mitgekommen bin.
Ansonsten bin ich immer glücklich, meine Halbwissenlücken etwas auffüllen zu können oder einfach nur in der Zeit damals zu schwelgen, als uns das alles überkam. Ich höre sowohl die großen SFT Folgen wie auch die Bits sehr gern. Bin immer wieder überrascht, was ihr da so findet, bspw. die Gameboy Kamera, die wir damals nur von einer Katalogseite kannten.

Der zweite große Part neben der Technik nimmt die Geschichte und die geschichtliche Verortung ein. Und das genieße ich regelrecht, mit allen Anekdoten, die ihr passend hierzu findet oder von euch tun besten geben könnt.
Dazu streut ihr eine gute Anzahl von Spielen ein, die die Technik damals begleiteten, vorantrieben oder durch sie erst möglich wurden.
Ich persönlich bin wunschlos glücklich :blush: außer natürlich: mehr davon :laughing: es kann einfach nicht genug davon geben.

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Mir reicht wenn der Inhalt erklärt warum die Technik besonders war oder was sie auszeichnet und wie sie prinzipiell funktioniert. Ich stimme Henner auch zu das es irgendwann einfach visuelle Unterstützung braucht weil sich einiges sicher besser zeigen als beschreiben lässt gerade wenn es eine gewisse Tiefe erreicht.

Ansonsten finde ich die Folgen vom Aufbau bisher superrund und sehr kurzweilig - was ich für einen Unterhaltungspodcast ganz wichtig finde.

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Als Beispiel für eine Folge, die mir was gebracht hat vom Verständnis her: Die Folge zu den Grafikkarten CGA, EGA und etwas VGA. Ich fand vor allem interessant zu hören, was die Entwickler da für Klimmzüge gemacht haben, um doch noch Dinge hinzukriegen, für die die Technik ursprünglich gar nicht gedacht war.
Bei der Folge zu Windows 1.0 bis 3.0 hätte man etwas mehr noch auf das wacklige Konstrukt eingehen können. Als Ex-Microsoftie, der Anfang der 90er Jahre dort ziemlich oft so hübsche Fehlerchen wie Unrecoverable Application Error oder General Protection Fault erleben durfte, hab ich das etwas vermisst. Man hätte dort herausstreichen können, dass OS/2 damals um Längen stabiler lief, als das auf DOS herumbalancierende Windows. Billyboy verklagt euch auch nicht mehr dafür. Niemand muss den EMM386 erklären, ich weiß auch nur, dass der Speicher in den 640k Adressraum (Mehr Speicher braucht kein Mensch…) eingeblendet hat. Es geht das Gerücht um, dass der, der verstanden hat, wie das geht, darüber verrückt geworden ist.
Anekdote aus dem Windows-Support: In USA hatte ein Kunde angerufen mit der Ansage, er hätte die Datei „WINA20.386“ in seinem Systemverzeichis gefunden. Ob er denn jetzt einen 20MHz 386er gewonnen hätte?
Nö, hatte er nicht, das Ding bastelt irgendwie die Adressleitung A20 virtuell zusammen und wird gebraucht für irgendeine obskure Sache. Jm Nachhinein wundert man sich, dass das überhaupt lief.

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