Ja aber sowohl Wolfenstein als auch Doom dürften eh fast ausschließliche Festkomma Engines sein
Ja, ich hab das Spiel jetzt mal für den Podcast nachgeholt - das hat einen gewissen Charme, aber selbst im Vergleich zu Doom wirkt es schon sehr altbacken - alleine die Pickups und Texturen, die wirklich keinen kongruenten Eindruck erwecken. Im Nachhinein kann ich so halb nachvollziehen, warum das Spiel damals die Leute weggeblasen hat. Alle wichtigen Spielelemente sind in Wolfenstein schon vorhanden, aber Doom macht es nochmal deutlich besser, das Ganze künstlerisch zusammenzusetzen und wirklich eine überzeugende Atmosphäre zu erschaffen.
Hast Du denn nach Doom auch Wolfenstein 3D gespielt und dabei Spaß gehabt?
Ich schrieb doch extra, dass ich z. B. mit Nitemare 3D viel Spaß hatte, obwohl es ein Wolfenstein 3D Klon war. Es war aber abwechslungsreicher und beinhaltete auch kleinere Rätsel.
Deine Beispiele Blake Stone und Rise of the Triad kannte ich (damals) nicht. Ich hätte die aber bestimmt mit Freuden gespielt, da diese gute Weiterentwicklungen der Wolfenstein Engine sind, wie Du selbst sagst.
Wann / zu welchem Anlass hat er das denn signiert für dich?
Ich spiele tatsächlich auch heute noch ab und an Wolfenstein 3-D und Spear of Destiny und tatsächlich habe ich damit durchaus noch meinen Spaß. Ich liebe das trashige B-Movie Design und das flotte Gameplay sehr. Erst kürzlich habe ich wieder die ersten 3 Episoden am Stück durchgespielt.
Dass es gerade mit dem Quasi-Nachfolger Doom nicht ansatzweise mithalten kann muss ich natürlich auch zugeben, und wie im Podcast erwähnt wurde, ist nach ein paar Leveln eigentlich alles gesehen. Aber seinen Charme hat es trotzdem und ich werfe es regelmäßig wieder an. Tatsächlich habe ich mit den Jahren irgendwie noch mehr gefallen dran gefunden, als damals in den 90ern, warum auch immer
Okay, schön das es Dir immer noch so viel Spaß macht, bei mir harkt irgendwie dieser Teil der Serie.
Ich weiß aber genau was Du meinst. Mir ergeht es so mit Spielen wie Commander Keen, Duke Nukem 2D etc., welche ich erst zu GeForce Karten Zeiten zum ersten Mal richtig durchgespielt und ein Heidenspaß dabei hatte. Mein Bruder hat sich an den Kopf gefasst, dass ich mit meiner damaligen guten Hardware solche Spiele vorzog und nicht den neusten Unreal Teil weiter zockte.
Nichtsdestotrotz habe ich durch die Podcastfolge so viel Lust auf Wolfenstein bekommen, dass ich aktuell die beiden Spin-Off Teile Old Blood und Young Blood nachhole. Denn die beiden Teile fehlen mir noch in der ganzen Wolfenstein Serie.
Ich weiß nicht, wie alt Du seinerzeit warst und wann Du Wolfenstein 3D nachgeholt hast. Ich denke, dass das in der Beurteilung eine große Rolle spielt.
Ich habe meinen erste Egoshooter Duke Nukem 3D mit 14 oder 15 Jahren gespielt. Da habe ich noch nicht so abgeklärt, im Sinne von: „Erstaunlich, was die aus dieser und jener Engine rausgeholt haben!“ gewertet.
Der Duke hat alleine im ersten Level ein absolutes Feuerwerk abgebrannt. Das sah aus, wie aus der „echten Welt“ (ich weiß, dass das ein großes Wort ist, aber damals hat es sich so angefühlt), mit Wohnblöcken, der Straße mit dem Container und dem Kinoeingang.
Ein Level, in dem sich durch ein Erdbeben Risse im Boden auftun, einer aktivierbaren Kinoleinwand, einem Jetpack mit dem man durch das Außenlevel fliegen kann, Spiegeln in denen man sich anschauen kann, Lüftungsschächten zum Durchkriechen und ja, den Toiletten in die man reinpieseln kann.
Das war alles so genial, dagegen konnte DOOM 2, mit seiner völlig abstrakten, hässlichen Levelarchitektur und seinen komischen, braunen Gegnern, bei meinem 14 oder 15-jährigen Ich, einfach nur verlieren.
Das verbotene (sowas zieht natürlich bei Jungs in meinem damaligen Alter) Wolfenstein 3D hat natürlich auch mal irgendjemand angebracht. Aber das fand ich damals nur noch lächerlich.
Ich denke heute kann ich solche technischen Meisterleistungen wie Wolfenstein 3D eher schätzen. Spielen möchte ich es trotzdem nicht mehr.
Den Duke dagegen installiere ich tatsächlich nochmal alle paar Jahre und spiele L.A. Meltdown durch. Dann isses aber auch wieder gut.
P.S.: Fast vergessen: Der einzige Egoshooter, der älter ist als Duke Nukem 3D und der mir noch wirklich Spaß gemacht hat, war tatsächlich Dark Forces.
Wolfenstein 3D selbst habe ich tatsächlich fast im gleichen Zeitraum wie Doom gespielt, im Alter von 9 oder 10. Das war damals alles neu und ich habe begeistert alles in mich aufgesogen
Duke 3D und die anderen Build Engine Spiele haben mich mit ihrer ganzen Interaktivität aber wirklich auch stark in den Bann gezogen, es war Wahnsinn was da alles abging und möglich war!
Das war auf dem We Are Developoers World Congress 2018. Leider war ich da nicht selbst, aber ein Bekannter hat die Unterschrift besorgt. Und ne nette Story dazu, denn er hat die allercoolste Widmung bekommen
Hahaha, sehr gut.
Lag bestimmt an den ganzen Hakenkreuzen!
Ging mir exakt genauso. Deshalb weiss ich nicht nicht mal, ob ich Wolfenstein 3d groß gespielt habe. Ich glaube, ich habe es als Kind gesehen und als ich einen eigenen PC endlich besaß, gabs Duke Nukem 3d und deshalb hat mich das „angestaubte“ Wolfenstein nicht mehr gereizt. Aber die ersten Nachfolger habe ich dann gerne gespielt.
Ich habs damals genau in der richtigen Reihenfolge gespielt. Zuerst Wolf3D und die ganzen Shareware Derivate auf dem 286er und dann Doom auf dem 386er. Natürlich war das damals ein mega heißes Eisen wegen der Hakenkreuze und der Gewalt. Ich glaube ich war 11 oder 12. Hab das Spiel natürlich schön in irgendwelchen Unterordnern „versteckt“ und nur bei geschlossener Tür und ohne Sound gespielt. Ich denke mal meine Eltern wussten schon ganz genau was da in meinem Zimmer so abgeht.
…wie wir damals die DOS-Ordner unsichtbar gemacht haben
Mussten aber trotzdem, wenn Dad uns beim Zocken von Wolf 3D oder DOOM erwischt hat, die Spiele deinstallieren.
Ich glaube wir haben keine Spiele so oft installiert, de-installiert, wieder installiert… .
Unser Dad fand die Kettensäge und Co. jetzt nicht so jugendtauglich glaube ich
Tolle Folge, gestern fertig gehört.
Für mich sagen die Soldaten nicht „Achtung!“ oder „Halt Sir!“, sondern ich hab da immer „Halt Stop!“ verstanden.
Es war bei den Kapitelbildern auch mal interessant den Leveleditor zu sehen. Das sieht ja alles winzig aus. Als Kind kamen mir die Levels riesig vor. Denke aber vielleicht auch eher an die beiden Wolfenstein Level in Doom 2.
Doom hatten wir in der Schule im Informmatikraum installiert und wie die blöden gezockt. Gab RICHTIG Ärger, als das einem Lehrer aufgefallen ist. Aber war es defintiv wert…
Ich habe Wolfenstein3D auch erst nach Doom gesehen und fand es dann auch uninteressant.
Ich glaube, ich habe von Wolfenstein3D erst durch die Beschlagnahmung erfahren. Wie genau war das Urteil denn begründet? Wie kann man sich an den Nazi-Symbolen in diesem Zusammenhang aufhängen?
Würde man in diesem Spiel also mit Übermann eine Alliiertenfestung ausräuchern wäre das nicht verfassungsfeindlich weil es im Alliiertenbunker keine Hakenkreuze gibt?
Jedenfalls war Wolfenstein meiner Erfahrung nach nicht das große Ding. Vielleicht ist es durch das Sharewaremodell auch zu langsam nach Deutschland diffundiert um so eine Bombe platzen zu lassen wie Doom. Denn nach Doom war alles anders. Da war „can it run Doom“ der einzige Benchmark, wenn ein Klassenkamerad einen gebrauchten Rechner vom Nachbarn abkaufen wollte. Und mit Doom war dann ganz offiziell der PC die neue Spieleplattform. Und ich hatte mir für den Amiga gerade eine sauteure Festplatte gegönnt
Wolfenstein 3D ist ein von mir sicher rasend unterschätztes Spiel, ich habe es damals zwar als den heissen Scheiß ausprobiert, evtl. Spear of Destiny, daß ich die Disketten entrümpelt habe, daran erinnere ich mich noch, das fiel mir leicht, aber ich fand es einfach unglaublich langweilig!
Und außerdem… ist mir… täätää, beim Spielen immer schlecht geworden!
In diesem Erfahrungsschnippsel habe ich mich mal so richtig wiedergefunden, die Folge habe ich schon mit dem Gedanken daran gestartet, daß mir davon einfach immer schlecht geworden ist.
Außerdem bin ich persönlich dafür nicht belohnt worden. Ich kann nicht mal sagen, ob ich mal einen Endgegner bekämpft hätte, aber obwohl ich es artig dem Erscheinen und der Reihenfolge nach gespielt habe, also vor Doom, fand ich die Grafik langweilig (hat mir damals ja keiner so schön erklärt wie Ihr jetzt bei Stayforever) ich fand die Nazi-Kiste wahnsinnig gewollt… (guck mal Nazis… Hitler… Hakenkreuz… jaamarchdienazis, die sind halt zu nix zu gebrauchen, nicht mal für so`n Spiel!)
Gedacht habe ich damals, daß ich das als „Into the Eagle`s Nest“ in 2D auf dem CPC schon hübscher und spannender fand und das war schon nicht sooo interessant. Kurz: ich hatte das, weil man das halt hatte, aber Freude daran kam nicht auf, das war halt wie ne halbe Stunde ruckartig den Kopf hin- und her drehem, im 90°-Winkel und dabei „pengpeng“ sagen oder so.
Entschuldigt bitte, ich bin ein Banause.
Umso überraschter war ich, daß ich die Folge dann doch selbstverständlich wieder mal gerne gehört habe.
Noch ein paar Technik-Anmerkungen:
-
Floating-Point-Arithmetik war auch lange nach Wolfenstein noch nicht Standard für 3D-Grafik. Die erste Konsole mit FPU war meines Wissens das N64. Die erste Playstation und z. B. auch noch der GBA waren reine Integer-Maschinen. Und das ist gar nicht so schlimm, weil diese „Fixed-Point-Arithmetik“ für den ganzen Zahlenraum die gleiche Präzision bietet und lange schneller war. Soweit ich weiß setzte auch Doom noch auf Fixed-Point-Arithmetik, insofern würde es mich überraschen wenn Wolfenstein tatsächlich Floating-Point genutzt hätte.
-
Raycasting war im Herzen auch noch die Technik von Doom und der Build-Engine (Duke Nukem 3D etc.). Also man konnte das schon noch erweitern, aber wie richtig angemerkt nur mit zusätzlichen Routinen für Böden/Decken und immer ohne perspektivisch korrektes Auf- und Abschauen.
-
Ein wesentlicher Grund, warum man das auf Konsolen nicht vorher gesehen hatte, war nicht nur die CPU-Leistung, sondern die Art und Weise wie der Grafikspeicher organisiert ist. Die 2D-Konsolen setzten auf Tile-Grafik, also meist 8x8-Pixel-große Kacheln, die einzelne Blöcke im Grafikspeicher bekamen. Das funktioniert gut für 2D, aber eben nicht für 3D, wo jede Kachel andere Daten enthalten müsste. Zudem musste der Grafikspeicher aufwändig per DMA aktualisiert werden - ein Riesen-Bottleneck wenn in jedem Frame praktisch der ganze Bildschirminhalt ausgetauscht werden muss.
Was man für vernünftige 3D-Grafik stattdessen brauchte, ist ein Frame-Buffer - also ein zusammenhängendes Stück Grafikspeicher für das angezeigte Bild, am besten zwei davon. Amiga (und ich meine auch ST) hatten zwar Framebuffer, dort aber die Bits eines Pixels nicht „am Stück“ sondern in separaten Bitplanes gespeichert, was auch wieder ungeeignet für schnelles Aktualisieren der Daten in 3D war.
Für Mega-Drive gibt es übrigens trotzdem ein paar okaye Raycasting-Spiele (Zero Tolerance, Battle Frenzy). Das einzige mit guter Framerate aber überraschenderweise ein Level in ToyStory („Really Inside The Claw Machine“). Der Trick dort war, die Grafiken aller Wände vertikal zu spiegeln und so immer nur das halbe Bild zu aktualisieren.