3dfx Voodoo (SFT 15)

Ich gehöre dann wahrscheinlich zu dem verschwindend geringen Prozentsatz von Spielern, die die Vodoo Ära komplett übersprungen haben. Hauptsächlich mangels Masse. Die Geschwindigkeit der Entwicklungen auf dem PC-Markt war seinerzeit so rasant, dass neben Prozessor, Mainboard, Festplatte, Arbeitsspeicher, 2D Grafikkarte, etc., einfach nichts mehr für eine Beschleunigerkarte übrig blieb. So bin ich dann von einer S3Trio64V+ im Jahr 2000 direkt auf eine RIVA TNT 2 M64 (zu einer vollwertigen TNT2 hats da auch nicht gereicht) gewechselt. Da wir in erster Linie RTS gespielt haben, haben wir die Vodoo aber meiner Erinnerung nach nicht vermisst (bei Mechwarrior 2 vielleicht doch ein bisschen).

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Also erstmal großen Dank an den Stayforever Monat. Ich finde ihr habt echt ne Reihe richtige Kracher abgeliefert. Mit Stayforever Technik sind die Monate natürlich eh Highlights, aber ihr habt auch drum herum ein starkes Paket geschnürt (der nächste Monat trifft nicht ganz meinen Geschmack aber das ist Ok).

Nun zur Folge. 3dfx kam mir immer wie so ein Rockstar aus dem Club 27 vor. Zu früh alles erreicht und dann wussten sie nicht wie es weiter gehen soll. nVidia assoziere ich immer mit dem evil empire. Cooler Stuff aber irgendwie unsympathisch. Und Ati war für mich immer die Optikerkette, die Kassengestelle verteilt hat.

Ich hab die Zeit leider verpasst bzw hab die Karten nur aus Mags gekannt und davon geträumt auch mal einezu haben. In der Zeit hatte ich noch meinen 386er und bin dann auf einen Komplett PC mit Ati Rage 128 Kassengestell umgestiegen. Im Freundeskreis war da auch irgendwie ein Gap. Viele hatten die Riva TNT, Voodoo 1/2/3 hatte jedenfalls keiner. Später hab ich mir dann noch eine Voodoo 1 und 2 Voodoo 2 besorgt für meinen Retro PC. Eine Voodoo Banshee hab ich auch auf dem Schrott gefunden. Das muss ich auch mal alles wieder zusammen setzen, aber aktuell habe ich kein funktionierendes AT Netzteil…und zu wenig Zeit :wink:

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Oh, die Matrox Mystique! Ich hab sie damals im Bundle mit Mechwarrior 2 gekauft. Das war damals wirklich ein Augenöffner. :smiling_face:
Auch mir ist sie am stärksten in Erinnerung geblieben… aber vielleicht ist das mit Grafikkarten auch ein wenig wie mit der ersten Freundin… :sweat_smile:

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Kann schon sein, vorher hatte ich, meine ich, nur die S3 drin, die von Vobis Standardmäßig eingebaut war. Die Jazz Adrenaline Rush 3D blieb mir in Erinnerung, weil das PCB blau war, sowas hatte ich zuvor nie gesehen. Danach die Karten weiß ich nicht mehr, nur die letzten beiden.


:rofl:

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Ich habe es anders als in den anderen Beiträgen und auch anders als Henner und Gunnar erlebt.

Mein Augenöffner-Moment war der PC Player 3d Benchmark. Den hatte ich mit meiner Hercules Dynamite 128/Video rauf und runter getestet (immer im niedrigen einstelligen FPS-Bereich).

Und irgendwann konnte ich mir eine 3dfx-Variante von PowerColor leisten. Und dann schossen die Frames aber nur so durch die Decke.

Hardware-Basis war ein Pentium 133 mit dem legendären Asus P55T2P4.

Danke für den Trip die memory lane runter!

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Das war dann aber die Direct3D-Version davon. Das, was du verlinkt hast, ist die VGA/SVGA-Version. Die nutzt keine Beschleuniger, das ist ein reiner Software-Renderer unter DOS.
Vermutlich meinst du diesen hier: https://www.youtube.com/watch?v=iduADUzzp-0

Ich kann mich auch noch erinnern, dass ein PC-Spielemagazin, als die ersten 3D-Karten auf den Markt kamen, einen Test gemacht hat mit einem sich drehenden Würfel (?) und auf Basis dessen eine Titelstory hatte, dass die 3D-Karten allesamt nichts bringen würden und quasi ein Scam wären. In der nächsten Ausgabe gingen sie dann auf zahlreiche kritische Leserbriefe ein und haben ihren Standpunkt verteidigt.

Weiß leider nicht mehr, welches Magazin das war, aber es muss wohl entweder PC Player, Powerplay oder PC Games gewesen sein.

Auch PC Player, oder?

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Das kann gut sein. Ohne 3D-Beschleuniger konnte ich anfangs nur den Software-Renderer nutzen.

Ja, sieht so aus: Cover: PC Player 10/96 - Testberichte, Redakteure, Scans, Infos, Magazin.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Ausgabe damals auch wegen der Schlagzeile gekauft habe („Betrug am Kunden? Der große Schwindel mit 3D-Grafikkarten“). Letztlich habe ich dann noch bis 1998 gewartet für die erste 3D-Grafikkarte, das war dann eine Riva TNT.

Edit: Oder Moment, war die Matrox Millenium (II) auch schon 3D-fähig? Die hatte ich vorher.

Die Matrox Millenium II hatte dieselben 3D-Fahigkeiten wie die Mystique. Also nicht so viele, aber man kann sie als 3D-Karte zählen, wenn man großzügig ist und sich nicht daran stört, dass quasi nichts damit läuft.

Ich kann mich daran erinnern, dass in einem Text von Pre-Voodoo-Karten bezweifelt wurde, ob es überhaupt Aufgabe der Grafikkarte sein sollte, die Texturen zu filtern/glätten. Das wäre doch Aufgabe des Programmierers. Wenn die Grafikkarte da einfach was macht, würde sie das Bild ja verfälschen.

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Ah, interessant. Dann hatte ich also vorher schon eine 3D-Karte, ohne es zu wissen. Da ich hauptsächlich Strategie- und Taktikspiele, Adventures und Wirtschaftssimulationen gespielt habe, war mir 3D-Grafik nicht so wichtig. Zudem war polygonale 3D-Grafik bis ca. 2005 (oder je nach Genre auch bis 2015 :see_no_evil:) qualitativ ein ziemlicher Rückschritt gegenüber vorgerenderter 2D-Grafik. Von dem 3D-Hype in den 90ern war ich alles andere als begeistert. Kann mir bis heute nicht erklären, wieso damals so viele auf diesen Pixelbrei abgefahren sind. :roll_eyes:

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Ach, was mir noch einfällt, kennt ihr noch 3Dmark? Den hatten wir im Freundeskreis auch immer drauf in der jeweils aktuellen Version. Das war nen geiler Benchmark :smiley:

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Das war damals bei uns nach jedem PC-Upgrade absolutes Pflichtprogramm. Selbst wenn man nur den RAM erweitert hat und das nominell vermutlich nur minimale Auswirkungen auf das Ergebnis hatte :smiley:

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Ich glaube 3D kam dann erst mit der G400 in brauchbarer Version. Ich habe immer noch meinen alten 200MMX mit Mystique 220 und Voodo 2. Das war einfach eine unschlagbare Kombination.

Später hatten wir mal von Intel einen der ersten P2 450 für die Consumenta in Nbg bekommen. Da haben wir dann eine Riva TNT (1 oder 2, ist in der Erinnerung verschollen) und 2 Voodoo 2 reingebaut, einfach nur weils cool war. Da konnte man dann richtig geil zocken :wink: Voll nerdig …

Dann eine Voodoo 3 und schliesslich meine Kyro 2, die ich auch absolut super fand. Danach kamen dann diverse ATI Karten. Heute fehlt mir da jede Begeisterung, ich kaufe GraKa nur noch nach Vernunft, hab aktuell also „nur“ eine 3070TI.

Ich hab letztes Jahr von 1030 auf 1080 upgegradet :joy_cat:

Volle Power für die Text Adventures :smiley:

Dafür hatte ich meinen alten Rechner über 10 Jahre, das war noch ein Phenom X4 mit HD6950 :wink:

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Man hab ich meine Voodoo-Karten geliebt! Schon irgendwie tragisch, wie wenig finanziellen Erfolg 3dfx letztlich hatte, bei all den tollen Erinnerungen. Ich war ein bisschen spät bei der Party, hatte zuerst eine Voodoo Banshee und irgendwann eine Voodoo 3 (die erstaunlich lange noch gut performt hat!). Mein erster Tag: Incoming, Unreal & Quake 2. War natürlich wahnsinnig toll, auch wenn ich anfangs noch ein wenig fremdelte mit den sehr weich gefilterten Texturen.
Die Podcast Folge ist natürlich klasse. Zu ein paar Punkten habe ich noch Gedanken.

Zum Thema Floating Point Arithmetik: Das Argument kommt immer wieder, aber eigentlich braucht man die nicht zwingend für 3D-Grafik. Playstation und Saturn hatten gar keine FPUs. Das N64 hatte zwar eine, aber nicht im RSP, der für die 3D-Transformationen zuständig ist. Nicht einmal im Nintendo DS steckt eine FPU. Klar sind Floating-Point-Zahlen praktisch für 3D, aber notwendig sind sie nicht. Man braucht einfach ziemlich hohe Rechenleistungen für 3D-Transformationen, die bot der Pentium dann schließlich. Quake benutzte zwar die FPU, berühmterweise aber, um auf dem Pentium gleichzeitig Integer- und Floating-Point-Berechnungen auszuführen - weniger weil Floats unbedingt notwendig gewesen wären.

Eine Anmerkung zum Thema „Glide hat nicht viel mit OpenGL zu tun“: Glide fühlt sich schon ein bisschen an wie eine vereinfachte Version von OpenGL. Es kann viel weniger, aber der Code liest sich extrem ähnlich, übernimmt teilweise sogar die Namenskonventionen. Also sagen wir mal, es wurde mindestens stark davon inspiriert. Das hat sicher auch der Akzeptanz geholfen.

Letzter Punkt: Ich würde Hardware-T&L eine größere Bedeutung beimessen. Klar hat das beim Launch der Geforce noch kaum ein Spiel nutzen können. Es ist auch kein Effekt, den man sofort sieht. Aber es verändert die Arbeitsweise von 3D-Engines doch sehr, weil die Geometriedaten jetzt mit im GPU-Speicher liegen, was CPU und Bus entlastet und so mehr Details und komplexere Logik in anderen Bereichen ermöglicht. Zusammen mit den programmierbaren Shadern (auf der ersten GeForce noch Register Combiners) hat Nvidia damit die moderne Nutzung der GPUs eingeleitet und die Konkurrenz doch ziemlich alt aussehen lassen.

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