Vorweg: Ich finde nicht, dass man wegen dem was ich gleich schreibe, die Sache mit den Spiele-Abstimmungen für SF und SFS-Folgen lassen sollte. Ich hab auch keine sonstige Lösung für das folgende Problem parat. Ich wollte mich glaube ich einfach nur mal ablassen.
Für mich ist’s seit einer ganzen Weile klar, dass bei den Spiele-Abstimmungen in der breiten Masse die Leute einfach nur das anklicken, was sie am ehesten kennen. Nicht was irgendwie interessant klingt, nicht was vielleicht ein verborgenes Juwel sein könnte, sondern einfach nur was bekannt ist. „Pokémon, Monkey Islands, kenn ich, klick ich drauf!“
Dabei wird dann auch völlig außer Acht gelassen, dass obskurere Spiele, oder zumindest jene die jetzt nicht gleich Blockbuster waren (sich aber womöglich anders auszeichnen), bis jetzt oft ganz fantastische Folgen hergegeben haben.
Jetzt war die Folge zu Pokémon ja auch eine überragend gute, ich will also nicht sagen dass da nur Murks rauskommt. Trotzdem finde ich es regelmäßig schade, dass einige super Spiele (oder nicht-so-super Spiele mit interessantem Hintergrund) in den Abstimmungen von Verkaufsrennern quasi förmlich erschlagen wurden. (Bei Pokémon konkret hätte man die Folge vielleicht auch einfach ohne Abstimmung machen können, das Spiel ist ja bedeutsam genug. Aber wenn euch das den Schubs gegeben hat den ihr sonst vielleicht nicht hattet…)
Ganz extrem fiel mir die selbe Problematik übrigens bei den Kollegen von The Pod auf. Dort wurde die Hörerschaft letztens gebeten zu einigen Fragen offen Spiele anzugeben, man konnte also eintippen was man wollte. Die meisten Antworten waren dann jeweils allesamt so Größen wie Fortnite oder Elden Ring, auch wenn das überhaupt nicht zur eigentlichen Frage passte, was von den Podcastern beim Vorlesen der Ergebnisse auch direkt so kommentiert wurde.
Die Pokémon Umfrage war sicherlich ungeschickt (wie ja auch im Newsletter eingeräumt). Ansonsten wüsste ich aber nicht, warum weniger bekannte Spiele automatisch interessanter klingen als bekannte, spannende Dinge gibt’s m.E. in beiden Fällen zu erzählen. Und die Hälfte der Folgen wird ja nachwievor vom Podcasterteam selbst bestimmt. Da kommen dann ja auch immer wieder mal Spiele, deren Besprechung mich erstmal wundert.
Ich zahle nicht genug um stimmberechtigt zu sein, aber bei der aktuellen Umfrage kenne ich bis auf Bundesliga Manager und Gunship alle und hätte wohl für Homeworld gestimmt, aber auch nur weil ich mir gedacht hätte, dass MI2 ohnehin irgendwann kommt und Heroes so kurz nach M&M ein wenig zu früh schien. Bei den Disney-Spielen finde ich alle drei ungefähr gleich uninteressant und bin dennoch gespannt was da schönes rausgeholt wird. Sicherlich gab’s Abstimmungen wo ich den Außenseiter favorisiert hätte (Chewy!!), aber ich kann mich an keine aus Abstimmung hervorgegangene Folge erinnern, bei der ich mir gedacht hätte, dass das ja nun unnötig war.
Die Zusammenstellung der Spiele in den Abstimmungen fand ich auch immer recht unglücklich. Es ist genau, wie du schreibst: Die Kombination aus mehreren interessanten, aber weniger bekannten Spielen mit einem Megahit führt natürlich dazu, dass der Megahit gewinnt, weil den alle kennen.
Für mich war das damals der Grund, meinen Supporterlevel bei Patreon auf das nächstniedrigere Niveau runterzuschrauben, weil ich die Abstimmungen (die mit dem höheren Supporterlevel einhergingen) aufgrund der Zusammenstellung recht sinnlos fand. Ich hatte das auch einmal als Feedback bei der jährlichen Umfrage reingeschrieben.
Die Lösung könnte sein, dass die großen Leuchtturmspiele, über die ohnehin früher oder später eine Folge kommen wird, nicht in den Abstimmungen vorkommen. Denn sonst steht der Gewinner von Anfang an fest.
Sag ich ja gar nicht. Nur, dass wenn viele Leute unreflektiert auf das klicken, was am bekanntesten ist, spielt das halt gar keine Rolle mehr.
Auch die Disney-Abstimmung könnte vom selben Effekt betroffen sein. DuckTales, da frag ich mich ein bisschen, wie viele der Leute wirklich das Spiel meinen, oder sich doch einfach an die gleichnamige TV-Serie von damals erinnern, während die andere Titel in der Liste eher eigene Namen tragen. Aber ist natürlich auch nur gemutmaßt und nicht mit Daten belegt.
Nee, wie gesagt, die Pokémon-Folge z.B. war ja ganz toll, und auf alle Fälle eine Bereicherung. Ich nehme aber glaube ich eine “Niederlage” in der Abstimmung als gewissen Garant dafür wahr, dass das betroffene Spiel erst mal eine ganze Weile nicht kommt.
Da frag ich mich dann, wie viele Leute, die sich eigentlich enthalten sollten (was ich ehrlich oft mache wenn ich selbst keine Ahnung habe), einfach mal dachten sie müssten jetzt was auswählen.
Ich glaube, das einzige wie man dem entgegen kommen könnte wäre, generell darauf zu achten keine zu populären Titel in die Liste aufzunehmen. Aber jetzt DuckTales deswegen wegzulassen klingt wiederum auch albern, und wenn’s ohne die Abstimmung nicht die Pokémon-Folge gehabt hätte, wär’s auch doof.
Ja, vielleicht reicht “einfach” ein gewisses Balancing der Megahits aus, so dass in einer jeweiligen Liste nichts gar zu krass im Vergleich zu den anderen heraussticht.
Beim Anhören der Folgen gefallen mir die Folgen zu den Spielen, die ich kenne meistens besser.
Das liegt vielleicht daran, dass ich mir vieles besser Vorstellen kann, wenn ich die Bilder dazu im Kopf habe. Das ist auch paradox. Warum soll ich mir ein Spiel beschreiben lassen, dass ich schon kenne? Meine Lieblingsfolge ist die zu Monkey Island. Vielleicht gerade weil das mein Lieblingsspiel ist?
In den Folgen zu mir unbekannten Spielen kann es da nur das Drum&Dran mit Hintergrund und Entstehungsgeschichte rausreißen.
Mir geht es meistens anders. Folgen zu spielen, die mir (fast) gänzlich unbekannt sind, fesseln mich mehr, weil alle Infos neu für mich sind. Daher finde ich wichtig, dass in Abstimmungen allzu bekannte Spiele nicht mit unpopuläreren gemischt werden sollten, damit die Ergebnisse nicht zu stark verzerrt werden.
Für mich klingt das irgendwie nach Politiker Gejammer: „Der Pöbel wählt falsch.“
Die Abstimmung der Community ist genau das: Eine Abstimmung der Unterstützer über das, was da als nächstes kommt und die vom Mehrheitsgeschmack getragen wird. Die Auswahl ist zudem nicht offen, sondern bereits vorselektiert. Und wenn die Mehrheit gerne ihr Lieblingsspiel aus der entsprechenden Auswahl besprochen haben möchte, dann ist das eben so.
Man kann sicher darüber reden, ob die Podcaster hier oder da mehr Einfluss auf die Wahl nehmen könnten, indem sie andere Spiele zur Auswahl stellen. Aber grundsätzlich ist die Wahl der Community legitim, egal aus welchen Gründen jemand Spiel A oder B wählt. Ich persönlich würde mir auch ab und zu ein Spiel wie Superhero Leagues of Hoboken wünschen. Aber das klickt halt leider einfach nicht.
Wir stellen bei den Abstimmungen in der Regel bekanntere Spiele zur Auswahl, weil wir davon ausgehen, dass die meisten der Stimmberechtigten mit denen dann auch was anfangen können; außerdem denken wir, dass es ein bisschen doof wäre, die Unterstützer über Kram aus der zweiten Reihe bestimmen zu lassen. Das sollten schon Kracher sein.
Die Kandidaten-Spiele so auszuwählen, dass es möglichst chancengleich zugeht, ist eine Kunst für sich (die uns leider auch manchmal misslingt). Wir hatten aber auch schon öfter Abstimmungen, wo wir vorher gedacht haben, „Da ist ziemlich klar, wer gewinnen wird“, und dann wurde ein ganz anderes Spiel gewählt. Die Might-and-Magic-Abstimmung war so ein Fall, da war mein Geld ganz klar auf Heroes. Oder die Run-and-Gun-Abstimmung unlängst, da war Super Probotector unser Tipp, aber dann habt ihr euch für Metal Slug entschieden. Wir werden immer wieder überrascht, und so soll’s ja auch sein.
Ich persönlich find’s nicht ideal, dass auf Patreon der aktuelle Stand der Abstimmung schon vor der Abgabe zu sehen ist. Wenn sich da früh ein Spitzenreiter herauskristallisiert, dann kriegt der tendenziell noch mehr Stimmen, weil der Rest ja schon abgeschlagen ist. Oder andersherum: Abgeschlagene Spiele kriegen erst recht keine Stimmen mehr. Schöner wär’s, wenn man blind abstimmen müsste. Das geht bei Patreon aber leider nicht.
Ist es nicht möglich eine Umfrage über „Google Forms“ anzulegen, bei der die Unterstützermailadresse und dann das Spiel abgefragt wird.
Danach die Antworten einfach mit nem Excelfile in dem die Unterstützermailadressen gespeichert sind abgleichen (und alle unberechtigten/doppelten wegfiltern) schon hat man eine anonyme Umfrage.
Nun ist der Podcast aber kein Staat in dessen Rahmen wir leben, sondern ein kreatives und spiele-historisches Projekt, das wir konsumieren und das die Spielewelt dokumentiert. Ich glaube, du triffst den Punkt schon ganz gut, denn ein bisschen wollte ich auch davor warnen, sich generell zu viel nach der Community zu richten. Das klingt erst mal vielleicht komisch, aber ich glaube, letztendlich sind die meisten wegen dem was die Macher der Podcasts für sinnvoll halten (und deswegen dann umsetzen) Fans geworden, nicht wegen dem was die Hörer machen würden.
Als Extrembeispiel wäre der Podcast für mich selbst (und vermutlich alle anderen) ziemlich madig, wenn ich konkret die Spieleauswahl alleine vornehmen dürfte/müsste. Da sind unsere Podcaster einfach qualifizierter.
Aber ich geh jetzt einfach mal mit Christians Aussage mit, dass bei der Abstimmung doch oft mal ein Überraschungssieger hervortritt. Dann hab ich das vielleicht der Extrembeispiele (Pokémon, Monkey Island) wegen derber wahrgenommen als es ist.
Was willst du da manipulieren? Es wird immer eine Spieleantwort zu ner E-Mail Adresse gespeichert.
Den Rest macht Excel.
Auch wenn du dich mit 100 Adressen und was auch immer anmeldest.
Die Auswertung zählt trotzdem immer nur 1ne Antwort pro gültiger Unterstützermailadresse.
Weiß nicht was du da bescheißen willst.
Muss aber zugeben das ich geschäftlich mit Microsoft Forms arbeite und daher von Google Forms nicht so viel Ahnung hab.
Woher weißt Du, dass „viele Leute“ hier „unreflektiert“ wählen?
Ich unterstütze den Podcast nicht auf einer Ebene, auf der ich wählen kann und fühle mich daher nicht persönlich angesprochen, aber die Aussage gefällt mir trotzdem nicht.
Das klingt für mich sehr nach „Die Mehrheit der Leute wählt falsch!“, wie @Kaffeemühle schon geschrieben hat.
Nicht per se „falsch“, denn das impliziert, dass es hier ein objektiv richtiges Ergebnis gibt. Aber anders als bei einer Regierungswahl zum Beispiel, interessiert mich bei Stay Forever nicht, was die Mehrheit will, sondern was die in Retro-Spiele-Fragen viel qualifizierteren Podcaster wollen. Ich bin nicht Unterstützer (sogar auf der Ebene, auf der man mitwählen darf) geworden, um Mitgestaltung zu betreiben, sondern um das ganze mitzufinanzieren und um meinen Dank auszudrücken.
Ein bisschen dreist formuliert: Wenn ich Mehrheitsgeschmack will, schalte ich Quoten-getriebenes Privatfernsehen ein. Das will ich jetzt auch nicht deswegen komplett verteufeln, da laufen auch gute Dinge, aber Stay Forever konkret höre ich nicht zuletzt auch dem Gespür und dem Geschmack der Podcaster wegen, nicht dem der Unterstützerschaft. („der Unterstützerschaft dessen“? „dem dessen Untersützerschaft“? Oh Gott, jetzt hab ich mich hier in eine komische Genitiv-Falle navigiert…)
Die treffen ja die Vorauswahl. Ich verstehe das Problem nicht ganz, aber ich gehe auch davon aus dass Spiele zur Auswahl kommen die beim Team sowieso auf der Liste besprechenswerter Spiele stehen.
Wie schon gesagt: Möglich, dass mir die paar Male, wo das schief gelaufen ist, weil die Spiele mit einem verhältnismäßig massiv bekannterem Spiel gruppiert waren, einfach mehr aufgefallen sind. (Ich bin da auch nicht der einzige, die Diskussion über Pokémon hab ich mehrfach gelesen, z.B. auch unter der Abstimmung selbst.) Möglich also, dass das in der Realität sonst relativ ausgewogen ist.
Gunnar und Chris haben mit absoluter Sicherheit viel mehr Ahnung von Retro-Spielen als ich und sehr viele andere hier. Sie sind „qualifizierter“. Aber was heißt das denn im Kontext der Folgenauswahl konkret? Dass sie deshalb noch „richtigere“ Spiele auswählen können, als die, über die die Leute etwas hören wollen?
Ein Podcast lebt von seinen Machern und von seinen Hörern. Die einen gibt es nicht ohne die anderen. Sollten dann die Macher nicht etwas machen, was die Hörer hören wollen?
Retro-Spiele sind per se schon eine wirklich kleine Nische und der Mehrheitsgeschmack der Retro-Spiele-Fans hier ist meiner Meinung nach nicht mit Massengeschmack im Privatfernsehstil vergleichbar.
Beim Thema Retrospiele geht es viel um Nostalgie. Und die empfindet man, wenn Spiele besprochen werden, die man selbst kennt, oder? Und die meisten Leute kennen nunmal die, äh, bekannten Spiele…
Von daher ist es dann doch auch vollkommen in Ordnung, wenn die dann besprochen werden.
Oder anders: Würden hier nur obskure Titel aus der dritten Reihe besprochen, würde mich StayForever gar nicht interessieren (und ich wäre nie Unterstützer geworden).
Sicherlich gab’s Abstimmungen wo ich den Außenseiter favorisiert hätte (Chewy!!), aber ich kann mich an keine aus Abstimmung hervorgegangene Folge erinnern, bei der ich mir gedacht hätte, dass das ja nun unnötig war.
