Ich meine… ja? Bei mir ist das sicherlich der Fall.
Ich weiß jetzt nicht, wieso ein Podcast da anders ist als andere Medien. Die meisten Bücher (Fiktion und Sachbücher), Filme, Serien, Dokumentationen usw. sind auch ohne direkte Publikums-Mitwirkung entstanden, und ich glaube auch nicht, dass ein Publikum automatisch vorher weiß, was es denn später für gut erachten würde.
Nee, und da darf man finde ich eben auch geteilter Meinung sein. Du sprichst genau den Punkt an: Für mich persönlich wäre es sehr schade, wenn der Podcast zum Nostalgie-Fest verkommt. Meine Lieblingsfolgen zum Beispiel korrelieren nicht mit den Spielen, die ich selbst gespielt habe.
Glücklicherweise sind wir davon ziemlich weit entfernt. Aber ich denke, das Signal, dass es jetzt mindestens einen Unterstützer gibt, der auf die Auswahl der Podcaster selbst mehr wert legt, ist ausreichend angekommen.
Da bin ich jetzt auch gemischter Meinung (gemischt, weil ich sicherlich auch Folgen zu „großen“ Spielen nicht missen möchte, aber weil ich andererseits vermutlich trotzdem Unterstützer geworden wäre), aber das ist an sich müßig, denn: Ich glaube nicht, dass der Podcast keine bekannten Spiele mehr besprechen würde, wenn die Publikumsschaft die Macher nicht dazu aufforderten. Diese waren, wenn ich mich recht entsinne, auch lange vor irgendeiner Hörerbeteiligung sehr stark repräsentiert (woran ich auch nichts auszusetzen habe).
Ich freue mich tatsächlich auch immer total, wenn einer der obskureren Titel gewinnt. Ich picke eigentlich immer den, der dann am Ende nur mit 3 Stimmen oder so da steht.
Aber ich denke, das hängt auch stark mit den eigenen Erfahrungen zusammen. Ich spiele seit 1984 Computer- und Videospiele und kennen so um die 80% der Spiele die bei Stay Forever besprochen werden schon. Da finde ich es immer super, wenn mal was dran kommt, von dem ich keine Ahnung habe und ich noch mehr Wissen dazu gewinne. Bei Spielen, die ich schon kenne freue ich mich natürlich auch, denn die beiden buddeln natürlich immer was aus, was ich nicht weiß.
Ich halte mich inzwischen bei den Abstimmungen einfach raus. Dann bin ich hinterher nicht enttäuscht, dass „mein“ Spiel mal wieder nicht gewonnen hat und im Endeffekt höre ich ja eh jede Folge und freue mich über das besprochene Spiel.
Ich glaube wir verzetteln uns gerade in kleinteiligen Grabenkämpfen.
Ich versuche (!) mich mal auf das Wesentliche zu beschränken.
Wenn ich mich recht erinnere, gab es die Möglichkeit ab einer gewissen Unterstützerstufe an einer Abstimmung über das Thema jeder zweiten Folge teilzunehmen bei der Einführung von Patreon, von Anfang an.
StayForever wurde durch niemanden gezwungen diese Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, sondern hat sich aktiv dafür entschieden.
Das zeigt meiner Meinung nach, dass Christian und Gunnar großen Wert auf die Meinung der Community legen.
Das kann man mögen oder nicht, ich persönlich denke, dass es ein wichtiger Teil von dem ist, was aus StayForever gemacht hat, was es heute ist.
In diesem Zusammenhang habe ich mich daran gerieben, dass die Abstimmenden als etwas gedankenlos („unreflektiert“) dargestellt wurden.
Man darf zwei Dinge nicht vergessen:
Jedes einzelne, zur Abstimmung stehende Spiel ist von den qualifizierten Retro-Spiele-Experten selbst zur Wahl gestellt worden. Es wird also nicht einfach das beliebteste Spiel ever gewählt, sondern man bewegt sich in einem vorgegebenen Rahmen.
Bei jedem zweiten Spiel machen die beiden sowieso was sie wollen.
Es besteht also sehr wohl die Chance, dass unbekanntere Spiele mit einer spannenden Geschichte einen Platz eingeräumt bekommen. Aber vielleicht ist die Abstimmung nicht der dafür geeignete Weg.
Das ist richtig! Einige meiner Lieblingsfolgen haben tatsächlich auch Spiele zum Thema, die ich selbst nie gespielt und von denen ich quasi nichts gewusst hab.
Allerdings waren das dann Titel, auf die ich gerade wegen ihrer großen Bekanntheit sehr neugierig gewesen bin. Elite, Bard’s Tale oder Rogue wären solche Beispiele.
Also persönlich wünschte ich mir gar keine Mainstream Spiele, sondern nur obskure Sachen. Den Mainstream hat wahrscheinlich eh jeder schon (durch-)gespielt.
Mainstream Spiele generieren aber bestimmt wegen der Nostalgie und dem Bekanntheitsgrad mehr Downloads und Klicks.
Es wäre interessant zu wissen, wie viele der Hörer Retrospiele überhaupt noch ernsthaft spielen, und wieviele einzig wegen der Nostalgie zuhören und die uralten Spiele gar nicht mehr spielen, sondern selber nur moderne Spiele spielen.
Da ich nicht in dem Alter bin, dass ich Mainstreamspiele aus denn 80er oder den frühen/mittleren 90er Jahren beim Erscheinen gespielt habe/gespielt haben kann, widerspreche ich der Aussage. Ich spiele auch so gut wie keine Spiele von damals nach, weil das meiste dann doch eher schlecht gealtert ist (imho). Allerdings habe ich durch StayForever eine Möglichkeit für mich gefunden, diese Spiele nachzuerleben, ohne dass ich eine nostalgische Verklärung verspüren würde
Zusätzlich ist „habe ich gespielt“ halt auch einfach nicht gleich bedeutend mit „kenne ich die Entwicklungsgeschichte und kann ich im ‚spielehistorischen‘ Kontext einordnen“. Die Besprechung des eigentlichen Spielinhalts ist doch ohnehin meist nur ein Teil der Folge.
Ganz klar Nostalgie.
Die meisten Spiele hab ich ja damals schon gespielt und es gibt’s ja auch so viele spannende neue Sachen, das ich eigentlich nie wegen den Casts nochmal was ausgrabe. Ich hab als Teenie zum Beispiel extrem viel Zeit in Might&Magic IV&V gesteckt und war begeistert! Aber heute würde ich da denke ich eher ein Rollenspiel spielen, das ich noch nicht kenne.
Mir geht es eher um Wissens/Erkenntnisgewinn. Und dafür ist Stay Forever super. Und natürlich feiere ich es auch total, wenn die beiden ein Spiel super finden, das ich früher auch geliebt habe
Wobei ich dann gestern abend doch noch flott die ersten 3 Wolfenstein 3D Level gespielt habe. Das war noch erstaunlich launig und ich wollte gucken, ob mir davon jetzt auch flau im Magen wird, wie Gunnar
Ist jetzt nur mein persönlicher Eindruck, aber ich hätte auch nie damit gerechnet dass sich Herzog 2 gegen Golden Axe und Garou gegen King of Fighters durchsetzen kann.
Heretic/Hexen ist jetzt nicht gerade unbekannt, hat aber mehr Stimmen als Quake, Jedi Knight und Dark Forces bekommen.
Mir kommt halt ein bisschen so vor dass die Gameboy Auswahl mit Pokemon das Hauptbeispiel ist, an dem sich die Diskussion immer aufhängt.
Als Wiedergutmachung werden einfach Gargoyle’s Quest und Mystic Quest heuer noch besprochen werden müssen.
Höre Stay Forever so gern weil die Hintergrundgeschichte zur Entwicklung im damaligen Kontext für mich immer interessant erzählt wird. Freue mich deshalb auch schon sehr auf Duck Tales, obwohl ich das Spiel in und auswendig kenne.
Ich glaube nicht, dass hier bei StayForever Spiele und Themen ausgewählt werden um „Downloads“ und „Klicks“ zu „generieren“. Ich glaube, dass es darum geht Folgen zu machen, die für uns Zuhörer interessant sind.
Und „Mainstream“ ist doch im sowieso schon nischigen Kontext von Retrospielen voll okay!
Und Nostalgie ist doch im Zusammenhang mit diesem Hobby etwas wirklich Schönes.
Ich stimme zwar nicht ab, aber ich möchte eine Gegenposition geben: ich höre fast nur Folgen von Spielen, die ich selber gespielt habe. Die anderen interessieren mich schlicht nicht. Da ich in ~40 Jahren extrem viele gespielt habe, treffe ich 80-90% der momentanen Themen und das begeistert mich auch ziemlich. Nur obskure Spiele würde ich aber nicht hören wollen. Hin und wieder höre ich auch gerne die SSF zu bekannten Spielen, die ich nicht kenne, aber im liebsten dann doch tolle Stories über den zentralen Lebensinhalt der Kindheit.
Ich höre am liebsten Folgen zu Spielen, von denen ich damals gehört, Testberichte gelesen oder die ich mal bei Freunden gesehen habe, aber selbst nicht gespielt habe. Da kommt so ein „was wäre wenn“ dazu – wie wäre es gewesen, wenn ich mir das Spiel damals doch geholt hätte? Was habe ich verpasst?
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich höre bei Folgen über von mir gespielte Spiele, nicht nur Dinge die ich schon kenne.
Ganz im Gegenteil.
Ich hab mir selbst nie die Zeit genommen, umfassend zu diesen Spielen zu recherchieren.
Deswegen ist es für mich ja so toll, dass das Gunnar und Chris für mich machen. Dass sie die ganzen Hintergrundinfos und spannenden Geschichten einsammeln und dann eine wunderbar zu hörende Podcastfolge dazu produzieren.
Ja aber die populären Klassiker bespricht doch an jeder Ecke jemand. Zu Monkey Island oder Pokémon kriegt ich auf YouTube und im Podcatcher meiner Wahl tausende Stunden Inhalte.
Monkey Island ist wie ein Döner, dass gibts im Internet an jeder Ecke. Mit Soße und Scharf.
Zu anderen Themen halt nicht.
Natürlich hat es einen Wert wenn Stay Forever ein Spiel wie Monkey Island 2 bespricht weil die Besprechung umfassend und hochwertig ist.
Für mich gehört aber zum vom Team persönlich formulierten Anspruch der Aufarbeitung der Spielegeschichte auch dass man sich um die weniger populären Titel kümmert, deswegen bin ich hier.
Das scheint mir, ehrlich gesagt, auch so. Dabei hatten wir das ja direkt auch bemerkt und zerknirscht zugegeben. Und seither viel über die Auswahl nachgedacht.
Andererseits ist es in meiner Erfahrung aber so: Hättet ihr Pokémon nicht besprochen gäbe es irgendwann die gleichen Threads im Forum wie jetzt nur halt mit dem Thema „warum kommt den Pokémon nicht dran?“ „sogar Conker‘s Bad Fur day und Castlevania wurde schon besprochen aber Pokémon noch nicht!“ „warum immer nur so obskure Sachen?“
Wie man es macht ist es auch irgendwie falsch und obwohl ich oben anders argumentiert habe. Ich würde es auch irgendwie komisch finden wenn so ein großer populärer Titel eben gar nicht drankäme.
Ich denke auch das die Mischung im Moment eigentlich ganz gut funktioniert
Mein Herz schlägt ebenfalls für obskure und kleinere Titel!
Ich glaube die einfachste Lösung wäre es wenn die „zweite Reihe“ wieder ernsthafter betrieben wird - das müsste für mich auch nicht die Dimensionen einer Hauptfolge annehmen. Habe das schon an anderer Stelle geschrieben, fand bspw. die Titel aus den SF Challenge Folgen sehr interessant, auch wenn die Spiele effektiv eher gurkig waren aber behandelte Thematiken, Setting usw. waren sehr spannend. Eine launige Stunde über Titel abseits der Blockbuster wäre mMn supergut.
Bei mir ist das sicherlich der Fall.
