Diese Form von Arcade-Kultur gab es Imho bei uns nie. In Deutschland gab es Spielhallen, in denen Geldspielgeräte in der Überzahl waren und lediglich von einigen TV-Automaten und Flippern ergänzt wurden. Das ganze auf Grund der Jugendschutzbestimmungen auf Erwachsene beschränkt.
Ja, es gab vereinzelte Ausnahmen, wie z. B. in Hamburg. Aber das waren Ausnahmen, die in Großstädten zu finden waren und nie in der breiten Masse. Und auch hier waren die Jugendschutzbestimmungen allgegenwärtig.
Anfang bis Mitte der 80er kann ich mich noch daran erinnern, dass es TV-Automaten auch im Eingangsbereich von Supermärkten gab. Ein Night Driver im örtlichen damaligen Depot habe ich noch in dunkler Erinnerung.
Bei uns in der Stadt (damals ca. 40.000 Einwohner) war ab Mitte der 80er bis Anfang der 90er außerhalb der Spielhallen maximal ein TV-Automat und bei ausreichend Platz ein Flipper in manchen Pommesbuden zu finden. Bei den TV-Automaten kann ich mich da an Choplifter, Bombjack und Double Dragon erinnern. Das war es dann aber auch. Ab und zu durfte man mal eine Mark einwerfen.
Das war auch der nächste große Unterschied zu anderen Ländern. Das einzelne Spiel kostete mindestens eine Mark und war damit teurer als in den Ländern, in denen sich eine Arcade-Kultur gebildet hatte
Wie hätte sich da in Deutschland überhaupt eine Arcade-Kultur entwickeln sollen, wie man sie heute noch zumindest bei den mittlerweile recht zahlreichen eingetragenen Vereinen (Retronerds etc.) erleben kann?