Danke für die Richtigstellung!
Hier ist übrigens Nicholsons Originalvorschlag zu finden:
Wayback Machine
Unter (12) schlägt er vor: „… adding animated, interactive images with high-quality video disk images. … Game Example: Computer generated interactive players with high quality real images for various playfields.“
Ich stolperte just über diesen Einblick in die aktuelle Retro-Szene rund um die Atari-8-Bit-Computer - besonders beeindruckend finde ich den 3D-Effekt in dieser Szene:
Als jemand der keine Ahnung von Schach hat (also ich kenne die Regeln, nur bei Rochade muss ich immer nachschauen und was das mit der Uhr soll hab ich auch noch nie verstanden): Wieso spielen verschiedene Computer verschiedene gut? Müsste nicht ein weniger performantes System einfach nur länger nachdenken? Es müsste doch eigentlich immer zu einem Patt kommen, würde ich meinen. Oder “vergisst” der Computer mit weniger RAM einfach irgendwann die möglichen Züge wenn es zu viele Möglichkeiten für seinen RAM gibt oder so?
Ach ja und tolle Folge! Die 8-Bit Computer lagen vor meiner Zeit, wir hatten damals als ersten Computer einen Amiga 600, aber trotzdem finde ich sie super interessant. Ich hatte auch mal einen C64, hab da aber nicht viel mit gemacht, außer ein ganz klein wenig Musik.
Ich denke, es gibt viele Faktoren, die die Spielstärke bestimmen - die Software, also die Algorithmen der Zugberechnung/Stellungsbewertung, und die Zugbibliothek (also abrufbare Partien/Stellungen) sind das eine. Die dürften in diesem Fall (Colossus Chess 4 gegen sich selbst) keine große Rolle spielen. Aber dann ist da ja noch die Hardware, und wenn beide Programme so eingestellt sind, dass sie etwa dieselbe Zeit für jeden Zug zur Verfügung haben, gewinnt eben meist die schnellere Hardware. Eine architektonisch identische CPU mit 50 Prozent höherem Takt schafft im Idealfall auch 50 Prozent mehr Zugberechnungen in gleicher Zeit.
Aber selbst wenn zwei identische Systeme gegeneinander antreten (oder das Programm gegen sich selbst spielt), gibt es nicht jedes Mal ein Patt. Es wird wohl auch einen gewissen Zufallsfaktor geben, der über die gewählte Eröffnung entscheidet oder zwischen zwei gleichwertigen Zügen wählt.
Ich bin aber wahrlich kein Experte, vielleicht kann noch jemand etwas Schlaueres dazu sagen
Über ein Zeitlimit bei den Zügen hatte ich auch nachgedacht. Das würde es natürlich erklären. Gehört das zu den Schachregeln oder ist das bei solchen Spielen einfach drin, damit der Spielende nicht unter Umständen 3 Tage auf den Zug des Computers warten muss? Bei unendlicher Zeit müsste ja, wenn wir vom gleichen Schachspiel auf beiden Geräten ausgehen, tatsächlich maximal ein Zufallselement zu unterschiedlichen Spielausgängen führen und das wäre dann ja auch quasi dem Design des Spiels geschuldet und nicht der Hardware.
Tatsächlich sind das vor allem Suchen in Zustandsräumen plus Eröffnungsbibliotheken - gerade bei Schachprogrammen in den 80ern.
Ein Schachbrett besteht aus 64 Feldern, die eine von sechs Figuren enthalten oder keine, was 7 Zustände oder 4 Bit sind. Minimiert mal, bräuchte man nochmal 1 Bit für die Figurenfarbe. Reagiert schwarz im ersten Zug, sind das schon mal 20 mögliche Stellungen oder 100 Bit. Reserviert man bei einem C64 20 KByte für die Spiellogik und die Grafik und rundet mal ganz grob, hätte man noch rund 50.000 Bits oder 10.000 Stellungen in den Zustandsbäumen übrig. Tatsächlich sind es weniger, weil ja noch die Verweise auf nachfolgende Stellungen gespeichert werden müssen. Am Ende limitiert da der Speicher sehr viel mehr als die Rechengeschwindigkeit der CPU - sowohl in der Größe, als auch im Zugriff.