In der Geschichte der Computerspiele gab und gibt es Möglichkeiten zu mogeln. Entweder weil die Spiele „einfach“ programmiert waren und man mittels Änderungen am Code oder in Konfigurationsdateien direkten Einfluss auf das Programm hatte oder weil die Entwickler die Möglichkeit eingebaut hatten oder raffinierte Nerds Wege fanden Bugs auszunutzen.
Ich versuche mal in meinen Erinnerungen zu kramen:
Der Klassiker - Doom (1993)
Da habe ich die Cheats ganz bestimmt benutzt. Den Godmode habe ich bei diesem Spiel kennen gelernt. Ich war Teenager, aber das Spiel habe ich ohne Cheats glaube ich nie geschafft. Und ich wollte unbedingt unbesiegbar sein und alle Waffen haben um alle Monster aus dem Weg zu räumen.
The Last Ninja (1987)
Das Spiel habe ich ganz sicher auch mittels Trainer gespielt. Warum auch immer das zu dieser Zeit noch Trainer hieß. Weiß das jemand?
Auf jeden Fall war ich zu der Zeit noch kleiner als bei Doom und das Spiel habe ich als sehr schwer in Erinnerung. Aber ich habe es immer wieder gestartet, weil das auf dem C64 einfach geil war. Und die Musik war super.
Transport Tycoon (1994)
Dort habe ich auch mal mit Sicherheit die Cheats benutzt um mehr Geld zu haben. Aber bei solchen WiSims habe ich das eigentlich selten gemacht. Bei Transport Tycoon einfach nur weil es ging. Besser war es alles selbst aufzubauen und im Endgame im Geld zu schwimmen, wenn man vorher die richtigen Entscheidungen getroffen hat.
Bundesliga Manager professional (1991)
Ähnlich wie bei Transport Tycoon habe ich hier die Möglichkeit genutzt um alle Spieler und Werte auf 99 zu cheaten. Dazu unendlich Geld. Hat aber nur bedingt Spaß gemacht. Besser war es das alles alleine zu meistern.
So, dass sind so meine spontanen Erinnerungen. Wie erging oder ergeht es euch denn so?
Bei Populous 2 habe ich gecheatet. Da gab es ja diese Charakterentwicklung, dass man Punkte in die jeweiligen Elemente packen und dann die Effekte verstärken konnte. Das waren aber pro gewonnener Partie sehr wenige Punkte, und für mich als Teenager war es völlig außer Frage, da hunderte von Partien zu spielen, also habe ich mir irgendwo einen Code besorgt, wo diese Balken schon ordentlich gefüllt waren.
Im Nachhinein frage ich mich, wie groß der Effekt da eigentlich war, aber vielleicht bekomme ich das irgendwann mal in SF beantwortet.
„Die Siedler“ - Da gab‘s doch diese Stelle, die man im Hexeditor mit Nullen überschreiben musste, um volle Lager zu bekommen. Hab ich gemacht, weil ich einfach gern ohne Zwang die Karte vollbaute.
„Die Sims“ - Tja, wer wollte nicht diese riesige Villa haben und alles mit teurer Kunst vollhängen?
„Half-Life“ - Da hab ich ich mich, glaub ich, unbesiegbar gemacht und bin durch Wände geclippt. Das Spiel fand ich einfach stinklangweilig, ich wollte aber wissen, wie es ausgeht.
„X-COM - Terror From The Deep“ - Ich glaub, da gab‘s damals einen Trainer auf einer Gamestar-CD oder so. Hinterher hatte ich die besten Rüstungen, etc. Das hat mir dann aber ehrlicherweise das Spielerlebnis ziemlich kaputtgemacht. Haben das dann bei einem Freund zusammen „ordentlich“ weitergespielt, weil mein Savegame damit leider natürlich im Eimer war.
grundsätzlich bei SimCity, in den unterschiedlichen Varianten, immer für mehr Geld.
Ich habe das Spiel gerne wie eine Modeleisenbahn gespielt, da fand ich das zähe Startspiel mit wenig Geld eher lästig.
Bei SimCity 3000, meine ich, gab es die Fortentwicklung der Technik, da habe ich 1900 begonnen und mußte mitte des Jahrhunderts die neue Highwaytechnik in meine Stadt brettern und U-Bahnen bauen usw. da wollte ich wirklich nicht auf den Pfennig achten und meine Bürger mit Steuererhöhungen belästigen und vergraulen.
Später dann habe ich natürlich darauf geachtet, daß sich die Stadt finanziell trägt und ich das zum Funktionieren bekomme.
Ich habe WIRKLICH… überhaupt KEINE Ahnung, wie man Sim City anders spielen sollte!
Ich habe bei Wings of Death (Amiga) mittels eines Action Replay-Moduls die Prozessorbremse betätigt und die Spielgeschwindigkeit damit runter gedreht, so dass ich besser den Schüssen in den letzten Leveln ausweichen konnte. Das war am Ende echt super knackig und ohne hätte ich das Ende nicht gesehen.
Bei Bubble Bobble (C64) habe ich eigentlich immer mit unendlich Leben gespielt. Sonst hätte das auch keinen Spaß gebracht.
In Summe kann ich aber sagen, dass ich eher Cheats, Pokes usw. bei den alten Heimcomputern und dortigen Geschicklichkeitsspielen (Jump’n’run, Shoot’em up)genutzt habe, teilweise schon aus dem angeflanschten Trainer-Menü vorweg heraus.
Und so ein Schummelmodul (auch auf dem C64) war schon Gold wert. Das hat oft die passenden Speicherzellen zum modifizieren gefunden.
Grundsätzlich cheate ich nie. Ich bin da ehrlich, bis zur Selbstvernichtung. Selbst, wenn ich in einer Klassenarbeit zufällig eine Lösung bei meinem Banknachbarn oder meiner Banknachbarin gesehen habe, hab’ ich sie aus Prinzip nicht aufgeschrieben.
Wenn ich ein Spiel nicht schaffe, dann eben nicht. Da pöble ich lieber den Rest meines Lebens wie unfassbar schwer das doch war.
Das Einzige, was bei mir mit Cheaten zu vergleichen wäre, ist die Schnellspeicherfunktion in modernen Retro-Neuauflagen wie den „Castlevania“-Collections, ohne die ich einige der Teile vermutlich einfach nicht schaffen würde.
Ein weiteres nahekommdes Beispiel ist „The Last of Us - Part II“, das ich wie seinen Vorgänger auf dem höchsten direkt wählbaren Schwierigkeitsgrad gespielt habe (und dabei auch auf das Durch-Wände-Sehen verzichtet). Später im Spiel gibt es jedoch einen Abschnitt, wo man in einem kleineren Bereich eingesperrt ist und darauf warten muss, dass der NPC-Begleiter eine Tür von außen öffnet. Natürlich wird das Gebiet in der Zeit von Gegnern überrannt. Da durchzuhalten hab’ ich so oft versucht (je höher die Stufe, desto weniger Ressourcen gibt’s), dass ich einfach nicht mehr sicher war, ob ein Bug nicht verhindert, dass die Tür geöffnet wird. Ich hab’ dann für diese Sequenz auf den niedrigsten Schwierigkeitsgrad gewechselt, sie beendet und danach wieder auf der höchsten Stufe durchgezogen.
…
Moment! Ich hab’ einfach dreist gelogen. Denn tatsächlich hab’ ich, bis auf „Baphomet’s Fluch 1 & 2“, kein einziges Point’n Click-Adventure durchgespielt, ohne nicht wenigstens einmal in eine Komplettlösung zu gucken. Das steht mal in harten Kontrast zu meiner heldenhaften (oder idiotischen?) Schulgeschichte. Doch bei der Absurdität mancher Rätsel aus dem Genre (Looking at you, Kartei-Rätsel aus „Flucht von Monkey Island“. ), sehe ich das fast als unabdingbar an.
Hmm, und wenn ich recht überlege, ich bin schon geduldig und motiviert bei Rätseln in Videospielen. Doch wenn das am Ende einfach so lange dauert, bis ich die Lust am Spiel verliere ist ja auch nichts gewonnen. Also, doch ja, das kommt schon vor.
Bei mir ist es umgekehrt. Cheaten bei unfairen Spielen ist für mich kein Problem, aber Lösungen bei Point & Click Adventures sind tabu. Nicht aus Stolz, sondern weil ich sofort das Interesse an einem Rätselspiel verliere, wenn ich einmal nachgeschaut habe.
Ich hatte z.B. bei Hadean Lands ein Jahr lang (!) versucht, das letzte Rätsel zu lösen, bis ich es dann schliesslich aufgegeben habe. Ich liebe einfach diesen Kick, den man bekommt, wenn man nach wochenlanger Stagnation dann doch auf die Lösung kommt.
Deswegen gibt es im Spieledesign keine größere Sünde als diese dämlichen Tipps, die die Figuren in modernen Spielen nach ein paar Minuten Stillstand von sich geben. So auch in Alan Wake 2: „Hey, hast du unter dem Tisch nachgeschaut? Hast du? Hast du?“ Na vielen Dank für’s Spoilern der Rätsel, Alan!
Gears of War, beim Endkampf. Der war zu frustrierend, ich wollte das Spiel einfach nur noch hinter mich bringen. Für solche Fälle sind Cheats ein Segen.
Wo immer ich Cheats auftreiben konnte habe ich sie auch genutzt, entweder aus Neugierde (früher gab es ja auch mal lustige/verrückte Sachen) oder um Abzukürzen / Enden zu sehen bei Spielen wo es aus eigener Kraft nicht geklappt hat (wobei das in der Regel auch miese Spiele waren). Auch Glitches (Dupes und so weiter) habe ich gerne ausprobiert, finde ich auch heute noch spannend.
Tendenziell habe ich deutlich häufiger bei Computerspielen als bei Konsolenspielen geschummelt.
In jüngerer Zeit nahm ich gerne Cheatengine um vor allem blöden Grind auszuhebeln, also irgendwelche Ressourcen die man auch stupide grinden könnten einfach zu haben, dropraten anzupassen oder ähnliches - da macht die Suche nach korrekten Speicheradressen oft auch mehr Spaß als das eigentliche Spiel.
Ansonsten finde ich das Cheaten in jedem Fall eine Bereicherung für die Einzelspielererfahrung ist, die oft ganz neue, spaßige Spielweisen und Möglichkeiten eröffnet (sowas wie die Insta Gib-Modifikation aus UT 99 fühlte sich dann immer wieder die logische Fortsetzung für den Multiplayer an). Aber wenn ich so darüber nachdenke, wir hatten mit Cheats auch sauviel Spaß in WarCraft 2 gehabt wo das ganze Spiel im Multiplayer dann zu völligem Wahnsinn verkommt und eigentlich nicht mehr kontrollierbar wird (war es zumindest für uns nicht, Koreaner mögen das anders sehen).
Wie sehr fällt darunter das Ausnutzen von Bugs?
In Jagged Alliance 2 könnte man Söldner für die Dauer von 2 Wochen für den Preis von einem Tag anheuern, wenn man im UI schnell genug geklickt hat.
Der Preis hat sich leicht verzögert angepasst wenn man die Dauer geändert hat … ratet was ich oft tat.
Ich musste ehrlich überlegen welches Spiel ich fair durchgespielt habe… hmmm… nope, mir fällt kein einziges ein. Wobei ich hinzufügen muss, dass ich nie Multiplayer Spiele spiele und dort jegliche Form des unfairen Vorteil Verschaffens auf das Entschiedenste ablehne.
Die Anti-Tampering-Maßnahmen moderner Singleplayer-Titel finde ich dagegen völlig daneben, weil ich das Spiel so spielen möchte, wie es mir Spaß macht und wenn ich meine Freude aus dem absoluten Überlegenheitsgefühl ziehe oder ich es genieße, die Grenzen des Spiels zu überschreiten, dann will ich nicht davon abgehalten werden. Für diesen Zweck gönne ich mir sogar Mitgliedschaften bei Trainer-Seiten und lege oft und gerne selbst Hand an mit ArtMoney oder CheatEngine. (Und ja, ich nutze auch bei Mobile-Games gerne die Möglichkeit, die Tasks der Spiele zu killen, damit sie nicht rechtzeitig etwas speichern können und habe mir für Browsergames schon Browser-Erweiterungen geschrieben, die den Netzwerktraffic mitzuschneiden, um die Daten von bspw. Legespielen durch einen Solver zu jagen und mir direkt die Lösung anzeigen zu lassen oder Kämpfe zu simulieren, um die Gewinnchancen gegen Computergegner zu ermitteln. )
Ich schäme mich auch nicht, das zuzugeben, weil mir meine knappe Freizeit dafür zu schade ist, als dass ich sie in die Verbesserung meiner Gaming-Skills investieren wollen würde. Außerdem spiele ich, um mich zu entspannen und nicht um herausgefordert zu werden. Das überlasse ich lieber anderen, für deren Talente ich ehrlichen und tiefsten Respekt empfinde, wenn sie selbst schwierigste Spiele auf eine Art und Weise durchzocken, die ich nie für möglich gehalten hätte: https://www.youtube.com/watch?v=kjdK44BXHD4
In den 90ern fast alles IDDQD, DNSTUFF, jediwannabe, sv_cheats 1, etc pp. Vor allem bei den Ego-Shootern war alles dabei. Die Cheats haben mir viele Spiele erst zugänglich gemacht.
Was mir aber sehr in Erinnerung geblieben ist ist Command & Conquer 1. Ich hab die GDI-Kampagne relativ weit geschafft, aber dann kein Land mehr gesehen. Irgendwann hab ich einen Hex-Editor auf einer Shareware-CD gefunden und mit ensprechenden Instruktionen aus dem Tipps- und Tricks-Teil der PC-Games konnte ich mir beliebig viel Geld in den Spielstand schieben. Dann hab es dann endlich geschafft, das Spiel durchzuspielen, zumindest die GDI-Kampagne.
Eines meiner ersten Spiele, die ich zuende gebracht hab
Noch nie, ich finde immer, wenn man cheatet, wozu spielt man dann überhaupt?
Wenn ein Spiel mir nicht gefällt, lege ich einfach weg wenn ich es absolut nicht mehr spielen mag.
Save States in Emulatoren würde ich nicht unbedingt als cheats betrachten, wobei ich die auch so gut wie nie nutze da ich mir dann die Zeit nehme ein Spiel zu lernen.
Früher hat es einfach dazu gehört, die ganzen „Geheimcodes“ zu kennen, wie wir sie genannt haben. Alle Waffen, die Gegner können einem nix mehr, einfach durch Wände gehen? Fanden wir unglaublich cool. Waren aber halt auch noch 12 oder so.
Irgendwann hab ich gemerkt, wie viel besser es einfach ist, ein Spiel mit dem eigenen Geschick zu schaffen, die Story und das Leveldesign zu erleben, wie es ist gedacht ist, Geheimnisse zu finden ohne die ganze Karte aufzudecken oder im Noclipmodus drauf zu stoßen.
Heute benutze ich Cheats wenn überhaupt, dann wenn ich einen Titel mindestens einmal durch habe. Da kann es dann teilweise schon Spaß machen, mit unendlich Munition durchzurauschen oder irgendwelche Beklopptheiten auszuprobieren. Dazu zähle ich auch freischaltbare Sachen wie den Raketenwerfer oder Tommygun in Resident Evil 4.
Ansonsten eigentlich nur im absoluten Notfall, wenn etwas durch einen Bug nicht machbar ist, oder ist zum hundertsten Mal an der selben Stelle scheitere (evtl. z.B. auch, weil man nur mit 12 Health abgespeichert hat und unmittelbar danach auf eine Horde Gegner trifft)