Commodore VC 20 (SFT 9)

Absolut, so vertikale Integration ist enorm. Nicht nur bei der Produktion, sondern auch schon beim Design. Wenn die Software-Leute was von den Hardware-Leuten brauchen, ist das mehr oder weniger ein internes Meeting entfernt. Wenn eine andere Firma die CPU macht, ist man dagegen „ein Kunde“.

Selbst wenn man (wie hier wohl) einer der wichtigsten Kunde wäre und eine Chip-Reihe praktisch für sich pachten könnte, und selbst wenn man weglassen würde dass in dieser Chip-Reihe nicht doch Teile kundenübergreifend entwickelt und übernommen werden - um dann zwar Entwicklungsaufwand (und -kosten) zu sparen, dafür aber halt mit einhergehenden Kompromissen - dann bliebe trotzdem noch diese Wand: Verschiedene Firmen mit verschiedenen Plänen, Kulturen, Vorstellungen…

Während man in house die ganze Zeit über eng zusammenarbeiten und Hardware und Software laufend aufeinander abstimmen kann.

Apple produziert seine Chips aber nicht selbst, die entstehen - soweit ich weiß - bei Auftragsfertigern wie TSMC. Ich weiß nicht, ob es heute einen wirklich vertikal integrierten Computerhersteller gibt - vielleicht Samsung bei ARM-basierten Geräten.

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Das stimmt. Apple produziert auch iPhones nicht selber, sondern lässt das in China von FoxConn und anderen machen, soweit ich weiss. Aber das Design der CPU/SOC Chips machen sie inzwischen komplett selber, anstatt die fertigen CPUs von Intel zu benutzen. Bei Apple Geräten ist trotzdem noch viel fremdes Zeug drin. Zum Beispiel kommen die Modem Chips von Qualcomm. Die OLED Bildschirme in iPhones kommen glaube ich immer noch von Samsung.

Modem und wireless wird Apple in Zukunft auch selbst designen.

Sie haben dazu vor einigen Jahren die Intel Wireless Technology Sparte gekauft als Intel die zumachen wollte.

Ziel ist es Qualcomm komplett rauszuwerfen.

Apple ist schon ziemlich nahe an komplett vertikal integriert dran.

Henner, mir geht es übrigens bei den Technik Podcasts immer so dass ich am Ende denke „wie schon vorbei?“.

Selbst 3 Stunden sind zu kurz und ich könnte euch noch viel länger zuhören

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Da fällt mir auch eine lustige Anekdote aus „Volkscomputer“ ein. Zu der Zeit als wohl das NES in den USA gerade populär wurde haben sich ein paar MOS-Ingenieure so ein Gerät besorgt um es aufzuschrauben und mal reinzugucken, was da denn für ein Chip drin ist und sie mussten wohl sehr lachen, als sie gesehen haben, dass das ein 6502 war :smile:

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Das freut mich :slight_smile: Für Unterstützer wird’s wie üblich noch eine Bonus-Folge geben.

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Spannend! Man sieht sogar einen der drei VC20-Prototypen: Consumer Electronics Show - Las Vegas 1982 (deutsche Dokumentation) - YouTube

Und köstlich diese Begeisterung für die „lebensechte“ Grafik des Atari 2600: Consumer Electronics Show - Las Vegas 1982 (deutsche Dokumentation) - YouTube

Aber so war das damals: Als ich das erste Mal Impossible Mission sah auf dem C64, dachte ich, jetzt ist es bis zu Filmen auf dem Computer nicht mehr weit…

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Ich finde die Technik-Folgen sowieso sehr schön. Ich zumindest lerne da immer wieder was Neues dazu. Der VC20 war tatsächlich mir ziemlich unbekannt. Zum ersten Mal richtig wahrgenommen habe ich ihn tatsächlich erst, als ich einen Artikel in der leider sehr kurzlebigen Chip Power Play davon gelesen habe.

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Sieht tatsächlich aus wie einer der „MicroPET“-Prototypen, aus denen der VC-20 hervorging. Aber dafür wäre es 1982 schon zu spät gewesen - was hier zu sehen und zu hören ist, ist der Ultimax, die US-Version der Commodore MAX Machine, hierzulande bekannt als VC-10. Das ist ein Vorläufer des C64 mit viel weniger RAM, aber bereits mit SID-Soundchip.

@Kirby @Mr.BobDobalina

Wir lagen bei unserer Diskussion gar nicht so falsch. Dieses Video zeigt nochmal die Probleme auf, die Computer beim Schachspiel haben. Habe das heute morgen gesehen und mich an unser Gespräch erinnert.

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Danke, schaue ich mir heute Abend mal an. Aber @Numfuddle hat oben ja schon ausführlich und sehr gut erklärt, was ich versucht habe ohne viel über den Text nachzudenken auszudrücken. :slight_smile:

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Der Unterschied ist das Computer in der Regel kontextlos arbeiten müssen.

Ein guter Schachspieler kürzt die Menge der theoretisch möglichen Züge intuitiv auf „plausible“ Züge runter. z.B. weiss ein guter Schachspieler einfach das es in einer bestimmten Situation absolut keinen Sinn ergibt z.B. den König zu ziehen.

Ein Computer hat keinen Kontext deshalb muss er immer die Menge aller möglichen Züge durchprobieren bis er entweder den insgesamt optimalen Zug gefunden hat oder bis die maximale Bedenkzeit abgelaufen ist und er den bis dahin lokal besten Zug nehmen muss.

Deshalb arbeiten moderne Schachcomputer auch so viel mit Datenbanken um die Suche abzukürzen und dem System etwas Kontext zu geben mit dem von vorne herein dumme Züge erst gar nicht berücksichtigt werden.

Richtig gute Schachspieler erkennen sogar häufig ob ein Schachcomputer spielt weil sie intuitiv verstehen dass gerade ein Zug gemacht wurden den ein menschlicher Gegner so nicht machen würde.

Die Umkehrung dazu ist das Profi-Spieler mittlerweile Schachprogramme auch dazu verwenden um neue Zugvarianten zu finden an die bisher noch kein menschlicher Spieler gedacht hat.

Das Spiel Go (noch schwerer für Computer als Schach) revolutioniert das gerade, weil die modernen Programme mittlerweile gut genug sind und teilweise völlig neue taktische Varianten und Züge finden die bislang völlig unbekannt waren

Man kann sich das so vorstellen:

Ein menschlicher Spieler „weiß“ intuitiv dass ein bestimmter Zug völliger Blödsinn ist.

Ein Computer weiß dass nicht. Er spielt jedes Mal wenn er an der Reihe ist alle von der aktuellen Position aus möglichen Partien bis zum Ende durch (oder bis seine Zeit abgelaufen ist) und entscheidet sich danach dann für den Zug der mit der größten Wahrscheinlichkeit zum Sieg führt.

Edit: echte KI Verfahren mit neuronalen Netzen verändern das gerade weil der Computer dadurch Informationen anders verarbeitet und tatsächlich dann nicht mehr rein dumm alle Züge durchprobieren muss

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Das Video macht ja die These auf, dass ein „perfektes“ Schachspiel nur über die Brute-Force Methode möglich ist und dass alle Heuristiken und Approximationen letzten Endes zu ähnlich optimalen aber halt eben nicht zu absolut optimalen Ergebnissen führen.

Am Ende ist KI ja nur das Anwenden bewährter Muster entgegen einem rein rechnerischen Brute-Force Ansatz - nur dass eine selbst lernende KI die Spielmuster anhand zuvor gemachter Erfahrungen und nicht anhand eines fixen Algorithmus erlernt. Selbst das ist aber nur über Abstraktion möglich - denn die Spielmöglichkeiten im Schach übersteigen das, was unser Universum an Speicher hergibt.

Ich finde das Thema sehr spannend, weil es der menschlichen und künstlichen Intelligenz, auf ganz unterschiedliche Art, ihre Grenzen aufzeigt.

PS: Und der Rest im Thread so: „Jetzt kommen die wieder mit ihren Schachalgorithmen“ :wink:

Ja weil „perfekt“ bedeutet dass ich die global optimale Zugsequenz ermittelt habe und dazu muss ich tatsächlich alle möglichen Züge (alle 10^123) durchprobieren und auswerten. Wenn Mathematiker sagen sie hätten ein Spiel „gelöst“ (solved) dann meinen sie genau dass.

Wenn ich nur einen Teil davon auswerte (oder auswerten kann) dann besteht ja die Möglichkeit dass es noch einen besseren Zug geben könnte, den ich nur noch nicht gefunden habe weil ich mit der Sucherei vorher aufgehört habe.

Heuristik bedeutet nur, dass ich bei der Suche systematisiert vorgehe und nicht einfach nur stumpf alles durchprobiere aber ich finde eigentlich immer nur ein lokales Optimum dass halt durch mehr Rechenleistung und bessere Verfahren immer noch etwas besser wird.

Um aber wirklich den absolut global besten Zug machen zu können müsste ich einmal wirklich alle möglichen Züge durchgehen und mir das alles merken damit ich dann prüfen kann was wirklich absolut gesehen „Optimal“ ist und dafür bräuchte ich mehr Speicher als wir Atome in unserem Universum haben.

Wir sollten diese Diskussion aber denke ich in einen separaten Thread auslagern wir sind schon ziemlich off topic

Naja, die Heuristik ist in dem Sinne systematisiert, dass sie wenig erfolgversprechende Entscheidungszweige ausschließt. Kennt man vom „Travelling Salesman“ - ein Klassiker. Die Heuristik kann nicht vorhersehen, dass ein wenig versprechender Entscheidungszweig am Ende vielleicht doch der bessere ist. Statistisch gesehen passiert das bei guten Heuristiken auch selten - ist aber nicht ausgeschlossen.

Ladet Ihr diese Folge nicht bei youtube hoch?

Doch, das kommt noch :slight_smile:

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War nur verwundert, weil so spät und die Tony Hawk Folge schon da ist.