Dein Laienverständnis™ ist korrekt. Übrigens noch ein Hinweis: Hände desinfizieren wirkt auch nur gegen Bakterien. Viren zerstörst Du dagegen mit gründlichem Händewaschen weil die Seife die Lipidschicht der Viren auflöst und den Virus zusammenfallen lässt, wie einen Ballon dem die Luft entweicht.
Zum Thema Schleimlöser: Ich nehme in solchen Fällen ACC akut und bin bislang sehr zufrieden damit. Gegen die bakterielle Infektion im Rachen gurgle ich mit Mallebrin. Das Zeug ist maximal widerlich aber ein altes und bewährtes Hausmittel und erspart mir fast immer die Einnahme von Antibiotika.
Tl;dr: Wenn Antibiotika, dann immer(!) vollständig einnehmen!
Bei Antibiotika ist das Problem, dass zu viele Leute das Zeug sofort absetzen, sobald es ihnen besser geht, weil „böse Chemie“ oder „giftiges Pharmazeugs“ und ähnliche Vorurteile. Dadurch kommt es vor, dass nicht alle Bakterien platt gemacht werden, denn ein paar davon haben bereits eine leichte Resistenz und wenn die Bakterien weitergeben werden (bspw. durch Aushusten und anschließender Schmierinfektion) und andere auch mit Antibiotika so umgehen, dann werden die Bakterien immer resistenter. Deshalb ist es wichtig, die medizinisch empfohlene Menge an Antibiotika vollständig einzunehmen, auch wenn das Krankheitsgefühl vorbei ist, damit auch die leicht resistenten Bakterien vernichtet werden. DAS hätte Deine Ärztin Dir erklären sollen aber da leider zu viele unvernünftig sind und sich nicht daran halten, wird die Herausgabe von Antibiotika lieber komplett verweigert, weil die Zeit fehlt, es ordentlich zu erklären. (Die gereizte Reaktion hätte trotzdem nicht sein müssen.)
Dann noch ein paar Worte zu Reservemedikamenten: Antibiotika ist nicht gleich Antibiotika. Es gibt unterschiedliche antibakterielle Wirkmechanismen, die dadurch einige der Resistenzen (noch) umgehen können. Solche Medikamente sind für Krankenhäuser und absolute Notfälle reserviert, um etwas gegen die multiresistenten Keime zu haben (normalerweise, weil es leider Personen im medizinischen Bereich gibt, welche die unter der Hand trotzdem herausgeben).
Es ist halt ein Wettlauf der Medizinforschung gegen die Anpassungsfähigkeit der Bakterien. Ganz nach dem Grundsatz:
Was Dich nicht umbringt mutiert, und probiert’s nochmal.
Nachtrag: Der Spruch ist zwar lustig gemeint aber aus evolutionsbiologischer Sicht macht er keinen Sinn, denn Viren brauchen andere Zellen, um sich zu vermehren. Schädigungen des Wirtskörpers sind daher eher unerwünschte Nebenwirkungen von unangepassten Virenstämmen. Erfolgreiche Viren sind dagegen hoch ansteckend aber nicht tödlich. (Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Corona-Virus so verändert, dass er „nur“ noch wie eine gewöhnliche Erkältung wirkt.)