DDR-Computer (SFT 14)

Sind das überhaupt valide Rechnersysteme wenn da kein Donkey.bas drauf läuft?

2 „Gefällt mir“

Guter Punkt - ich bin sicher, man könnte es in HC-BASIC programmieren, ich habe nur bislang keine Umsetzung finden können. Frevel!

2 „Gefällt mir“

Kurze Anekdote zu Robotron:

Bin West-Kind, mein Vater brachte mir kurz nach der Wende sowas ins Kinderzimmer :
(Ueber irgendwelche Arbeits-Kontakte, sollte wohl verschrottet werden)
A 5120 – Wikipedia

Ich glaube da hatte ich schon meinen Amiga, und kannte DOS aus dem Emulator. Mit dem Geraet kamen ein paar Disketten (es hatte ja auch ein paar Laufwerke) und man konnte damit DOS aehnliche Sachen machen.

Was ich definitiv noch weiss: Immer, wenn ich ihn angeschaltet habe, ist bei uns die Sicherung rausgeflogen, vom Einschalt-Strom. Wenn man dann aber zum Sicherungskasten ging und sie wieder reingedrueckt hat, dann waren wohl irgendwelche Pufferkondensatoren hinreichend geladen… beim zweiten Versuch gings dann.

Leider hab ich das Teil bei meinen Eltern gelassen, und die haben das dann irgendwann entsorgt.

3 „Gefällt mir“

Also DAS wäre ein Punkt wo ich Walter Ulbricht ausnahmsweise mal Recht gegeben hätte

Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen?

Natürlich komplett aus dem Kontext gerissen, aber hier passt es noch mehr als bei dieser overhypten Popband aus den 60ern (Frage mich was aus denen geworden ist) :see_no_evil:

Aber: „Donkey.bas in seinem Lauf / hält auch kein Sozialismus auf“

4 „Gefällt mir“

Super Folge, hab viel gelernt und finde ihr habt einen guten Ton getroffen! Ich hoffe, Christian hat nach der Ernüchterung in Sonneberg später noch positivere Erfahrungen im Osten gemacht.

Ich hatte schon die Ehre, eines von René Meyers Bildschirmspiel 01 auszuprobieren und den Polyplay bei anderen Gelegenheiten.
Das haut einen jetzt alles technisch im Vergleich nicht um, klar. Aber wie beeindruckend ist es, dass die kleine DDR es trotz der Embargos überhaupt versucht hat?!
Ich meine, im Podcast werden unter „der Westen“ mal lässig unter anderem die USA, halb Europa und Japan zusammengefasst. Damit konkurriert es sich dann auch nicht so leicht. Aber welche nennenswerten CPUs kamen denn aus Westdeutschland?

Und ein weiterer später Zirkelschluss der Geschichte: mit der „filigranen Technologie“ zur Halbleiterpoduktion, die der DDR fehlte, verdient Carl Zeiss heute Milliarden. Die Zentrale ist aber mittlerweile in -Aalen- (Edit: Oberkochen)

3 „Gefällt mir“

Auch wenn ich sehnsüchtig auf die SFT Amiga Folge(n) warte … wieder mal eine mega interessante, toll recherchierte und kurzweilig vorgetragene Folge! Vielen Dank dafür! :ok_hand:

1 „Gefällt mir“

Ich hoffe, Christian hat nach der Ernüchterung in Sonneberg später noch positivere Erfahrungen im Osten gemacht.

Ja klar, ich hab u.a. mehrere schöne Games Conventions in Leipzig erleben dürfen, finde Dresden toll, war im Campingurlaub in Schwerin… waren alles tolle Erfahrungen.

Ich meine, im Podcast werden unter „der Westen“ mal lässig unter anderem die USA, halb Europa und Japan zusammengefasst. Damit konkurriert es sich dann auch nicht so leicht. Aber welche nennenswerten CPUs kamen denn aus Westdeutschland?

Schon richtig, da malen wir mit dem sehr groben Pinsel. Allerdings gab es aus westdeutscher Sicht natürlich auch nicht die unbedingte Notwendigkeit, eigene CPUs zu entwickeln, weil man ja problemlos an die amerikanischen ramkam.

1 „Gefällt mir“

Rallye (KC85 Spielothek: Rallye im Browser spielen) ist zwar nicht Donkey.bas, hat aber fast alle Zutaten die es brauchen würde und ist spielerisch ja sogar ambitionierter.

1 „Gefällt mir“

Na, insbesondere natürlich der Olympia CP3F, aus dem dann in Übersee
der Fairchild F8 entwickelt wurde, der wiederum auch div. Intel-Prozessoren
als Inspiration galt.

Ein Pionier der Mikroprozessoren, wenn man so will! :wink:

Hier hat mich ja doch sehr verwundert, dass die DDR so isoliert war und nicht mal aus Russland nennenswerte Unterstützung bekam.
Das alles war ja dann überhaupt der Grund, warum die DDR alles selbst bauen musste.

Dass Teile der Homecomputer irgendwie mit der BRD verknüpft waren, war Zufall und für die Geschichte der Homecomputer in der BRD nicht besonders relevant. Nintendo hat die Kultur der Spielekonsolen in Deutschland auch prägen können. Obwohl das ein Japanisches Unternehmen ist.

Naaa gut, das lassen wir natürlich gelten.

Das hab ich mich beim Hören auch gefragt. Ich hatte auch darauf gewartet, dass über irgendeine Tetris Variante gesprochen wird, die in die DDR geschwappt wäre (gab es natürlich, aber ich dachte vlt dass das prominenter wäre). Fand denn da kein größerer Austausch statt?

Oder „Den Esel on seinem Lauf halten weder Ochs noch Sozialismus auf“

Das war ja auch in anderen Bereichen so und tendenziell war es auch eher so, dass die DDR Technik in die Sowjetunion exportiert hat (exportieren musste) als umgekehrt. In einer Doku über die DDR der 80er-Jahre wurde gesagt, dass die DDR-Führung regelrecht darum betteln musste, im Gegenzug wenigstens Erdöl zu erhalten.

Es hat schon seinen Grund, dass sich die ehemaligen Ostblock-Staaten nach der Wende rasch dem Westen anschließen wollten …

So war es wohl, zumindest zeitweise und in bestimmten wirtschaftlichen Bereichen. Bezogen auf die Computertechnik gab es durchaus Zusammenarbeit mit den anderen sozialistischen Ländern (also innerhalb des RGW, „Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“), sie funktionierte aber nicht immer wie geplant. Ich zitiere aus Zeitgründen einen interessanten Heise-Artikel von René Meyer, der hier mehr in die Tiefe geht, als wir das in der SFT-Folge taten (und ein sensationelles Aufmacherbild hat):

1968 beschließen sechs Länder des Ostblocks, bei der Entwicklung von Computern zusammenzuarbeiten: die Sowjetunion, die DDR, Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn und Bulgarien. Später kommen Rumänien und Kuba dazu. Das ESER (Einheitliches System Elektronischer Rechentechnik) gründet zunächst auf IBMs System/360. Später baut man die Mainframes System/370 und System/390 nach.
Alle Teilnehmerländer fertigen die Computer, für das Zubehör wird eine Arbeitsteilung vereinbart: So soll sich die DDR etwa auf Magnetbandtechnik konzentrieren, Bulgarien auf Festplatten. In der Praxis ist die DDR gezwungen, diese Abmachung zu umgehen, weil andere ESER-Länder Zubehör oft nicht in ausreichender Güte und Menge liefern können.

Computer in der DDR | heise online

Zudem strebte die DDR-Führung immer wieder die technologische Führungsrolle an; auch wenn man den von Ulbricht geforderten „Weltstand“ nicht erreichte, wollte man zumindest der Hochtechnologie-Lieferant unter den RGW-Staaten sein. Robotron und die anderen IT-Kombinate mussten in vielen Bereichen allein vorangehen, ohne Unterstützung aus dem Westen oder aus dem Osten. Daher habe ich auch höchsten Respekt vor den Leistungen der DDR-Computerindustrie.

6 „Gefällt mir“

Die „Zusammenarbeit“ der Ostblock-Staaten bestand überwiegend daraus, dass Russland alles was lukrativ oder wichtig war für sich abgesaugt hat und wenn etwas wichtig war dann wurde es für sich behalten.

Natürlich auch wegen des anhaltenden Mangels, wenn man halt nur 100 Computer im Jahr baut dann verteilt man die nicht gerne an andere.

Meine Erfahrung aus Unterhaltungen mit Menschen, die die DDR Zeit aktiv erlebt haben, ist es dass da ein großes Ressentiment gegenüber Russland besteht. Weil die DDR halt in bestimmten Bereichen der Forschung, Entwicklung und Produktion trotz Ost-Sozialismus sehr gut war (man war gut genug um in den Westen exportieren können) aber alles was irgendwie gut war nach Russland abgeflossen ist/ abgezogen wurde und Russland im Gegenzug auch selten Technologie mit seinen Partnern geteilt hat

1 „Gefällt mir“

So, endlich durchgehört. Super Folge! Die KCs faszinieren mich schon eine ganze Weile, genauso, wie die Clubs in der DDR. Der Umgang mit limitierter Hardware ist immer ein Quell der Kreativität. Ähnlich faszinierend find ich deshalb auch die ZX Computer.

Von den Radioshows hab ich an anderer Stelle auch schon gelesen und mich da schon gefragt, warum wir nie auf die grandiose Idee kamen, Software zum auf Kassette aufnehmen über den Äther zu jagen. Vom Überfluss hatten damals wieder hauptsächlich die etwas, die Kohle hatten (oder halt raubkopierten). Wie geil ich das als Kind gefunden hätte, wenn ich Games aus dem Radio aufnehmen hätte können :grin:

2 „Gefällt mir“

Hervorragende Folge. Vielen Dank. Ich bin gespannt auf „Wusstet ihr eigentlich…“

1 „Gefällt mir“

Ah guter Punkt. Wird es da eine geben? Das hab ich jetzt nicht so raus gehört

Herr Lott schreibt im Eröffnungsbeitrag:

1 „Gefällt mir“