DDR-Computer (SFT 14)

6 Monate Wartezeit auf einen Computer … das ist ja fast so schlimm wie beim PS5 Release.

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Warte bis du herausfindest wie lange man in der DDR auf ein Auto warten musste.

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Ich hab bis heute kein Auto… also auch wie in der DDR…

Aber man neigt ja schon ein wenig zu DDR Witzchen. Ich fand es auch immer kurios wieviele Marzipan- Ersatzrezepte es da gab. Aber es ist am Ende ja einfach bewundernswert wie mit dem was es halt gab gearbeitet wurde.

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Ja, das ist schon bemerkenswert, wie teilweise aus wenig viel gemacht wurde. Die ganzen DDR-Computer mögen technisch den westlichen Pendants deutlich hinterher gehinkt haben, aber wenn man bedenkt, wie beschränkt die Ressourcen waren, ist die Leistung schon toll. Ich behaupte jetzt einfach mal, die DDR ging zu Grunde, weil sie die Digitalisierung nicht mitgehen konnte (im Gegensatz zum wiedervereinigten Deutschland, daß hat die Digitalisierung verpennt, was aber hoffentlich nicht auf das Selbe hinaus führt).

Insgesamt fand ich den Podcast sehr interessant, insbesondere die Entwicklung der DDR-Rechner. Und auch, daß es damals doch sehr viele Möglichkeiten gab, mit Computern in Berührung zu kommen finde ich doch ziemlich bemerkenswert. Als Kind/Jugendlicher im Westen hatte ich eigentlich keine Möglichkeiten erste Erfahrungen mit Computern zu sammeln, wenn die Eltern nicht das Geld hatte oder nicht ausgeben wollten, oder man keine Freunde hatte, die einen Computer zu Hause hatten. In meiner Schule gab zumindest lange keine Computer.

Interessant. Meine Schule hatte schon in den Achtzigerjahren einen Computerraum. Bernstein-Monitore und 386er PCs und ich hab da im Unterricht mit Turbo-Pascal Programme geschrieben.

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Meine hatte in den 90ern auch Bernsteinmonitore und 8088er mit 5 1/4 Zoll Laufwerken.
Ich weiß noch, dass wir mal eine Klassenarbeit bzgl. Textvrarbeitung hatten und ein armer Tropf hatte versehentlich seinen kompletten text unterstrichen. Das Ding war aber so eingestellt, dass man das am Bildschirm nicht sah. Auf dem Ausdruck schon :crazy_face:

Später im Informatikkurs für den wir zu einer anderen Schule mussten, lagerten da noch viel ältere Sachen.
Das wäre heutzutage vermutlich ein kleiner Schatz, damals war das eher ein Kuriositäten Kabinett für mich.

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Ich finde es ja noch bemerkenswert, dass man zwar versuchte, Anglizismen zu vermeiden und die Computer auch eher deutsche Bezeichnungen wie „Heimcomputer“ und „Kleincomputer“ statt „Homecomputer“ trugen, auf den Geräten ist dann aber alles englisch beschriftet: Power, Color, Ctrl, Shift,… Und das BASIC und alles „im“ Computer wird sicher auch englisch gewesen sein. Da hat man sich einfach an internationale Standards gehalten.

Ich stelle mir da vor, wie eine Behörde die Benennung der Produkte prüft. Und dann muss „Games-Collection 2“ in „Spieleprogrammebox 2“ umbenannt werden und dann sieht nach außen hin alles gut aus. Auf der Kassette selbst erfährt man dann aber, dass der Schachgroßmeister englisch ist und wie man in „Breakout“ Mauern einreißt…

Das war auch in anderer Hinsicht komplett inkonsequent. Zwar gab es die von dir genannten Eindeutschungen und die Stasi übersetzte westliche Spieletitel ins Deutsche, andererseits hießen Vereine in der DDR eben „Clubs“ und es gab Gesetze gegen „Rowdytum“ …

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"Vielleicht noch gefährliches Halbwissen meinerseits das es zu korrigieren gilt - der KC compact war nicht vollständig kompatibel mit dem CPC und nicht alle Hardwarefeatures (Grafik?) wurden unterstützt, dementsprechend liefen viele Programme nicht (auch bei Titeln für den 464 gab es wohl keine 100%ige Abdeckung). Zumindest keine Spiele neueren Datums. Weiß nicht ob Gryzor laufen würde, aber audiovisuell wäre das ein Quantensprung zu „Hase und Wolf“ gewesen."

Ja, in der Tat.

In der Folge wurde erklärt, dass der KC Kompakt geklont wurde. Die Videoausgabe erfolgt(e) über den CRTC 6845 Chip von Hitachi, UMC, Motorola o. anderen Herstellern beim CPC bzw. dem bulgarischen Klon davon für den KC Kompakt.
Jedoch gibt es beim CPC das Gate-Array zwischen CRTC 6845 und Ausgabesignal, eine Sonderentwicklung (ähnlich dem VIC beim C64), die für gewisse Videosignale (Farbe, Auflösung, vertikale und horizontale Synchronisation, Memory Management) verantwortlich war. Unter anderem war dem Gate-Array zu verdanken, dass CP/M 3 bzw. Plus auf dem CPC (6128) dank Bank-Switching läuft und nicht nur CP/M 2.2.

Es gab / gibt hierzu (Gate-Array-Chip) keine offizielle Dokumentation. Ein offizielles Re-Engineering auch nicht (nur in gewissen Foren / „Hobbyisten“). Das Gate-Array sorgt zudem für viele coole Effekte, die heutzutage in Demos beim CPC betrachtet werden können (vergleichbar wie beim C64), aber egal. Zum CPC könntet Ihr eine eigene Folge machen…

Daher wäre es wirklich cool zu wissen, wie die Ingenieure beim KC Kompakt es hinbekommen haben, eine einigermaßen 99% Kompatibilität herzustellen, wenn das CPC Gate-Array im KC Kompakt nicht exisitieren kann (oder doch)? Fragt doch mal einen Eurer Kontakte!

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Beim Chaos Radio ist auch eine interessante Folge mit Frank Rieger mal zu dem Thema DDR rausgekommen, da geht es auch am Rande um die Computer. Sehr gute Folge von euch !

Hier der Link zur Chaos Radio folge

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Sehr gute Folge zu einem Thema, zu dem ich als Jahrgang 88 keinen Zugang vorher hatte (zudem in der BRD geboren).

Danke für eine Folge zu einem Thema, das noch nicht in Retro Gamer und zig Retrospektiv-Artikeln diverser Gaming-Websites 1.000 Mal durchgenudelt wurde. Bei dem faszinierten Blick nach Übersee vergessen wir imho gefühlt zu oft, dass es auch in unseren Breitengraden interessante Hersteller gab, die leider viel zu schlecht dokumentiert sind. Während ich über Sinclair-Rechner mittlerweile mehr weiß, als mich überhaupt interessiert, gibt’s zu Robotron und Interton meist nur Schnippsel.

Oberkochen! :stuck_out_tongue_closed_eyes: Und die Zeiss-Stiftung hat ihren Sitz in Heidenheim. :grin:

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Wirklich wieder eine sehr tolle Folge zu einem Thema, über das ich selbst auch praktisch nichts wusste. Außer von diesen Polyplay habe ich praktisch von nichts jemals was gehört.

Meine einzige Erfahrung auf dem Gebiet: Kurz nach der Wende hatten wir ein großes Happening mit irgendwelcher Verwandtschaft „da drüben“. Ich habe leider keine Ahnung mehr, in wie fern da das Famlienverhältnis war, lediglich dass es wohl mütterlicherseits gewesen ist, da meine Großeltern und Onkels und Tanten aus der Richtung auch alle mit dort waren. Gewesen sein muss das wahrscheinlich 1990, oder allerspätestens 1991, denn ich wurde 1990 eingeschult und in der Hälfte der 2. Klasse haben sich meine Eltern scheiden lassen, und da mein Vater auch dort mit war, muss es wohl zu dem Zeitpunkt gewesen sein.

Jedenfalls war die ganze Sache irgendwie total weird. Man hat uns immer von der schlimmen DDR erzählt, dass es dort nichts gibt und alles, aber im Gegensatz zu den Eindrücken, die Christian hier gesammelt hatte, hat sich mir (und auch meinem jüngeren Bruder, der mir vor ein paar Jahren von seinen Erinnerungen an das Ganze erzählt hat) hier irgendwie alles ganz anders präsentiert. Die Verwandten, die wir dort besucht hatten, wohnten auf einem ziemlich großen, alten Bauernhof mit mehreren Gebäuden. Im Garten gab es u.a. einen offenbar illegal ausgebuddelten Pool (ich erinnere mich auch daran, dass darin irgendwelche rückenschwimmenden Käfer drin waren, iiiiiih!). In einem der Gebäude war eine riesige Carrera-Bahn, und das allerwichtigste, die hatten dort tatsächlich mehrere Heimcomputer. Ich kann heute nicht mehr sagen, was für welche, aber ich erinnere mich bis heute lebhaft zumindest an ein Boulder Dash oder Digger, und vor allem an Paperboy, das wir dort rauf und runter gespielt haben.

Bis heute verwirrt mich das ganze, denn uns hat man vorher immer erzählt, die hätten dort doch nix, und dann gab es dort aber solcherlei tolle Sachen. War das ein heimisches Gerät (bzw. Geräte)? War es ein Import? Ist es eventuell über diesen ominösen Katalog, der im Podcast erwähnt wird, dort hingelangt? Erfahren werden ich es wohl nie, aber es ist eine meiner allerersten Erinnerungen, die mit Video- und Computerspielen zu tun haben.

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Naja, dass war ja dann schon nach der Wende, da wurde der Markt drüben relativ schnell mit günstigen Heimcomputern (und anderer westlicher Technik) geflutet. Gerade der C64 erlebte nach der Wiedervereinigung noch mal einen regelrechten Boom in den neuen Bundesländern (genau wie in Polen), da hat Commodore sogar noch mal die Produktion erhöht! Und die Trödelmärkte waren auch voll, insbesondere mit Computern und Konsolen aus der 8-bit Ära, die im Westen langsam aber sicher von den 16-bit Geräten abgelöst wurden! Vor dem Mauerfall sah das noch ganz anders aus, da war es wirklich so wie es im Podcast dargestellt wird.

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Mein Kontakt mit DDR-Computern war auf der Cebit in Hannover, ich glaube es war 1990: Das war die Zeit, als Commodore stolz den Amiga 3000 präsentierte und Super-VGA auf dem PC vorgestellt wurde.

Am Stand der DDR dagegen konnte man ein ganz besonderes interaktives Basic-Programm bewundern: Es ging um das Raten einer Zahl zwischen 1 und 100…

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Wir im Westen haben damals auch den „Nachholbedarf“ ziemlich ausgenutzt. Es gab ja das sog. Begrüßungsgeld und man durfte Ost-Mark in Westgeld tauschen und das haben einige im Westen als Gelegenheit verstanden um den unbedarften Ost-Deutschen da mit alter HW und Ladenhütern (aus West-Perspektive) das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Da wurden dann auch alte Bestände an Elektronik aus der Mottenkiste geholt

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Jup das stimmt, mein Vater hatte da auch berichtet, das ihm da jemand einen 286er für eine horrende Summe (5000 DM meine ich). Haben wir dann natürlich (nicht) dankend abgelehnt.

Das wurde ja auch mit Anderen Gütern gemacht. Mit schrottreifen Autos aus westlicher Produktion haben sich auch einige eine goldene Nase verdient. Ist leider menschlich. Bei solchen einschneidenden Veränderungen werden Chancen gesehen und so viel kriminelle Energie freigesetzt.

Mein bleibender Eindruck waren da insbesondere Baumärkte und andere Händler die innerhalb kürzester Zeit im Osten einen Laden nach dem anderen aufgemacht hatten und es gab da nur Ware die längst Asbach-Uralt war und wohl noch irgendwo in den Lagern vor sich hin verschimmelt ist.

Man dachte „für die Ossis ist es gut genug“ und hat da deren Unwissen ausgenutzt um alte Ware für relativ überzogene Preise doch noch loszuwerden.

Die erwähnte DDR-Dokumentation (man kann es auch einen Propagandafilm nennen, er ist aber recht harmlos) über die Fertigung des Megabit-Chips gibt es übrigens hier:
Das Mega projekt Hemmungslose Optimisten Erster Megabitspeicher DDR 1988 Dresden (youtube.com)

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Was für eine tolle Folge wieder mal. :slight_smile: Ich bin selbst in der DDR geboren, allerdings hab ich nur rudimentäre Erinnerungen daran, weil der Mauerfall in meiner frühen Kindheit stattfand. Was dagegen gar nicht stattfand, waren Computer. Niemand in meinem Freundeskreis hatte zumindest meines Wissens Eltern, die so ein Gerät hatten. Allerdings lebte ich auch in einer brandenburgischen Kleinstadt und ich glaube, da gab es echt krasse Unterschiede zu den großen Städten. Bei uns gab es bspw. bis in die frühen 90er hinein nicht mal Telefonleitungen. Ich erinnere mich an diese Zeit, als überall die Straßen offen waren, weil da Kabel verlegt wurden. Und dann, zack, hatte plötzlich jeder Freund eine Telefonnummer. :smiley:

Zu Computern in der DDR hatte ich vor einiger Zeit auch mal eine Doku gesehen. Ich glaube, da ging es auch um den 1MBit-Chip. Toshiba wurde im Podcast ja auch erwähnt. Wenn ich mich recht erinnere, hatte die DDR seinerzeit wohl ein geheimes Abkommen mit Toshiba. Man bekam Hilfe bei der Umsetzung, Pläne, etc. Allerdings kam das wohl raus, weshalb Toshiba dann die Pläne wieder einkassierte. Natürlich hatten die Ingenieure vorher aber alles fein säuberlich kopiert.

Und zur Robotron noch, weil das einfach auch ein wirklich cooler Name ist: Die waren mir bereits vor eurem Podcast ein Begriff, weil sie heute ein Mitbewerber der Firma sind, in der ich arbeite. Ich dachte immer schon, der Name klingt irgendwie gar nicht wie das, was die machen (u.a. Softwarelösungen für den Energiemarkt). Hab dann kürzlich mal auf der Webseite geschaut und tatsächlich ist die heutige Robotron aus dem Kombinat Robotron hervorgegangen. Wobei laut Webseite wohl auch das Kombinat schon mehrere Äste hatte. Einer davon war eben die Gruppe Datenverwaltung, und deren Leiter hat dann nach der Wende daraus eine GmbH gemacht.

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