DDR-Computer (SFT 14)

Wie Geil! Kann dieses Telespiel hatten wir! Nostalgieflash galore. Wäre diese Zierde der Unterhaltungskunst nicht auch mal was für SF Technik?

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Ja, ich stimme dem Beitrag von Gunnar zu. Maßgeblich für die Veränderungen sind die Herrscher eines Landes. Zwischen 1979 und 97 hatte Deng Xiaoping das Zepter in der Hand und veränderte Chinas System, was ähnlich nachwirkt wie Konrad Adenauers System, welches er damals für Deutschland nach dem Krieg etablierte.
Es ist nicht so sehr das Wirtschaftssystem in China, vor allem aber sorgte er dafür, dass die Kluft zwischen Reich & Arm nach Öffnung nicht zu weit auseinanderdriftete, um Unruhen zu vermeiden. Reichtum in China ist ein Motto (Zitat von Deng: „Poverty is not socialism, to be rich is glorious“), was heißen soll, eine starke Mittelschicht zu schaffen und die Richtung vorzugeben. Die Bildung in China ist extrem gut ausgeprägt und gefördert…
(sorry ein wenig off-topic)

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Ich bestreite ja nicht das China vieles richtig gemacht hat, wie. z.B. die special economic zones. Aber eins bleibt festzuhalten: Der Aufstieg von China war nur durch eines möglich: der Ansiedlung von westlichen Firmen und dem damit verbundenen Technologie- und Wissenstransfair. Und genau das wäre in der DDR nicht möglich gewesen; die Wirtschaftsembargos wären fortgeführt worden - wegen der Nähe zur Sowjetunion.

Ihr könnt da noch so sehr die Förderung von Bildung hervorheben, der technologische Fortschritt unter kommunistischen Regimen kann trotzdem nicht mit dem Westen mithalten. Da gibt’s Korruption, da werden Professoren nicht nach Kompetenz sondern Parteitreue ausgewählt, da können reiche Unternehmer enteignet oder weggesperrt werden. Wir werden ja sehen, wie das Rennen zwischen USA und China in Sachen künstlicher Intelligenz ausgehen wird, und ob China dann noch wettbewerbsfähig bleiben wird.

Die Kluft zwischen Reich & Arm in China gibt’s nach wie vor, besonders regional. In China gibt es keinen freien Personenverkehr. Wenn man in eine reichere Region umsiedeln möchte, dann muss man vorher einen Beamten bestechen.

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Das hatte ich auch… Verdammt ist das lange her. :grinning:

Sofern das Gate Array nur kombinatorische Logik bietet, ist reverse engineering, und damit ein rein die Funktion nachbildendes Klonen, relativ einfach. Erst recht wenn man “Domänenwissen” hat, sprich, wenn man weiß was der Chip eigentlich machen soll. Und da weiß man bei so einem Heimcomputer-Chip ja vermutlich tatsächlich recht viel, teils dadurch wie der Rechner programmiert ist (inkl. dessen ROM-Code), teils weil man weiß was rein von der Funktionsweise in etwa reinkommen und was rauskommen soll. Mit so Domänenwissen sind dann einfachere Register und andere nicht rein kombinatorische Aspekte, die bei einer reinen Blackbox-Herangehensweise problematisch wären, auch kein großes Ding mehr. (Wenn es rein kombinatorisch ist, kann man dagegen sogar ggf. alle Möglichkeiten an den Eingängen stumpf durchprobieren, und schauen was an den Ausgängen passiert, das geht mit erstaunlich vielen Eingängen noch.)

Obwohl hier fast alles schon gesagt wurde, möchte ich noch einmal mein dickes Lob an Euch aussprechen für die tolle Recherche, deren redaktionelle Aufbereitung und die gelungene geschichtliche Reflexion!

Ich habe nach der Wende im Osten Informatik studiert und noch einen Professor gehabt, der an der Entwicklung des Megabit-Chips in der DDR beteiligt war. Seine Geschichten handelten regelmäßig von der auch von Euch beschriebenen Absurdität der politischen Zwänge und der Verbittertheit darüber, dass nach 1990 quasi nichts von den Ingenieursleistungen der DDR Bestand hatte.

Ich finde es toll, dass das Thema bei Euch einen Slot gefunden hat, insbesondere nachdem andere Autoren -wie Ihr selbst erwähnt habt- lieber über in Deutschland unbekannte Systeme aus Fernost berichten als über die Geräte aus dem eigenen Land.

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