Meine Theorie zu den „Raubkopien“ ist, dass vor allem Schüler einen Amiga besaßen. Und weil Schüler viel Zeit und wenig Geld haben, lösen sie das Problem mit dem Softwarenachschub eben kreativ.
Als Amiga vorbei war, gab es dann ja auch auf dem PC viele Kopien.
Man hat sich da als Jungspund auch nicht soooo viel bei gedacht.
War halt irgendwie wie Kassetten kopieren.
Die Raubkopierszene hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass Entwickler später einen Bogen um den Amiga gemacht haben, weil sich selbst große Titel am Amiga sehr mager verkauften. Ich meine ein Interview von Faktor 5 gelesen zu haben, dass selbst Turrican 2 nicht mal die 20.000 Stück erreicht hat, obwohl es nahezu jeder gehabt hat damals. Da war es schon deutlich profitabler, die Spiele für die Konsolen umzusetzen und letztendlich auch exklusiv für diese zu entwickeln!
Jetzt wo ich die erste Folge durchgesuchtet habe, stellt sich natürlich die Frage.
In was für einem Abstand sollen die Folgen denn veröffentlicht werden?
Oder mit anderen Worten: Wie lange müssen wir auf den nächsten Teil warten?
Laut ersten Ankündigungen in einer „Wo wir stehen“-Folge sind die Folgen im Wochentakt geplant.
Uih, 20.000 sind wirklich wenig.
Das Thema finde ich aus heutiger Sicht wirklich spannend, da es zur damaligen Zeit gefühlt keine Charts mit Stückzahlen gab… Und es mich wohl auch nicht interessiert hätte😅
Meinen Amiga 500 mit Zubehör habe ich leider in den mittleren 90ern für irgendwas mit 1000 Mark über die Pinnwand verkauft. Ein paar Wochen später besuchten mein Vater und ich die Metro. Am Eingang lag ein großer Haufen mit Amiga 500 Plus. Stückpreis 50 Mark. Da meinte er: »Haste aber noch ein gutes Geschäft gemacht.« Zur Zeit des 1200ers war der Amiga eigentlich schon tot. Bei mir war es übrigens nicht Doom, sondern Indy 4, Day of the Tentacle, Lost Files of Sherlock Holmes & Co.
Bis auf wenige Spiele (z.B. Kick Off II, FA18-Interceptor, Indy III Action Game, Lemmings, Oh no! More Lemmings!, Lemmings II, Lotus III, Monkey Island I und Gobliiins) besaß ich auf dem Amiga nur Raubkopien. Das war völlig normal. X-Copy war die wichtigste Anwendung. Überall in der Umgebung wohnten Bezugsquellen. Man brachte was zum tauschen und Leerdisketten mit, zockte ein wenig und kopierte, was recht umständlich war, da die allermeisten nur das interne Laufwerk besaßen. Festplatten, eine Seltenheit. Natürlich habe ich mir mehrmals z.B. den Saddam Hussein Disk Validator eingefangen.
Der Rechner wurde übrigens später über Chinch an meinen sich bildenden Sony-Hifi-Turm angeschlossen. Der Amiga war weniger was für Coder (So wie der C64er) als mehr etwas für Kreative. Musik und Grafik sind das, was mir außer dem Gaming noch Spaß bereitet hat.
Man hat sich beim z.B. Wial Versand Spieledemos für 5 Mark bestellt. Bekloppt eigentlich.
Dieses Poster aus dem Amiga Joker hing an meiner Zimmertür:
Muss ich mir mal wieder besorgen.
Ich weiß noch, dass ich als Kind meinen Eltern den Amiga 500 als Geschenk für meinen Bruder und mich mit handfesten Argumenten attraktiv gemacht habe. Das lief ungefähr so: “Wir wissen, dass der Amiga einmalig sehr teuer ist, aber dann müsst ihr uns nie mehr Geld für Spiele geben, weil wir die alle umsonst von Freunden kopieren können.” Das war früher bei uns die Logik.
Was mich tatsächlich nochmal interessieren würde, wann das mit dem Amiga in Deutschland so richtig losging. Ich weiß, dass ich den C64 noch als sehr lebendig mitbekommen habe zu einem Zeitpunkt, als es den Amiga schon gegeben haben muss (erinnere mich dunkel an einen Pirates!-Vergleich bei einem Freund meines Bruders). Gunnar spricht ja auch von seinen drei Jahren Amiga-Zeit bis Doom, also etwa 1989/90 bis 1993. Der scheint ja durchaus mit Verzögerung hier angekommen zu sein.
Mir kam die Frage u. a. wegen der Diskussion an anderer Stelle, warum Sierra-Adventures hierzulande weniger beliebt waren. Wenn eine der hiesigen Hauptplattformen erst verspätet überhaupt erst Verbreitung gefunden hat, wäre das natürlich auch ein Punkt, weil die Auswahl an Spielen mit neueren Designansätzen dann natürlich größer ist.
Ich würde sagen los ging es tatsächlich so 1989/1990 und die Blütezeit dürfte dann 1991/1992 gewesen sein. Da kamen die richtigen Perlen wie Lotus 1+2, Monkey Island, Speedball 2, Apydia, Turrican 2, SWIV, R-Type 2, Pinball Dreams / Fantasies, Another World. Lemmings kam 1991 und war das meistverkaufte Amiga Spiel und 1992 kamen dann schon die ersten Spiele, welche die Hardware an ihre Grenzen brachte, allen voran Wing Commander.
Joker-Poster hatte ich auch einige im Zimmer hängen, dass „Zocken macht schön“ Teil fand ich aber schon damals abstossend.
Bei mir waren es dann doch meistens Spiele-Poster.
Nee nicht 1992, schon 1991 kamen mit Wing Commander 2, Falcon 3.0 und Secret Weapons of the Luftwaffe drei Kracher ausschließlich auf den PC die zeigten das die Zeit des Amiga vorbei war. Das die verzweifelten Amiga Jünger das sich erst 1993 mit dem Erscheinen von Doom eingestehen konnten, ist eine andere Geschichte
Ach was, 1991 hat uns doch noch gar nicht interessiert, was auf den IBM-Kisten so an Spielen raus kam. Aber als Wing Commander dann halt 1992 auf dem Amiga kam, musste man sich anhand der „atemberaubenden“ FPS-Werte dann wohl doch eingestehen, dass die Zeit vorbei war, in der man verächtlich auf die PC-Fraktion schielen konnte.
Doom hat mich seinerzeit tatsächlich gar nicht interessiert, es waren vielmehr Adventures wie Day of the Tentacle und Sam und Max sowie insbesondere Battle Ilse 2, die mich persönlich dazu bewegten, mir dann doch so ne Dose zuzulegen. Dank des PC-Joker viel der Umstieg dann letztendlich nicht ganz soooo schwer.
Dennoch wird der Amiga immer meine große Liebe bleiben!
„es käme niemand auf die Idee seine PlayStation in einen PC verwandeln zu wollen“ - als jemand, der in seiner Uni Zeit auf PlayStation 3s mit PlayStation Linux gearbeitet hat, würde ich da ja vorsichtig widersprechen.
Ich meinte natürlich Battle Isle 2 … Battle Ilse 2 hört sich ja eher
nach ner altbürgerlichen Ehesimulation an!
(ja, man merkt mal wieder, dass ich kommentiere, während ich die Folge höre)
So einen Link Trainer hab ich in Moffet Field gesehen. Das ist wohl die absurdeste vorstellbare Technik der pre-computer Ära. Link hat wahrlich Flugsimulatoren erfunden. Lange bevor Computer so etwas leisten konnten.
Erinnert mich daran, dass mal ein Einzelhändler bei einem Großhändler „Resident Erwin“ geordert haben soll
Zum Amiga (Folge noch nicht gehört): Großes Kino damals, für mich die seinerzeit optimale Mischung aus Spielmaschine und Multifunktionsgerät (insb. für Kreative).
Habe kürzlich zum Geburtstag von meinem Bruder eine Art Konvolut von Commodore-Sachen in diversen Kisten geschenkt bekommen, mit dabei ein C64 und ein Amiga 600 sowie viele Diskettenboxen - was ein nostalgisches Feuerwerk
Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass der Amiga (trotz aller innigen Liebe, die ich für ihn empfinde) in meiner Spielebiographie so eine merkwürdige Zwischenposition inne hat. C64 und NES prägten mich davor, doch meine von 1990-1993 durchaus intensive Amigazeit endete dann abrupt mit dem SNES und dem 486er (mit Festplatte und 33 MHz). Daher ist da bedauerlich wenig an bleibender Erinnerung geblieben, auch wenn ich z.B. Chase HQ, Stunt Car Racer, Pinball Fantasies, Lost Patrol, Lotus 1+2, Cannon Fodder, Monkey Island und (warum auch immer) Dogs of War mit Begeisterung gespielt habe.
Ich hoffe, dass die Folge(n) meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen, meine Verehrung des Amigas kann derweil kaum größer werden
Eine tolle Folge zu einem ganz tollen Heimcomputer. Der Amiga 500 war meine erste Berührung mit (Heim-)Computern, wenn auch hauptsächlich als Spielemaschine. Später kam dann noch der Amiga 1200 ins Haus, den ich richtig gut fand. Mit Festplatte und Turbokarte lief sogar Wing Commander ganz gut darauf Und Indy 4 ohne Diskettenwechsel… Aber ich schweife ab, in der aktuellen Folge ging es ja um die Entstehung des Amigas. Und die fand ich sehr interessant. Vieles war mit tatsächlich unbekannt. Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Meine Hochphase war wie gesagt auch zwischen 1990-1993, und auch ich hab mir dann nen 486er geholt (mit Konsolen hatte ich nie was am Hut, mein Bruder hat aber quasi zeitlich nen SNES bekommen), aber ich muss sagen, dass im nostalgischen Rückblick die Amiga-Zeit immer allgegenwärtig geblieben ist, während die späteren Jahre der ständigen Weiterentwicklung im PC-Bereich (486er, Pentium, Core sowie die versch. Windows-Versionen) dann doch eher irgendwie im Trott an mir vorbeigezogen sind. Vielleicht lag es neben dem Alter (die Kinder- und Jugendzeit ist halt das Größte) auch daran, dass man später halt nicht mehr so vom Technologiesprung geflasht wurde, wie seinerzeit, als man vom C64 auf den Amiga umgestiegen ist?!
Auch wenn ich viele Details schon kannte, war die Folge einfach super und die Entstehungsgeschichte wurde perfekt aufgearbeitet und veranschaulicht! Meinen größten Respekt an das SF Team. Gerade im Nachhinein finde ich den Gedanken spannend wie die Amiga-Geschichte wohl verlaufen wäre, wenn Commodore die Firma (Amiga) nicht komplett übernommen hätte, sondern es „nur“ zu einer Lizenzvereinbarung gekommen wäre? Klar gab es auch andere Gründe, aber vielleicht hätte der Amiga ohne die vielen geschäftlichen Fehlentscheidungen seitens Commodore, insbesondere im Management und in der Modellpolitik) tatsächlich eine bessere Zukunft gehabt?! Wer weiß, wer weiß?!
Amiga! Großartig Heute noch meine absolute Lieblings-Maschine. Und auch noch drei Teile. Vielen lieben Dank Stay-forever