Der Amiga (SFT 19.1)

Obligatorisches Tom Scott Video falls sich jemand wundert, wie das funktioniert. Um zum Amigathema zurückzukommen: Ich glaube ich habe Flugsimulator-verwandt bei Freunden nur mal Knights of the Sky auf dem Amiga gespielt. War nett, aber gegen meinen FS4 auf dem PC konnte das für mich nicht mithalten :slight_smile:

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Soundtechnisch noch nicht so ganz. Man musste viel mehr Geld und Hardware nutzen, um entsprechend Performance bei Spielen zu haben. Was der Amiga mit dem Synthesizer gemacht hat, konnte der normale PC ohne Spezialhardware nicht. Wir reden hier von Hifi-Qualität auf extrem wenig Speicher. Sowas hier passte mit allem drum und dran auf eine Diskette. Und wenn du nen FM-Towns nimmst, da wurde der Sound als Audiotrack auf ne ganze CD verbraten. Der Amiga machte das direkt. Und ich rede schon vom z.B. Amiga 1000 theoretisch Mitte der 80er.

Und man darf auch nicht nur vom Amiga 500 ausgehen. Powermaschinen wie der Amiga 3000 wurden in Hollywood und Fernsehsendern eingesetzt. Im Grunde hätte der Amiga in anderen Händen sowas wie Apple für die Kreativindustrie werden können. Der Amiga war in den 80ern eine wahrgewordene Scifi-Maschine, verglichen mit den Zeitgenossen. Aber das wird sicherlich in den Folgeepisoden noch deutlich werden. Deluxe Paint war der Weg zu Photoshop. Der Atari St mit z.B. Cubase hat die Musiksoftware gestartet. Beides sehr wichtige Rechner. Auf dem Amiga konnte man 2 Mäuse anschließen. Deswegen gibt es nur im originalen Lemmings einen 2-Player-Mode.

VFX
günstig mit Amiga Desktop vs. Superrechner

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In der Schulklasse ging es mit dem Amiga im Jahr 1988 richtig los.

Ich hatte das Glück einen gebrauchten aber nur ca. 7 Monate (neuwertig) alten Amiga 500 mit Farbmonitor zum Geburtstag und Weihnachten geschenkt zu bekommen.

Vielleicht heute nicht mehr nachvollziehbar aber ich fand Battle Chess damals grafisch und animationstechnisch beeindruckend.

Meine allerersten Amigaspiele waren z.B.

Battle Chess
Barbarian von Palace Software
Test Drive
F18-Interceptor (dort konnte man auf einem Flugzeugträger landen)

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Bei mir 88. Auf jeden Fall vor dem Mauerfall.

Tolle erste Folge ! Vielen Dank dafür :slight_smile:

Ich blicke immer etwas wehmütig auf den Amiga zurück. Mein Bruder hatte einen, wenn ich raten müsste so von 1991 bis 1993. Ich war da zum Schluss 11 und hab sogar MI2 mit Diskwechsel gespielt. Der Amiga fühlte sich schon wie ein umfassender Computer an, es gab Grafikprogramme, die GUI, Peripherie, allein die tolle Maus!
Weil mein Bruder dann aber auf einen 486er umstieg, war der Amiga dann leider wieder weg. Und mit ihm die Erinnerung an viele tolle Spielstunden :dotted_line_face:
Das schlimme für mich ist, dass ich mich nicht mehr an alle Spiele erinnere, sondern meist nur das Gefühl (und das war Bombe! )
Wenn ich mir heute Spiele von damals ansehe, z.B. Zool, Apprentice, Pinball Dreams, Turrican, Lotus, Jaguar XJ220, Wings, Lionheart - eben alle an die ich mich noch erinnere - dann ist das leider nicht mehr das selbe.

Aber wenn man bedenkt, 40 Jahre! Der Amiga war schon ein fettes Teil!

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Hier kannst Du Deine Erinnerungen etwas auffrischen! :grinning_face_with_smiling_eyes:

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Battle Chess hab ich auch gerne gespielt und ich fand die Animationen auch super! :ok_hand:

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Danke! Da muss ich mir mal jeden Tag einen Buchstaben vornehmen :laughing:

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Der Name des Videos ist allerdings Quatsch. Das sind lang nicht alle, das steht auch in der langen Beschreibung.

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Der Name der GUI Oberfläche, die auf den Sun Workstations bei Amiga damals lief, wird wahrscheinlich Sun Window System als Teil von SunOS gewesen sein:

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Schönes Gesprächsthema! Die Anfänge des Amiga sind schon extrem spannend, vor allem wenn man bedenkt, dass der Amiga 1000 schon im Juli 1985 öffentlich vorgestellt wurde. Zu der Zeit habe ich mir gerade mal meinen ersten C64 gekauft. Den Amiga 500 konnte ich mir erst 1989 von meinem Ausbildungsgehalt leisten. Von da an war dann immer mal wieder Aufrüsten angesagt, denn schon ohne Speichererweiterung hatte bereits die Workbench gewisse Schwierigkeiten. Aber klar war der Amiga 500 auch ein Arbeitsgerät, hervorragend nutzbar mit Textverarbeitung und Drucker, aber auch für Videobearbeitung, 3D-Animation, Sound-, Grafikanwendungen und BTX/Mailboxen. Das war eben auch der große Fortschritt gegenüber dem C64, dass man den Amiga tatsächlich als universellen Computer nutzen konnte und sinnvoll erweitern konnte wie später den PC, und eben nicht fast nur für Spiele. Der Amiga ist auch nicht nur ein Computer, sondern eine ganze Computerfamilie mit einer Reihe von ausgeprägten Modellen, die mehr oder weniger gut waren. Sogar den Amiga 500 konnte man mit leichter Gewalt zu einer Art Workstation ausbauen und dann hatte man weitaus mehr als einen handelsüblichen Homecomputer. Bei mir war der Amiga 500 noch bis 1996 im Einsatz, bis ich meinen bis zum Anschlag ausgebauten Frankenstein-Amiga dann doch in den verdienten Ruhestand schicken musste und der PC die Nachfolge übernahm. Zu der Zeit hätte man für die Kiste gerade noch 50 Mark bekommen, weil sich keiner mehr dafür interessiert hat. Und heute haben wir diese absurden Mondpreise mit angeblichem Seltenheitswert für „RETRO-Sammler“. Ich erinnere mich jedenfalls auch gerne zurück an meine Besuche der Amiga-Messen in Köln. Dafür musste ich mich als Münchner zwar immer 6 Stunden in den Zug setzen, aber das war es mir wert. Ein paar Bier und man war in Stimmung. Die Stadt kannte ich ohnehin aus meiner Kindheit, weil ich dort Verwandte hatte. :slightly_smiling_face:

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Commodore hätte möglicherweise tatsächlich mit dem Amiga überleben können. Aber die Firma hat zu viele strategische Fehler gemacht, die gerade in den 90er Jahren unverzeihlich waren. Einer davon war sicher die eingeschränkte Abwärtskompatibilität zu Kickstart 1.3. Das hat mich damals davon abgehalten, mir einen Amiga 1200 zu kaufen. Commodore hätte den Amiga ähnlich wie Apple sein patentiertes System, weiter pflegen können, aber offenbar hatte das Management kein Vertrauen in die eigene Marke mehr und schwenkte um auf Verlust-Plattformen wie den PC und die „Multimedia“-Totgeburt CDTV. Verlorene Zeit und verschleuderte Entwicklungskosten waren die Folge. Hinzu kam, dass die großen Amigas 3000 und 4000 viel zu teuer waren und sich schon deshalb nicht auf dem Markt behaupten konnten. Vermutlich hat aber auch die Raubkopier-Szene Commodore als Hersteller indirekt extrem geschadet, weil nicht nur Spiele, sondern auch Anwendersoftware sehr oft kopiert und nicht gekauft wurde.

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Bin über Umwege auf einen Teil der Aufzeichnung der Präsentation aus dem Lincoln Center gestoßen

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Aah, das CDTV und CD32. Ich erinnere mich noch, wie dazu was im Kaufhof aufgebaut war. Der PC war für uns Kids noch ein Bürogerät, im Hintergrund dudelten NES und MegaDrive, der Amiga war dagegen schon eine Spiele-Killer-Maschine, und dann versprach uns hiermit jemand nichts anderes als die Zukunft schlechthin.


Ich wusste garnicht mehr, dass Amiga voll in die Neckereien mit eingestiegen ist :grinning_face_with_smiling_eyes:
Aber der Controller war schon Porno :smiling_face_with_tear:

Nicht auszudenken, wo das tatsächlich hätte hinführen können und wie die Medienlandschaft heute aussehen könnte.

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Also wenn ich mir die Zeit rückblickend anschaue, wie viele Zufälle und Wendungen die Entwicklung in den 80ern und frühen 90ern genommen hat… Das von den ganzen Ökosystemen ausgerechnet PC die dominante Plattform geworden ist und eigentlich alle anderen bis Mitte der 90er keine Rolle mehr gespielt haben (und außer Apple un der Nische auch niemand überlebt hat). Auf der einen Seite muss man ja sagen, das es schon super spannend ist, das wenn alles geradlinig verlaufen wäre, der Amiga ein Atari und der ST ein Commodore geworden wären (oder sowas in der Art).
Das aber auch PC so eine Dominanz an den Tag legen konnte liegt m.E. an der Lizensierung der Plattform, die IBM ja auch mehr oder weniger durch externe Einflüsse zulassen musste. Das hat hier aber das Tor geöffnet für schnellere Innovation, als es die geschlossenen Plattformen damals konnten. Natürlich waren auch krasse Management Fehlentscheidungen Gründe für den Untergang von Atari und Commodore.

Ich war mal im Heimcomputermuseum in Oldenburg und da hatten wir ein bisschen über die Systeme der Zeit abgenerdet, und der Betreiber war etwas verächtlich gegenüber dem PC, was ich aus seiner Warte voll verstehen kann. Aber ich denke heute, das der PC am Ende dennoch gewonnen hätte. Weil hier ein Markt war, der durch die Konkurrenz logisch weiter entwickelt wurde.

Ich als auf der anderen Seite aufgewachsener war 1991 mit dem ersten West-Rechner zuhause schon in einer Phase, wo der Drops gefühlt schon gelutscht war, auch wenn da Amiga noch teilweise überlegen war. Ich konnte das damals nicht so einordnen.

Danke an Henner und das SF Team für die Folge. Amiga hab ich leider nie zu seinen Lebzeiten erlebt, aber ich finde die Geschichte, die Technik und den ganzen Mythos total spannend. Ich warte jetzt auf die nächste Folge.

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Ja, der PC als (unbeabsichtigt) offene Platform mit 99% off-the-shelf-components hat sich vermutlich genau deswegen durchgesetzt. Jeder konnte mitmachen und auch PCs produzieren. Eigentlich ein ziemlicher Glücksfall aus Konsumentensicht. Besonders wenn man sieht wie zugenagelt andere Platformen heute sind: Apple, Google, die Konsolen, …

Jaa, das ist mir auch aufgefallen. Die Heimcomputerausstellung endet auch mit dem Windows 3.11-PC als letztes Exponat.
Aus Nostalgiesicht ist der PC auch ein bisschen langweilig. Er hat die Vielfalt ikonischer Geräte beenden und durch etwas irgendwie Belangloses ersetzt. Aber am Ende doch der bessere Weg als ein halbes Dutzend inkompatibler Systeme.

Ich finde diese Heimcomputer/PC-Historie der 80er und 90er auch superspannend. Ich hab die 1. Amiga-Folge leider noch nicht gehört, aber ich erwarte großartiges. Vielleicht ziehe ich sie in der Playlist auch einfach vor :slight_smile:

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Hast Du damit mal hantiert? Übler Schrott imho, und traurige Softwarebibliothek gemessen am Erscheinungsjahr. Nur das CDi von Philipps war noch lächerlicher.

Nein null, war wie gesagt nur aufgebaut hinter Plexiglas, gott bewahre das die Kids unsere neue Technik mit ihren Griffeln betatschen :grin: da lief ständig ein Video von, ich dachte immer Comanche, finde das jetzt aber auf keiner Liste. Jedenfalls was mit Helikoptern. FMV abwechselnd mit Spielgrafik.
Heute glaube ich auch, dass das ziemlicher Rotz war.

Das CD-i hatte ich mal in den Fingern, du meine Güte … eines dieser Zelda-Verschnitte. Schon damals erkannt, was das für ein Schrott war.
Da war „Der Pferdeflüsterer“ in HD schon beeindruckender :see_no_evil_monkey::sweat_smile:

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Ich denke mal das du die FLIGHT-Demo der Demodisc meinst. Hier im Video bei Minute 15 rum:

Regulär hat es für die Kiste nur Gunship 2000 gegeben, aber da besteht keine Verwechslungsgefahr mit Comanche :rofl:

Auf jeden Fall war die Kiste ein totaler Blender und die zu 98% lieblosen und kaum bis gar nicht angepassten „Ports“ von teils super-kruden Uralt-Spielen war krass. Für mich unglaublich das die das so auf den Markt geschissen haben. Ich meine, 1 Jahr später gab es die PS1. Irre!

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Oder einfach mal bei WHD Downloads schauen :wink:

Wobei:
WHD Download ist sehr veraltet. Besserer Tipp: Nach „grandis turran search“ suchen und dort in der Sektion „Retroplay WHDLoad Packs“ suchen

Ich denke, ich brauche hier in dieser Bubble keinen Hinweis zur Legalität dieser Möglichkeiten zu verfassen :innocent: