Der Amiga (SFT 19.1)

Keine neuen Erkenntnisse aber fand ich gerade nett zu lesen wie damals das 64er Magazin den Amiga begrüßt hat.

(Diese aktuellen monatlichen Wiederveröffentlichungen der 64er von Michael Steil sind auch sehr schön gemacht)

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Das Bild zeigt wie neu Mäuse damals waren. Die war offenbar so wichtig als Feature, dass sie werbewirksamer auf der linken Seite drapiert wurde. :grin:

Zum Thema Spielekopien gab es in den 80ern noch ein weiteres Problem, und zwar die mangelnde Verfügbarkeit von Originalen, wenn man nicht gerade in einer Großstadt gewohnt hat. In unserer Stadt (damals ca. 50.000 Einwohner) gab es genau einen winzigen Computerladen, und der hatte für unseren Home Computer nur Anwendungssoftware. Theoretisch hätte man aus einem Katalog was bestellen können, aber da waren nur die Titel der Spiele aufgelistet, was nicht gerade eine brauchbare Entscheidungsgrundlage war. Also wurden halt Spiele kopiert.

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Das kenne ich auch noch so und zog sich noch gut in die 90er. Das man Spiele aus einer Zeitschrift im Laden findet (egal welche Plattform) war anfangs noch absolute Glückssache. Und meist nicht der Fall.

Versandhandel oder gar Spezialversand aus besagten Zeitschriften war gar keine Option, weil die Eltern da nie Bock drauf hatten. Also Verfügbarkeit war ein echtes Problem und hat sich bei mir erst in der zweiten Hälfte der 90er gelegt (bzw. verändert, dann fing ich langsam an nach unverbastelten Originalversionen ohne Kürzungen oder direkt Importen zu schauen).

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Das ist durchaus ein valider Punkt! Fällt imho sogar in die Kategorie „wir hatten ja nix“ :grinning_face_with_smiling_eyes:
Wir mussten eine halbe Stunde mit dem Fahrrad ins Einkaufszentrum oder eine Zugfahrt in die Frankfurter City auf uns nehmen. Dann wußte man ja gar nicht, was es überhaupt neues gab, wenn man nicht schon Geld in ein Magazin versenkt hatte, was einem dann schon wieder zum Kauf gefehlt hatte.

Abhilfe brachte dann so ein Kellershop Mitte der 90er - ich habe das an anderer Stelle schon mal erwähnt - von einem Typ, der nach und nach die Keller seiner Nachbarn übernommen und mit Regalen voller Video- und Computerspiele vollgestellt hat. Hier konnte man kaufen, tauschen oder sich einfach mit Gleichgesinnten austauschen. Preislich konnte man hier ein halbes Jahr nach Release schon mal ein Schnäppchen machen (oder im Hinterzimmer eine Kiste voller alter Atari-Module bestaunen).

Bedauerlicherweise muss man schon sagen, dass in meinem Bekanntenkreis im Schnitt ein Originalspiel gekauft, aber 3-4x kopiert worden ist, das war unser trauriger Beitrag zur Gamesindustrie.

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Wir sind in der Stadt Hannover aufgewachsen, wo es viele Spiele in Kaufhäusern wie Karstadt Sport & Technik, Horten, Kaufhof und Brinkmann gab. Die Grabbelboxen waren immer das Beste. In denen konnte man wühlen und ältere Spiele reduziert auf 10-20 DM finden. Da haben wir einiges gekauft, wenn wir mal nicht kopiert haben.

Wir haben auch manchmal bei Versänden wie Wolfsoft per Nachnahme bestellt, um zum Beispiel Spiele für das Lynx oder PD Spiele für den Amiga zu erwerben. Die Preislisten, kleingedruckt in den Anzeigen der Magazine, haben sehr geschwankt. Die Nachnahmegebühren waren verdammt teuer. Der Versand hat lange gedauert. Und dann war da immer dieser Zettel “Heute jedoch nicht” im Briefkasten, wenn der Postbote nicht in den vierten Stock hochsteigen wollte.

Aber ja, fast alles wurde kopiert und später mit dem Modem auch aus Mailboxen heruntergeladen. Ich hatte über 30 Diskettenkästen voll für den Amiga, größtenteils Kopien.

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Wir hatten damals nen Ratio-Markt im nächst gelegenen Städtchen (Stadthagen) wo ich mich zumindest auch noch gut an die Grabbelkisten erinnern kann, dort habe ich mir die ersten Spielesammlungen gekauft, z.B. mit Sportspielen von US Gold usw. … naja ich sag mal so, waren nicht nur Perlen dabei! :sweat_smile:

Ansonsten hab ich hin und wieder schon mal bestellt und mich dabei auch an den Tests aus den Spielemagazinen orientiert, z.b. bei Monkey Island, Die Siedler oder Battle Isle.

Das war dann aber tatsächlich eher die Ausnahme, dass meisste wurde sich dann doch auf dem Schulhof ergaunert :face_with_peeking_eye:

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Die fetten mit zwei Reihen? Aber auch kleine Boxen wären ja extrem heftig. So ist das bei uns erst mit CD-Brenner eskaliert.

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Ja, 80 Disketten pro Box, zweieinhalbhalb hohe Ikea Regale komplett voll, drei Boxen pro Regalbrett. 30*80=2400 Disketten. Da waren aber auch ca. 150 PD Disks und ca. 80 Coverdisks von Amiga Power, Amiga Format und CU Amiga dabei. Viele Spiele hatten ja auch mehr als eine Diskette. Lionheart hatte vier, Monkey Island 2 sogar 14 glaube ich mich zu erinnern.

Manche Spiele hatte ich auch doppelt, einmal die 500er Version und dann später noch die AGA oder AGA-fixed Version.

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Wirklich krass, aber nicht alle kopiert, oder? Von welcher Menge an Spielen sprechen wir ungefähr?
Bin auf jeden Fall beeindruckt. 2400 Disketten, holy moly!

Das sind schon mal roundabout 2400 Mark an Leergut :sweat_smile:

30.000 Bierflaschen!

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Auf der anderen Seite, wurden aufgrund der kopierten Games immer weitere Hardware gekauft.
Für die Hardwarehersteller war das förderlich. Ich sehe jedoch deinen Punkt, dass es für die Programmier der Games ein unverdientes (?) Problem war, da ich die 80er und 90er als wesentlich kreativer und qualitativer einschätze als die gegenwärtigen Angebote.

Wir hatten damals (ca 1994?) in Stuttgart in meinem Stadtteil Feuerbach einen kleinen Laden, der Games wie System Shock verkauft hat. Der hat sich in meiner Erinnerung nicht lang halten können. Ab 1996 hatten alle meinen Bekannten einen Brenner. Tat mir echt leid um den Laden, der Typ hatte viel Herzblut reingesteckt.

Raubkopien haben unabhängiger vom elterlichen Geldbeutel gemacht, das war für viele imho ein Motivator.

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Das ist wirklich heftig! Ich hatte vielleicht 2, höchstens 3 solcher Diskettenboxen (zweireihig) … wobei es auch viel Fluktuation gab, wenn man ein Spiel durchgezockt hat - oder aufgrund des Frustlevels die Schnauze voll hatte - wurde es halt weitergegeben! Gut, ich schätze, letzteres war häufiger der Fall! :rofl:

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Nein, nicht alle kopiert, aber viele :slight_smile:

Es dürften über 1000 Amiga Spiele gewesen sein. Ich habe auch nie etwas überspielt oder gelöscht, sondern alles behalten und immer neue Disketten gekauft. Dann irgendwann bei der Mutter gelagert. Nach dem Umzug in die USA habe ich ihr gesagt, sie kann das alles wegschmeissen. War auch OK, denn heutzutage gibt es ja sowieso TOSEC und SPS :slight_smile:

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