Ich glaube (denn ich bin kein Kulturwissenschaftler) das Sprache durchaus viel ausmacht.
Als alter, weißer CIS-Mann BJ 1984 aus’m Osten kann ich natürlich gar nichts dazu sagen wie es sich für Frauen anfühlen mag, erkenne aber das ich schon privilegiert aufgewachsen bin was meine theoretischen Möglichkeiten einer Jobwahl, Rollen(vor)bilder und sogar meine Unterhaltung anging. Als ich klein war waren Computerspiele nichts für Mädchen und ich war da selbst auch ganz fest von überzeugt das dies so ist. Das hat mir aber keiner explizit beigebracht, das hat sich ganz beiläufig so eingeschliffen.
Das ist alles größer als die Sprache allein oder irgendwelche Sprachregelungen und betrifft unsere ganze Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem, aber irgendwie und irgendwann kann man ja mal anfangen und wenn ich dazu beitragen kann indem ich, wie Gunnar sagt, nicht scheiße bin und Veränderungen akzeptieren oder tolerieren kann, dann glaube ich schon das der allgemeinen Weiterentwicklung von uns Menschen gedient ist.
Und darum geht es doch, sowohl bei den (alten) Spielen oder beim Menschsein - besser werden, wachsen, aufleveln.
Man könnte vielleicht sogar sagen: Dadurch, dass unsere Sprache immer schon mehr oder weniger gegendert war, gibt es ein Problem. Man könnte z.B. auch Nele Pollatscheks Ansatz wählen und die Sprache entgendern. Das, was wir z.B. als Maskulinum kategorisieren, wäre dann nur noch ein geschlechtloser Wortstamm. Das Arzt, das Frau, das Mann, das Baum, das Katze etc. Im Grunde würde unsere Sprache dann englischer werden. Ist natürlich ein radikalerer, aber auch einfacher Ansatz.
Das Entscheidende ist doch, dass in Deutschland jeder alles werden und ausüben kann. DAS ist das wirklich Wichtige bei der Gleichberechtigung. Mir fällt kein Beruf und keine Position ein, bei der in Deutschland irgendjemand die Augen verdrehen würde, wenn es nicht von einem bestimmten Geschlecht ausgeübt wird, euch vielleicht?
Also du glaubst, dass man Sexismus damit bekämpft, dass man zukünftig “Metallbauer*innen“ schreibt/sagt?
Ich glaube, dass sich dein Beispiel von allein auswachsen wird, je mehr Frauen als Metallbauer arbeiten, so einfach ist das. Genauso, wie es in zig anderen Berufen geschehen ist. Politikerinnen sind so selbstverständlich geworden, ganz ohne Sternchen oder Sprachpause.
Wieso ignorierst du die Ressourcen, die in diesem Thread angeboten werden, und argumentierst einfach nach deinem Gefühl? Hier wird nichts geglaubt, sondern mit Fakten diskutiert. Sonst hat das ganze ja keinen Sinn? Dann sagen wir alle: „Ich glaube X“, „Ich glaube Y“, und wir sind fertig. Wie gesagt, jeder kann schreiben, wie er will, aber die Diskussion redet ja aneinander vorbei?
Alter, ich werd’ verrückt, das machst du doch absichtlich? Als wenn der einzige Auswuchs des Sexismus männlich gegenderte Sprache sei, und andersrum geschlechtsneutrale Sprache die Lösung für allen Sexismus. Das hat hier niemand behauptet und den Zusammenhang implizit herzustellen ist absurd. Du möchtest dich offensichtlich nicht mit den hier angereichten Ressourcen beschäftigen, die das ganze Thema sehr differenziert behandeln, und nicht in Verallgemeinerungen.
Eindeutig geschlechtslose Bezeichnungen sind schon wünschenswert.
In Anreden ist das eigentlich weniger ein Problem weil man sich da meistens doch die Mühe macht, die „Lehrerinnen und Lehrer“ anzusprechen. Sowas wie „Lehrer:in“ oder „Lehrer✱in“ wird ja nur benötigt weil das andere bei häufiger Verwendung einfach zu lang und unsexy ist.
Warum aber ausgerechnet die Lösungsvorschläge Lehrer:in und Lehrer✱in so beliebt sind, müsste mir aber noch mal jemand erklären. Wenn in diesen Diskussionen jemand mit Entgendern nach Phettberg oder Pollatschek um die Ecke kommt, dann kommt meistens die Gegenfrage, ob das ernst gemeint sei.
Aber eigentlich will man doch eine möglichst inklusive Sprache. Wenn man „Lehrer und Lehrerinnen“ sagt, will man die nichtbinären Menschen auch nicht explizit ausschließen. Eigentlich will man doch eine Form, die aussagt, dass das Geschlecht keine Rolle spielt. Wenn man den Geschlechtern so viel Raum mit zusätzlichen Buchstaben gibt, erreicht man aber doch stilistisch das Gegenteil: Man legt sprachlich ganz viel Wert auf die Geschlechter, inhaltlich will man aber nur sagen, dass das Geschlecht überhaupt nicht relevant ist.
Eine Formulierung wie „Lehrer✱in“ sieht zwar albern aus, kann man aber leicht konsumieren. Witziger wird es, wenn man ein paar dieser Wörter zusammenbaut: „der/die Bäcker✱inmeister✱inschüler✱in“
Dein Beitrag leidet leider darunter, dass zwei aufeinander folgende Sternchen zu Kursivschrift werden. Ich habe noch nicht rausgefunden, wie man das verhindert. Eventuell mit vorformatiertem Text? Lehrer*in und Bäcker*in
Ah ja, das geht. Das ist jetzt aber echt ein gigantisches Sternchen!
Ich verstehe nicht, warum ich angesprochen werde. Den Zusammenhang hat eindeutig Fischonkel hergestellt und zwar in seinen letzten beiden Beiträgen. Und ja, ich habe die Ressourcen gelesen von Rahel.
Danke, damit hast du dich eindeutig als Troll geoutet. Alles klar. Schade, weil deine bisherigen Beiträge zu Retrogames und so durchaus Substanz hatten. Warum nicht auch bei diesem Thema? Warum vorgeben, an einer Diskussion interessiert zu sein, wenn es nur darum geht, Unterstellungen unterzuschieben und Worte im Mund zu verdrehen?
Klar macht er das absichtlich. Genau wie Rahel und Gunnar hatte ich in meiner ersten Antwort einen riesigen Absatz geschrieben, wollte erst einmal erklären, was die Gender-Theorie ist, um Grundlagen zu schaffen und dann darauf aufbauen. Doch im Grunde weiß Menion das schon alles. Die Art, dem Gegenüber eine Frage zu stellen und (das ist das Verwerfliche) dabei entweder die Diskussion z.B. auf einen anderen Gegenstand zu verlagern (Gendern hat nicht nur etwas mit Kampf gegen Sexismus zutun, sondern z.B. auch mit Sichtbarkeit, Optionen, der heteronormativen Matrix) oder wie in der ersten Frage Prämissen unterzujubeln, die nicht gesagt wurden, um darauf dann ein Gegenargument aufbauen zu können, zeigt doch, dass hier eine schwache Rede stark gemacht werden soll. Da habe ich den Absatz wieder gestrichen. Warum das Spiel mitspielen?