Meistens ist diese Form wirklich zielführend. Weil das ist ja wirklich geschlechtsneutral.
Aber im Kern sagt das ja was anderes. Das ist eine Beschreibung einer Tätigkeit. Der Schulleiter, der in diesem Jahr keine Klasse unterrichtet, ist der einer der Lehrenden?
Oder die Schülerin, die Nachhilfe in der unteren Klasse gibt?
Das sind jetzt konstruierte Beispiele. Aber da findet man bestimmt auch relevante Beispiele.
Naja man muss aber auch so ehrlich sein, dass die gesamte Gender Forschung stark in der Kritik steht. Ist es wirklich neutrale Forschung, Feminismus oder sonst was.
Denn wenn man die meisten Menschen wertneutral fragen wird, gendern sie schon ihr ganzes Leben und die angesprochenen Gender Bis sind in den Köpfen der Gender Unterstützer.
Ich zB denke wenn ich Lehrer sage immer an alle. Mann, Frau, ein Programm kann auch ein Lehrer sein. Dürfte daran liegen, dass meine erste Kontakt meine Klassenlehrerin gewesen ist. In anderen Berufen ist das auch so. Ich bin Polizist, ich habe einigermaßen viele weibliche Kolleginnen. Des wegen bleibt der Dienstgrad trotzdem Kommissar und erst wenn ich eine bestimmte Kommissarin anspreche wird gegendert. In anderen Berufen ist es anders verteilt, denn lustigerweise sind die Geschlechter auch nicht gleich auf die Berufe verteilt.
Ich bin da auch eigentlich offen, privat kann jeder schreiben und sprechen wie er will. Ich, gerade als Beamter, bin aber strickt dagegen das es in Schulen, Universitäten, Behörden usw. vorkommt. Es gibt eine offizielle Rechtschreibung und an die ist sich doch bitte so weit wie möglich zu halten.
Was in ein paar hundert Jahren ist, wenn unsere Sprache sich weiterentwickelt weiß ich nicht. Aber auch niemand anderes. Und da ich es hier schon ein paar Mal gelesen habe. Begriffe wie CIS, Terf usw sollte man nicht verwenden. Schaut mal bitte aus welcher Richtung die kommen und wie sie genutzt werden.
Wenn der Schulleiter auch Unterrichtet, ist er ja auch Lehrer. Dann darf man ihn gerne inkludieren. Und die Schülerin gibt Nachhilfe, aber ist keine Lehrerin, also muss sie draußen bleiben.
Ich weiß was du meinst. Wenn man anfängt Erbsen zu zählen wird man nie eine perfekte Lösung finden und es gibt auch nicht immer Personengruppen die man so zusammenfassen kann.
Aber wie soll sich Sprache (oder Kultur, Ethik usw) entwickeln, wenn man man immer auf den status quo pocht?
Und woher kommt der Begriff cis oder terf und wie wird er benutzt?
Da hat Rahel Studien verlinkt, die diese Aussage widerlegen.
Das ist schön, dass du das machst, ändert aber nichts an der Problematik.
Erleuchte uns doch, anstelle vage Andeutungen zu machen, um Begriffe zu verbieten („sollte man nicht verwenden“).
Was an der Debatte immer so schlimm ist, ist, dass sich so viele Personen leider persönlich angegriffen fühlen, wenn jemand anders spricht oder schreibt als sie selbst. Das liegt natürlich auch daran, dass die Diskussion so aufgeladen ist durch teils oberlehrerhaftes Verhalten und bei vielen erst einmal ein Verteidigungsreflex getriggert zu werden scheint.
Gendern ist weder der Untergang des Abendlandes noch löst es allein die Probleme mit Diskriminierung von Frauen. Ich bemühe mich um genderneutrale Sprache oder versuche beides zu nennen, aber ganz bestimmt gelingt mir das nicht immer. Aber ich finde es generell wichtig, eine Awareness zu schaffen. Ich würde aber nie auf die Idee kommen jemandem vorzuschreiben es genauso zu tun, denn das bringt nichts. Aber dass immer mehr Leute sich darum bemühen, ist ja schon mal ein Fortschritt und es wird einfach seine Zeit brauchen, bis es sich noch weiter verbreitet. Wie die neue Rechtschreibung ist das auch ein Stück weit Gewöhnungssache.
Wenn mit mir dann doch jemand diskutieren will, weil er oder sie sich daran stört, wie ich gendere, argumentiere ich eigentlich immer sehr ähnlich wie Gunnar
Das kann man nicht genug hervorheben, weil ja das Argument von Gendergegnern oft ist, dass die Sprache dadurch so verändert oder verwässert wird. Das von vielen so hoch gehaltene generische Maskulinum ist ja sprachgeschichtlich sogar eine relativ neumodische Erscheinung aus der Nachkriegszeit. Vorher wurden die männlichen und weiblichen Bezeichnungen nämlich sehr bewusst getrennt zur bewussten Abgrenzung, um das Eindringen von Frauen in männliche Domänen zu verhindern. Zur Zeit der Industrialisierung (Stichwort: Frauenbewegung) wollten Frauen teilweise sogar mit männlichen Berufsbezeichnungen versehen werden, weil es ihre Stellung stärkte (wohlgemerkt in einer Zeit, als Frauen deutlich weniger Rechte hatten). Im Zuge der gesetzlichen Gleichberechtigung (Zugang zu Ämtern etc.) tritt aber nun der gegenteilige Effekt ein, getreu dem Motto: „Wenn Frauen faktisch nicht mehr ausgrenzbar sind, dann werden sie eben sprachlich unsichtbar gemacht“. So lässt sich das massiv häufigere Auftreten des generischen Maskulinums ab dieser Zeit erklären. Das findet man in älteren Texten nämlich fast gar nicht.
Insofern ist das Gendern sogar noch viel pureres Deutsch. Zwar nicht mit * oder : , aber das sind meines Erachtens eher Auswüchse des Strebens nach Effizienz. Mit diesen Symbolen würde ich zwar informell schreiben, aber weder spreche ich sie noch nutze ich sie in formellen Schreiben, da schreibe ich beide Wörter aus.
Ich bin Feminist, da der Feminismus nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer befreit, und ich bin gerne so ehrlich, dass ich dabei völlig unneutral bin.
Aus meiner Mitarbeit an verschieden Briefeditionen des 18. und 19. Jh kann ich versichern, dass Sprache sich öfter und schneller wandelt, als einige denken.
Das Sprachwandel-Argument ist eh Quatsch. Ob jetzt Sternchen oder was auch immer, der konkrete Auswuchs ist egal, aber jeder Sprachwissenschaftler wird dir sagen, wie wichtig Sprachwandel für eine Sprache ist. Das ist einfach ein Gefühlsargument, „das gute Deutsch“ bewahren, das gibt es nicht. Gab es nie.
Rudi Keller:
„Was wir als Sprachverfall wahrnehmen, ist der allgegenwärtige Sprachwandel, aus der historischen Froschperspektive betrachtet.“
Oder auch: https://www.dw.com/de/vom-vermeintlichen-verfall-der-deutschen-sprache/a-51142692
Alles halb so schlimm, relativiert Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), die Untergangsszenarien gegenüber der DW: „Nein, unsere Sprache geht nicht unter, sie verändert sich nur stetig - schon deshalb, weil sich die Welt in einem früher nicht gekannten Ausmaß und Tempo verändert“, sagt sie. „Wir sprechen ja auch nicht mehr so wie im 6. Jahrhundert oder im Mittelalter.“ Sprache, so Ewels weiter, müsse sich immer wieder neuen Lebensverhältnissen anpassen, damit sie den Menschen als Mittel der Reflexion und Kommunikation dienen könne.
Und so verstümmeln WhatsApp- oder Twitter-Nachrichten ihrer Meinung nach die deutsche Sprache auch nicht, wie so oft behauptet wird. Reduzierte Grammatik und wenig Platz, um Inhalte ausführlich darzustellen: das alles sei nicht neu, so Ewels. Heute greife man zum Smartphone, früher habe man sich Telegramme geschickt und dabei ebenfalls kurz gefasst.
Klar, alles nicht Genderthema, aber es geht ja um das Sprachwandel-Thema, das dabei gerne herangezogen wird.
I know. Habe Germanistik, Philosophie und Editionswissenschaft
studiert. Offene Türen.
Ja, war auch nicht an dich gerichtet, nur eine generelle Aussage. Bzw. für die, die mitlesen. Die Mitlesenden.
Vielleicht einfach so wie früher auch, warten bis Sprache sich so entwickelt. Das klappt doch schon seit Jahrhunderten. Das Sprache diktiert wurde hat dagegen noch nie lange gehalten.
Die Sprache entwickelt sich gerade. Das ist nicht von Gott gemacht, die Änderungen.
Sprache entwickelt sich aber nicht von allein? Da stecken Menschen hinter? Bspw. Rechtschreibreform…Anglizismen, die anerkannt werden…usw.
Edit: Was @Christopher sagt
Doch, die Rechtschreibreformen haben sich ganz gut durchgesetzt. Leider hast du das „dass“ falsch geschrieben, sonst hätte ich darauf verweisen können, dass es früher mit ß geschrieben worden wäre.
(Sorry für die Doppel-Antwort)
Die Begriffe stammen aus der extremen Szene und sind beleidigend gemeint. Auch wenn sie mal anders gedacht waren, ist einzig die beleidigend Ausrichtung geblieben. Sprache hat sich hier schnell entwickelt.
Und zu den Studien habe dich doch gesagt, dass die nicht ohne Kritik sind. Man sollte Studien auch nicht als Wort Gottes annehmen. Für jede Studie gibt es einen Gegenstudie oder genug Material um die Studie so anzugreifen.
Nein, vielleicht mal etwas weiterdenken als nur bis zur letzten Reform. Keine Sprache wir noch so gesprochen wie im Mittelalter. Ganz verrückt, ohne Reformen. Sie hat sich entwickelt.
Ja aber schau, ich führe konkretes an, du sagst einfach, dass das nicht zählt, aber ohne konkretes anzuführen. So kommen wir nicht weiter.
Dafür das oben noch gesagt wurde, dass es eine offene Diskussion sein soll merkt man davon wenig.
Nur weil dir jemand widerspricht, heißt das nicht, dass es keine offene Diskussion ist.
Nein tust du nicht. Du sagst, aber da ist eine Studie. Ich sage es gibt berechtigte Kritik an sämtlichen Gender Forschungen.
Du sagst, aber die Studie.