Der Pentium-Prozessor (SFT 12)

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Henner und Chris sprechen über den Intel-Pentium.

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Eine spannende und informative Folge erwarte ich :grinning:

Ein PC mit Pentium Prozessor war bei mir der Einstieg in die PC Spielerei, davor gab es eher Konsolen.

Dass Intel den Markennamen lange beibehalten hat, zeigt auch, wie prägend der Pentium gewesen ist.

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Das teure an der Chipfertigung ist das dotierte Siliziumsubstrat (der sog. Wafer), und dessen Durchmesser kann nicht beliebig groß sein, weil die Herstellung dieser Silizium-Einkristalle selbst heute noch sehr aufwändig und fehleranfällig ist.

Beispiel: 1970 waren gängige Wafer-Durchmesser 2 Inch (50mm). Heute sind es 12 Inch (300 mm). 300 mm Wafer gibt es seit ca. 1999 und an der Einführung von 18 Inch (450 mm) wird bis heute gearbeitet und es ist nicht absehbar wann (oder ob überhaupt) eine Markteinführung möglich ist. Die Herstellungskosten eines modernen 300 mm Wafers für Transistoren mit 5 Nanometer Strukturbreite gibt TSMC mit ca 20.000 US Dollar an, die nächste 2 nm Generation wird Gerüchten zu Folge zwischen 25.000 und 30.000 pro Wafer kosten. Apple z.B bekommt da ca. 450 A17 iPhone Chips auf einen Wafer was ca 45 Dollar pro Chip sind (wenn man auf 100 Prozent Ausbeute kommt, was unrealistisch ist)

Deshalb ist - wie Eingangs im Podcast zitiert - die absolut beste Möglichkeit mit der man die Kosten reduzieren kann (und gleichzeitig die Performance erhöht) die Schaltkreise zu verkleinern oder Schaltkreise zu sparen. Denn damit bekommt man dann mehr Bauteile pro Wafer (der ja der Limitierende Faktor ist) und damit sinkt dann der Preis pro Bauteil. Außerdem versucht man möglichst viele Bauteile zu verwenden, auch wenn diese vielleicht nicht zu 100 Prozent funktionieren. Deshalb z.B. auch das „binning“ bei modernen Chips oder die Unterteilung in Chips mit weniger Kernen/Grafikeinheiten weil man den Chip ja z.B. noch als 6 Kern CPU verkaufen kann wenn von 8 Kernen einer defekt sein sollte.

Um mal zu verdeutlichen was für eine Revolution DRAM Bausteine waren: Bei SRAM braucht ein einzelnes Bit sechs Transistoren (6T SRAM, heute gibt es auch 5T SRAM aber das gabs 1970 noch nicht), bei DRAM braucht ein einzelnes Bit einen Transistor und eine Kondensator und auf der Hauptplatine braucht man dann noch etwas Logik die das regelmäßige Auffrischen des DRAMs übernimmt.

Man bekommt also 3 - 4 Mal so viele DRAM Bausteine mit der gleichen Kapazität wie SRAM aus einem Wafer oder man bekommt die gleiche Menge an DRAM Bausteinen mit einer 3 - 4 Mal so hohen Kapazität.

Das hat relativ schnell die Preise für RAM massiv sinken und auch die verfügbaren Speichergrößen massiv in die Höhe schnellen lassen.

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Na wer hat jetzt auch gerade den Intel Jingel im Kopf?

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Intel Israel ist vermutlich die beste Entscheidung die Intel je getroffen hat. Wie oft Israel schon der Zentrale in Mountain View den Hintern gerettet hat.

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Ich wünschte, die Deutschen würden endlich mal dieses Unding lassen, den penTium als penTZium zu bezeichnen. Das hat mich damals schon auf die Palme gebracht. Wer das angefangen hat, der gehört heute, gut 30 Jahre später, immer noch ausgewatscht :stuck_out_tongue:

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Das sind die Leute die auch Kina oder Kemiker sagen.

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Cool, mein Lieblingsformat geht weiter.

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Ist aber nicht so abwegig, diese Aussprache. Inspirationsquelle waren ja chemische Elemente - und dort findet sich etwa Strontium, das sich durchaus mit „tz“-Laut spricht.

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Ist natürlich falsch, Pentsium zu sagen, weil es halt ein Kunstwort ist, von dem der Hersteller festgelegt hat, wie es ausgesprochen wird. Wer aber da ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein: Wer sagt „Sam-Song“ statt Samsung? Oder „Tßara“ statt Zara?

Zumal hier das Kunstwort mit einer faux-lateinischen Endung konstruiert ist. Die Lehnwörter aus dem Lateinischen mit „tiu“ in der Mitte werden eigentlich alle mit [t͡si̯ʊ] gesprochen.

Nuntius, Pontius Pilatus, Strontium, Konsortium spricht niemand mit „ti-u“, sondern als Nuntsius, Pontsius Pilatus, Strontsium, Konsortsium. Das ist im Deutschen nicht anders als im Französischen oder Englischen (wobei es im bekannt unordentlichen Englischen wie immer natürlich auch Ausnahmen gibt).

Es ist also schon naheliegend, die eigene Aussprache an ähnlich konstruierten Wörtern zu orientieren - zumal, wenn man die korrekte Aussprache nur aus Fernsehwerbungen kennen oder aus dem Englischen ableiten kann.

Finde ich jetzt nicht direkt ein Ohrfeigen-würdiges Vergehen.

:grinning:

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Klar, aber es gibt ja eine „offizielle“ Aussprache:

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Darauf gehen wir in der Folge ja auch ein :slight_smile:

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Gehauen werden solle deswegen keiner - Nike,Levis und Xiaomi werden auch gerne falsch ausgesprochen.

Und Porsche wird im Englischen ohne E ausgesprochen.

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Bei Samsung oder Zara kann ich es wenigstens noch nachvollziehen. Das sprechen die Leute halt einfach so aus wie es geschrieben wird (bei Samsung liegt es auch schlicht und einfach an der verkorksten Romanisierung des koreanischen Namens). Aber beim Pentium macht das Ganze sowas von keinen Sinn meiner Meinung nach - sprich diese „Hinzudichtung“ eines Buchstaben. Und sag mir keiner, da war so ein Professor mit seinem Sprachleitfaden unterwegs, der sich hochwissenschaftlich vor die Masse gestellt hat und allen vorpredigte, dass das Ding jetzt „Pentzium“ auszusprechen sei, weil „bitte lasst uns nicht unsere heiligen Regeln für lateinische Lehnwörter vergessen“. Zumal die Werbung für das Ding mit korrekter Aussprache im TV so dermaßen penetrant rauf- und runterlief damals, dass man eigentlich garnicht auf die Idee kommen konnte, es anders auszusprechen. Selbst 10 Jahre später in der Werbung für den P4 hieß das Ding laut Intel immer noch höchstoffiziell Pentium ohne s oder z. Aber mei, das ist halt der deutsche Sturkopf, der muss immer Recht haben, egal wie falsch es sein mag. So, ich geh mich weiter ärgern in meinem düsteren Kämmerlein :stuck_out_tongue:

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Echt erstaunlich, 3 1/2 Std eine 30 Jahre alte CPU besprechen und keine Minute Langeweile :slight_smile: Danke für die schöne Folge, insbesondere Henners Odyssee mit seinem alten Pentium.

Und apropos Jingle: hätte SFT nicht auch inzwischen eine Intro-/Outro-Musik verdient?

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Und sag mir keiner, da war so ein Professor mit seinem Sprachleitfaden unterwegs, der sich hochwissenschaftlich vor die Masse gestellt hat und allen vorpredigte, dass das Ding jetzt „Pentzium“ auszusprechen sei, weil „bitte lasst uns nicht unsere heiligen Regeln für lateinische Lehnwörter vergessen“.

Huh? Habe ich mich unklar ausgedrückt? Das mit dem „hinzugedichteten“ Buchstaben ist in vielen Sprachen, die lateinische Lehnwörter verwenden, die deutsche Standardaussprache. Die aus dem Duden. Die, die man verwendet, ohne nachzudenken, wie man ein S-C-H als „sch“ ausspricht oder ein -ig am Ende an „ch“.

Wenn man ein Kunstwort so konstruiert, dass es einer anderen Wortart ähnelt, wird es halt ausgesprochen, wie man diese Wortart ausspricht. Ist jetzt auch nicht so, dass ich nicht schon Amerikaner hätte „pentschium“ sagen hören.

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Hätten Henner und ich in der Folge durchgehend „Pentium“ statt „Pentsium“ gesagt, dann hätten wir hier im Thread schon zehn Wortmeldungen, warum wir das so komisch aussprechen.

Ich bin mir nicht sicher, ob man das jedem recht machen kann. Das ist ein Stück Silizium; es tut niemandem weh, wenn man das falsch ausspricht, und es weiß jeder, was gemeint ist.

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Die Deutschen waren wohl nicht die einzigen, die mit der Aussprache da nicht ganz sauber waren :wink:

Vlt hat sich das „Päntsium“ auch eher durchgesetzt, weil man sonst eher an das naheliegende „Pennen“ denkt.

Ich persönlich störe mich nicht so sehr an inkorrekter Aussprache :smiley: Ich selbst („Denn wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten […]“, ihr wisst schon :wink:) spreche häufig - zwar selten aus Unwissenheit, meistens aber aus purer und teils dialekt-immanenter Ignoranz (komme aus dem Allgäu), viele Begrifflichkeiten falsch aus :laughing: Bei mir ist es der „Pentzium“ und nicht der „Pentium“, die „Xbox“ und nicht die „Exbox“, „Kemie“ und nicht „Chemie“ (aber nicht „Schemie“! :sweat_smile:) usw. Ich kenne niemanden, der alles korrekt ausspricht (aus Gewohnheit oder aus Nichtwissen) … Jo mei, isch halt so, gell?! :grin:

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Bei China wär ich vorsichtig. Es gibt Dutzende Unterschiedliche Herleitungen des Names über unterschiedlichste Sprachen und Bedeutungswege. Aus dem Lateinischen, aus dem Sanskrit aus verschiedensten alten Formen des Chinesischen, Japanischen und Koreanischen etc. es gibt so viele unterschiedliche Etymologien das es dazu einen eigenen Wikipedia Artikel gibt. „Kina“ ist dabei ungefähr genau so richtig oder falsch wie „China“ und vermutlich wäre „Dschina“ vermutlich noch am richtigsten da der Name vermutlich von der Qin Dynastie abgeleitet ist.

Das heißt wenn China tatsächlich China hiesse und nicht Zhōnghuá

edit: und nicht mal die offizielle vom Konzern selbst bezahlte Werbung spricht Xiaomi richtig aus. Dann kann man das auch vom normalen Menschen kaum verlangen.

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