Der SciFi-Roman-Empfehlungs-Thread

Wenn ich das richtig gesehen haben gibt es hier noch gar keinen Thread zu Roman-Empfehlungen. Ich machen dann mal einen Anfang zum Genre SciFi auf und platziere meine Favoriten:

  • Wurde auch im Podcast schon hin und wieder genannt: The Expanse von James S.A. Corey (Pseudonym von Daniel Abraham und Ty Franck). Sehr cooles Worldbuilding mit korrekter Physik (Raumschiffe verhalten sich wie Raumschiffe und nicht wie Schiffe/Flugzeuge) und spannender Handlung. Die TV-Serie ist auch gut, die Bücher gehen aber naturgegeben mehr ins Detail. Mir fehlen aber noch die letzten beiden (von 9) Romanen.
  • Die Neuromancer-Trilogie. Muss ich nicht viel zu sagen. Die aktuelle SFS-Staffel spielt in dem Universum. Hat das Cyberpunk-Genre begründet. Habe aber bisher nur den ersten Roman der Trilogie gelesen.
  • Grundsätzlich das Meiste von Kim Stanley Robinson, aber im speziellen die Mars-Trilogie. Vom World-Building her recht ähnlich zu The Expanse, aber die Erzählweise könnte unterschiedlicher nicht sein. Sehr langsam, erzählend, beschreibend, alles in einer irgendwie melancholischen Stimmung (Manche mögen es trocken und langweilig finden). Es werden nicht nur technische, sondern auch soziologische und kulturelle Ideen ausgeführt. Ein wiederkehrendes Motiv ist zum Beispiel, wie sich Menschen zusammenfinden, sich dem „System“ friedlich widersetzen und ihr eigenes Ding machen. Sein neuster Roman „Das Ministerium für die Zukunft“ ist grad ganz oben auf meiner Urlaubsleseliste. Inhaltlich ist das aber weniger SciFi als einem lieb sein kann, denn das zentrale Thema ist der Klimawandel. Mal gucken, ob ich da überhaupt Lust drauf habe.
  • Alles von Arthur C. Clarke
  • Alles von Isaac Asimov
  • Amalthea / Seveneves von Neal Stephenson. Großartiges Werk. Nahe-Zukunfts-Szenario. Fängt recht leichtherzig an, wird aber immer bitterer nach hinten heraus. Im Prinzip geht es um den Weltuntergang und wie versucht wird zu retten was zu retten ist. Den letzten Teil des Buchs (auf den auch der englische Titel anspielt) fand ich auch brilliant, auch wenn viele den Teil wohl nicht so recht mochten. Insgesamt eines meiner Top 5 Lieblingsbücher.
  • Die Kinder der Zeit von Adrian Tchaikovsky. Super interessantes Setup. Die Menschheit will einen Planeten terraformen und setzt dort u.a. Affen und ein evolutionsbeschleunigendes Virus aus. Durch einen Unfall sterben aber die Affen und das Virus befällt unter anderem eine andere Spezies auf dem Planeten: Die Spinnen. Der Roman erzählt zwei Handlungsfäden. Einerseits ein Generationenschiff der Menschheit, das auf dem Weg zu diesem Planeten umherirrt und seine eigenen Konflikte austrägt. Andererseits wird die Evolution und der Aufbau einer Zivilisation der Spinnen beschrieben, was das eigentliche Highlight des Buches ist. Ultimativ kreativ, wie eine Hochkultur beschrieben wird, die nicht auf Elektrizität, Elektronik oder Kommunikation über Schallwellen funktioniert, aber trotzdem ähnlich fortgeschritten ist wie die der Menschen, inklusive der Raumfahrt. Am Ende lief es auf einen Konflikt zwischen den Spinnen und den Menschen zu, wo ich insgeheim auf der Seite der Spinnen war :smiley: Definitiv auch in meinen Top 5.
  • Die Romane von Andy Weir. Am bekanntesten ist wohl „Der Marsianer“. „Artemis“ war okay, aber nicht herausragend. Neulich hab ich „Der Astronaut“ / „Project Hail Mary“ gelesen und das hat mich ähnlich umgehauen wie „Der Marsianer“. Wieder super viel Duck-Tape-Ingenieurskunst und „Science, bitches“, aber diesmal etwas mehr Science Fiction. Ließt sich sehr schnell weg :smiley:

Habt ihr irgendwelche (Hard-)SciFi-Leseempfehlungen?

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Danke für die Empfehlungen.

Ich kann die Haarteppichknüpfer Romane von Andreas Eschbach empfehlen. Es ist epische SF, am ehesten vielleicht mit Dune und Asimov zu vergleichen, aber auch total kreativ neu und anders als alles andere, finde ich. Die Erzählung ist ruhig und extrem mitfühlsam geschrieben, aber gleichzeitig auch spannend und mitreißend. Einzelne Kapitel könnten für sich gestellt fast auch als Kurzgeschichten funktionieren. Aber es fügt sich in jedem der Bücher trotzdem alles zu einem epischen Ganzen zusammen.

Die Bücher sind

Die Haarteppichknüfer
Quest
Eines Menschen Flügel

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Von Andreas Eschbach hab ich NSA gelesen. Hätte ich auch noch aufnehmen müssen. Super abstruse alternative-reality-scifi, wo die Nazis Cloud-computing und data-mining haben. Statt Cloud heißt das dort natürlich „Datensilo“ (vgl. Rollkugelsteuerung). Anfangs auch eher leichtherzig und wird dann noch bitterböse.

Aber deine Bücher hab ich mir mal notiert :slight_smile:

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Ist zwar eine etwas andere Art der Sci-Fi, aber Die Strasse von Cormac McCarthy ist richtig gut. Der Roman hat stark die Geschichte von The Last of Us inspiriert und hat eine ähnliche Stimmung.

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Die Star Wars: Republic Commando Buchreihe von Karen Traviss, die leider aufgrund von Differenzen nie beendet worden ist. Die Story ist nicht mehr kanonisch und widerspricht sich insbesondere mit den Hintergründen zu den Klonsoldaten, wie sie in der Serie The Clone Wars erzählt wird.

Trotzdem hatte ich viel Spaß beim Lesen. Wir begleiten eine Gruppe von Eliteklonen durch die Klonkriege bis hin zur Order 66. Diese Charaktere sind gut geschrieben und es macht großen Spaß deren durchaus auch tragisches Schicksal zu verfolgen - inklusive Liebesgeschichte.

Von Dan Simmons die beiden Romane Ilium & Olympos. Hier werden - sehr grob gesagt - die Vorkommnisse des Trojanischen Krieges in ein Sci-Fi Szenario übertragen, hinzu kommen aber auch noch weitere Erzählstränge, die dann im Verlauf zusammenführen.

Nichts, was man mal eben schnell durchliest, aber mir hat es sehr gut gefallen!

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Bin ein großer Fan seiner Hyperion-Gesängen.

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Ich mache ja keine Ranglisten aber wenn mich jemand nach meinen „all time favorites“ fragen würde, wären Ilium und Olympos mit Sicherheit zwei, die ich auf jeden Fall nennen würde.
Für mich persönlich etwas vom besten, das ich je gelesen habe.

Aber ich habe mal einem Freund Ilium empfohlen und obwohl er Sci-Fi-Fan ist, konnte er überhaupt nichts damit anfangen. Ich denke, man muss schon auch ein Faible für die griechische Mythologie mitbringen.

Ich habe die ersten paar Bücher von Alastair Reynolds gelesen, die ich richtig gut fand damals (kamen so frühe 2000er raus). Wenn man also Hard-Sci-Fi mag, der sollte bei dem Autor mal reinschauen.

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Zwei der wichtigsten und tollste Science-Fiction-Romane überhaupt und neben Simmons Hyperion-Zyklus ein Must read.

Abseits davon: Michael Marshall Smith. „Stark, der Traumdetektiv“ und „Geklont“. Zweiter Titel wirkt völlig schnöde und geistlos, aber Smith ist ein Irrer. Im positiven Sinn.

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All Tomorrow’s von C. M. Kosemen

Es umspannt aber Millionen Jahre gewollter und ungewollter menschlicher Evolution in der Zukunft.

Das ist so abgefahren und weird das ich außer der groben Prämisse lieber nichts weiter verraten will.
Vieles in diesem Buch ist teilweise so obskur und einfach fies, gemein und abgefahren das es zum Teil so wirkt als hätte sich der Autor nach einem schlechten Joint der in LSD getränkt das ausgedacht.

Die Hyperion-Gesänge hab ich sogar auf meiner Wishlist. Wurde mir schon mal irgendwo empfohlen.

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Oh, das klingt spannend. Und wie ich sehe frei verfügbar als epub.

@Gunnar_Lott hatte dafür eigens mal eine Facebook-Gruppe gegründet, die fand ich ganz gut. Weiss aber nicht mehr, ob es die noch gibt. Bind da irgendwann raus, weil ein einziger Kommentator versucht hat, die Deutungshoheit aller vorgestellten Titel an sich zu reissen. Oder so. Kann mich nicht mehr erinnern.
Gab’s da nicht auch eine Folge dazu? Was wir lesen oder so?

Das würde ich zu gern wiederbeleben, ich weiß nur noch nicht, in welcher Form. Zeit hab ich auch nicht. Wenn da jemand Lust drauf hat, einen neuen eskapistischen Buchclub zu gründen, ich wäre dabei.

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Wie wäre es mit einer Goodreads-Gruppe?

das ist emotional ganz harter Stoff… und unglaublich gut.
Das ist für mich die dem Märchen entsprungene Literatur gewordene fiese Stiefmutter der Dystopie, so unspektakulär, so eindringlich, so trüb und so verzweifelt und düster. MUSS man gelesen haben!

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Ich wage eine Empfehlung: Per Zufall oder Schicksal habe ich „Endymion“ und „Die Auferstehung“ zuerst gelesen. Das hatte schonmal den absoluten Benefit, dass man mit Endymions erster Zeile nach meinem Dafürhalten den großartigste Einstieg in ein literarisches Werk erlebt:

„Sie lesen dies aus dem falschen Grund.“

Danach habe ich erfahren, dass es da noch zwei Werke davor gibt, also die Hyperion-Gesänge. Die haben mir dann schon noch mal den Mind geblowt, aber zuerst habe ich halt gelesen, was später passiert.

Das war zauberhaft. Also zuerst Buch 3 und 4. Und dann Buch 1 und 2. Ich möchte das nur so erlebt haben und schlage das mal vor.

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Ich empfehle Liu Cixins Trisolaris-Trilogie - zumindest für Fans der Hard SciFi :smiley:

Das sind dichtgepackte Romane, die sich über einen enormen Zeitraum erstrecken und dabei nicht nur physikalische, sondern auch soziologische und philosophische Konzepte erkunden. Ich fand’s super!

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Momentan lese ich (wenn ich Zeit zum lesen hab) eher andere Genres aber die lezte SciFi die gelesen hab war die „Giants“ -Trilogie von Sylvain Neuvel. Ich zitiere mal den Klappentext:

„Ein elfjähriges Mädchen findet beim Spielen im Wald eine riesige Hand aus Metall. Siebzen Jahre später ist dieses Mädchen eine der besten Wissenschaftlerinnen ihrer Zeit und Leiterin einer streng geheimen Operation: Dr. Rose Franklin soll das Rätsel um die mysteriöse Hand lösen.“

Ein Teil der Geschichte wird durch Interviews mit Beteiligten erzählt, das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber insgesamt definitv eine Empfehlung. Musste mich die ganzen drei Bände hindurch nie zum Weiterlesen zwingen und bin gut unterhalten worden.

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Ja, die Bücher sind toll. Hab sie fast nicht aus der Hand gelegt.