Der erste Newsletter der Retro-Gamer-Rettungsaktion wurde verschickt. Da man „interessierten Bekannten“ von der Aktion berichten soll, stell ich den Newsletter-Text einfach mal hier ins Forum:
Zunächst einmal vielen Dank, dass du dich als Unterstützer(in) für unser Vorhaben eingetragen hast! Wir freuen uns sehr, dass du bereit wärst, weiter ein Retro-Magazin von uns zu beziehen. Das letzte Retro-Gamer-Heft von Heise/eMedia soll am 8.11.2023 erscheinen. Wir wollen Anfang 2024 starten.
Wir, das sind die 14 Angehörigen der externen Redaktion des deutschen Retro Gamer: Layouter, Textchef, Autoren, Lokalisierer und Redakteure. Konkret schreibt dir heute Jörg Langer – ich habe bislang als „externer Projektleiter“ das Heft geplant, die Inhalte in Auftrag gegeben und redigiert. Du kennst mich vielleicht noch als Redakteur bei PC Player oder Chefredakteur von GameStar. Und aktuell womöglich als Chefredakteur von GamersGlobal oder Spieleveteranen-Podcaster.
Darum geht’s bei unserem Retro-Projekt: Die Rechte an Retro Gamer hält die Future Publishing Limited in England, die sie ihrerseits an eMedia lizenziert hat. Für uns gibt es jetzt zwei denkbare Varianten:
A. Die Lizenz von Future Publishing Limited zu erwerben. Dazu spreche ich intensiv mit diesem Verlag. Die Verhandlungen sind auf einem guten Weg, aber noch nicht abgeschlossen. Variante A würde bedeuten, dass du weiterhin (oder erstmals) den gewohnten Retro Gamer kaufen oder abonnieren kannst, mit einem Mix aus etwa 20% originär deutschen Inhalten und 80% lizensierten, die wir mit Liebe (d.h. mit zahlreichen Anpassungen) lokalisieren. Die britischen Kollegen haben erstklassige Kontakte, etablierte Rubriken, ein tolles Layout und immer wieder neue Artikel-Ideen, die wir damit weiter nutzen könnten.
B. Die Alternative wäre, ohne Lizenz ein eigenes Magazin zu machen, nur mit unseren Inhalten. Allerdings: Obwohl wir dann die Lizenzkosten einsparen würden, wäre jede Seite deutlich teurer – Inhalte neu zu schaffen ist aufwändiger, als vorhandene anzupassen. Zudem hätten längst nicht alle deutschen Autoren die Zeit, wesentlich mehr zu schreiben als bislang. Magazin B wäre deshalb bei gleichem Verkaufspreis spürbar dünner als die zurzeit 172 Seiten des Retro Gamer. Und das Projekt wäre insgesamt schwieriger zu realisieren – so müsste ja das Heft erst entwickelt werden, inklusive Layout. Der interne Favorit ist deshalb A.
Eine denkbare Variante C wäre übrigens, dass ein anderer Verlag die Rolle von eMedia übernimmt, also das wirtschaftliche Risiko trägt, und wir arbeiten weiter als Redaktionsbüro. Danach sieht es aber nicht aus.
Um dir mal eine grobe Vorstellung von den Kosten hinter einem solchen Heft zu geben: Aktuell kostet die inhaltliche Erstellung einer Ausgabe Retro Gamer gut 25.000 Euro netto. Darin sind Lizenz, Autorenhonorare, Übersetzer, Layout, Textkontrolle und Redaktion enthalten – aber kein Druck, kein Versand, kein Abo-Dienstleister, keine Marge für die Kioske, keine sonstigen Verlagskosten. Das ist ein ganz schöner Brocken!
Was, wenn ich aktiver Retro-Gamer-Abonnent bin? Letzte Woche hat Heise/eMedia die bestehenden Abonnenten von Retro Gamer informiert, dass das Heft eingestellt werde, und man als Abonnent ein Umwandlungsangebot erhalte (zu einem anderen Heise-Magazin). Jeder Abonnent kann natürlich frei entscheiden, ob er dieses Angebot annimmt, oder lieber das Geld für die nicht mehr durch Heise gelieferten Retro-Gamer-Ausgaben zurück hätte. Eine Übernahme der bestehenden Abos durch uns ist nach Lage der Dinge nicht möglich. Wenn dir unser zukünftiges Angebot gefällt, wirst du natürlich bei uns ein neues Abo abschließen können.
ePaper versus Print: Aus euren Antworten bei der Anmeldung weiß ich, dass viele von euch einem schön gelayouteten ePaper gegenüber aufgeschlossen wären. Allerdings sagen deutlich mehr von euch „Kaufe nur Print“ als „Kaufe nur ePaper“. Und auch wir möchten weiterhin ein echtes Heft in Händen halten! Ein am Kiosk vertriebenes Heft könnte jedoch zu riskant sein – du weißt vielleicht, dass man ungefähr die dreifache Menge an Heften drucken muss, als man dann tatsächlich verkaufen kann.
Was ich mir gut vorstellen könnte: Wir machen als Hauptprodukt ein ePaper zu einem Preis, der uns die redaktionelle und gestalterische Erstellung des Retro-Magazins finanziert. Und dann gibt es gegen Aufpreis eine optionale Print-Ausgabe, die direkt an die entsprechenden Abonnenten geschickt wird. Der Aufpreis würde die höheren Kosten, im Wesentlichen Druck und Versand, abdecken. Dadurch wäre die Herstellung pro Print-Heft zwar teurer als jetzt (weil die Stückzahl kleiner wäre), aber es gäbe weiterhin Print.
Und vielleicht schaffen wir ja sogar die „große Variante“, also Retro Gamer als Kioskheft fortzuführen.
Dein Newsletter-Profil: Ich hätte eine Bitte: Über (einen) Link kannst du auf die Daten zugreifen, die du bei deiner Newsletter-Anmeldung via RapidMail (dem Dienstleister, der diesen Newsletter verschickt) angegeben hast, also bislang Name und E-Mail. Vielleicht kannst du noch dein Geburtsdatum (uns interessiert vor allem das Jahr) und Geschlecht eintragen? Danke im Voraus. (…) Es würde uns helfen, wenn wir Alter und Geschlecht unserer potenziellen Leserinnen und Leser besser einschätzen könnten. Seid ihr so „alte Knacker“ wie wir – ich bin z.B. Jahrgang 1972? Noch gereifter? Oder gibt es deutlich später gestartete Semester? Sind sogar junge Menschen an Retro interessiert?
So geht es weiter: Derzeit haben wir bereits etwa 50% der Zahl an Unterstützerinnen und Unterstützern, die wir bräuchten, um in ungefähr der jetzigen Form weiterzumachen. Natürlich wird nicht jeder Einzelne davon dann auch wirklich unser Magazin kaufen oder abonnieren, aber das ist schon mal ein richtig guter Start, der uns Mut macht!
Ich spreche gerade mit etlichen alten und neuen Kontakten und werde auch die Gamescom nutzen, um unser Projekt voranzubringen. Es wäre super, wenn du interessierten Bekannten von „Retro darf nicht sterben“ erzählst oder an geeigneter Stelle direkt die Adresse postest:
Je mehr Unterstützerinnen wir bis November finden, desto mehr Optionen haben wir bei der Ausgestaltung des neuen Magazins sowie der Website, die es natürlich geben muss – als Anlaufstelle, wo wir uns auch zwischen den Ausgaben austauschen können, und als Ort, wo man das Magazin bestellen kann.
Ich werde dir immer nur schreiben, wenn es etwas Neues gibt. Es ist zum Beispiel wahrscheinlich, dass wir eine oder mehrere Umfragen machen werden, um genaueres Feedback zu erhalten. Und falls sich Dinge ändern, wenn etwa eine Option unmöglich wird, wirst du es von mir erfahren.
Was ich dir schon mal versprechen kann: Wir wollen weitermachen!
Danke für deine Unterstützung,
Jörg Langer
Impressum: Publishing Office Jörg Langer, Hermann-Oberth-Str. 9, 85640 Putzbrunn, 089-2033211-0.