Die Welt von Fallout

Es ist das Wesen unserer Sprache, dass sich viele Konzepte im englischen Sprachraum in den letzten Jahrzehnten schneller und anders entwickelt haben als die im deutschen - und daher deutsche Begriffe die modernen Bedeutungen nicht mehr fassen. Das liegt unter anderem daran, dass im Englischen die Grenzen zwischen akademischer und normaler Sprache durchlässiger sind, weshalb dort die akademische Sprache weniger streng ist und die normale Sprache mehr Fachwörter enthält.

Beispiel:

Der deutsche Begriff für Marketing ist „Absatzwirtschaft“, das fasst aber echt nur einen Aspekt von Marketing, vor allem nicht die in die Alltagssprache übertragenen. Kann man jetzt natürlich sagen, puh, „Absatzwirtschaft“ ist ein tolles Wort, wir müssen den englischen Begriff nicht in allen Nuancen nachbilden, aber ist das ein erstrebenswertes Ziel?

Und wie weit gehen wir damit?

Lore ist dir zuviel, okay, Marketing auch? Was ist mit Shareholder Value? Das ist ja nicht nur das Wort, das dem deutschen „Aktionärswert“ entspricht, das ist eine Art Geschäftsphilosphie, die maßgeblich im englischen Sprachraum entwickelt wurde. Was ist mit Nerd? Oder mit Spielebranchen-Begriffen wie Game-Engine, Shooter, AAA, Bug, Hitbox, Pixel? Naja, egal, was ich sagen will: Wenn es in einer fachsprachlichen Szene (egal, ob in der Spieleentwicklung oder einer spezifischen Nerd-Szene oder in der geschäftlichen Sprache) ein präzises Wort gibt, das genau das fasst, was man sagen will (und das nicht nur die reine Wortbedeutung, sondern auch weiterreichende Konzepte trägt), warum soll man das mit Gewalt durch ein unpräzises deutsches Wort ersetzen, das halt nur einen Teil der Idee beschreibt?

Bei Fallout wäre es vielleicht noch gegangen, aber nimm als Beispiel die D&D-Folge, es ging um die Geographie der Vergessenen Reiche, das Pantheon, die fiktive Historie, bekannte Figuren, das ist doch mit „Hintergrundgeschichte“ nicht beschrieben, oder?

Spaßfakt: Wir haben mehrfach intern darüber gesprochen, ob es nicht ein besseres Wort für Lore gibt, weil das anders als Marketing oder Nerd vielleicht nicht jedem bekannt ist, haben uns aber dafür entschieden, weil wir eben die deutschen Begriffe für nicht ansatzweise gleichwertig halten.

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Allen Beispielen begegnet man im „normalen“ Leben unausweichlich, und regelmäßig oft seit Jahrzehnten. Das finde ich okay, wir sind ja nicht bei der ComputerBild.

Aber Lore? Ich frage gerne am Montag mal die Kollegen. Ich wette, 9 von 10 muss ich das Wort erst buchstabieren und dann haben die noch immer keine Ahnung, was es bedeuten soll.

Ich gehe stark davon aus, dass der Begriff allein in der Rollenspieler-Bubble bekannt ist.

Und noch etwas: Wenn es stimmt, dass „Hintergrundschichte“ nicht spezifisch genug ist, dann ist es hier noch niemandem gelungen, mir die erweiterten Aspekte von Lore verständlich zu machen. Alles, was aufgeführt wurde, fällt in meiner Welt in „Hintergrundgeschichte“.

Mich begleitet das Wort bestimmt schon seit 20 Jahren, obwohl ich kein Rollenspieler bin. Ich bin auch der Meinung, dass sich seine Bedeutung schon im Kontext erklären kann.
Ich, für meinen Teil, habe es mir oft als „Das Drumherum von …“ übersetzt, obwohl das womöglich zu plump und auch zu einfach klingt.

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Was spricht gegen Kanon?

Mir ist Lore auch erst vor ein paar Jahren das erste Mal in diesem Kontext begegnet – ich glaube, es war um die Zeit herum, wo Breath of the Wild erschienen ist und es eben um die „Lore“ der Zelda-Spiele ging. Vorher kannte ich den Begriff nur in seiner allgemeinen Bedeutung im Englischen.

In den 90ern haben wir dazu noch schlicht „Story“ oder spezifischer „Hintergrundstory“ gesagt. Story ist aber auch wieder ein englisches Wort. :slightly_smiling_face:

Eine deutsche Entsprechung zu Lore im Sinne von „Hintergrundgeschichte, Weltaufbau etc. eines fiktiven Universums“ könnte vielleicht „Weltwissen“ sein, aber das hat halt auch schon eine etablierte Bedeutung und seinen festen Platz im Deutschen. Also ich finde, Lore passt schon.

Kanon umfasst meinem Verständnis nach nur Geschehnisse, die in bestimmten Welten/Universen passiert sind, nicht die Welten und ihre Eigenheiten an sich. Lore ist einfach so viel mehr als nur irgend eine Hintergrundgeschichte o.ä.

Wie Gunnar schon sagt, gibt es im Deutschen einfach kein wirkliches Wort dafür, und ich benutze es auch schon einer gefühlten Ewigkeiten - und habe mit Rollenspielen und deren Szene nicht wirklich viel zu tun. Auch in vielen Podcasts, Youtubekanälen etc. wird es schon ewig benutzt. Das gibt es zu allem möglichen, das über die Jahre ein umfangreiches Universum mit vielen Serienteilen aufgebaut hat, seien es jetzt Spiele wie Silent Hill und Resident Evil, Filmuniversen wie Star Wars und Harry Potter oder einfach auch sehr reichhaltige Werke wie Herr der Ringe.

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Ja gut.

Wir drehen uns im Kreis, ich lass das jetzt hier mal. Ich habe eh nicht den Eindruck, dass du Lust hast, auf die Argumente von irgendwem hier einzugehen. Ich verstehe deine Motivation hier eh nicht so recht - wenn mir Begriffe vorkommen, die ich nicht kenne, schaue ich die nach. Dann sieht man, huch, der passt ja voll, cool, was gelernt. Stattdessen kommst mit lauter alternativen Begriffen, die auf unterschiedliche Arten nicht gut passen, die aber eines gemeinsam haben: sie waren dir vorher bekannt.

Das ist das Kriterium, nach dem du das zu bewerten scheinst - ist das dir bekannt, ist das „9 von 10 Kollegen“ bekannt, ist das „seit Jahrzehnten“ bekannt?

Was spricht denn dagegen, einen neuen Begriff kennenzulernen, auch wenn er aus der Nerd-Bubble kommt? Das macht man als Computerspieler doch ständig?

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Fallout ist schon eine bedeutende Serie, aber offenbar mit ziemlich fragmentierten Inhalten, wie sich hier herausstellt. Fallout Tactics habe ich vor langer Zeit mal angespielt, hat mir aber nicht so ganz gefallen, wahrscheinlich auch, weil ich postapokalyptischen Szenarien mit ihrer destruktiven Grundstimmung nicht so viel abgewinnen kann. Für mich ist Fallout in erster Linie Survival-Horror mit RPG-Elementen. Aber Mit Fallout New Vegas habe ich schon etwas mehr Zeit verbracht, weil mir das Erkunden Spaß macht, auch wenn es sich um eine total ruinierte Welt handelt. Es war ja fast immer so, dass nachfolgende 3D-Varianten von 2D-Rollenspielen sich auf deutlich begrenzte Ausschnitte von Gebieten reduzierten. Besser hätte man die ursprüngliche Fallout-Welt also wohl kaum in ein 3D Open World Spiel umsetzen können, wobei der eigentümliche Stil des Retrofuturismus hierbei auch viel stärker zur Geltung kommt als in den 2D-Vorgängern. Schade finde ich, dass Fallout 4 so vereinfacht und für Gelegenheitsspieler angepasst wurde. Mit großer Sorge habe ich gehört, dass Microsoft Bethesda übernommen hat. Das bedeutet für zukünftige Teile wohl weitere Anpassungen an den Massengeschmack. Der systematische Ausverkauf an solche Mega-Konzerne ist eine katastrophale Entwickung.

Schön erklärt, danke. :+1: Ich finde solche Themen sehr spannend. Bissl schade, wenn der Austausch über Sprache unnötigerweise zu einer Auseinandersetzung werden muss.

Die einzige Sache, die mich persönlich an dem Wort Lore im Kontext von Popkultur immer Mal wieder etwas stört ist, dass meinem Sprachempfinden nach eine „Lore“ eine gewisse Größe und Komplexität besitzt. Das passt ja gut zu der Übersetzung als „Kunde“, die ja auch nicht zu jedem kleinen Pups passt. :slightly_smiling_face: Und Lore scheint mir auch aus bestimmten Kontexten zu stammen, z.B. fiktionalen Geschichten und weniger Realen.

Also ich käme mir z.B. komisch vor, von der Lore der Teletubbies zu sprechen. Manche Leute bringen sowas aber ganz locker über die Lippen. Da fremdel ich dann auch etwas. :grinning:

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Na, lass Rahel mal eine Folge darüber machen. Auch bei Fallout dachte ich mir schon, dass man das Thema doch eigentlich in 5 Minuten abgehandelt hat. Bin immer wieder begeistert wieviel interessantes es dann zu hören gibt. :blush:

Das könnte wirklich sein. Der Beweis können wir uns in dem Fall aber ruhig sparen. :innocent:

Diese Folge muss leider noch etwas warten, weil ich New Vegas erstmal noch spielen wollte.

Ich habe den Begriff natürlich recherchiert. Punkt 1: Wie schreibt man Lore? Deepl hält Lore sogar für ein deutsches Wort. Du weißt schon, diese kleinen Loren aus dem Bergwerk halt. Aber der zweite Punkt ist ein ganz anderer: Man sitzt da im Auto und in jedem zehnten Satz: Lore! Also mein Temperament beißt Da ins Lenkrad. Ich hab mich wie Christian gefühlt, der von hinten von einem Audi mit Lichthupe bedrängt wird :crazy_face:

Und unter’m Strich ist es doch so: ich habe lediglich gefragt, ob der Begriff nötig ist. Du und im Grunde alle anderen Meinungsmitteilende sagen: Ja! Ich sage: Begründungen haben mich nicht so überzeugt, aber Lore scheint hier allen bekannt zu sein. Fair enough.

Vorneweg erstmal: Hervorragende Folge. Nach anfänglichem Fremdeln freue ich mich inzwischen auf jede Folge. Vor allem wenn es um eine meiner Lielingsreihen geht. Solltet ihr es irgendwann mal schaffen Betrayal at Krondor" zu besprechen hätte ich dazu sehr gern eine „Die Welt von…“- Folge.

Die aktuelle Diskussion finde ich gemein. Grund: Ich bin grundsätzlich geneigt der Haltung von Juwi beizupflichten, weil es mich allgemein nervt, dass ohne Not englische Worte benutzt werden, obwohl aqäquate und vor allem auch übliche deutsche Begriffe zur Verfügung stehen.

Dummerweise entzündet sich das Ganze hier gerade an einem Wort, dass für mich genau auf der Grenze zu „akzeptabel“ steht. Ich stimme Juwi insofern zu, „Lore“ ist kein Wort, dass der Durchschnittsdeutsche versteht und inhaltlich zuordnen kann. In diesem Medium (Spiele-Podcast) halte ich Lore aber für einen durchaus üblichen Begriff. Wahrscheinlich haben die Vorschreiber Recht, dass es kein deutsches Wort gibt, dass in allen Nuancen die gleiche Bedeutung transportiert. In einem bestimmten Gebiet bürgert sich unter „Fachleuten“ oft eine Spache ein, die nicht Eingeweihte nur schwer verstehen. Ich benutze (neben Lore) in diesem Fall oft „Welt“, „Geschichte“, „Hintergrund“ oder „Hintergrundgeschichte“. Das ist mir hinreichend genau um nicht in jedem Satz Lore benutzen zu müssen.

Mich stört eher wenn jemand bspw. „Gamer“ anstelle von „Spieler“ sagen. Hier hat der deutsche Begriff exakt die gleiche Bedeutung und ist absolut etabliert. „Gamer“ sagen m. E. nur Leute, die unbedingt zu den coolen Kindern gehören wollen und sonst nichts vorzuweisen haben.

Ein anderes Beispiel: Mir rollen sich die Zehnägel hoch wenn jemand „Handy“ sagt. Derjenige (Diejenige) hat in meinem Kopf sofort den Stempel „Idiot“ auf der Stirn. Möchte gern cool sein und ein englisches Wort benutzen und benutzt dann eins, dass die Muttersprechler nicht kennen. In diesem Fall bitte entweder als cooles Kind „mobile“ oder eben „Mobiltelefon“ oder einfach „Telefon“.

Das häufige Argument, dass ja dieses oder jenes Wort seine sprachliche Herkunft im Französischen, Altgriechischem oder Altäqyptischen hat und man deshalb ja selbst auch fremdsprachliche Begriffe benutzt, lasse ich nicht gelten. Zum Einen ist es ein schönes Beispiel für „Whataboutism“ :grinning:, zum Anderen lässt sich damit jedes Wort irgendwann auf die Sprache des Urkontinents zurückverfolgen und jegliches Unterscheiden von modernen Sprachen (also alles nach 1200 n. Chr.) ist damit ohnehin sinnlos.

Nur etwa 15% der Deutschen behaupten von sich selbst gute englische Sprachkenntnisse zu besitzen. Das inflationäre Benutzen von englischen Worten ohne Not ist für mich ein absichtliches Ausgrenzen von Mehrheiten um die eigene eingebildete Überlegenheit zu demonstrieren.

Hurra! Und u. a. darum mag ich diesen Podcast und gebe ihm den Vorzug vor Mitbewerbern. Sie denken über sowas nach! Im Gegensatz zu anderen Produkten merkt man sehr gut, dass die Verantwortlichen mal ihr Geld mit Sprache verdient haben und das zu einer Zeit als es noch irgendwen interessiert hat. Sie wissen wie es richtig geht und weichen bei Bedarf bewusst ab. So sollte es sein.

Die meisten aktuellen, schriftlichen Veröffentlichungen der Gamestar kann ich ohne eine latent pochende Halsschlagader nicht mehr lesen. Beim Gamestarpodcast habe ich mich mehrfach dabei erwischt, wie ich lautstark mein Autoradio angepöbelt habe. Da dürfen Personen reden, die ich als Spiele-Nerd mit guten Englischkenntnissen inhaltlich kaum noch verstehe (Gäste), weil sie nur noch exotische „Fachbegriffe“ in schlechtes Englisch verpacken. Oder RedakteurInnen (!), denen zwar noch auffällt, dass sie mehr Englisch als Deutsch sprechen, aber nicht wissen, wie das passende deutsche Wort heisst. Sojemand sollte nicht mit Sprache Geld verdienen dürfen. Es gibt einfach nicht genug Maurice Webers um das auszugleichen.

Also ich schreibe hier gerade an meinem Handy, ich hoffe, ich disqualifiziere mich damit nicht. :grinning:

Zusammen über Sprache nachdenken kann Spaß machen und interessant sein. Aber so wird das irgendwie nichts. Ich tippe 1/3 der Deutschen sagen mindestens Handy. Bei so vielen Idioten würde ich besser auswandern. :slightly_smiling_face:

Ziehe ich die ganzen Abwertungen ab, kann ich schon etwas mitgehen, aber vll aus anderen Gründen. Durch Fremdworte bekommen Dinge oft eine scheinbare Wichtigkeit oder auch inhaltliche Schwere. Auch kann man nicht nur präziser sprechen, man kann dem Gegenüber auch seine Expertise zeigen. Und deshalb finde ich „Gamer“ auch nicht so schön. Weil es ein Fremdwort ist, kann man es leichter Überhöhen oder Verabsolutieren, finde ich. Es wird leichter zum Schlagwort. „Die Gamer wollen X.“ „Die Gamer sind sauer.“ Mit einem profaneren „die Computerspieler“ geht das nicht so gut und man spürt sprachlich direkt, dass die Aussage wahrscheinlich total oberflächlich und viel zu pauschalisierend ist.

Ein anderes Beispiel, dass ich spannend finde, wäre „Franchise“. Seit ein paar Jahren ist alles ein Franchise, selbst StarWars. Stimmt zwar inhaltlich nicht, aber es hat sich eingebürgert und jetzt nennen viele jede zusammenhängende Spielwelt oder ein Reihenthema so. Ist irgendwie schade, weil die eigentliche Bedeutung verwaschen wird und diese Wörter aus der Finanzwelt so seelenlos sind. Und da kommt man vielleicht wieder zum Thema zurück: Manche erkunden womöglich lieber eine Welt, als eine Lore.

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Das war doch schon immer so, Sprache verändert sich laufend. Es gibt unzählige Begriffe und Redewendungen, die heute eine teilweise komplett andere Bedeutung haben als ursprünglich.

Hihi. Ich wusste, dass das die erste Reaktion sein würde :grinning: . Aber du hast natürlich Recht. Es ist auch eher ein innerliches Augenrollen.

Ach nee. Dafür gehts uns hier in Deutschland viel zu gut. Ich bin jeden Tag dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit haben uns über Luxusprobleme wie Sprache zu zanken. Da nehme ich die „Idioten“ herzlich lächelnd in Kauf :grinning: .

Ich war der Ansicht, dass ich genau das geschrieben habe. :thinking: Nur nicht ganz so nett. Ich bin auch schneller dabei Vorsatz zu unterstellen:

Franchise kommt für mich kurz nach Handy. Ich unterstelle, dass 90% der Leute, die das Wort benutzen, nicht wissen was es bedeutet.

Hab die Folge wirklich genossen und hoffe so etwas ähnliches wird es mit Landsquid vielleicht nochmal zur Lore von Resident Evil geben :slight_smile:

Nochmal kurz zum Wort Lore: Manchmal gibt es halt einfach keinen wirklich passenden deutschen Begriff und das ist dann halt nunmal so.

Man sollte auch nicht versuchen alles auf Krampf einzudeutschen, denn das kann worttechnisch auch böse nach hinten losgehen. Mein liebstes Beispiel in diesem Zusammenhang ist der Fall des Wortes Pistole welches mal im 18. oder 19. Jahrhundert versucht wurde einzudeutschen und am Ende hatte man den wundervollen Begriff Meuchelpuffer xD

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Unsere Sprache besteht fast ausschließlich aus Fremdwörtern oder Lehnwörtern. Die meisten bemerkt man nicht, weil sie alltäglich sind und sie seit teilweise hunderten von Jahren benutzt werden ohne darüber nachzudenken. Man könnte sich nun freuen, wenn man etwas Neues lernt oder es einfach ignorieren, anstatt ein Fass aufzumachen bzw. ein posting über persönliche Befindlichkeiten zu schreiben, und das Ganze dann auch noch ohne Wunsch nach Austausch.

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Also bei dem Großteil der Bedeutungsveränderungen gebe ich dir Recht, dass ist natürlich ganz normal. Es gibt aber natürlich auch Veränderungen, die man als problematisch ansehen kann. Wie bei jeder gesellschaftlichen Veränderung. Die sind nicht automatisch alle gut, weil sich Gesellschaft schon immer gewandelt hat. Aber natürlich auch genauso wenig schlecht.

Und bei Franchise und anderen sehe ich es als schlechte Veränderungen. Es reiht sich ein in viele ökonomischen Fachbegriffe, die schräg in den Alltag reinrutschen (Leute, die ein Thema lieben, sprechen manchmal plötzlich von einer IP (intellectual property)) und den neoliberalen Zeitgeist auf immer mehr Bereiche im Privaten ausdehnen. Kann man anders sehen, aber der Standpunkt ist auf jeden Fall mehr als eine einfache Befindlichkeit.

Finde es schade, dass wir hier seitenweise Selbstverständliches klären müssen (Nicht beleidigen/provozieren, offen sein für Andersdenkende usw.), anstatt sich über so ein spannendes Phänomen wie den Gebrauch eines Wortes entspannt aber interessant auszutauschen. Ich halt mich jetzt Mal zurück, ist blöd sich Gedanken zu machen/lange zu schreiben und dann geht das hier irgendwie nicht sinnvoll voran. :innocent:

Gegenprobe:

„Henriette, der Rainer ist ein Spieler!“
„Henriette, der Rainer ist ein Gamer!“

Hier sind zwei mögliche Sätze für Henriette (random Name). Wird „Henriette“ wirklich bei beiden zu einer identische Annahme über den genannten „Rainer“ kommen? Oder gibt es vielleicht doch einen Bedeutungsunterschied, der nur im Kontext erschließbar ist?

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