Die Welt von Shadowrun

Shadowrun liegt mir sehr am Herzen und ich möchte es endlich mal wieder spielen. Returns hat mir anfangs großen Spaß gemacht, bei Dragonfall bin ich nicht mehr so einfach reingekommen.

Diese Episode hat mir sehr gut gefallen. Die beiden Podcasterinnen ergeben ein gutes Team und Gäste durften auch etwas sagen.
Danke! :slight_smile:

Ich finde diese Art der Diskussion nicht nur grundsätzlich interessant, sondern hätte bei Shadowrun im Speziellen auch fruchtbare Ansatzpunkte vermutet, weil es seinen Weltaufbau eben mit klar gesellschaftstheoretisch umrissenden Begriffen schmückt. Aber wie nun schon wiederholt von anderen angemerkt wurden, ist es im konkreten Fall fruchtlos, weil Shadowrun nur so klingt, es jedoch gar nicht so meint (Überspitzung von mir.)

Ein systematisierender Zugriff auf Basis definierter Bezeichnungen in einer von konsistenter Strenge normierten Laborwelt läuft hier halt ins Leere.
Die Podcastserie geht ja weiter. Wenn mal eine gesellschaftspolitisch anklangreiche Variante mit regelrecht tolkinscher Weltsorgfalt an der Reihe ist, nehme ich den Faden gerne wieder auf.

Wieder eine wirklich interessante Folge, hatte mit dem Thema bislang wirklich null Berührungspunkte und kannte nur den Namen. Wie schon z.B. bei Warhammer und Battletech fand ich es wirklich toll, alles mal zusammengefasst präsentiert zu bekommen, von selbst hätte ich mich wahrscheinlich nie richtig damit beschäftigt.

Und wenn sich Mháire über irgendwas kaputt lacht musste ich selbst jedes Mal total schmunzeln, super sympathisch!

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Ganz tolle Folge, fand ich insgesamt sehr rund und dann noch einen der deutschen Mitwirkenden dabei zu haben war die Kirsche auf der Torte.

Ich selbst habe ein paar Runden Shadowrun auf Conventions gespielt, leider sind diese Partien aus Zeitmangel aber immer abgebrochen worden - selbst mit vorgefertigten Figuren und allem ist das einfach ein langwieriges Spielchen. Combat war allerdings geil <3

Einzig, das Mega Drive Shadowrun Spiel wurde mir persönlich ein bisschen unterverkauft und steht leider auch bei StayForever im Schatten des mächtigen SNES-Spiels. Shadowrun Genesis mag narrativ nicht ganz so stark sein wie die SNES-Fassung und vielleicht ein bisschen mehr Einarbeitung benötigen, ist aber ansonsten das deutlich ambitioniertere und imho auch spannendere Spiel. Das ist viel mehr freeform, fast schon openworld-ig im Ansatz (man kann selbst verschiedene Klassen haben, hat entsprechend viel Ausrüstung und kann Squadmates anwerben von denen es viel mehr gibt als auf dem SNES - und man arbeitet eben „echte“ Aufträge ab die man von verschiedenen Johnsons kriegen kann), es hat zahlreiche Kämpfe die mit sinnvoller Controller-Steuerung (durch Ziele schalten!) bestritten werden und nicht diesen point and click Murks aus dem SNES-Teil (welcher witzigerweise die SNES-Maus nicht unterstützt) und von allen Shadowrun-Videospielen außerdem auch die ausgefeilteste Darstellung der Matrix als fast eigenständiges Spiel im Spiel (das ist auf dem SNES nur lächerlich und imo auch in der neuen Trilogie nicht sonderlich gut gelöst).

Für ein Konsolen-Release aus der Zeit ist das schon ein bemerkenswert komplexes und sehr dicht an der P&P-Vorlage orientiertes Spielchen, wäre das auf PC rausgekommen wäre es heute ein Klassiker. Von der Stimmung her ist es auch sehr düster und distanziert (teils auch durch die typische „westliche“ Mega Drive Grafik die in vielen Gebieten farbarm und trist daherkommt, wodurch allerdings Corporate Buildings und Arkologien auch nochmal menschenverachtender rüberkommen), durch den „emergent gameplay“-Ansatz isses auch nochmal ganz anders vom flavor her als die stringente Erzählung beim SNES, weil sich eben auch in den regulären Missionen spannende Szenen abspielen können durch die angeheuerten Runner und die eigenen Fähigkeiten / Ausrüstung - und wie gesagt durchaus dichter an dem was das PP so bietet (oder zumindest damals geboten hat).

Für mich mindestens in der Top 10 der besten Mega Drive Spiele überhaupt. Mittlerweile so ein 100+ Euro Kandidat wenn man es physisch will (und mit Batteriespeicher, kann also auch beim Gebrauchtkauf Stress geben das es hinterher nicht mehr speichert), aber ich kann echt jedem nur empfehlen da mal reinzuspielen - fürs Erscheinungsjahr war das Teil definitiv seiner Zeit voraus und ist schon allein deshalb einen Blick wert.

Außerdem nice - im Spiel gibt es einen Musiktrack in dem eine knarzig gesamplete Computer-Stimme „Schattenlauf“ sagt. Das fand ich damals wie heute irgendwie cool.

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Danke für die grandiose Folge! Ich bin noch nicht ganz durch.

Mein Bruder wurde damals durch das SNES Spiel auf Shadowrun aufmerksam. Er hat „Deutschland in den Schatten“ gelesen und immer davon geschwärmt. Andere Shadowrun Bücher haben ihm allerdings gar nicht gefallen. Ich denke, da gibt es grosse Qualitätsunterschiede, je nach Autor und Setting. Ich war damals eher auf dem Margaret Weis Trip. Angefangen mit Drachenlanze habe ich alle ihrer Bücher aufgesogen. Da war keine Zeit, auch noch Shadowrun zu lesen.

Zum Thema dieser Heist Missionen bei Shadowrun fällt mir etwas ein. Ich habe neulich Neuromancer mal wieder gelesen (bzw. das englische Hörbuch gehört), und da zum ersten Mal verstanden, dass die Handlung in dem Buch eine klassische Heist Geschichte ist, ähnlich Ocean’s Eleven. Ein Team findet sich zusammen, um einen ausgeklügelten Coup durchzuführen. Das Ziel ist keine Bank, sondern die Villa Straylight. Die Story war damals für mich als Teenager durch die verschnörkelte Sprache nicht klar, aber jetzt als Erwachsener verstehe ich das Buch etwas besser.

Mir fällt zu Shadowrun noch der Film Bright von 2017 ein. Der Film hat zwar keine offizielle Shadowrun Lizenz, die Welt erinnert aber sehr an Shadowrun. Er könnte also für Shadowrun Fans interessant sein:

Zum von Euch erwähnten Otherland: Das Deutsche Hörspiel von Walter Adler ist unglaublich gut, alleine die Soundeffekte! Es ist aber sehr lang, ca. 24 Stunden.

Im zweiten (?) Matrix Film kamen auch mit einmal Geister (und Vampire?) vor. Das hat mich auch an Shadowrun erinnert.

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Wenn schon Filmempfehlungen, dann:

Johnny Mnemonic

Ist nicht der beste Film aller Zeit, aber der Film atmet Cyberpunkt.

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I’ll second that. :slightly_smiling_face:
Und 24 Stunden Hörspiel (nicht Hörbuch!) sind immer noch schneller als alle Bände selbst lesen. :wink:

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Johnny Mnemonic hatte ich auch in guter Erinnerung. Neulich versucht, den mal wieder anzusehen - puh, der ist nicht gut gealtert imo. Wirkte schon sehr trashig, and not in a good way.

Die beiden Damen harmonieren ganz wunderbar miteinander :slight_smile: Habe besonders den humorigen Austausch genossen. ^^ Hat sehr großen Spaß gemacht, da zuzuhören. Habe keinerlei Bezug zu dem Thema, aber wenn das interessante Personen mit so viel Hingabe besprechen, ist jedes Thema interessant. Merke ich auch bei obskuren Spielen, von denen ich NIE gehört habe bei SF :smiley: Was ich als Nicht-Kenner von Pen&Paper-Rollenspielen gemerkt habe ist, wie unfassbar störend überladen dieses Universum ist. Denke, das wäre nicht so meins. Matrix-Hacking UND Fantasy. Cyberpunk UND Drachen und Trolle, Vampire, Body-Horror, Kapitalismus-Kritik. Mag alle Elemente, hier wirkte das wirklich als ob sich Jemand Null entscheiden konnte und einfach alles in ein Spiel gekübelt hat, je nachdem welche Filme/Bücher er gerade geil fand.

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Shadowrun ist das einzige Spiel, welches ich kenne, bei welchem in amerikanischen Foren darum gebeten wird, mal in den deutschen Regelwerken nachzuschauen. Einfach, weil diese den Ruf haben, massiv besser erratiert, editiert und kuratiert zu sein als die amerikanischen Originale. Die deutschen Werke unter Pegasus haben immer wieder Ergänzungen, die sinnvoll, aber nicht überpowert sind und genießen einfach einen hervorragenden Leumund.

Das liegt allerdings nicht nur daran, dass Pegasus einen echt guten Job macht, sondern auch daran, dass der amerikanische Publisher immer wieder einen echt schlechten macht, was Pegasus dann korrigieren muss:

2010 gab es etwas, was die Eigentümer von CGL als „co-mingling of funds“ bezeichnet haben, andere haben es als Unterschlagung bezeichnet, das Ende vom Lied war auf jeden Fall, dass viele Autoren der alten Garde ihren Hut genommen haben, und das auch nicht auf freundschaftlicher Basis (wer mehr dazu wissen will, das Battletech-Wiki hat ne gute Zusammenfassung).

Das logische Resultat war ein Absturz in der Qualität der danach veröffentlichten Bücher, der „lustige“ Dungeoncrawl in Auschwitz war z.B. nicht nur minimal unsensibel, sondern passte auch einfach nicht den etablierten Regeln des Settings.

Auch wenn das jetzt schon 15 Jahre her ist, meiner Meinung nach bemerkt man die Folgen dieser Zäsur noch immer.

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Etwas Feedback zur Folge:
Ich würde mir wünschen in Zukunft weniger platten Antiamerikanismus zu hören.
Die Darstellung der Welt war für Einsteiger recht gelungen. Natürlich ist es schwer auf Spoiler zu verzichten, aber zu behaupten, dass Dunkelzahn ermordet wurde..

Was ich anstrengend empfand, war das völlig überflüssige Interview mit dem SR- Redakteur. Entweder bitte relevantere Fragen stellen, wie beispielsweise zu Retcon oder darauf verzichten.

Was ich sehr anstrengend empfand war die Heuchelei zu den Ethnien. Problematisiert wurde einerseits die Übernahme indianischer Mythologie wie Totems und dem großen Geistertanz von Howling Coyote. Thematisiert wurde es nicht wirklich, aber durch die Andeutungen bekam man das Gefühl, dass hier moralisch etwas ganz falsch angepackt wurde. Zeitgleich wird abgenickt, dass die Autoren eben „alte weiße Männer“ gewesen seien. Das ist doch Heuchelei.

Zur Lore: Der Geistertanz wurde nicht aufgeführt, weil die Native Nations primär ihr Land wiederhaben wollten, sondern weil sie von der Regierung in Konzentrationslager gesperrt wurden.
Die wollten einfach überleben und mussten zurückschlagen.

Redundanzen wie die Einführung des Interviewpartners würde ich vermeiden.

Was mir völlig gefehlt hat, waren verstärkt Hinweise auf die Erzählungen in Buchform.
Von denen sind zwar manche echt schlecht- gerade das vielgelobte „Deutschland in den Schatten“ finde ich unsagbar bekloppt. Aber es gibt auch wirkliche Perlen, wie die Trilogie „Geheimnisse der Macht“, „Pesadillas“, etc.

Es wäre auch für Einsteiger hilfreich gewesen, ein paar Shadowruns exemplarisch zu nennen, statt nur kurz „Einbrüche in Lagerhäuse“ zu erwähnen.
Was das Ausmaß der Dystopie angeht, kann ich Rahel nicht folgen. Es gibt diverse Rollenspielwelten, die weitaus düsterer sind, wie zum Beispiel Vampires- Masquarade.
Auch die Überzeugung, dass es in Shadowrun keine „Guten“ geben würde, ist etwas quatschig. Die Draco-Foundation als Erbe Dunkelzahns versucht vehement die Horros der Metaebenen fern zu halten.

Warum man so einen Aufriss machen muss, dass die Metaebenen Teil der Lore sind, verstehe ich nicht. Wenn man akzeptiert, dass in einer Cyberpunkwelt fantastische Elemente wie Drachen und Geister auftauchen, sollte es kein großer geistiger Aufwand sein, von jenseitigen Welten auszugehen, oder auch von unangenehmen Geistern, wie etwa jener der Insekten. Da kann man doch davon nicht sprechen, dass es deplatziert wirkt.

Die Folge wirkt oft so, als ob Frau Schmitz, die ich für eine sehr gebildete Dame halte, sich absichtlich verwirrt oder einfältig gibt, um dem Interviewpartner mehr Raum zur Antwort zu lassen.

Um Frau Stritter zu zitieren: Fans sind ja gern motzig. So vermutlich auch ich mit diesem Posting. Aber ich freue mich sehr auf zukünftige Podcasts der Teilnehmer.

P.s. Wurde auf die Ähnlichkeit der Welten zwischen dem Spiel Syndicate hingewiesen?

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Auf die Romane hätte man wirklich eingehen können.
Und ich dachte schon ich bin der einzige der DidS ziemlich bescheuert findet.

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Super Reboot eines Formates, dass ich theoretisch schon immer gut fand, zuletzt aber wirklich auch aufgrund unterschiedlich angenehm hörbarer Gesprächspartner gemieden habe - ganz subjektiv, an sich haben die alle top innere und äußere Werte gehabt, nicht falsch verstehen.

Ich mag es nur grade beim Podcast-Hören zu bekannten Stimmen zurückzukehren und diese beiden Stimmen kenn und mag ich sehr.

Wenn damit jetzt sogar mal zwei weibliche Stimmen fest installiert im SF-Universum miteinander reden, dann gratuliere ich auch noch direkt zum Bestehen des Bechdel-Tests, nach 14 Jahren wurde es Zeit, @Gunnar_Lott & @Chris und kann nur sagen: Weiter so, super gut!

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Nee, das erste Mal Bechdel-Test bestanden, das war schon Anfang 23 :slight_smile:

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oh verdammt, das hab ich natürlich auch sogar gehört, aber super, dass dieser Strang jetzt wieder aufgenommen wurde. Pardonne mio!