Etwas Feedback zur Folge:
Ich würde mir wünschen in Zukunft weniger platten Antiamerikanismus zu hören.
Die Darstellung der Welt war für Einsteiger recht gelungen. Natürlich ist es schwer auf Spoiler zu verzichten, aber zu behaupten, dass Dunkelzahn ermordet wurde..
Was ich anstrengend empfand, war das völlig überflüssige Interview mit dem SR- Redakteur. Entweder bitte relevantere Fragen stellen, wie beispielsweise zu Retcon oder darauf verzichten.
Was ich sehr anstrengend empfand war die Heuchelei zu den Ethnien. Problematisiert wurde einerseits die Übernahme indianischer Mythologie wie Totems und dem großen Geistertanz von Howling Coyote. Thematisiert wurde es nicht wirklich, aber durch die Andeutungen bekam man das Gefühl, dass hier moralisch etwas ganz falsch angepackt wurde. Zeitgleich wird abgenickt, dass die Autoren eben „alte weiße Männer“ gewesen seien. Das ist doch Heuchelei.
Zur Lore: Der Geistertanz wurde nicht aufgeführt, weil die Native Nations primär ihr Land wiederhaben wollten, sondern weil sie von der Regierung in Konzentrationslager gesperrt wurden.
Die wollten einfach überleben und mussten zurückschlagen.
Redundanzen wie die Einführung des Interviewpartners würde ich vermeiden.
Was mir völlig gefehlt hat, waren verstärkt Hinweise auf die Erzählungen in Buchform.
Von denen sind zwar manche echt schlecht- gerade das vielgelobte „Deutschland in den Schatten“ finde ich unsagbar bekloppt. Aber es gibt auch wirkliche Perlen, wie die Trilogie „Geheimnisse der Macht“, „Pesadillas“, etc.
Es wäre auch für Einsteiger hilfreich gewesen, ein paar Shadowruns exemplarisch zu nennen, statt nur kurz „Einbrüche in Lagerhäuse“ zu erwähnen.
Was das Ausmaß der Dystopie angeht, kann ich Rahel nicht folgen. Es gibt diverse Rollenspielwelten, die weitaus düsterer sind, wie zum Beispiel Vampires- Masquarade.
Auch die Überzeugung, dass es in Shadowrun keine „Guten“ geben würde, ist etwas quatschig. Die Draco-Foundation als Erbe Dunkelzahns versucht vehement die Horros der Metaebenen fern zu halten.
Warum man so einen Aufriss machen muss, dass die Metaebenen Teil der Lore sind, verstehe ich nicht. Wenn man akzeptiert, dass in einer Cyberpunkwelt fantastische Elemente wie Drachen und Geister auftauchen, sollte es kein großer geistiger Aufwand sein, von jenseitigen Welten auszugehen, oder auch von unangenehmen Geistern, wie etwa jener der Insekten. Da kann man doch davon nicht sprechen, dass es deplatziert wirkt.
Die Folge wirkt oft so, als ob Frau Schmitz, die ich für eine sehr gebildete Dame halte, sich absichtlich verwirrt oder einfältig gibt, um dem Interviewpartner mehr Raum zur Antwort zu lassen.
Um Frau Stritter zu zitieren: Fans sind ja gern motzig. So vermutlich auch ich mit diesem Posting. Aber ich freue mich sehr auf zukünftige Podcasts der Teilnehmer.
P.s. Wurde auf die Ähnlichkeit der Welten zwischen dem Spiel Syndicate hingewiesen?