Tomb Raider 2. Eines der (insgesamt mittelmäßigen) Unterwasser-Levels, entweder Wrack der Maria Doria oder Die Mannschaftsquartiere. Der 12jährige Lubo taucht angespannt und komplett-immersiv unter maximaler Ausnutzung des Lungenvolumens zu einem versteckten Hebel in einer Höhle. Die kleinen Fingerchen und unter reichlich Babyspeck verborgenen Bauchmuskeln spannen sich mit der Heldin an, als sie sich gegen die Wand stemmt und den Unterwasserhebel zähneknirschend bewegt. Große Augen, als eine kurze Cutscene den Effekt des Hebelziehens zeigt. Und dann. UND DANN.
TERROR AUS DER MURÄNENHÖHLE!!!
Die Kamera rastet wieder hinter Lara ein, und noch bevor ein Wimpernschlag vergeht, wird die Angriffsanimation einer bis dahin in einer Nische verborgenen Muräne getriggert. Sie schießt, bedingt durch den Kamerawinkel riesengroß, hinter Lara hervor und hält ihre scheußliche Fratze in den Monitor. Lubo schreit auf, kippt vom Stuhl (!) und hat fürderhin ein signifikantes Trauma gegenüber Jump Scares in Videospielen auf dem Tacho. Herrimhimmel, diese vom Spiel wahrscheinlich nichtmal vorgesehene Szene hat mich wirklich nachhaltig abgefuckt.
Hier übrigens das Scheusal in seiner ganzen Gräulichkeit:
Ja, ich weiß auch nicht. Den Hund durchs Fenster in Resident Evil ein paar Jahre später fand ich hingegen toll. Keine Ahnung. Teenager sind seltsam.
Das erinnert mich an Resident Evil. Ich hab ja Arachnophobie und man kommt irgendwann im Labor an eine Stelle wo 2-3 fette, riesige Vogelspinnen unter der Decke hängen. Habe die Situation erst einmal nur beobachtet und gedacht „Scheisse, scheisse, scheisse!“
Dann hab ich vorsichtig einen Schritt gemacht und es fällt eine von denen von der Decke herunter und kommt auf mich zu!
Ich erschrecke und springe aus Reflex nach hinten und auf der Playstation erscheint ein Dialogfeld „Controller removed“
Arachnophobie hab ich nicht, finde Monsterspinnen in Spielen aber fast immer zum Fürchten. An die Resi-Spinnen erinnere ich mich, obwohl ich da sicher nur zugeguckt habe. Selber spielen, das war mir immer zu gruselig.
Witcher 3 hat auch so seine Momente, was Spinnen angeht…
Gibt’s sicher in unterschiedlichen Ausprägungen. Doch, wenn derlei Ängste (oder Ekel) am Bildschirm nicht funktionieren würden, dann wären Spinnen wohl nicht so oft Horror-Objekte in Medien. Gilt aber auch für andere Faktoren. Gerade in Videospielen, die ja noch immersiver und direkter sind als etwa Filme.
Ich bin nicht unbedingt höhentauglich, zumindest wenn mir meine Basis nicht sicher genug erscheint. In Spielen kraxel und hüpfe ich aber nur zu gerne in schwindelerregenden Bereichen. Mein Bruder hingegen konnte als er mal „inFamous“ gespielt hat (wo man keinen Fallschaden erleiden kann) nicht nach unten gucken (also im Spiel, nicht auf den Zimmerfußboden), weil ihm dann schon mulmig wurde.
Das stimmt. Da hast du auf jeden Fall einen guten Punkt, über den ich bisher noch nie wirklich nachgedacht habe.
Vermutlich so ähnlich, wieso man sich bei Spielen wie Alien Isolation manchmal nicht mehr unter dem Schreibtisch hervor traut, obwohl es ja nur ein Computerspiel ist und im schlimmsten Fall der letzte Abschnitt nochmal angefangen werden muss. Wobei der Vergleich hinkt, denn eine echte Angst vor xenomorphen außerirdischen Lebensformen kann wohl niemand wirklich vorweisen oder begründen.
Ja, ich finde das auch interessant. Hat vielleicht aber auch was damit zu tun, dass wir uns da reinziehen und gruseln lassen wollen. Ich persönlich spiele gar nicht viele Horror-Titel, weil die einen echt stressen können. Ich kann aber tatsächlich auch einfach einen Schalter in meinem Kopf umlegen auf „Ist nur ein Spiel“ und dann funktioniert der ganze Grusel weitestgehend nicht mehr und ich gehe nur noch mechanisch ran. Ist ja aber auch nicht Sinn der Sache. (und klappt mal hart gar nicht bei „P.T.“, denn das kommt direkt aus der Hölle)
Gab kürzlich einen GameStar-Podcast darüber, warum uns düstere Themen reizen, wo eine Psychologin zugast war. Der ist auch ganz passend und aufschlussreich dazu.
Ich finde Arachnophobie generell interessant, ich hab das nämlich überhaupt nicht. Das scheint ja etwas ganz tief sitzendes zu sein, den offensichtlichen Reaktionen zu entnehmen. Und wenn man das nicht hat, ist das… verwirrend. Man stelle sich vor, jemand flippt beim Anblick einer Banane genau so aus.
Klar, ich will Spinnen jetzt nicht unbedingt anfassen wenn’s zu vermeiden ist, aber das gilt für die meisten insektenartigen Viecher, und ist auch nicht mit Angst verbunden. Eher mit leichtem Ekel, und dabei finde ich Spinnen noch deutlich weniger eklig als z.B. Kakerlaken.
Bienen und Wespen sind da schon eher Probleme, die können nämlich ganz schön Aua machen.
Meine Frau hat auch Arachnophobie. Wenn wir eine in der Wohnung haben (passiert recht oft), nehm ich sie mit ein bisschen Papier auf und lass sie zur Haustür raus. Sind ja Nützlinge.
Mäuse dagegen… In freier Wildbahn oder als Haustier sind die mir egal, aber als Schädlinge in der Wohnung hab ich da ein sehr prägendes erlebtes Trauma hinter mir.
Naja, andere Insekten find ich auch eklig. Aber bei Spinnen reagiert mein Körper schon, noch bevor ich erkannt hab, was ich da angucke. Total reflexartig. Das ist sogar so krass, als ein Kumpel sich mal überlegt hatte eine Vogelspinne zu kaufen, schickte er mir eine Private Nachricht mit einem riesigen Foto. Ich war gerade auf der Arbeit, öffne die Nachricht und springe auf meinem Bürostuhl zurück und rolle anderthalb Meter vom Tisch weg. Soviel zum Thema heimlich bei der Arbeit surfen
Als ich mal eine Zeitschrift durchgeblättert hab und auf der rechten Seite war ein großes Foto von einer Spinne, hab ich die Zeitschrift weggeworfen.
Mein Kopf hat das quasi erst eine Sekunde nachdem mein Körper schon reagiert hat erst verarbeitet und ich krieg dann quasi mit wie dumm das ist, aber es ist halt schon zu spät, weil ich hab das ja schon gemacht und dabei zugesehen
Richtig peinlich ist es, wenn es gar keine Spinne war und nur so aussah im ersten Bruchteil einer Sekunde, die man es gesehen hat.
Super interessant, das muss echt Instinkt oder so sein. Wenn du sagst du findest “andere Insekten auch schon eklig”: Ich glaube maximal so finde ich Spinnen eklig. Weniger wohl sogar, weil ohne Arachnophobie sehen Spinnen finde ich “sauberer” und eleganter aus als so manch anderes Getier (einschließlich mancher Insekten). Maden z.B. sind da echt viel ekliger… aber das ist ja anscheinend egal, so wie du das beschreibst hat das mit was “bewusstem” eben eher nix zu tun.
Als wir Legend of Zelda für das NES neu hatten, hat mein Bruder damit stundenlang den Familienfernseher belegt. Er war richtig weit gekommen. Unser Stiefvater wollte aber den Fernseher benutzen und hat wütend die Sicherung herausgedreht, damit wir aufhören zu zocken. „Ihr und Euer sch*** Tendendo,“ „Das heißt Nintendo,“ „Das ist mir egal.“ Mein Bruder fing an zu weinen und war völlig fertig: „Ich habe vergessen abzuspeichern! Jetzt ist alles weg. Ich habe stundenlang gespielt und alles ist weg.“ Nach ein paar Minuten des Ausrastens meinte ich zu ihm: „Das Spiel speichert doch automatisch. Das ist alles noch da in Deinem Spielstand.“ Und siehe da es stimmte, es war nichts verloren.
Nach dieser Episode hat unsere Mutter uns einen eigenen Fernseher für das Kinderzimmer gekauft.
Der Thread lässt grad alte Wunden aufbrechen. Ich hatte mal einen perfekten Spielstand bei Secret of Mana, damals auf dem SNES, also alle Charktere Max-Lvl und alle Waffen Max-Lvl. Das Spiel gehörte meinem Bruder, der hat es an nen Freund ausgeliehen. Als es zurückkam, war der Spielstand gelöscht. Die Freunde war … unbeschreiblich.
Nach einiger Spielzeit (vermutlich hing das Problem mit der Größe des Speicherstandes zusammen) bekam man bei jedem Speichervorgang ein hohes Risiko, dass die Konsole abstürzt - ohne gespeichert zu haben!
Man stand vor einem Dilemma: Entweder speichert man möglichst oft und erhöht damit die Chance des Absturzes (Es kam gefühlt nach jedem vierten Mal). Oder man speichert stundenlang gar nicht, in der Hoffnung, dass der einzige Speichervorgang am Ende der Sitzung heil durchkommt und man nicht Stunden an Spielfortschritt verliert.
Das Problem war reproduzierbar - es trat bei allen PS3-Spielern nach ca. 100-150 Spielstunden auf. Ich glaube, dass sie das irgendwann gepatcht haben.
Ähnliches Problem hatte auch Morrowind auf der originalen Xbox. Da gab es dann ganz wilde Anleitungen was man tun kann um die Speicherstandgröße gering zu halten und einer mögliche Korruption des Saves entgegenzuwirken. Unter anderem Gegenstände in Truhen verstauen und nicht in der Spielwelt rumfliegen lassen oder Türen zu schließen. Wilde Zeiten, habe es trotzdem geliebt.
Die beiden Teile von Ultima 7 gehören für mich zu den schönsten Spielerinnerungen der 90’er. Ich habe beide Spiele immer wieder gespielt - auch als Ultima 8 schon auf dem Markt war und Windows 95 anfing die Computer dieser Welt zu dominieren.
Das Unschöne: Beide Ultima 7 Teile sind damals brockenschwer auf einem DOS 7.0 von Windows 95 zum Laufen zu bekommen. Am Ende musste eine Bootdisk mit hart optimierter Config.sys und Autoexe her. Hintergrund ist, dass Origin einen eigenen Expanded Memory Manager verwendet hat und daher nicht mit HIMEM.SYS funktionierte, was dazu führte, dass man so gut wie NICHTS in den erweiterten Speicher laden konnte. Dazu kam eine Anforderung von glatt 600kb Hauptspeicher.
Nach viel Knobelei hatte ich mir schließlich eine passende Boot Disk erzeugt die beide Spiele starten konnte. Den Weg dahin habe ich als sehr schwierig in Erinnerung. Deutsche Tastaturbelegung war jedenfalls nicht drin.
Man konnte auch Bootmenüs mit der Config.sys machen. Mein Rekord ohne EMS (also XMS) und allen für DOS benötigten Treibern war 620kb freier Speicher
Hatte dann 3 Einträge, DOS mit XMS, DOS mit Ems und Standard Windows mit 3 Sekunden Zeit ne Option zu wählen. DOS Spiele liefen ohne Windows immer performanter.
Eine ähnliche Erinnerung hab ich von Lemmings 2, das möglichst viel EMS Speicher brauchte. Sonst war die Auswahl der unterschiedlichen Welten begrenzt, glaub ich.
Jedenfalls war das Optimieren von Config.das und Autoexec.bist schon ein Metaspiel in sich.