Nun gut, reden wir über Honor Among Thieves. Wenn ihr mögt.
Mehrere Ebenen:
Der Kinogänger in mir sagt two hours well spent. Das war grundsolide Unterhaltung.
Als Fantasy-Gourmet finde ich die modernisierte, teils technisierte und geglättete Fantasyoptik zum einen nicht schön, zum zweiten nicht packend. Gegenvergleich: Game of Thrones, Staffel 1. Immersive, raue und wuchtige Optik. Keine LARP-Optik. Wobei ich ja schon dankbar bin, dass Rüstung ein bisschen wie Rüstung aussieht.
Halbherzig Epik und Dramatik durch die Magokratie von Thay reinzubringen gelang nicht. Es gelingt nie, wenn Antagonisten gefoppt und verdödelt werden können.
Als leidenschaftlicher Rollenspieler: Hmnaja. Ich sah schon was sie taten. Aber das geht besser, tiefer oder kundiger. Hat Vox Machina, Knights of Badassdom oder The Gamers 1 bis 3 uns gezeigt.
Es scheint oftmals so lustig durch, dass sie wohl Spielercharaktere sind und das ganze ne Kampagne für Level 5 bis 8 Charaktere ist, aber so… oberflächlich und etwas ungeschickt. Namesdropping und Faerun-Lore ist auch nur ganz seicht. Ohne Kunst.
UND WARUM HABT IHR KEINEN ROGUE DABEI, IHR DEPPEN!
Comedyaspekt: Eine grandiose Passage (Totenfeld), einige Schmunzler, aber viel Comedy verschenkt. Ich mag aber auch absolut diesen Taika Waititi, Pratchett und Tarantino Humor. „Alles echt und ernst. Und dadurch so schräg“. Hier eher Marvel/Hollywood/Feelgood-Blödelei.
Honorable Mention: Holga und ihre beziehungen (zum Mäuschen, zum Protagonisten und zu ihrem Liebsten) sind nach meinem Dafürhalten ein sehr gutes Beispiel, diverse und moderne Elemente glaubwürdig zu verbauen und gleichzeitig kein Witz zu sein. Sie liebt den Halbling, das was ihn auszeichnet, against all odds. Er selbst ist nicht weibisch belächelt, sondern ein Charakter der absolut starke und nicht toxische Werte verkörpert. Family found, Heim, Save Place, Treue. Und das ist ihr wirklich ein Verlust.
Und es geht um Familie nicht Love Interest. Danke. Viel zu selten.
So, hoffe da ist was dabei.