Jeder kennt die Frage nach Film- und Serien-Empfehlungen im Freundes- und Bekanntenkreis. Die Auswahl (gerade bei Streaming-Diensten) ist so groß, dass man oft gar nicht weiß, was man schauen soll oder was überhaupt empfehlenswert ist.
Daher hier nun die moderne, digitale Variante welche sich die Schwarmintelligenz der StayForever-Hörer zu nutze macht.
Ich mache den Anfang mit ein paar (Netflix-lastigen) Empfehlungen, die ich im Freundeskreis auch schon öfter gegeben habe:
Violet Evergarden (Serie, Specials und Film)
Die Serie spielt in einer Welt ähnlich dem viktorianischen Zeitalter. Ein großer Krieg zwischen zwei Ländern ist gerade zuende gegangen und der Heilungsprozess der Nation beginnt. Praktisch jeder hat Getötete oder Vermisste zu beklagen und es besteht großer bedarf an Kommunikation mit Freunden und Angehörigen. Da viele aber nicht schreiben können, gibt es die Services der „Automemory Dolls“, deren Aufgabe es ist die Gefühle ihrer Klienten in Briefform zu übertragen.
Violet Evergarden ist eine jugendliche Waise, welche während des Kriegs als Soldatin gedient hat und nun ihren Weg in die zivile Welt finden muss. Dabei muss sie nicht nur lernen in einer Welt zurecht zu kommen, die sie bisher nicht kannte, sondern sie versucht auch zu lernen, was Gefühle bedeuten. Und sie muss sich mit ihren eigenen Taten im Krieg konfrontieren.
Die Serie besteht aus einer Kurz-Serie, zwei Specials und einem erst vor einem Jahr erschienenen Film, welcher auf der Serie und den Specials aufbaut und das ganze zum Abschluss bringt. Kyoto Animations hat mit dieser Reihe einen wundervollen, wunderschönen und emotionalen Anime geschaffen, den ich jedem nur ans Herz legen kann.
Maid
Alex flieht mit ihrer Tochter Maddie vor häuslicher Gewalt und versucht nun ein neues Leben aufzubauen indem sie sich als Putzkraft über Wasser hält. Sie kämpft dabei mit dem Rechtssystem um das Sorgerecht, mit komplizierten Hilfsprogrammen, mit einer bipolaren Mutter und einem nachlässigen Vater, mit Geldsorgen und mit ihrem eigenen Trauma.
Es wäre für die Kurz-Serie einfach gewesen eine extrem düstere Stimmung aufzubauen, allerdings haben es die Macher geschafft trotz des ernsten Themas und den Rückschlägen immer einen hoffnungsvollen Unterton zu bewahren. Margaret Qualley hat als Alex ganze Arbeit geleistet.
Maniac
Die Kurz-Serie spielt stilistisch in einer Art „retro future“, also quasi so, wie man sich in den 80ern die Zukunft vorgestellt hat (z.B. futuristische Maschinen, aber diese sind krude mit Röhrenmonitoren, klobigen Knöpfen, blinkenden Lichtern, etc.). Annie und Owen nehmen an einer Medikamenten-Studie Teil, in der es darum geht mit Hilfe einer Kombination von Medikamenten und KI-gesteuerten, künstlich induzierten Träumen psychische Krankheiten zu heilen. Die Dinge laufen dabei nicht wie geplant.
Ich fand es erfrischend Jonah Hill in einer ernsten Rolle zu sehen, die er absolut großartig ausgefüllt hat.
American Vandal
Hierbei handelt es sich um eine Mockumentary, quasi eine witzige „Who dunnit“-Geschichte, die im Stile einer mehrteiligen Dokumentation erzählt wird.
In der ersten Staffel geht es um Dylan Maxwell, der von seiner High School geworfen wird, weil er angeblich die Autos der Lehrer mit Penissen besprüht hat. Es gibt allerdings Anzeichen dafür, dass er zu unrecht verdächtigt wurde und er das Opfer einer Verschwörung geworden ist. Seine Mitschüler versuchen dem mit ihrer Dokumentation auf den Grund zu gehen.
Fand ich sehr unterhaltsam und es gibt noch eine zweite Staffel, die sich mit einem neuen Fall beschäftigt.
Love, Death + Robots
Inzwischen kein Geheimtipp mehr, aber ich will es dennoch nicht unerwähnt lassen. ist eine Sammlung an animierten Kurzfilmen verschiedener Teams, die alle unterschiedliche Geschichten erzählen. Immer edgy, oft morbide, oft sexy und häufig eine Mischung aus diesen Eigenschaften. Wenn das für einen klickt, dann richtig. Wenn nicht, dann nicht.
Ich hätte auch noch mehr Empfehlungen, aber damit will ich es im Eingangspost erstmal belassen.
Bin gespannt, was von eurer Seite so kommt.