Wobei ich anmerken möchte, dass auch Wenn der Wind weht, nicht frei von Kitsch ist (zumindest nicht, was ich als Kitsch erachte).
Bspw. der Zeichentrickstil mit der „knuddeligen“ Darstellung der Protagonisten, dass zottelig naive Verhalten der Beiden, das idyllisch ländliche England, wo man zusammenfassend sagen könnte, die Produzenten haben (bewusst) einen der „unschuldigsten“ Szenarios auf dieser Welt gewählt (wenn man das toppen wollte, müsste dann schon das Waisenhaus mit den körperlich und geistig beeinträchtigten Kindern herhalten).
Das alles spricht den Film nicht seinen (wahrscheinlichen) Realismus ab bzw. sind dies alles Elemente, welche vollkommen bewusst gesetzt wurden, bspw. das diametrale Zusammenspiel vom „kindlichen“ Zeichentrickstil und des gezeigten Horrors, ebenso dass der Zeichentrickstil zusätzlich die Wahrnehmung des Ehepaars widerspiegeln möchte etc.
Und doch ist das alles auf seine Art kitschig und übertrieben klischeehaft, es verstärkt die Sicht auf das Gezeigte, ja, aber es ist alles sehr einfach und geradezu „billig“ auf den Effekt hin konstruiert, „Seht her, das arme, hilflose Rentnerehepaar, dem schreckliche Dinge passieren, das nach und nach versiecht, und niemand kommt zur Hilfe“, ähnlich wie in Funny Games, man kann nicht anders als Mitleid für die beiden zu empfinden, man wird förmlich dazu gezwungen (ich habe am Ende auch geweint).
Und dieses mit „billigen“ respektive einfachen Elementen zusammenkonstruierte, empfinde ich als Kitsch, intelligenter, evtl. auch mutiger Kitsch zwar (die Idee, solch ein Szenario in die „Endzeit“ zu setzen, muss einen erst einmal kommen und man muss willens sein, sie umzusetzen), aber nichtsdestotrotz Kitsch.
Ein Beitrag zum generellen Thread Thema ist mir noch gekommen:
There Will Come Soft Rains