Filme oder Geschichten, in denen die Welt wirklich endet

Wobei ich anmerken möchte, dass auch Wenn der Wind weht, nicht frei von Kitsch ist (zumindest nicht, was ich als Kitsch erachte).

Bspw. der Zeichentrickstil mit der „knuddeligen“ Darstellung der Protagonisten, dass zot­te­lig naive Verhalten der Beiden, das idyl­lisch ländliche England, wo man zusammenfassend sagen könnte, die Produzenten haben (bewusst) einen der „unschuldigsten“ Szenarios auf dieser Welt gewählt (wenn man das toppen wollte, müsste dann schon das Waisenhaus mit den körperlich und geistig beeinträchtigten Kindern herhalten).

Das alles spricht den Film nicht seinen (wahrscheinlichen) Realismus ab bzw. sind dies alles Elemente, welche vollkommen bewusst gesetzt wurden, bspw. das diametrale Zusammenspiel vom „kindlichen“ Zeichentrickstil und des gezeigten Horrors, ebenso dass der Zeichentrickstil zusätzlich die Wahrnehmung des Ehepaars widerspiegeln möchte etc.

Und doch ist das alles auf seine Art kitschig und übertrieben klischeehaft, es verstärkt die Sicht auf das Gezeigte, ja, aber es ist alles sehr einfach und geradezu „billig“ auf den Effekt hin konstruiert, „Seht her, das arme, hilflose Rentnerehepaar, dem schreckliche Dinge passieren, das nach und nach versiecht, und niemand kommt zur Hilfe“, ähnlich wie in Funny Games, man kann nicht anders als Mitleid für die beiden zu empfinden, man wird förmlich dazu gezwungen (ich habe am Ende auch geweint).

Und dieses mit „billigen“ respektive einfachen Elementen zusammenkonstruierte, empfinde ich als Kitsch, intelligenter, evtl. auch mutiger Kitsch zwar (die Idee, solch ein Szenario in die „Endzeit“ zu setzen, muss einen erst einmal kommen und man muss willens sein, sie umzusetzen), aber nichtsdestotrotz Kitsch.

Ein Beitrag zum generellen Thread Thema ist mir noch gekommen:

There Will Come Soft Rains

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So ein toller Gänsehaut-Song:

Der Twist im Song im Gegensatz zur Vorlage ist aber, dass die Welt am Ende nicht untergeht.

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Spontan fallen mir vor allem Zombiefilme wie Dawn of the Dead und 28 Days Later ein, in denen zumindest die Zivilisation zusammenbricht und der Großteil der Menschheit dahingerafft wurde, aber im Prinzip entsprechen die dann doch eher eine Postapokalypse mit ihren versprengten Menschengruppen, die weitermachen etc.?

Das alternative (oder kanonische?) Ende von Armee der Finsternis könnte vielleicht zählen, zumindest scheint die Welt da am Ende wirklich fertig zu sein

Das ist in Raymond Briggs’ Zeichenstil begründet. Der Film setzt einfach nur die gleichnamige Graphic Novel um.


In den 80ern gab es jede Menge Merchandising in den Schreibwarengeschäften zu seinem The Snowman-Buch (Auch verfilmt und ebenfalls sehr traurig).

Das sah vom Stil her genauso aus. Allerdings passt es natürlich perfekt zu der von Dir angesprochenen Naivität der Figuren. Im Prinzip ist dieser Film eine Satire, ähnlich wie Glühwürmchen - zwar auch, aber eben nicht so übertrieben - manipulativ. Glühwürmchen funktioniert bei mir einfach nicht.

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