Game&Watch (SFT 16)

Original Post: https://www.stayforever.de/2024/09/gamewatch-sft-16/

Nintendos „Tricotronics“

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Ein Nintendo „Tricotronics“ hat ich nie, aber das hier:

Treasure Island Q&Q (1984) ▷ Retro Handheld Games

Was habe ich da Zeit reinversenkt :crazy_face:

Es gibt sogar Emulatoren auf dem PC dafür.

Sehr schöne Folge, vielen Dank dafür!

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Und dies war meines, auch wenn die Verpackung anders aussah.
Macht heute nur noch mäßig viel Spaß. Erstaunlicherweise fand ich bei eBay aber ein sehr ähnliches Volleyball-Spiel eines anderen Herstellers, das sich eindeutig an diesem Spiel orientiert, aber die Figuren ein klein wenig anders zeichnet. Es wurden also nicht nur die Nintendo-Spiele kopiert. Warum auch immer man ausgerechnet eine so simple Sportspiel-Umsetzung klonen sollte.

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Wie einladend schön die Hintergrundgrafik ist! 4-Bit-Eskapismus.

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Ich: Oh, eine drei Stunden lange SFT-Folge, das wird sicherlich wieder schön ausführlich.

Henner: Um die Geschichte der Game&Watch-Spiele zu erzählen müssen wir in den 1630ern beginnen…

:exploding_head:

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Daran führte kein Weg vorbei - aber wir sind ja sehr schnell ins 19. Jahrhundert gesprungen :wink:

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Ich fand’s großartig! :smiley:

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Oh, auf diese Folge habe ich lange gewartet!

Ich muss in einer LCD-Spiel-Bubble aufgewachsen sein. Henner erzählt im Podcast ja, dass der Markt in Japan gesättigt war, als jedes Schulkind im Schnitt zwei davon hatte. Ich hatte mindestens zehn, davon aber nur vier Game & Watch. Mein erstes, gekauft 1986, war eines von vermutlich Epoch (die hatten zumindest baugleiche Gehäuse), jedoch für den deutschsprachigen Markt als „Fußball-Match“ rebranded:

(Ich hab leider kein einziges meiner damaligen LCD-Spiele behalten, die wurden alle verschenkt/weggeworfen; das Bild ist aus einer Online-Datenbank.)

Jedenfalls hatte jeder von uns mindestens vier oder fünf von den Dingern, manche auch deutlich mehr. Die von Nintendo kosteten 500 Schilling, wenn ich mich richtig erinnere, aber von anderen Herstellern (z.B. Casio) gab es sie schon ab 200. Wir haben die ständig untereinander verliehen oder getauscht, wodurch ich wahrscheinlich gut 100 unterschiedliche mal in der Hand hatte. Und bei uns waren die auch bis ca. 1991 hoch gefragt und man nahm meistens eines oder zwei mit, wenn man aus dem Haus ging. Erst der Game Boy hat dann dazu geführt, dass das spürbar weniger wurde.

Grafisch empfand ich den Game Boy übrigens als Rückschritt, weil da plötzlich alles pixelig war. Die LCD-Spiele hatten ja hochauflösende gedruckte Hintergründe und ebenso gedruckte „Sprites“. Erst seit 4K-Auflösungen haben wir eine ähnliche Bildschärfe bei heutigen Spielen. :slightly_smiling_face: Ich kann mich erinnern, dass wir damals am Schulhof diskutiert haben, ob es irgendwann in der Zukunft ein Gerät wie den Game Boy oder das NES geben würde, welches grafisch dieselbe Qualität (im Sinne von Bildschärfe) wie LCD-Spiele haben würde. Ich glaube, wir kamen am Ende zum Schluss, dass wir das vielleicht noch erleben würden, aber da wären wir sicher schon erwachsen. Womit wir ja recht behalten sollten …

Das von euch besprochene Super Mario Bros.-Game & Watch war übrigens mein erstes Mario-Spiel, noch vor Super Mario Land. Mir hat es gut gefallen, auch Donkey Kong Jr. fand ich sehr gut. Meine Favoriten waren allerdings das von euch erwähnte Oil Panic (super Balance zwischen simplem Spielprinzip und Herausforderung) und das legendäre Gold Cliff:


Das hatte eine Levelstruktur und alle paar Levels sogar einen simplen Bossfight.

Das enttäuschendste Game & Watch hingegen war für mich Bomb Sweeper, wo der obere Bildschirm (wie von euch eh erwähnt) nur kosmetisch genutzt wird.

Noch eine Anmerkung zu den vielen Klonen mit gleichem Spielprinzip, aber anderen Grafiken: Ich vermute, dass viele Firmen einfach Kopien des Chips mit demselben ROM hergenommen haben (entweder reverse engineered oder halt beim Hersteller Sharp bestellt, oder vielleicht gab es auch Nachbauten der Sharp-Chips mit kopierten ROMs?), dann aber die Hintergrundfolie und die Sprites selbst designt haben, die konnte man schließlich weniger gut direkt kopieren, weil sie ja nicht digital sind. Dem Chip ist hingegen egal, wie Segment 47 aussieht, er schaltet es einfach gemäß seiner Programmierung ein oder aus.

Abschließend möchte ich sagen, dass diese Spiele etwas sehr Haptisches, „Handfestes“ an sich hatten, weil ähnlich wie bei einem Arcade-Automaten Hardware und Software eine Einheit gebildet haben. Die Steuerelemente, die Aufdrucke etc. waren ja genau an dieses eine Spiel angepasst. Der Game Boy mit seinen Modulen war da schon austauschbarer und beliebiger, und heutzutage, wo man Spiele nur noch digital herunterlädt und auf nahezu beliebigen Endgeräten spielt, ist diese haptische Erfahrung ganz verschwunden. Die heutige Art des Spielekonsums hat unbestritten viele Vorteile und macht vieles einfacher, aber ich möchte die damalige Erfahrung nicht missen und bin froh, dabeigewesen zu sein – und die LCD-Spiele waren für mich eben der Einstieg ins Spielen und jahrelang die einzigen „eigenen“ Computerspiele, denn sonst gabs mangels Spielkonsole nur die Arcade.

P.S.: Henner erwähnt, dass LCD-Spiele in Frankreich besonders erfolgreich waren. Mir kommt gerade der Gedanke, dass vielleicht Österreich auch ein besonders LCD-Spiel-affiner Markt war (die Dinger waren wirklich überall zu haben, jeder größere Supermarkt, jedes Foto- und TV-Geschäft, jedes Spielwarengeschäft hatte welche). Das würde meine anekdotische Beobachtung erklären, dass diese Spiele in Deutschland weniger bekannt/verbreitet gewesen zu sein scheinen als bei uns. Vielleicht hatten dort auch einfach mehr Leute einen Homecomputer oder eine Spielkonsole – ich kannte bis 1990 niemanden, der einen spielefähigen Homecomputer hatte, und mein erster Kontakt mit einer Spielkonsole war der Game Boy.

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Ich hatte ein Game & Watch, in dem man mit einem Ruderboot heruntersegelnde Fallschirmspringer aufsammeln musste, bevor sie ins Wasser fielen und jämmerlich ertranken. Fragt mich nicht, wie das Spiel hieß. Jedenfalls habe ich sehr warme Erinnerungen daran. :smiling_face:

Klingt nach Parachute. Oder einem Klon. :see_no_evil:

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Aber kann dieses Spiel auch Lachen wie der Fujiyama?

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Wer das ultimativ originalgetreue Spielerlebnis auch ohne originale Hardware haben will: Es gibt sogar Game & Watch Cores für FPGA.

Hallo ihr Lieben! Manche kennen mich vielleicht noch von meinem KC-85-inspirieren Spiel Aufgeblähte Drossel. Und lustigerweise habe ich vor ein paar Jahren für einen Game Jam auch ein Game & Watch-inspiriertes Spiel gemacht. :sweat_smile:

Leider bekomme ich auf die Schnelle keine im Browser spielbare Version raus, aber vielleicht ist es für SpielerInnen mit Windows vielleicht ein paar unterhaltsame Minuten:

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Sehr schöne Folge!
Aus irgendeinem Grund war mein Hirn der Meinung, es wäre eine „bits“ Folge und was soll man auch groß über diese ollen LCD Dinger erzählen… Nachdem ich in der Hängematte platz genommen hatte, und mein podcatcher wieder erschreckend lange zum buffern brauchte, wurde mir mein absurder Irrtum bewusst. :smiley:
Ich kannte die Game & Watch, vor allem die Klone, nur von SchulkameradInnen. Damals hatte ich kein Geld für diesen Luxus und meine Eltern beharrten drauf, dass das Telespiel zu hause (Pong, evtl. auch schon der Atari 2600) genügen müsse. Also konnte ich immer nur träumend vor der abgeschlossenen Glasvitrine im Spielwarenladen in der hintersten Ecke stehen. Als ich dann endlich genug für solch Luxus gespart hatte, wurde es dann schon ein Gameboy.
Umso interessanter fand ich nun die Geschichte der Game and Watch zu hören. :smiling_face_with_three_hearts:

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HAHAHAHAHA, ja, ich dachte auch erst, es wäre eine Bits folge (und war ganz überrascht das die im offenen Feed war, aber was solls, vielleicht beginnt Weihnachten etwas früher dieses Jahr ^^), und als ich dann schauen wie lang die dauert, sind mir die Augen raus gefallen. :smiley:

Same here :smile: hab mich gleich tierisch gefreut, als ich da 3h gesehen habe (und dann kommt noch eine Trivia-Folge, geilo).

Ich habe auch noch einige Erinnerungen an LCD-Spiele. Die gab es hier und da schon, während die Konsolen und Heimcomputer auch einmarschierten. Wer jetzt keinen Atari oder C64 oder NES hatte, dessen Eltern besorgten dann wenigstens mal so ein Teil.
Ich war mit ersterem gesegnet, da brauchte es dann kein LCD-Spiel mehr :unamused: aber bei einem Freund fiel mir zuerst dieses in die Hände:

Konami fand bei euch keine Erwähnung, oder? Egal, ich glaube, das Spiel an sich war nix, aber ey Turtles! :sweat_smile: und das Gehäuse war der knaller

Frühe 90er auf Klassenfahrten wurden im Bus gern diese hier rumgereicht:

Das ist schon ziemlich reduziert, gerade vom Bildschirm her, aber naja.

Niemand in meiner Bubble hatte eines, aber natürlich hatten wir alle auch von Nintendos Game&Watch gehört. Da waren wir aber alle schon auf dem Gameboy unterwegs, und überhaupt hätte ich (wir) schwören können, da gabs doch nur so 3, 4 verschiedene und die sind ja recht belanglos.

Da habt ihr mich mal wieder eines besseren belehrt! Ich hatte vor einiger Zeit schon mitbekommen, dass mehr hinter der Geschichte steckt, aber hätte mir nicht erträumt, dass man da derart weit ausholen kann.

Inzwischen kann ich zumindest behaupten, ich habe es nachgeholt. Denn dieses hier MUSSTE ich haben:

Natürlich hat das deutlich mehr Annehmlichkeiten und 3 tolle Zeldaspiele drin statt eines LCD Spiels, aber wenn ich es in die Hand nehme, spüre ich die Haptik der 80er und kann mir vorstellen, wie toll es damals war, so ein Ding sein eigen zu nennen.

Tolle Folge, vielen Dank dafür!

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Was für ein spannender Podcast! Herzlichen Dank an Euch beide!
Gleich mal sentimental ans Regal gegangen und die alten Schätze wieder in die Hand genommen. Alles noch eigene Systeme aus den frühen 1980ern, gehen auch noch. Gleich mal wieder schauen, was an Highscore geht :smiley:

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Dann schliesse ich mich mal an und präsentiere mein, leider defektes, Schmuckstück. Gekauft damals vermutlich bei Quelle.

Ich kann mich dran erinnern dass die bei uns auf der Schule ziemlich beliebt waren, aber nur für recht kurze Zeit. Natürlich gab es auch das reiche Nachbarskind, das mehrere davon hatte. Ich erinnere mich da aber nur an ein Lucky Luke Spiel wo man Feuer löschen musste, das hatte aber auch schon ein doppeltes Display.

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Meine Mutter und ich haben in den frühen 90ern viel Tetris auf dem „Boy Friend“ gespielt. Ein offensichtlicher Game Boy-Klon mit fest verdrahtetem Tetris drauf, halt viel günstiger als ein echter Game Boy. Hat leider nach vielen Jahren intensivem Bespielens irgendwann den Geist aufgegeben. Der hat übrigens mehrere AA-Batterien genommen und den konnte man auch ausschalten. Man konnte auch seine Initialen in eine Highscore eintragen, aber ich glaube einen Batteriewechsel hat die nicht überlebt.

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Ein simples LC-Display ohne Beleuchtung und gleich mehrere AA-Batterien!? Wow. Gemessen am Verbrauch eines Game&Watch dürfte dieses Tetris etwa 10 Jahre lang ohne Batterietausch durchhalten. Es sei denn, es hat einen seeehr lauten Lautsprecher.

Ich schätze hier übrigens die klar beschriftete Taste für den Sound. Die hatten die Game&Watch nicht und auch bei meinem Volleyball musste man die Anleitung besitzen, um zu erfahren, dass man dafür „Rechts + Start“ drücken musste (oder so was Kryptisches).

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