Geheimtipps: Geniale Spiele, die keiner kennt

Habt Ihr Geheimtipps?

Hier sind ein paar meiner Amiga Geheimtipps:

  • Extase: Man muss Elektronen in das Gehirn einer Roboterfrau geleiten. Die Musik von Stephane Picq (RIP) ist interaktiv. Sie wird vom Spieler durch Aktionen aktiv mitgestaltet und klingt, wie von einem anderen Planeten. Im „Vision“ Level wird zum Beispiel das Klicken einer Kamera in die Musik mit eingebaut.

  • SpaceTaxi 3: Man muss sein Taxi gegen die Gravitation steuern und Passagiere zu ihren Plattformen befördern. Der Clou ist, das man dieses Spiel zu dritt oder viert im Team spielen kann. Das ist Couch Coop in Perfektion, weil man viel kommunizieren muss. „Nimm Du den auf Plattform 4, ich brauche Benzin, geh’ da weg“. Wegen Multiplayer ist es mMn besser als das C64 Original.

  • Achtung Die Kurve: Ein Tron Lightcycles Spiel für bis zu sechs Spieler gleichzeitig, wo man runde Kurven statt 90 Grad Ecken erzeugt.

  • Knock Out 2: Ein Autoscooter Wettkampf, wo alle Spieler versuchen, sich gegenseitig von einer schrumpfenden Plattform zu stossen. Je mehr Spieler, desto mehr Spass.

  • Vital Light: Ein Clone von Quarth mit tollem Zweispielerteammodus und atemberaubender Pixelgrafik, die an die Bitmap Brothers erinnert.

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Ich weiß nicht, ob es noch als Geheimtipp gilt, aber:

Noita ist eines der besten, wenn nicht das Beste Indie Game der letzten ~10 Jahre und beinahe einzigartig. Man spielt eine Hexe (Finnisch: Noita), die in einen Dungeon herabsteigt, dabei Gegner tötet, Gold einsammelt und das wichtigste: Zauberstäbe mit neuen Zaubern findet. Im Tempel zwischen den Levels können die Zauberstäbe konfiguriert werden, indem man neue Zauber einsetzt, die Reihenfolge vertauscht usw.

Im Tempel kann man außerdem mit dem gewonnenen Gold neue Sprüche oder Stäbe kaufen, sowie for free einen von einer riesigen Anzahl an Perks aussuchen.

Die schier unendlichen Kombinationsmöglichkeiten der Sprüche bringen extrem viel Spaß mit sich. Und Gefahr. Noita ist ein Rogue-Like mit minimaler Progression zwischen den Runs (hauptsächlich unlock neuer Sprüche). Man wird oft sterben, man wird sich oft umbringen, aber es macht einen riesen Spaß.

Meine persönliche Empfehlung ist, das Spiel erst mal ein paar Stunden einfach alleine zu spielen, nichts nachzulesen und dann irgendwann in das umfangreiche wiki zu gucken, um nachzugucken was man da eigentlich gerade so angestellt hat. Und eventuell was man alles verpasst hat, denn der ganz naive Noita Run, bis zum Boss und „Ende“ verpasst einen großen Teil der Spielwelt.

Die Entwickler haben ihre eigene Engine geschrieben, weil sie jeden Pixel simulieren wollten. Wenn man schon mal 2D Sandsimulationen gesehen hat kann man sich grob vorstellen wie das so läuft.

PS: Und falls sich jemand gut mit Kryptographie auskennt, geht doch mal ins Noita Discord zu den Augen Puzzle Channels: #silmä-cryptography und #silmä-novel :wink:

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Bin mir immer nicht so sicher, wie bekannt es damals vielleicht war. Aber ich würde sagen, es ist mittlerweile in Vergessenheit geraten: Crime Fighter

Eine Verbrecherkarriere starten, mit allerlei kriminellen Aktionen langsam die Bekanntheit steigern und dabei immer auf der Hut vor der Polizei sein.

War ein deutsches Shareware-Spiel.

Der Autor/Entwickler hat’s mittlerweile auf Android portiert:

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Zur Ergänzung! :slight_smile:

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schönes Threadthema, da könnte ich gefühlt stundenlang Spiele aufzählen :blush:

… aus Zeitgründen allerdings erstmal nur eines - vielleicht gar nicht so sehr unbekannt, aber so toll:

NetStorm (1997), ein wirklich interessanter Mix aus RTS, Tower Defense und Tetris, und gepaart mit einer Ästhetik die ich zeitlos super finde.

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Achtung die Kurve war damals auf einem Rechner in meiner Schule, das haben wir hunderte Stunden lang gezockt :joy:

Irgendwann hatte dann jemand das erste Nokia Handy mit Snake und wir waren entsetzt was für eine schlechte Kopie das war…

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Richtig gutes Thema! :+1:t6:

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Noita ist richtig gut. Auch wenn ich bisher nichtmal ansatzweise an dem Punkt angekommen bin, wo ich es durchspielen könnte. Aber das Erkunden und Erfahren ist wirklich grandios.

Du hast vergessen zu erwähnen, dass jeder Pixel, jede Kiste und alles was sich bewegt explodiert oder sonstwie versucht dich umzubringen! :smiley:

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Wir hatten auffem Discord schon ein oder zweimal drüber gesprochen, aber Golden Gate Killer (auch bekannt als SFPD Homicide / Case File: The Body in the Bay) von 1996 ist so ein Hidden Gem.

Deutsche Texte und Sprachausgabe.

Das Genre ist nicht so ganz eindeutig. Es ist kein Point and Click Adventure, aber schon quasi ein Adventure. Man sieht das Geschenen aus der Ich-Perspektive in Form von Fotos und Videos.

Im eigenen Büro kann man sich unter anderem vom Kollegen ein paar Tips geben lassen.

Man schlüpft in die Rolle des neuen Inspektors bei der Mordkommission, und hat nun zwei Wochen Zeit, den ersten Fall zu lösen: an den Docks wurde eine Leiche angeschwemmt. Man spricht mit Zeugen, schaut sich Beweisstücke an, schickt die Interessanten ins Labor, und macht sich dabei zu all dem (automatisiert) Notizen, anhand derer man neuen Gesprächsstoff für Zeugen kriegt, sowie neue Orte die man bereisen kann. Die Wohnung des Opfers, den Arbeitsplatz, die Lieblingsbar, und so weiter.

Der Anfang: eine unbekannte Leiche an Pier 91.

Die Gesprächspartner sind verteilt auf verschiedne Orte in San Francisco, aber nicht jederzeit anzutreffen. Manchmal zieht man unverichteter Dinge ab, und muss es später nochmal probieren.

Die Uhr tickt nicht in Echtzeit, aber jede Aktion kostet ein paar Minuten - und abends muss man natürlich schlafen. Das ganze wird zusätzlich erschwert durch die immer größeren Zeiträume, die etwa das Labor braucht, um einen Gegenstand zu untersuchen. Oder Zeugengespräche, die ins Nichts oder auf falsche Fährten führen. Im Endeffekt muss man öfter einen Spielstand laden oder ganz von vorn beginnen - und sich besser auch IRL Notizen machen, um gezielter voranzukommen.

Gespräche finden statt in Form von Videos, dessen interessante Inhalte automatisch notiert werden. Nach den gemachten Stichpunkten kann man dann den aktuellen sowie andere Gesprächspartner fragen - auch mehrfach.

Auf der Karte werden die Orte markiert, von denen man erfahren hat. Die Fotos dort sind zumindest größtenteils von realen Straßen und Gebäuden in San Francisco, auch wenn diese sich eigentlich woanders auf der Karte befinden.

So nach und nach erfährt man also immer mehr über das Opfer, dessen Verwandte, Arbeitskollegen, Freunde - und Feinde. Und wie der Mord wohl ablief.
Wenn man für sich den/die Täter:innen ausgemacht hat, gilt es allerdings noch, unwiderlegbar zu beweisen, wer es denn war, denn sonst führt die Anklage zu einem Verfahren, das mit einem Freispruch endet.

Zu den Schwächen des Spiels gehört primär die Technik: es basiert auf Macromedia Director, was so ne Art Macromedia Flash für CD-ROMs war. Man muss die Farbtiefe zum spielen vorab auf 8 Bit (256 Farben) stellen. Und es stürzt manchmal ab - daher öfter mal speichern.
Ansonsten bin ich unentschlossen bezüglich des Zeitdrucks. Einerseits forciert es sich auf den Fortschritt des Falls zu konzentrieren. Andererseits hat man durch das gelegentliche Neuladen das Problem, dass man Zeuge X nach Aussage Y von Zeuge Z fragen will, aber in diesem Savegame noch gar nicht mit Zeuge Z gesprochen hat.
Das alles trübt den Spielspaß aber nur wenig.

(Screenshots/Cover von Uwes Adventureseite und Mobygames).

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Ein sehr schöner, aber auch widersprüchlicher Thread. Ich grübel noch vor mich her… :thinking:

Ein geniales Spiel, dass keiner kennt? Gibt es so etwas wirklich? Warum sollte man geniale Spiele nicht kennen? :nerd_face:

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Schade, dass es das Spiel noch nicht bei GOG gibt. :confused:

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Das passiert relativ oft.

Ein Grund könnte zum Beispiel sein, dass ein Spiel damals von der Spielepresse komplett ignoriert wurde, wie zum Beispiel viele Amiga Shareware und PD Spiele.

Vielleicht kam ein Spiel so spät für eine Plattform heraus, als sich schon keiner mehr für die Plattform interessiert hat.

Vielleicht kam ein Spiel nur in Japan heraus.

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Vielen Dank für Deine Hinweise. :smiling_face::+1:t2:

Gravity Force
https://www.lemonamiga.com/games/details.php?id=1196

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Golden Gate Killer fand ich damals sehr spannend, war meiner Erinnerung nach aber dezent damit überfordert. Hätte Lust, das heute mal zu spielen, wenn das mit der Version (für Windows 3.1, glaube ich) ohne große Umstände möglich ist.

Mein Geheimtipp zum Thema, auch schon in einem anderen Thread kurz erwähnt: Type Help, " A puzzle-mystery game inspired by Return of the Obra Dinn, Her Story, Unheard and The Roottrees are Dead."

Ein klarer Kandidat zum Spiel des Jahres für mich.

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Das war super. " Graffiti Force". Habe ich damals immer bei meinem Amigaschulfreund im Zweispielermodus gespielt. Gute Zeiten :slight_smile:

:raising_hand_man: Hier, ich!

Wir haben das damals bis zum Abwinken gespielt. Als mir das ein Kumpel zugespielt hatte, dachte ich aber nach ein paar Runden … sag mal, das kenn ich doch :slight_smile:

Das hatte ich nämlich schon mit meinem Bruder in den 80er wie blöde gezockt. Kennt heute auch kein Schwein, außer:

Die Jungs haben mir eine riesige Freude mit ihrer Folge gemacht!

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Ich hab das unter VMware mit Windows 95 gespielt. Die CDs hab ich mir nach ISO gerippt; da braucht es also nichts besonderes. Sollte genauso laufen unter einem Windows 95 in DOSBox-X oder so. Oder auf Blech. :​-​D

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Win 3.11 hab ich mal in einer Dosbox zum Laufen gebracht, nachdem Henner und Gunnar das thematisiert haben. War alles ohne große Schwierigkeiten, bis auf Office hab ich alles zum Laufen gebracht. Man kann die CD images dann als virtuelle Laufwerke in Dosbox einbinden und davon Installationen starten. Nur der Medienwechsel gestaltete sich da etwas schwierig…oder ich war einfach zu blöd.

Für Win95 würde ich aber vermutlich auch eine VM erstellen. Oder wie Du sagst „Blech“ verwenden. Was ist die höchste Hardware auf der 95 noch läuft? :grin:

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The Long Journey Home

Es ist zwar erst 8 Jahre alt, aber in seiner Kompaktheit hat es schon einen Retro-Charakter.

Hier gibt es eigentlich keinen unnötigen Schnickschnack.
Das Spielprinzip ist klar und verständlich.

Bei einem Testflug wird das neue Raumschiff der Menschheit in die Weiten des Alls geschleudert.
Nun gilt es den Weg nach Hause zu finden.

Wir springen auf dem Weg in unterschiedliche Sternensysteme, die in mehrere Cluster eingeteilt sind.
Verschiedene Gefahren (Aliens, Strahlung, Gravitation, Temperatur) wollen bewältigt werden.
Zwischendurch müssen Ressourcen aufgesammelt werden und das im Rahmen von Planetenoberflächen-Erkundungen. Hier wirken sich Temperatur, Windstärke und Gravitation auf das Landungsschiff aus.

Dazu gibt es teils wunderschöne Grafiken.

Ein wirklich schönes und entspanntes Spiel.





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