Geht das nur mir so oder nimmt die Lust aufs Zocken ab?

Ich bin jetzt um die 40 Jahre alt, sitze in meinem Bürojob am PC und male mir jeden Tag aus, jetzt zu hause am PC würdet ich gerne was spielen.
Komme ich dann zu hause an, müde von der Arbeit kann ich mich nicht aufraffen und surfe herum oder schaue eine/en Serie/Film.

Früher war das aufraffen einfacher und die Freude größer…liegt das am Alter? Oder geht es nur mir so?

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Da sprichst du mir aus der Seele. Vor 10 Jahren noch hatte ich richtig Spaß daran, inzwischen mit meinen Kids zu zocken, und die hatten in mir immerhin einen ernstzunehmenden Gegner.
Seither hat die Lust aber tatsächlich rapide abgenommen, ich kann mich kaum noch aufraffen, etwas zu spielen. Ausnahme war zuletzt ein paar Adventures, die ich auf Scumm auf dem Smartphone nachgezockt habe - jetzt wo Return of Monkey Island angekündigt ist.
Aber es ist wirklich schwierig geworden, sich zu motivieren. Ist es der Job, der Alltag, das Alter?
Ich schwelge, auch dank StayForever, immer wieder gern in Erinnerungen, aber das war es dann meist schon.

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Ich habe das Problem mit dem Aufraffen auch und muss zu allerlei Psychotricks greifen, um nicht nach dem Booten des PCs in einer Browserlethargie zu versinken (Links aus der Taskleiste entfernen, GOG/Steam ins Autostart…). Wenn mich ein Spiel mal richtig am Haken hat ist alles wie früher (vielleicht bin ich sogar etwas manischer geworden), aber bis dahin, tja… Ich falle nach dem Abspann eines großen Spiels immer wieder in das selbe Loch.

Für mich ist das überangebot an Möglichkeiten Gift. Deswegen habe ich immer nur 2-3 Spiele installiert. Die steam wishlist gelöscht und auch überall sonst aufs wesentliche reduziert. Seit dem freu ich mich wieder aufs zocken

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Deswegen bin ich ganz froh, dass ich mittlerweile in der Freizeit an der Konsole spiele. Das ist für mich dann einfach ein anderes Gefühl als wieder den PC oder das Notebook anzuwerfen wie den ganzen Tag auf der Arbeit. Auf der Couch ist es dann einfach entspannter und gemütlicher. Trotzdem spiele ich natürlich auch weniger als früher, Familie und zwei Kinder erfordern halt Tribut.

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Ich spiele schon noch gern, auch wenn umfangreiche aktuelle Titel nicht auf meiner Favoritenliste stehen. Mir macht es mehr Spaß alte Spiele nachzuholen, die ich damals verpasst habe (wir hatten ja nichts).

Ab und an reisst es mich aber dann doch und ich bestelle mir völlig hirnlos ausufernde Rollenspiele, weil ich in schwachen Momenten denke, ich würde schon Zeit finden.
Daher liegt neben mir jetzt das neue Xenoblade. Teil 1 und 2 habe ich geliebt, allerdings auch echt viel Zeit investiert.

Da ist der Wunsch oft stärker als die Vernunft.
Aber hey…es ist ne schöne Packung, das ist doch auch was :sweat_smile:

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Ich spiele noch gerne und auch relativ viel. Allerdings verschwende ich viel Zeit damit, mich zu entscheiden, in was ich die wenigen Stunden abends lieber investieren will. Welches der vielen Spiele soll es heute sein? Action? Sinnloses gegrinde in online Multiplayer-Titel, oder doch lieber was entspanntes?
Oder doch das Buch zu ende lesen? Hey, die Gitarre haste auch schon 2 Tage nicht mehr angefasst…

Ich glaube, das Problem ist eher die Reizüberflutung und das Überangebot.

Nein, das Problem hab ich nicht. Im Gegenteil, ich hab bei meinen eigenen Eltern gesehen, was passiert, wenn man seine Hobbies nach und nach auf Grund irgendwelcher Verpflichtungen nicht mehr wahrnimmt und vor dem TV endet. Trotz zweier Kinder spiele ich fast mehr als zuvor. Klar, die Zeit muss irgendwo herkommen… Daher knappse ich die bei der Arbeit ab. Das ist der Bereich, der mich am wenigsten interessiert.

Vor zwei Jahren hab ich noch mit Aktien angefangen. Erst mit ETFs, mittlerweile bei Konstruktionen wo ich vorher prüfen muss, ob ein Verlust mich Haus und Hof kosten könnte. :smile: Passt thematisch allerdings ziemlich gut zum Spieltrieb. Das ganze abgerundet mit viel Sport und so läuft das eigentlich ziemlich gut.

Hilft natürlich, dass mich andere Zeit- und Geldfresser wie Urlaubsreisen überhaupt nicht interessiert.

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ich hab dasselbe Problem. Ich informier mich zwar immer noch täglich über Spiele, die Industrie etc, bringe es aber kaum mehr fertig mich länger als 30min mit einem Spiel zu beschäftigen. Wie du auch schon angedeutet hast, setze ich mich nach einem harten Arbeitstag lieber auf die Couch und surfe auf dem Tablet

Ich habe auch am mir bemerkt, dann habe ich ein Spiel das mich richtig fesselt, ich spiele es durch und falle regelrecht in ein Loch und brauche unheimlich lange etwas neues zu finden…

Ich will da mal ein paar mehr Ansätze nennen, die sich insbesondere bei mir zeigen.

  1. Zwillinge (1,5 Jahre)
  2. Frau mit wenig Interesse an digitalen Spielen
  3. Freundeskreis hat sich verändert und ist wenig (digital) spielaffin.
  4. Habe einen Beruf, der mir Spaß macht, aber auch wenig Zeit übrig lässt.
  5. Gleicher Effekt wie bei den Blockbustern im Kino, die AAA Spiele öden mich an. Kaum spielerische Innovation, und ich habe mich nie für besonders gute Grafik interessiert. Bei den Indie-Titeln ist es aber schwer die Perlen zu finden.
  6. Ich bin gerne kreativ, und auch wenn bereits ein Computerspiel mehr Interaktion bietet als ein Film, kann mir nichts mehr Freude bereiten als selber etwas zu basteln/programmieren.

Zusammengefasst:

  • Mein Leben und die Prioritäten haben sich verändert
  • Fehlende Innovationsfähigkeit des Marktes
  • Die größere Herausforderung/Erfüllung ist mittlerweile durch anderes als Spiele gegeben.
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Die generelle Lust geht nicht weg… ich habe immer noch Freude daran Spiele zu erleben. Was nur noch selten passiert ist dieses gebannte und zu 100% konzentrierte Spielen bei dem man alles andere vergisst. Der „oh schon so spät“ Moment. Früher hatte das gefühlt fast jedes Spiel - heute sind die Momente rar.

Man wird auch einfach erfahrener. Vieles hat man schon gesehen, anderes war in anderer Form schon mal da… Dazu kommt, dass man selbst aus der Kernzielgruppe raus ist. Meine Nichte wird demnächst 10 und hat vor Kurzem mit Pokémon und Animal Crossing angefangen. Wenn die an der Switch sitzt, lese ich da diese Gebanntheit heraus, die ich früher auch hatte… allerdings ohne die ganze Schmerzen, die insbesondere frühe PCs und Heimcomputer so mit sich gebracht haben.

Früher war die Entwicklung schnelllebiger. Wir quälen und jetzt gefühlte 15 Jahre mit der Ubisoft-Formel herum während in den 90’ern technische und spielerische Fortschritte nur so aneinandergereiht wurden. Damit will ich nicht mal sagen, dass neue Spieler schlechter sind… es gibt einfach nur noch wenig, dass mich in meiner Imagination packt und wo ich es wirklich schaffe, ein Spielprinzip mechanisch, bis zum Ende, mit Spaß zu verfolgen.

Der ganze Erwachsenenkram (Frau, Arbeit, Kinder) tut sein Restliches dazu.

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Und die Familie will nicht mal in den Urlaub? :grin:

Bei mir ist es auch umgekehrt. Ich spiele immer noch gerne und viel mehr als früher. So richtig hat es mich wieder ca. 2012 gepackt, als ich eine PSP gekauft und gehackt hatte, so dass Emulatoren drauf liefen. Dadurch konnte ich alte Spiele bequem vor dem Einschlafen im Bett spielen, statt ein Buch zu lesen. Besonders cool an der PSP ist, dass sie dank integrierter PS1 Hardware PS1 Spiele nativ (ohne Emulation) abspielen kann. Dadurch konnte ich endlich mal die Crash Bandicoot Reihe durchzocken.

Später kamen noch eine gehackte Vita und Switch dazu. Es hat mit dem Handheldzocken nachts im Bett nicht mehr aufgehört. Seit ca. zwei Jahren spiele ich auch wieder öfter am Schreibtisch, mit dem MiSTer FPGA oder gedockter Switch und Steamdeck. Das mache ich meistens Samstag und Sonntag morgens, wenn sonst kein Stress ist.

Ich zwinge mich inzwischen, die Spiele mal etwas ernsthafter zu spielen, statt immer nur kurz anzutesten und zum nächsten Spiel zu wechseln, wie es früher dank Raubkopien auf dem C64, CPC und Amiga bei mir war. Dadurch sehe ich nun auch mal die späteren Level und nicht immer nur den Anfang. Das macht ziemlich viel Laune.

Durch das ernsthaftere Spielen spiele ich jetzt auch endlich mal Sachen durch. Ich habe eine Liste meiner durchgezockten Spiele gemacht, weil ich es sonst vergessen würde: Games Completed - Pastebin.com

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Die eigentliche Lust am spielen hat bei mir nicht abgenommen. Mein Kaufverhalten ist immer noch absurd-gierig, und völlig konträr zu dem, was ich an Zeit für diese „Neuzugänge“ aufbringen könnte (diesen Monat an die 30 Spiele für die Nintendo Switch digital eingetütet - waren alle im Sale, ich hab dafür keine 50 Euro ausgegeben :exploding_head:). Ich hab auch immer noch lange Zock-Sessions, wenn alle Verpflichtungen getan sind und…ja, ich genieße dann einfach diesen Moment des abschaltens (nicht ohne meinen Cappuccino, hömma).
Hab sogar immer noch diese „Vorfreude“, wenn ich weiß, dass ich heute Abend mal ne ordentliche Runde zocken kann. Und da dieses eine Spiel auf mich wartet, dass mir momentan so extrem Bock macht.

Aber: ich merke, dass mich Spiele immer weniger so richtig packen. Die haben’s im Lauf der letzten Jahrzehnte immer schwieriger, mich für sich einzunehmen. Sie werden schneller mal abgebrochen, deinstalliert, oder bekommen ein „Fuck you“ von mir entgegen geschmettert :smile:. Weil man soviel kennt, erkennt man auch sofort Designschwächen im Spiel, geht unbewusst in einen Analysemodus; man verzeiht dem Spiel viel weniger heutzutage. Während man früher eben Schulterzuckend eine ungemütliche Steuerung in „Metal Gear Solid“ in Kauf genommen und sich reingearbeitet hat, rege ich mich heutzutage nur noch darüber auf. Ich verzeihe kaum noch, was Spiele angeht.

Als Folge dessen begegnen mir also weit weniger Spiele, die einen „perfekten flow“ entwickeln, mich in ihre Welt saugen und „süchtig machen“.

Aber ganz verschwunden ist dieses Gefühl - das ja jeder von uns kennt - zum Glück noch nicht. Meistens sind es Strategie- und Rollenspiele: die haben’s defintiv leichter, das bei mir noch auszulösen. Ich würde auch mit dem „zocken“ sofort aufhören, sollte ich merken, dass mich Spiele nicht mehr in dieser Form packen können. Denn „ganz nett“ ist eben doch nur der kleine Bruder von „Scheiße“. Und „ganz nett“ akzeptiere ich nur dann, wenn ich belanglos vorm TV hänge (oder so). :crazy_face:

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Doch klar, aber wir fahren halt zur Ost-/Nordsee, Harz und Co auf Bauernhöfe und nicht mit zwei kleinen Kindern nach Dubai (wie ein Kollege). Die Kinder haben auch da mega Spaß und der finanzielle und zeitliche Aufwand ist deutlich überschaubarer.

Mir ist übrigens noch was eingefallen, als ich die weiteren Kommentare gelesen habe. Für AAA Spiele gilt das bei mir auch nicht mehr, den Hype den man damals hatte hab ich defintiv nicht mehr. Aber es gibt genug kleinere Titel, die mich immer nach wie früher begeistern.

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Also wie bei uns, nur fahren wir immer nach Bayern beziehungsweise in die Berge. Obwohl Urlaub in Italien oder Spanien auch mal drin ist, nächstes Jahr eventuell auch Kroatien. Aber das ist ja auch nicht dann direkt Dubai. Mein ehemaliger Chef fliegt immer nach Florida, da kostet ihn sein Sommerurlaub so um die 20.000 € insgesamt.

Ja genau, das gibt mir halt nichts. Jedenfalls nicht in dem Maße, dass ich ein Auto pro Jahr für Reisen ausgebe. Bei den lokalen Reisen ist die Switch und der Gaming Laptop immer dabei, um Abends noch mal entspannt 1-2h zu zocken. Das ist für mich dann ein schöner Urlaub und so schlägt sich auch mein Bogen zum Thread.

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Lust? Nein, die ist noch da. Aber Zeit? Keine Chance :smiley:

Seit etwa 2 oder 3 Jahren habe ich mir pro Woche exakt 2 Stunden fürs Zocken frei geschaufelt. Jeden Sonntag Abend. Wenn nicht gerade ne Familienfeier ist oder so. Aber in dem kleinen Fenster noch groß Freude am Zocken zu entwickeln ist echt schwer. Nen Red Dead Redemption oder so muss ich da gar nicht erst versuchen. Da säße ich ja locker 60 Wochen dran.

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Ohne Dich zu kennen und Dir zu Nahe zu treten, aber das klingt nicht nach einer Work / Life Balance die gesund ist.