Die Lust am Zocken geht mir jetzt nicht ab, aber wie schon einige geschrieben haben ist die Zeit nicht mehr so da wie früher. Bei mir nehmen Arbeit und Kinder den Großteil meiner Zeit in anspruch. Aber wenn ich dann mal wieder zocken kann (so wie jetzt) dann wird gezockt bis die Finger bluten.
Das ist ein irgendwie vielschichtiges Problem, das ich für mich gar nicht so genau ergründen kann.
Prinzipiell Lust am Zocken habe ich schon. Warum ich es dann häufig doch nicht mache bzw. darauf verzichte, hat unterschiedliche Gründe:
Zeit: Ich habe das Gefühl, dass es sich nicht wirklich lohnt, nur für eine halbe oder dreiviertel Stunde die Playstation anzuwerfen. Kaum habe ich das Spiel gestartet, kann ich es auch schon wieder ausmachen. Wenn es nur mal ne Partie Fifa oder etwas Kleines zwischendurch ist, mag das kein Problem sein, aber sich fallen lassen, in ein RPG hineinversetzen - keine Chance, unter 1,5 Stunden lohnt sich das einfach nicht. Dann vielleicht eher ne Serienfolge gucken oder ein bisschen auf Social Media abhängen.
Umstände: Im Gegensatz zu früher habe ich viel mehr Verpflichtungen - Arbeit, Familie, Haushalt, Einkaufen, weitere Hobbys, Abstimmung mit Partnerin usw., da kann ich nicht mit Sicherheit planen, wann ich dann das nächste Mal zum spielen komme. Leider bin ich auch jemand, der dann auch schnell mal wieder raus ist, wenn er eine bestimmte Zeit nicht gespielt hat. Dann heißt es neu anfangen oder etwas anderes auswählen. Weil ich das weiß und so angefangene Spiele dann nie fertig bekomme, lass ich es oft einfach bleiben, weil sich die Spielzeit dann irgendwie vergeudet anfühlt.
Überangebot: Im Gegensatz zu früher, als ich meine SNES-Spiele alle zigfach durchgespielt habe, weil ich mir einfach nicht mehr leisten konnte und es insgesamt auch teurer war zu einer Zeit, als es noch keine Sales und Abos gab, weiß ich teilweise gar nicht, womit ich anfangen soll und brauche schon eine gewisse Zeit, um mich überhaupt für etwas zu entscheiden. Teilweise sind diese Entscheidungen so schwierig, dass ich ihnen ausweiche, in dem ich dann doch etwas anderes mache. Blöd nur, dass ich so ein Kaufverhalten an den Tag lege, wie es @SaRaHk weiter oben beschrieben hat. Der Pile of Shame wird immer größer und zugleich die Entscheidungsfähigkeit immer geringer. Das zugleich gestiegene Überangebot anderer Medien (ich sag nur Serien) macht es nicht leichter und zieht mich auch von meiner Spielesammlung weg.
Fehlgeleiteter Vollständigkeitsanspruch: Ein sehr individuelles Problem, von dem ich mich zu lösen lernen muss, aber wenn ich Spiele gekauft habe und spiele, möchte ich sie auch durchspielen und vollständig genießen. Ich kann nicht nach der Hälfte aussteigen, wenn ich eigentlich genug vom Spiel habe. Ich quäle mich dann durch jedes Spiel durch, auch wenn es mir ab einem gewissen Punkt nicht mehr so viel Spaß macht. Oft genug versuche ich mir auch noch Platin-Trophäen zu holen, auch wenn ich selbst weiß, wie dämlich das für mich und meine Situation ist.
Das alles zusammen führt dazu, dass ich dann sehr oft eben doch nicht spiele, obwohl ich prinzipiell schon Lust hätte.
Naja, so dramatisch finde ich das gar nicht.
Ich mag das „Am Rechner sitzen und Spielen“ schon noch, aber der Schwerpunkt der Interessen und die Möglichkeiten verschieben sich halt.
Da räume ich dem daddeln nicht mehr so viel Zeit ein.
Aber ab und an mal ´ne halbe Stunde spielen abends nach der Arbeit geht eigentlich immer. Nur für die „großen“ Spiele á las „Mass Effect“ brauche ich mittlerweile fast ein viertel Jahr.
Aber das ist dann halt so.
Weniger Zeit wegen Familie kann ich nachvollziehen. Meine Frau und ich spielen eigentlich beide gerne, aber mit mittlerweile 3 Kindern ist es echt super schwer geworden die Zeit dafür zu finden. Wobei es eher noch am Alter der Kids liegt. Der jüngste ist 8 Monate alt und damit der größte Showstopper
Wenn die beiden jüngeren mal älter geworden sind, werde ich auch wieder mehr spielen. Die Lust ist noch da und auch die Immersion dafür. Deswegen liebe ich das Format Stay Forever Spielt. Es fühlt sich so ein bisschen an wie früher, wenn man beim Zocken dabei saß und mitgerätselt hat.
Ich erwische mich auch manchmal dabei, wie ich ein RPG Klopper oder andere zeitintensiven Spiele kaufen will, aber realistischerweise nur in einem 5 Jahresplan durchspielen könnte
Ich denke, am Ende des Tages liegt es nicht daran, dass wir älter werden sondern eher an der Zeit. Nach einem anstrengend Tag ist es mental einfach ne größere Hürde geworden, so mal „schnell“ bspw. ne Runde Civilisation zu spielen.
Oh ja, kann ich nur bestätigen!! Mir gehts genauso.
Da immer wieder Kinder genannte werden - also ich zocke mit meinem Sohn relativ viel zusammen. Angefangen mit einem Minecraft Server über Roblox, Fortnite und heute einen längeren Zelda Phase (abwechselnd). Xbox Ultimate Pass macht vieles möglich und sowas wie Fortnite ist halt free 2 play. ohne Abzocke und macht extrem viel Spaß zu zweit. Er an der Xbox, ich am Notebook. Seit wir zusammen zocken sind wir absolute best buddies.
Bei mir ist es eher so, dass ich zwar nach der Arbeit noch jede Menge Energie habe, aber gerade deshalb es nicht aushalte, mich schon wieder irgendwo hinzusetzen. Irgendwie war es in der Jugend leichter, viel rumzusitzen. Je älter ich werde, desto größer wird der Bewegungsdrang (oder die Unruhe?), und ich gehe abends lieber noch mal eine Stunde spazieren oder mache Sport, als schon wieder zu sitzen.
Hab aber lange Zeit begeistert Pokémon Go gespielt, weil das unterwegs ging. Vielleicht bräuchte es mehr solcher Spiele.
Das ist auch genau mein Punkt
Am PC würde ich grade im Homeoffice auch noch am Abend am gleichen Platz sitzen wie die X Stunden vorher auch. Da kam mir die Switch absolut gelegen, die Spiele eigenen sich in der Regel ganz gut auch mal für ne halbe Stunde zwischendurch und holen auch meine Frau ab. Da kann man auch so gemeinsam Zeit verbringen
Bei mir ist es nicht die Lust die abnimmt, aber ich werde a) teilweise von der Menge an verfügbaren Spielen „erschlagen“, wobei ich da mit bewussten Entscheidungen gegensteuern kann und b) fehlt es leider einfach an Zeit (wie ein Freund mir letztens gesagt hat: „Im Studium hatten wir Zeit, aber nicht genügend Geld, jetzt haben wir genügend Geld aber keine Zeit.“)
Der Spaß nimmt bei mir nicht ab, aber mein Belohnungszentrum im Hirn ist etwas verbogen, fürchte ich. Das ist mir in den letzten zwei Jahren sehr aufgefallen.
Häufig nach der Arbeit, bevor meine Freundin heim kommt:
Klick, sinnloses YouTube-Video 1, klick, sinnloses YouTube-Video 2. „Ich könnte xy weiterspielen, aber puuh, neeee - anstrengend.“ Klick, sinnloses YouTube-Video 3.
Für mich war es dann die Xbox Series X, die mir „aus dem Loch“ geholfen hat. Für die Switch, die ich seit Release besaß, war vor eineinhalb Jahren recht wenig Futter zu haben oder ich hatte alles für mich relevante bereits durch. Ich muss einfach vom PC weg heutzutage, um mich noch richtig auf ein Spiel einlassen zu können.
Hab mir teilweise Spiele nochmal gekauft, die ich am PC bereits besaß und spiele sie dort nun mit großer Freude erneut (bspw. Divinity 2) oder zum ersten Mal richtig (bspw. Red Dead Redemption 2). Ich beende tatsächlich wieder Spiele, auch wenn es mal länger dauert. Aber das hat mir regelrecht die Freude zurück gebracht, obwohl ich zwischendurch schon dachte, dass sich das Spielen für mich erledigt hätte.
Das kommt und geht bei mir (Ende 40) immer schon in Wellen. Mal dominieren Familie, Arbeit, Sport oder anderer Medienkonsum, dann packt mich wieder ein Spiel. Storybasierte 3rd-Person Action-Adventure und Metroidvanias sind gute Kandidaten, um much länger zu packen. Ich kann dann auch richtig darin versinken, was manchmal auf Kosten des dringend benötigten Schlafs gehen kann.
Ich habe zudem seit geraumer Zeit einen regelmäßigen Videospieleabend mit einem Freund in einer anderen Stadt eingerichtet. Da stehen dann Sea of Thieves oder Rocket League auf dem Programm.
Es kommt bei mir auch immer aufs Spiel drauf an wieviel Lust ich hab. Es gibt mit Anfang 40 immer noch Spiele bei denen ich in der Früh die Augen öffne und sofort weiterspielen will. Da denk ich dann auch den ganzen Tag während der Arbeit an nichts anderes.
Hatte auch mal ne Phase während der mir das Spielen nicht mehr so viel Spaß gemacht hat und das ist ja auch ok. Wenn mich jetzt ein Spiel langweilt, dann lösch ich es einfach und spiel was anderes auf ner anderen Plattform. Manchmal macht es einfach mehr Spaß ein GameBoy Spiel mit Savestates und Rückspulfunktion schnell durchzuspielen als die neue Sony AAA Produktion auf der PS5.
Das kann ich Wort für Wort so unterschreiben…
Wenige, zu kurze und vor allem keine festen Zeitfenster zum Spielen sind mein größtes Problem. Dazu das Unvermögen, sich die Steuerung oder handlungsrelevante Dinge wie Orte und Personen lange zu merken und dazu kommt dann noch das Überangebot an installierten und bereits begonnen spielen.
Ich arbeite immer noch an GTA 5, wann kam das nochmal raus?
Glaube da ist der Ersteller des Threads nicht alleine mit.
Das selbe stelle ich bei mir mittlerweile auch fest.
Bin jetzt Mitte 30 und hab zT. einfach nicht die Zeit bzw. nehme sie mir zu selten um extrem tief in neue Spiele einzutauchen, was echt traurig ist.
Persönlich denke ich, dass es unter anderem auch daran liegt, dass man bei weitem nicht mehr so begeisterungfähig ist wie beispielsweise mit 15 oder 20.
Einfach auch auf Grund der Tatsache das man, ähnlich wie bei Filmen oder Serien, oft das gefühlt hat alles schon mal in der ein oder anderen Form gesehen zu haben.
Dazu kommt das schiere Überangebot.
Als Kind wäre es ein Traum gewesen für einen - im Prinzip - Taschengeldbetrag monatlich Zugriff auf hunderte von Spielen zu haben, sei es via Xbox Gamepass oder dem neuen PS Plus. Zumindest bei mir führt es aber zur berühmten Choice Paralysis aka dem Netflix-Syndrom.
Zu viel Auswahl und man durchforstet seinen gesamten Katalog für 30 Minuten nur um dann enttäuscht festzustellen, dass die Pizza im Ofen fertig ist und gleich Fußball oder Wrestling läuft ( Ja, Wrestling ist ein legitimer Zeitvertreib! ^^).
Das soll nicht heißen das ich gar nicht mehr daddele.
Ich zocke halt viele Titel „nur“ noch etliche Stunden an und dann geht die Reise zum nächsten Titel , da dieser ja immer nur einen Download entfernt ist.
Im Grunde ist es fast zum schmunzeln. Als Kind hatte man quasi unbegrenzt Zeit und Lust aufs entspannte zocken, aber kein Geld für Spiele. Heute ist die Situation genau umgekehrt, quasi Reziprok.
Im Vergleich zum Durchschnittkonsumenten ( Ich nenne ihn liebevoll Herbert aus Eberswalde) läuft die Playstation dann doch im Grunde täglich. Vielleicht nicht mehr so viel zum spielen, sondern auch als Streaming-Device und sei es nur um den Netflix-Katalog für 30 Minuten zu durchstöbern, nichts passendes zu finden und dann entnervt festzustellen das die Pizza im Ofen sich fast schon in ein reines Kohlenstoff-Brikett verwandelt hat und gleich Fußball oder Wrestling läuft.
Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll, ausser das ich Dir und einigen Kommentaren zu Deinem Thema nur zu 100% zustimmen kann. Mir geht es ehrlicherweise seit +5 Jahren genauso! Ich selbst habe drei Gremlins zu Hause und da wird man (andere Mütter & Väter sollte dies vertraut sein) alle paar Minuten von irgendwem in Beschlag genommen. Nach der Arbeit, …zu Hause angekommen, wartet bereits andere Arbeit auf einen. Sollte dies nicht der Fall sein, hat die Familie einen wieder fest im Griff. Zeit zum Spielen bleibt kaum. Nun ja, eigentlich schon. Theoretisch! So nach 22:00 Uhr wäre es möglich. Wenn dann nicht die Müdigkeit zuschlagen würde. Ein schönes Buch lesen? Undenkbar!
Ich persönlich erstelle sehr gerne Listen bzw. Notizen (digital z.B. via Simplenote App) und pflege schon seit geraumer Zeit Listen darüber, welche Spiele ich unbedingt gerne spielen & nachholen möchte. Wozu mir letztendlich immer wieder die Zeit fehlt.
Von Podcasts höre ich mir nur bestimmte Folgen an (Ausnahmen bestätigen die Regel => https://www.stayforever.de . Wenn ich mir ein neues Game zulegen möchte, schaue ich nur noch kurz 5-10 Minuten in irgendwelche Let’s Play Videos hinein.
In erster Linie muss ich sagen, ist natürlich das Überangebot wie @tha bereits erwähnte Gift. Wunschlisten können das ganze nur noch verschlimmern. Der Pile-of-Shame wächst unaufhaltsam. Wie könnte also eine mögliche Abhilfe aus dem Teufelskreis aussehen?
Folgende Tipps können vielleicht helfen:
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Man muss sich selbst ein Kaufverbot verhängen, denn man besitzt bereits mehr Spiele als man tatsächlich spielen / durchspielen kann.
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Wenn Punkt 1 nicht immer funktioniert, die Wunschliste auf ein Minimum (max. 4-5 Titel) reduzieren.
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Der innere Schweinehund ist groß & stark. Trotzdem sollte man nicht mehr als (@tha erwähnte es bereits) 2-3 Spiele installiert haben.
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Ich finde das ist mitunter der wichtigste Punkt, man darf nur noch die Games spielen, welche einem am meisten Freude bereiten. Hör(t) auf damit, irgendeinem Hype zu folgen. Ein neues Game wird groß angepriesen? Das ultimative Spiel ist in den Charts ganz oben und dann auch noch im Sale?! Vergiß es!!! Für große RPGs (so weh es tut) fehlt doch irgendwie immer die notwendige Zeit.
Ich selbst habe zuletzt „DUNE: Spice Wars“ bei Steam gekauft und erstmal wieder zurückgegeben. In meinen Bibliotheken von Steam und GOG warten mehrere (mind. zwei Dutzend Spiele) größere Titel, nicht alles Indie-Games darauf von mir gespielt zu werden.
Aber was spiele ich (lieber) stattdessen…?
Schnell ein, zwei Levels Sonic the Hedgehog 2, eine Partie NHL97, ein bisschen Another World, eine 1/2 Std. Unbound: Worlds Apart oder ein paar Minuten INSIDE. Oder ich spiele eine Mission in DUNE2000 (oder DUNE Legacy) oder mal 30 Min. Ascendancy oder The Captain.
Spielen macht nach wie vor Spaß und sollte es auch. Man muss es (imho) lediglich schaffen, seine persönlich verfügbare Zeit individuell besser zu managen und die eigenen Gaming Bedürfnisse auf sein Privatleben anpassen. Ein festgelegter Tag in der Woche (nach Absprache mit dem Partner) für ein paar (2-3) Stunden Gaming sollte doch möglich bzw. realisierbar sein. Oder nicht??
Ich hoffe, mein kleiner Roman (das Wort zum Sonntag) hat Dir irgendwie ein bisschen weiterhelfen können.
Bei mir sind das eher Phasen. Vor kurzem stand z.B. der Xenoblade Release in greifbarer Nähe und ich hatte keine Lust nochmal was „Großes“ vorher zu beginnen. Da habe ich halt alle 4 Staffeln Stranger Things geschaut (überschätzte Serie btw).
Ferner erscheint mir dann eher mich nochmal in ein MMO zu investieren. Selbst wenn man das locker angeht, sind das doch arge Zeitfresser. Und Aktionen wie Sonntags Morgens um 5 aufstehen für ein Relictraid in Daoc erscheinen mir mittlerweile ziemlich absurd
Tatsächlich find ich das mittlerweile mitunter recht angenehm Freitags oder am Sonnabend früh in die Heia zu gehen um dann frühs um 7 oder 8wach zu werden und was zu daddeln.
Gerade bei Rollenspielen ist ein super entspannter Start in den Tag. Schön Kaffee oder Tee kochen. Frühstück gemacht und dann FF14 oder mal wieder Mass Effect.
Aber passiert recht selten.
Ist gerade zur kalten Jahreszeit super angenehm. Wenn es draußen noch kalt und dunkel ist und man sitzt in der warmen Butze mit Decke und Tee und daddelt ne Runde in den Morgen hinein
Kurz relativeren: Ich habe durchaus auch Freitzeit Nur wird die dann mit den Kindern, Freunden, oder meiner Frau verbracht. Oder was am Haus, bzw. im Garten erledigt. Fürs Zocken bleiben die fest eingeplanten 2 Stunden pro Woche.
Aber das mag eine Phase sein. Die Kids sind gerade 2 und 4. Ich hoffe die bleiben nicht so pflegeintensiv
Bei ca Minute 18:30 geht es genau um dieses Thema und es antworten Gun und Chris dazu.
Nee, auf keinen Fall. Die „Pflegeintensität“ nimmt ab dem Grundschulalter drastisch ab. Da biste ja nicht mehr weit von entfernt.