Geht das nur mir so oder nimmt die Lust aufs Zocken ab?

Glaube da ist der Ersteller des Threads nicht alleine mit.
Das selbe stelle ich bei mir mittlerweile auch fest.

Bin jetzt Mitte 30 und hab zT. einfach nicht die Zeit bzw. nehme sie mir zu selten um extrem tief in neue Spiele einzutauchen, was echt traurig ist.

Persönlich denke ich, dass es unter anderem auch daran liegt, dass man bei weitem nicht mehr so begeisterungfähig ist wie beispielsweise mit 15 oder 20.
Einfach auch auf Grund der Tatsache das man, ähnlich wie bei Filmen oder Serien, oft das gefühlt hat alles schon mal in der ein oder anderen Form gesehen zu haben.

Dazu kommt das schiere Überangebot.
Als Kind wäre es ein Traum gewesen für einen - im Prinzip - Taschengeldbetrag monatlich Zugriff auf hunderte von Spielen zu haben, sei es via Xbox Gamepass oder dem neuen PS Plus. Zumindest bei mir führt es aber zur berühmten Choice Paralysis aka dem Netflix-Syndrom.

Zu viel Auswahl und man durchforstet seinen gesamten Katalog für 30 Minuten nur um dann enttäuscht festzustellen, dass die Pizza im Ofen fertig ist und gleich Fußball oder Wrestling läuft ( Ja, Wrestling ist ein legitimer Zeitvertreib! ^^).

Das soll nicht heißen das ich gar nicht mehr daddele.
Ich zocke halt viele Titel „nur“ noch etliche Stunden an und dann geht die Reise zum nächsten Titel , da dieser ja immer nur einen Download entfernt ist.
Im Grunde ist es fast zum schmunzeln. Als Kind hatte man quasi unbegrenzt Zeit und Lust aufs entspannte zocken, aber kein Geld für Spiele. Heute ist die Situation genau umgekehrt, quasi Reziprok.

Im Vergleich zum Durchschnittkonsumenten ( Ich nenne ihn liebevoll Herbert aus Eberswalde) läuft die Playstation dann doch im Grunde täglich. Vielleicht nicht mehr so viel zum spielen, sondern auch als Streaming-Device und sei es nur um den Netflix-Katalog für 30 Minuten zu durchstöbern, nichts passendes zu finden und dann entnervt festzustellen das die Pizza im Ofen sich fast schon in ein reines Kohlenstoff-Brikett verwandelt hat und gleich Fußball oder Wrestling läuft.

:slight_smile:

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll, ausser das ich Dir und einigen Kommentaren zu Deinem Thema nur zu 100% zustimmen kann. Mir geht es ehrlicherweise seit +5 Jahren genauso! Ich selbst habe drei Gremlins :boy:t2: :girl:t2: :child:t2: zu Hause und da wird man (andere Mütter & Väter sollte dies vertraut sein) alle paar Minuten von irgendwem in Beschlag genommen. Nach der Arbeit, …zu Hause angekommen, wartet bereits andere Arbeit auf einen. Sollte dies nicht der Fall sein, hat die Familie einen wieder fest im Griff. Zeit zum Spielen bleibt kaum. Nun ja, eigentlich schon. Theoretisch! So nach 22:00 Uhr wäre es möglich. Wenn dann nicht die Müdigkeit zuschlagen würde. Ein schönes Buch lesen? Undenkbar! :cry: :sleeping:

Ich persönlich erstelle sehr gerne Listen bzw. Notizen (digital z.B. via Simplenote App) und pflege schon seit geraumer Zeit Listen darüber, welche Spiele ich unbedingt gerne spielen & nachholen möchte. Wozu mir letztendlich immer wieder die Zeit fehlt.

Von Podcasts höre ich mir nur bestimmte Folgen an (Ausnahmen bestätigen die Regel => https://www.stayforever.de . Wenn ich mir ein neues Game zulegen möchte, schaue ich nur noch kurz 5-10 Minuten in irgendwelche Let’s Play Videos hinein.

In erster Linie muss ich sagen, ist natürlich das Überangebot wie @tha bereits erwähnte Gift. Wunschlisten können das ganze nur noch verschlimmern. Der Pile-of-Shame wächst unaufhaltsam. Wie könnte also eine mögliche Abhilfe aus dem Teufelskreis aussehen? :smiling_imp:

Folgende Tipps können vielleicht helfen:

  1. Man muss sich selbst ein Kaufverbot verhängen, denn man besitzt bereits mehr Spiele als man tatsächlich spielen / durchspielen kann.

  2. Wenn Punkt 1 nicht immer funktioniert, die Wunschliste auf ein Minimum (max. 4-5 Titel) reduzieren.

  3. Der innere Schweinehund ist groß & stark. :pig: :dog: Trotzdem sollte man nicht mehr als (@tha erwähnte es bereits) 2-3 Spiele installiert haben.

  4. Ich finde das ist mitunter der wichtigste Punkt, man darf nur noch die Games spielen, welche einem am meisten Freude bereiten. Hör(t) auf damit, irgendeinem Hype zu folgen. Ein neues Game wird groß angepriesen? Das ultimative Spiel ist in den Charts ganz oben und dann auch noch im Sale?! Vergiß es!!! Für große RPGs (so weh es tut) fehlt doch irgendwie immer die notwendige Zeit.

Ich selbst habe zuletzt „DUNE: Spice Wars“ bei Steam gekauft und erstmal wieder zurückgegeben. In meinen Bibliotheken von Steam und GOG warten mehrere (mind. zwei Dutzend Spiele) größere Titel, nicht alles Indie-Games darauf von mir gespielt zu werden.

Aber was spiele ich (lieber) stattdessen…?

Schnell ein, zwei Levels Sonic the Hedgehog 2, eine Partie NHL97, ein bisschen Another World, eine 1/2 Std. Unbound: Worlds Apart oder ein paar Minuten INSIDE. Oder ich spiele eine Mission in DUNE2000 (oder DUNE Legacy) oder mal 30 Min. Ascendancy oder The Captain.

Spielen macht nach wie vor Spaß und sollte es auch. Man muss es (imho) lediglich schaffen, seine persönlich verfügbare Zeit individuell besser zu managen und die eigenen Gaming Bedürfnisse auf sein Privatleben anpassen. Ein festgelegter Tag in der Woche (nach Absprache mit dem Partner) für ein paar (2-3) Stunden Gaming sollte doch möglich bzw. realisierbar sein. Oder nicht?? :thinking:

Ich hoffe, mein kleiner Roman (das Wort zum Sonntag) hat Dir irgendwie ein bisschen weiterhelfen können.

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Bei mir sind das eher Phasen. Vor kurzem stand z.B. der Xenoblade Release in greifbarer Nähe und ich hatte keine Lust nochmal was „Großes“ vorher zu beginnen. Da habe ich halt alle 4 Staffeln Stranger Things geschaut (überschätzte Serie btw).
Ferner erscheint mir dann eher mich nochmal in ein MMO zu investieren. Selbst wenn man das locker angeht, sind das doch arge Zeitfresser. Und Aktionen wie Sonntags Morgens um 5 aufstehen für ein Relictraid in Daoc erscheinen mir mittlerweile ziemlich absurd :smiley:

Tatsächlich find ich das mittlerweile mitunter recht angenehm Freitags oder am Sonnabend früh in die Heia zu gehen um dann frühs um 7 oder 8wach zu werden und was zu daddeln.

Gerade bei Rollenspielen ist ein super entspannter Start in den Tag. Schön Kaffee oder Tee kochen. Frühstück gemacht und dann FF14 oder mal wieder Mass Effect.

Aber passiert recht selten.

Ist gerade zur kalten Jahreszeit super angenehm. Wenn es draußen noch kalt und dunkel ist und man sitzt in der warmen Butze mit Decke und Tee und daddelt ne Runde in den Morgen hinein

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Kurz relativeren: Ich habe durchaus auch Freitzeit :smiley: Nur wird die dann mit den Kindern, Freunden, oder meiner Frau verbracht. Oder was am Haus, bzw. im Garten erledigt. Fürs Zocken bleiben die fest eingeplanten 2 Stunden pro Woche.
Aber das mag eine Phase sein. Die Kids sind gerade 2 und 4. Ich hoffe die bleiben nicht so pflegeintensiv :smiley:

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Bei ca Minute 18:30 geht es genau um dieses Thema und es antworten Gun und Chris dazu.

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Nee, auf keinen Fall. Die „Pflegeintensität“ nimmt ab dem Grundschulalter drastisch ab. :ok_hand::yum: Da biste ja nicht mehr weit von entfernt.

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Ein Licht am Ende des Tunnels. Ich nehm dich beim Wort!

Ach, das alte Thema.

Als ich so Mitte 20 war, spielte ich Final Fantasy 13-2 auf meiner PS2 fast bis ganz zum Ende, und gestand mir dann ein, dass ich das doch unglaublich dröge fand. War ich also aus Spielen „rausgewachsen“? Die nächsten paar Jahre fasste ich jedenfalls keine Spiele mehr an. Dann probierte ich es schließlich erneut, und: Nee, ich war nur aus JRPGs rausgewachsen (kein Diss, bei mir persönlich halt). Mein Geschmack und meine Ansprüche haben sich gewandelt. Ich bin mittlerweile über 40 und Vater, und trotzdem bei Disco Elysium so versunken dass es mich selbst überrascht hat. Und meine Fresse was hatte ich für einen Spaß auf meiner Switch Super Mario Odyssey durchzuspielen - so sehr, dass ich lange nach der Hauptstory noch oft auf Mondsuche ging.

Was schon passiert ist, ist dass ich heute deutlich seltener Spiele als damals in jungen Jahren mit meinem Gameboy. Da vergehen gerne Wochen, oft auch Monate dazwischen. Und das nicht mal so sehr weil ich weniger Zeit hätte, sondern weil ich in meiner Freizeit grundsätzlich nicht mehr lange an einer einzigen Sache hänge. Aber wenn mich dann mal die Lust packt, packt sie mich recht intensiv.

Wenn ich überschlage wieviele AAA Spiele ich in den letzten 5 Jahren als „alter Mann“ komplett durch habe, obwohl ich mich überhaupt nicht als „Gamer“ sehe, hab ich den Eindruck dass das vielleicht auch einfach eine andere Wahrnehmung ist: Es passiert in meinem Leben im Vergleich zu meinem viel eingeschränkteren Leben als Kind damals so viel, dass das in der Erinnerung vielleicht nicht mehr so krass heraussticht. Und Link’s Awakening hat als Kind 1993 halt Monate zur Lösung gebraucht, das identische Remake 2019 hatte ich viel schneller durch.

Mein kleiner Sohn findet’s gerade wahnsinnig faszinierend jeden Tag aus dem selben Fenster in den Garten zu schauen. Das wird auch nicht so bleiben, aber das heißt nicht dass er sich nicht mehr für Natur interessieren wird.

Mir geht es ähnlich. Die Lust ist theoretisch noch da, ich kaufe auch weiter aktuelle Gaming Hardware, Konsolen etc. Ich habe auch ein kleines „Archiv“ alter Spiele… im Grunde alles super. Nur spiele ich einfach kaum noch. Und wenn, dann irgendwie doch nur „Redneck Rampage“ in DOS Box auf Core i9 und RTX 3080.

So gings mir schon beim Thema Silvesterfeuerwerk. Als KInd undenkbar, dass ich darauf mal keine Kust mehr haben könnte. Und heute suche ich kurz vor Silvester, wo man die besten Böller kaufen kann. Kaufe aber nicht und habe eigentlich auch keine Lust, welche anzuzünden. Im Gegenteil, mich nervt das Geknalle.

Ja genau, hä?

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Bei mir ist es wie bei vielen anderen hier im Forum - die Familie nimmt soviel Zeit in Anspruch, dass nicht mehr genügend Zeit übrig ist um sich mal wieder richtig intensiv in eine Spielewelt zu verlieren. Auch das der Home Office Platz dann auch der Spieleplatz Abends ist, hilft nicht wirklich. Man bräuchte eigentlich einen Job bei dem man nicht am Rechner hockt, um dann Abends sich auf den Bürostuhl / auf die Couch zu freuen und eben nicht zu viel Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen.

Selbst die PS4 im Wohnzimmer wird nur noch alle 3, 4 Wochen mal angeschaltet um eine Blu-Ray abzuspielen. Früher hat mir das FIFA zocken an der PS4 auch noch extrem Spaß gemacht; mal eben 20 Minuten ein Champions League Spiel zocken war ja immer irgendwie drin.

Ich denke, die Spielelust wird wiederkommen, wenn meine zwei Jungs im Nintendo-Switch-Alter angekommen sind; dann fliegt die PS4 raus aus dem Wohnzimmer.

Ich habe allerdings auch schon überlegt, analog zu „Stay Forever spielt“ meinen Bruder zu „reaktivieren“ und mit ihm parallel ein storylastiges Spiel zu zocken; online gemeinsam bekommen wir es aufgrund unterschiedlicher Arbeitszeiten und unseren familiären Verpflichtungen nicht gebacken. Das wäre vielleicht was - wie damals auf dem guten alten Amiga, als wir bis zum Abwinken F1 Grand Prix gespielt haben und sogar unsere besten Runden auf VHS aufgenommen haben… :rofl:

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Wunderbar, mein Großer geht dieses Jahr in die 1. Klasse. Dein Wort in Gottes Ohr! :wink:

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Ich hoffe es. :sweat_smile: Momentan sind meine Kleinen mit eins und drei doch recht „Pflegeintensiv“ :wink:

Bei mir war’s halt so, dass meine Tochter durch die Grundschule zum einen bis (manchmal) nach 13 Uhr weg war - so isset ja bei jedem. :smirk: Das alleine ist schon ein gewonnenes Zeitfenster. Aber sie lernte auch eine Menge neuer Freunde kennen. Die kamen immer mal vorbei, verbrachten ein paar Stunden im Kinderzimmer, oder sie traf sich bei ihnen - wenn’s nicht gerade am Ende der Stadt war. Sie war viel mehr losgelöst von mir, ging viel mehr nach draußen, zum spielen (in Hörreichweite, klar). Und ich konnte auch wieder mehr spielen. Voll die Win-Win-Situation! :smile: Die Pupertät und das rumgezicke blieben zwar, aber…ja, die Grundschule war schon ein echter Meilenstein, fand ich.

Als sie dann auf die Realschule ging (mit 11) war sie längst eigenständig genug, hatte einen eigenen Haustürschlüssel und wusste, wie sie sich mit sich selbst beschäftigt, ohne anderen auf die Zwiebel zu gehen. Das war dann quasi der zweite Meilenstein.

Aber das wird wohl alles sehr individuell sein. Ich weiß zum Beispiel, dass ich such mit 11,12,13 noch echt ätzend-nervig war. :sweat_smile:

nerfnow-com-the-age-of-gaming-i-could-beat-anyone-but

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Ach, der gute und sehr alte @vicwaberub ist auch hier im Forum vertreten. Sehr schön, dass freut mich aber sehr! Mit Deinem ‚Bild‘ hast Du wieder den Nagel auf dem Kopf getroffen. :sweat_smile: :+1:t2:

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Ich werfe jetzt mal eine provokante These in den Raum, weil mir das schon die ganze Zeit im Kopf herum geistert.

Kann es sein, dass dieses Problem der schwindenden Lust und Zeit auch mit Euren Genrevorlieben zu tun hat? Wenn Ihr auf riesige Open World Spiele oder RPGs steht, mit endlosem Grinding und 100+ Stunden Gameplay ist das ein natürlich ein Problem. Wenn dann die Lust abnimmt oder anderes als wichtiger erachtet wird, kann es vielleicht daran liegen, dass diese Art Spiele nach anfänglicher Begeisterung über die Grafik schnell langweilig werden, und man es sich nicht zugestehen will, dass man einfach nur gelangweilt ist?

Eine schnelle Runde IO, Hawkeye, Giana Sisters oder Lazy Jones auf dem C64 dagegen dauert selbst bei erfahrenen Spielern nur ein paar Minuten, und kann auf einem Handheld mit Emulation mal eben im Bett gespielt werden. Actionspiele wie Uncharted Lost Legacy sind auch verhältnismäßig kurz und in 10-20 Std. durch. :slight_smile:

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Ich habe das „Problem“ ja allgemein nicht, aber manchmal stellt sich mir bei einem Spiel schon die Frage: WIll ich das jetzt noch durchspielen und zwar aus Spaß und nicht nur um es beendet zu haben?

Bei Assassin’s Creed Valhalla habe ich z.B. immer in Häppchen gespielt. Immer mal wieder, wenn ich Bock hatte. Ich bin dann, aber an einem Punkt angekommen wo ich vermutlich alle Kultisten (oder wie die da gerade heißen) killen muss, damit was weitergeht. Und ich habe erst eine Handvoll … und darauf hatte ich dann echt keinen Bock mehr und habe es von der Platte geworfen.

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Das ist ein guter Punkt, manchmal bin ich bei Spielen einfach nur froh wenn es vorbei ist, auf der anderen Seite kann ich aber ohne schlechtes Gewissen nicht einfach nach der Hälfte aufhören, nur weil es gerade mal keinen Bock macht.

Ich hab schon immer mehr den Fokus auf RPG oder Spielen mit Aufbauanteil gehabt. OpenWorld ist ein ziemlicher Killer. Aber ob ich nun 2 RPGs á 50 Stunden Spiele oder ein Assassins Creed á 100 Stunden (Odyssey) haut das Gesamterleben jetzt nicht so wahnsinnig um. Ich habe einfach das Gefühl nicht mehr so empfänglich für die Wiederholung wenig faszinierender Inhalte zu sein. Diese ganze Open World Zeug ist leider erbärmlich gepaced - bzw. hat gar kein Pacing weil alles irgendwie frei zugänglich in die Welt geworfen wird und am Ende viel zu lange dauert.

Der Narr bin ich… ich spiels ja trotzdem :frowning: