Hilfe, ich bin Retromüde

Hilfe, ich glaube ich bin irgendwie Retromüde! Immer wenn ich ein altes, mir bekanntes Spiel anfange, denke ich nach ein paar Minuten: „Jepp…wie früher“ und schalte aus. Bei Games von damals, die ich noch nicht kenne, denke ich mir häufig: „Joar…nice. Aber hast du echt Bock dich darauf einzulassen? Nee…eher nicht“.

Ich bin am überlegen meine Evercade-Sammlung zu verkaufen (hab sonst nix Hard- und Software-mäßiges von Früher), den GOG Warenkorb trage ich immer seltener zu Kasse, die Retro Gamer kaufe ich schon seit einem Jahr nicht mehr und bei den Retro Gaming Podcasts ist nur noch Stay Forever und ein bisschen Spieleveteranen übrig.

Woher das kommt? Keine Ahnung! Zu wenig Zeit und mehr Interesse an aktuellen Spielen?

War/ist das bei euch auch mal so? Geht das irgendwann wieder vorbei? Bin Baujahr 1980 und mit C64, Amiga, PC und Game Boy groß geworden. Und trotzdem, die Luft ist gerade irgendwie raus.

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Die allerwenigsten Spiele die ich damals gespielt habe, möchte ich heute spielen. Ich finde alte Spiele wahnsinnig interessant, aber nicht unbedingt so, dass es im Vergleich was man heute sonst so machen kann richtig Spaß machen würde die dann auch zu spielen.

Stay Forever höre ich eben weil ich das alles so interessant finde, aber dann ohne die alten Spiele zwingend selbst spielen zu müssen. Nur ganz selten kommt mal etwas wo ich mir nach einer Folge auch denke „ok, das schlägt jetzt doch immer noch in meine Kerbe, mal besorgen“.

Aus meiner Spiele-Vergangenheit braucht’s erst recht etwas ganz besonderes, um mich da noch hervorzulocken. SML2 auf dem Game Boy hat das jüngst geschafft, und Zelda: Link’s Awakening vor einiger Zeit mit dem Remake. Yoshi’s Island war ein Spiel das ich letztens zum ersten Mal spielte, und das ich mittlerweile schon fast durch habe.

Ansonsten ist das für mich größtenteils eine Mischung aus Archäologie, Technik, und Nostalgie. Genau wie bei alten Computern. Ich kann mich da wahnsinnig für begeistern, meine Steuererklärung will ich trotzdem nicht auf meinem ZX81 machen.

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Kann ich verstehen. Ich bin zwar nicht mit den Sachen aus den Achtzigern aufgewachsen, aber sie begeistern mich, spielen möchte ich sie deswegen dennoch nicht mehr. Ich kann so pauschal gesagt Mitte der 90er anfangen, Spiele zu genießen. Spiele davor sind oft zu simpel (Spielmechanik), zu repetitiv, oder zu sehr absichtlich durch die Schwierigkeit in die Länge gezogen (Arcade-Erbe). Wie gesagt, alles total verallgemeinernd, es gibt Ausnahmen, wenn clevere Programmierer tatsächlich versucht haben, die Limits auszureizen, und es nicht der zehnte Arcade-Klon oder Moneygrab ist. Das trifft auf viele Spiele bei SF zu, finde ich. Das meiste davon kann man noch gut spielen, weil es oft außergewöhnliche Spiele sind.

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Für mich gibts da eine Technologieschranke… Ich tue ich z.B. mit C64 und VCS Sachen sehr schwer. Bei den Heimcomputern kommen dann so die ersten Dinge, die vereinzelt nochmal spielenswert sind. Spätestens ab Mitte der 90’er sind wir dann in einem Bereich, wo die Spiele wenig formelhaft sind, aber sehr viele neue Entwicklungen bringen. Ab und an spiele ich mal einen durch - manchmal reicht mir aber auch ein kurzes reinspielen.

Bei mir ebbt eher die Lust auf neue Spiele im Retro-Stil etwas ab. Vermutlich weil es so viele davon gibt… und das auch auf ganz unterschiedlichen Qualitätsleveln. Ich muss dazu sagen, dass ich schon vor über 20 Jahren der ersten SNESX Emulator installiert habe um Spiele nachzuholen, die ich nicht kannte… und das ist bei mir eben der andere Treiber fürs Retro-Gaming: Verpasstes nochmal nachziehen. Das hat sich im Laufe der Zeit so vermischt, dass das Alter eines Spiels bei mir keine Rolle mehr spielt, solange ich Spaß habe. Ich spiele durchaus auch neue Sachen.

Von daher… abebben - weiß ich nicht. Retrospiele sein ein Teil meines Spieleportfolios. Aber das schon sehr lange und sehr konstant und auch nicht ausschließlich. Hätte mal wieder Bock auf ne Runde Baldurs Gate :wink:

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Ich denke, Du beschreibst kurz und treffend das kleine schmutzige Geheimnis vieler Retrofreunde.
Es ist echt schön, daß Spiel oder die Konsole im Regal zu haben, aber spielen…
Ich habe ziemlich viele alte Konsolen, viele auch später aufgetrieben, ich schliesse die nicht mehr an, habe auch irgendwann den Röhrenfernseher, der dafür da war, abgeschafft. Ich habe noch Spiele aus den schönsten/wichtigen Jahren des Telespiellebens, ich liebäugele immer noch damit, IRGENDWANN mal die erste Konsole zu kaufen, die ich als Kind bei einem Freund genoss (Fairchild Channel F), wenn die mir mal kaufbar über den Weg läuft…

Ich habe Spieleemulatoren, Dosbox usw. ich höre wahnsinnig gerne Stayforever, lese gerne die Retrogamer und spielen… es reicht manchmal ein Spiel zu starten, das zu sehen, das zu fühlen, es ist noch da, in einer Kammer im Gehirn knarzt die Tür, das Licht geht an, guck mal, mal eben hier herfläzen und… gut… alles noch da…

Die Wahrheit ist: es gibt EIN Spiel, daß ich WIRKLICH regelmäßig auf Dosbox doch nochmal und dann auch gerne nochmal spiele: Warlords!
Ich hatte auch mal ne echte Textadventurephase, da habe ich begeistert Infocom-Adventure nachgespielt, die ich damals nicht erlebt hatte… DAS könnte ich eigentlich gerne mal wieder tun… mit etwas Zeit… wenn ich mir die mal nehme…

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Tatsächlich hatte ich erst die Tage einen ähnlichen Gedanken. Wenn ich ein neues Gerät wie z.B. das Steam Deck bekomme, auf dem man gut Emulatoren spielen kann oder es sogar von Haus aus Klassiker wie auf der Switch mit dem Online-Paket gibt, verwende ich teilweise Tage damit, das alles schön einzurichten und alles.

Und wenn ich dann diverse Klassiker starte, merke ich nach kurzer Zeit, ich liebe die Spiele zwar, aber irgendwie habe ich gar keine Lust, die noch einmal alle zu spielen…

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Danke für die ausführlichen Rückmeldungen und eigene Erfahrungen. Puh! Ich dachte schon, es geht nur mir so. Jetzt bin ich ein wenig erleichtert.

Ich sollte da wohl einfach mehr mit dem Flow gehen, wonach mir gerade der Sinn steht. Ich fühle mich da manchmal noch zu sehr in die Pflicht genommen. Komisch.

Zur Zeit schaue ich mir z. B. wahnsinnig gerne die Cover, Verpackungen und Karten von alten RPGs an. Ich stelle mir dann vor, wie es wohl wäre, in diese Welten abzutauchen. Aber es bleibt beim Gedankenexperiment.

Auch wenn ich z. B. vor ein paar Jahren das Remake der Bards Tale Trilogy gespielt habe und ich mich jetzt schon auch irgendwie auf das System Shock Remake freue. Es flammt also immer mal wieder auf, doch so dauerhaft mich in der „Retrobubble“ zu bewegen, empfinde ich dann doch eher als hm ein wenig anstrengend.

Ich kann auch nicht alles an altem Kram spielen. Die Kluft zwischen 8-Bit (C64, NES) und einem aktuellen PC/Xbox One-Spiel ist SO riesig. Oder noch härter: ein Atari2600. Liegt natürlich auch viel am Audiovisuellen - aber für mich dann doch mehr an einem völlig antiquirten Spieldesign. Warum sollte ich mich ne Stunde lang mit dem Pac-Man von der alten Atari-Konsole befassen, wenn ich diese Zeit doch viel besser in ein viel schickeres (und besser steuerbares) „Deluxe Pac-Man“ (Amiga) stecken könnte? Oder gleich ein modernes „Pac-Man 99“ starten kann (Switch)? Da fällt die Wahl nicht schwer. Oder dieses „Spider-Man“ auf der Atari-Konsole - wo dieser Superheld sich ein Hochhaus nach dem anderen nach oben schwingt - DAS soll Spaß machen? Da fehlt mit die Nostalgie für. Ich bin nicht Harald Fränkel, der mit dem Spiel etwas aus seiner Vergangenheit verbindet und schalte nach einer Minute schon aus. :upside_down_face:

Es gibt also durchaus tonnenweise alte Spiele, wo ich mir denke „Ach komm…wat is dat denn???“

Alte Rollenspiele der Marke „Bard’s Tale“ oder „Wizardry“ packen mich heutzutage aber noch genauso. Da passiert viel im Kopf, was der damalige Rechner optisch vielleicht nicht hinbekommen hat. Ein „Legend Of Faerhail“ finde ich heutzutage noch genau so faszinierend wie damals (Legend of Faerghail - Testberichte vom Amiga Joker, ASM, Power Play, PC Joker, Play Time, Happy Computer). Könnte ich sofort loslegen zu spielen, und die nächsten 20, 30 Spielstunden nix anderes daddeln. Und auch in ein klassisches Shoot Em Up (von „Gradius“ bis „Project X“ bis hin zu „R-Type Delta“) kann ich Stunden verbringen - die werden nicht unbedingt nach dreieinhalb Minuten wieder beendet. Für das 1988er Rollenspiel „Phantasy Star“ hatte ich sogar mal ein Spiele-Tagebuch im Kommentarbereich hinterlassen (Phantasy Star - Testberichte vom Amiga Joker, ASM, Power Play, PC Joker, Play Time, Happy Computer). Das würden andere noch nicht mal mit dem Po angucken - und verdenken kann man’s ihnen nicht.

Also: Retromüde bin ich kein Stück. Lese regelmäßig meine Magazine, höre meine Podcasts, spiele meine alten Spiele. Quatsche gerne darüber und analysiere die historischen Fakten.

Aber ich kann jeden verstehen, der bei sich das Gefühl hat: „Nee, ey. Diesen alten Kram muss ich mir nicht großartig antun. Ein kurzes reinspielen, wenn überhaupt, reicht mir.“ Vielleicht nicht gleich die Retro Gamer kündigen. Alte Hardware verschachern. Weil das ist dann schon viele Schritte weiter, hin zu einem „Ich hab überhaupt kein Bock mehr auf diesen alten Scheiß.“
Da hilft vielleicht einfach mal ne Pause von dem Ganzen. Um dann mit echtem Interesse irgendwann wieder Lust zu bekommen und neu einzusteigen.

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Ich denke, mir bleibt keine andere Möglichkeit, als von mir ausgehend zu verallgemeinern, es ist wie überall: zu viel von allem!
Das soll wirklich kein blödes Lamento sein, daß früher alles besser war, natürlich ist größeres Angebot, Vielfältigkeit, Auswahlmöglichkeiten, wie wünschte ich, daß es damals so gewesen wäre.
Natürlich bringt die Ausweitung des Angebots und selbst die Diversifizierung auch ungute Nebeneffekte, das läßt sich bis ins Kleinklein auffriemeln, bei manchen Effekten wüßte ich gar nicht zu sagen, ob das jetzt gut, schlecht oder gehtsoegal ist.

Jedenfalls messe ich letztlich viel Aufmerksamkeit der Frage zu: was denn jetzt?
Klar, das passiert nebenbei, meistens, manchmal ist schon der ganze Verstand damit beschäftigt. Dann der Fluch des breiten Interesses, schon alleine die durchschnittliche „Stunde Zeit zur freien Verfügung“, nennen wir die mal als Maßeinheit SZFV (total sexy Abkürzung!) einer Tätigkeit zuzuordnen (Kommunikation, Zerstreuung, Unterhaltung, Entspannung, Nützliches, Pflege, Training, Kreativität… usw.) verlangt eine bis mehrere Entscheidungen.
Es ist eigentlich wichtig, daß der Entscheidungsprozess zum ersten Moment der SZFV abgeschlossen ist, ich will wirklich keinen Zeit davon noch damit verbringen, mir zu überlegen: was denn jetzt(?)!

Dann sind wir mal im Zerstreuungs-/Unterhaltungsbereich gelandet, war uns jetzt mal nach, wie weiter: Lesen/Hören/Sehen/Spielen und da gehen wir des Grundthemas einfach weiter zum Spielen und dann usw. Ihr habt das Prinzip verstanden, es ist so „furchtbar“…!

Also konkurriert doch alles Retro nicht nur mit der ganzen Welt, sondern in dem kleinen Bereich dann auch noch mit, bei manchen 7.321 Spielen auf dem Stapel, der Festplatte, noch im Shop usw. und dann zu etwas zurückzukehren, was man schon wirklich gut kennt und es evtl. noch einmal und dann noch mit erhöhtem Aufwand… DAFÜR ist die Zeit, die man mit der Wahrnehmung von Retrospielen oder Retrosachen verbringt, bei wahrscheinlich allen hier, noch recht hoch, selbst wenn wir uns nicht noch einmal in ein komplettes Durchspielen stürzen.

Ich sehe mir beispielsweise echt gerne Bücher über alte Spiele an oder auch alte Spielezeitschriften, also echt alte, nicht Retro, sondern aus der Zeit als Retro noch heisser Scheiss war und hieraus ziehe ich Entspannung und Freude, mit geringem Zeitwaufwand leistet Retro also schon eine ganze Menge.

Die alten Spiele stehen neben den Neuen gar nicht SO chancenlos, bei mir konkurrieren insgesamt vielleicht immer so 10 Spiele gleichzeitig, die sich über die Jahre recht langsam ändern und absolut gar nicht die aktuelle Spitze oder das Neueste des Spieleangebots repräsentieren.
Seit meinem letzten Post hier, steht daneben mit völlig gleicher Chance gespielt zu werden, das nächste Infocom-Adventure, das ich noch nicht gespielt habe, daneben und auch ein bißchen ein altes X-Com auf Dosbox, vielleicht werde ich bei letzterem auch nach 10 Minuten roh sein, daß es noch da ist, und doch zum „neu(eren[!]“ X-Com 2 greifen.

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Hm, wenn ich grad drüber nachdenke was so um meine freie Zeit konkurriert sind das: Warcraft 2, Mushihimesama, Doom 2, Guilty Gear Strive, Scythe und Dota 2. So die Hälfte davon könnte man als retro bezeichnen. Keine Retromüdigkeit glaube ich. Und wenn ich nun zu einem X-Com greifen würde, dann wäre es am ehesten ein Mod für openxcom. Ach und für das große Sonic Speedrunwettrennen muss ich mich ja auch noch vorbereiten.

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Och, veralterte Technik war nie mein Problem. Ist noch gar nicht sooo lange her, da hatte ich wirklich viel Spaß mit dem Atari 2600 „Adventure“ oder mit dem C64 „Temple of Apshai“. Das geht schon.

Es ist bei mir eher dieses „Been there, done that“ Gefühl das sich mittlerweile sehr schnell bei mit einstellt. :confused:

SF ist davon ausgenommen. Das ist sachlich sooo gut aufbereitet und man erfährt sooo viel mehr. Das hebt sich dadurch sehr stark ab, von dem mittlerweile ansonsten so üblichen „Nostalgie-Plausch“ Einheitsbrei, den es an jeder zweiten Ecke so gibt.

Uh das klingt jetzt glaub böser als es gemeint ist. :no_mouth:

Ja stimmt, es ist alles ein bissi zu viel gerade. Neue Games, alte Games, Remakes, Retro Compilations, und und und…

Da erstarrt man förmlich wegen zu viel Auswahl und macht am Ende gar nix. :see_no_evil: Ich suche daher gerade mein Heil in der Reduktion. Klingt jetzt dramatischer als es ist. Aber weniger ist für mich mittlerweile echt mehr. Auch beim Retro. Wenn ich Fotos von riesigen Retro-Sammlungen sehe, bekomme ich Beklemmungen. Sowas erdrückt mich mittlerweile. Das ist ganz komisch bei mir geworden. :grimacing:

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Puh…Warcraft 2…schwierig. Ich kann mich noch gaaanz genau daran erinnern, wie ich damals nach der Schule mit der gebrannten CD äähm Sicherheitskopie mein Double Speed Laufwerk (oder war es schon Quad?) gefüttert habe. Heute könnte ich das nicht mehr spielen. Diese ätzenden Seeschlachten und diese riesigen Karten am Ende. Uff…

Echtzeit-Strategie ist generell schwer für mich geworden. Dawn of War 1 war glaub echt das letzte Spiel bei dem mit das Genre nochmal. Spaß gemacht hat. Ansonstrn auch hier: „Been there, done that“ .

Man kann ja auch auf kleineren Karten spielen, die großen machen zwar auch Bock, ist aber immer witzig wenn man direkt neben dem Gegner startet und ein Towerkrieg ausbricht. Spiel einfach mal mit, jedes Wochenende wird gezockt und auch „Noobs“ machen mit. Auf Seekarten wird auch eher selten gespielt.

Zum Eingangsthema: Kann ich so nicht unterschreiben. Immer wenn ich allgemein „spielmüde“ werde, dann holen mich gerade alte Spiele wieder zurück und entfachen das Feuer erneut. Und das geht durchaus zurück bis ins Zeitalter vom ZX Spectrum oder anderen „Krüppelkisten“ von anno dazumals.

Über die Jahre hinweg kristallisieren sich allerdings auch die absoluten GOAT-Titel raus und Spiele die ich vielleicht vor 10 Jahren als für wichtig eingestuft hätte, interessieren mich nicht mehr so. Überhaupt sorgt der Überfluss an neuen wie alten Spielen dafür, das ich viel selektiver mit der eigenen Sammlung bin und auch bei aktuellen Sales nicht mehr jeden Scheiß mitnehme nur weil er billiger ist. Die Weisheit des Alters.

Habe zwar trotzdem noch viel zu zocken, entscheide mich aber meist was Altes zu spielen, weil ich mich für eine moderne Monsterproduktion nicht aufraffen kann. Will seit Ewigkeiten mal Cyberpunk spielen - zocke stattdessen diverse aktuelle Re-releases von alten Fighting Games (Breakers Collection) und habe den MiSTER neu aufgesetzt der mich mit seinen Videofiltern und Shadowmasks total weggeballert hat und jetzt zocke ich das Apple II Karatechamp auf einem 65 Zoll Fernseher mit einem Bild das aussieht wie eine alte Omma-Röhre aus den 80ern XD

Dank modernen Features wie Vorspulen und Savestates sind Retrospiele besser denn je und die Überschaubarkeit und der generell viel kleinere scope tun mir persönlich sehr gut. Da hat man so ein Spiel auch mal am Nachmittag durchgenudelt und es ist auch gut dann. Das gibt mir mehr als die nicht enden wollenden Zeitfresser von heute, die mir letztlich aber auch nicht großartig andere Experiences verkaufen als die Oldies nur eben mit moderner Technik ansonsten aber aufgeblasen und bisweilen gestreckt.

Ist aber auch alles eng mit der Spielqualität verbunden, irgendwelche fiesen Platformer von sadistischen, britischen Bedroom-Codern brauche ich nicht unbedingt. Aber wenn der Spielidee fetzt oder mich irgendwas anderes „hooked“ dann bin ich dabei - bspw. versuche ich gerade den alten Iso-Schicken „The Immortal“ durchzuackern und obwohl das eigentlich ein Kackspiel ist, fasziniert es mich irgendwie. Allein die Stimmung ist großartig. Wird wohl weiterhin nichts mit Cyberpunk…

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Hihi…den muss ich mir merken. :+1:

Hm, vielleicht sollte ich mal das Genre wechseln. Auf dem Amiga waren es viel Jump n Run Spiele und später dann auf dem PC ganz klassisch die Point & Klick Adventures, 3D-Shooter, Echtzeit-Strategie und Rollenspiele.

Vielleicht eher mal ein paar deutsche Wirtschafts-Simulationen Klassiker ausprobieren. Dafür habe ich mich früher nie interessiert. Oder mal ein Fussball-Manager.

Flugsimulationen von Früher sind bestimmt auch schwierig mittlerweile, wegen der Grafik und so.

Das ist super. Meine Lieblingssimulation ist der Flight Simulator II auf dem C64. Die Welt sieht unglaublich grob aus, und das geht bei ungefähr 0.5fps bis 1fps (kein Witz).

Letzteres bedeutet, dass man wirklich so ziemlich jeden Tastendruck vorher planen muss, also eine recht extreme Form von „immer dem Flugzeug voraus sein“. Aber wenn man es dann so geschafft hat, tatsächlich per Radionavigation von A zum gewünschten B zu kommen - natürlich vorher auf den Papierkarten entsprechend geplant - und dann auch noch am Ziel erfolgreich zu landen, ist das wahnsinnig befriedigend.

Auch wahnsinnig toll ist es, am Zielort die Frauenkirche, oder die Golden Gate Brücke, dort zu sehen wo man sie vermutete, in jeweils all ihrer wahnsinnig charmanten Super-Low-Poly Pracht. Oder einfach nur während des langen Cruise-Teils „da, das muss der Rhein sein!“ festzustellen.

Die Herausforderung der unpräzisen (vermutlich Integer-getriebenen), langsamen Flugsimulation, in Kombination mit der schieren Magie einer absurd niedrigaufgelösten, aber immer noch eindeutig erkennbaren „echten“ Welt, schlagen irgendwie genau in meine Kerbe.

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Deiner Kerbe ist ECHT speziell… es klingt aber nach Liebe

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Oder einfach mal die Geräte wechseln - weiß ja nicht ob du schon mal JnR oder Rollenspiele auf Konsole probiert hast, aber das ist schon ein anderer Schnack als das was man so von Computern kennt. Speziell die Japaner hatten es wirklich drauf komplexe Spiele sehr zugänglich zu verpacken und ich möchte behaupten das Spiele wie Chrono Trigger auf dem SNES absolut einen Anzock wert sind, wenn man die noch nicht auf dem Schirm hatte. Oder vielleicht mal sowas wie Langrisser bzw. Fire Emblem probieren. Aber auch die japanische Ausrichtung von klassischen turn based Dungeon Crawlern in Form von Etrian Odyssey oder bspw. das genial Wizardry - Tales of the Forsaken Land (mit unglaublich schicken Character Artworks) sind 1-2 Blicke wert. Oder mal die Sachen von Vanillaware checken (Odin Sphere! Ist eigentlich ein PS2 Spiel gibt es aber in deutlich verbesserter Form für aktuelle Geräte).

Auch sehe ich bei deiner Auflistung keine Shmups oder Fighting Games - beides rabbit holes aus denen man so schnell nicht wieder rauskommt wenn es erstmal Klick gemacht hat und man anfangt diese „richtig“ zu spielen.

Vielleicht ist das dann auch gerade der „Kulturschock“ der das Feuer zurückbringt.

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Deiner Aussage kann ich nur zustimmen! Ich glaube ebenfalls das der Grund dafür an einem Überangebot liegt.

Ich habe mich lange Zeit ähnlich gefühlt. Bei mir trat jedoch nicht das "Jepp…wie früher“ Gefühl ein, sondern ich war eher verbissen von der Jagd, auf der Suche nach dem nächsten (neuen) spannenden Spiel in meiner Retro-Sammlung.

Da erstarrt man förmlich wegen zu viel Auswahl und macht am Ende gar nix. :see_no_evil:

Ja, leider ist das wirklich so! :pensive: Von Beginn an habe ich mich bei meiner Retro-Sammlung (~2015) nur auf eine Konsole (neben meinem Rechner) konzentriert. Die Retro Gamer habe ich nur ein paar Mal gekauft. Das Return Magazin hingegen habe ich abonniert, weil dort auch über „aktuelle“ Spiele & Veranstaltungen für alte Computer & Konsolen berichtet wird.

Erst vor kurzem hat mich der Titel eines YT-Videos erneut zum Nachdenken angeregt. „The Dark Side of Retro Gaming! Stop Chasing & Just Start Enjoying Video Games!“ Seit einigen Monaten kaufe ich keine Spiele mehr bei Steam oder GOG. Ich selbst spüre immer häufiger, wie wenig Zeit mir überhaupt zum Spielen bleibt und das ist auch frustrierend. Deshalb habe ich mich jetzt dazu entschlossen, nur noch die Games zu spielen, welche ich unbedingt spielen will. Ohne externe Einflüsse wie z.B. durch Social-Media (Tweets oder Let’s Plays), Summer- & Wintersales oder eben auch Podcasts. Im Grunde genommen sind das bei mir nicht mehr als eine niedrige zweistellige Zahl an Titeln (max. 10-15 Spiele), welche ich aber sehr gerne und immer wieder spielen möchte.

Ich hoffe, dass Dir meine Antwort etwas weitergeholfen hat? Schlussendlich möchte ich sagen, ein Teil von Retro Gaming basiert auch auf der Limitiertheit der alten Systeme und Limitiertheit verträgt sich scheinbar nicht sonderlich gut mit Überangeboten von Spielen. Welche zudem noch zu Ramschpreisen vertrieben werden. Hierzu kann ich Dir noch einen golem.de Artikel von Michael Hengst (ehem. Power Play Chefredaktuer) empfehlen.

https://www.golem.de/news/preise-fuer-games-computerspiele-sind-ein-billiges-vergnuegen-2301-170141.html

Edit: Bei mir sind das u.a. folgende Retrogames.

  • Sonic the Hedgehog 1+2
  • Dune 2000
  • Ascendancy
  • Alien 3 (SMD)
  • Lemmings
  • NHL`94
  • Mega Turrican
  • Krieg um die Krone 2 (Erben des Throns)
  • Microprose Soccer
  • Nightlong: Union Conspiracy (ScummVM)
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